Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.03.1863
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 16.03.1863
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18630316
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-186303167
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18630316
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1863
- Monat1863-03
- Tag1863-03-16
- Monat1863-03
- Jahr1863
-
569
-
570
-
571
-
572
-
573
-
574
-
575
-
576
-
577
-
578
-
579
-
580
-
581
-
582
-
583
-
584
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
572 Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. M 32. 16. Marz. luste erlitten, weil dann noch immer mehr und mehr Sortimenter untergehen müßten, viele ganz redliche Männer, die aber gerade nicht auf dem gefüllten Geldsache sitzen, ins Unglück und ins Elend gestürzt würden, denen der Berliner Unterstützungs-Verein, zu dessen Beitritt so oft und mit so schönen Worten schon aufge'- fordert worden ist, dann schwerlich genügende Unterstützung oder gar vollständige Wiederaufhilfe wird schaffen können. XVIll. Mit großer Freude hat wohl der Soctimcntshandel die Er klärung der Hamburger Firmen begrüßt und ist dringend zu wün schen, daß alle Handlungen, die gegen die „Bestimmungen" sind, sich öffentlich im Börsenblatt anschließen. Es erscheint dies um so nothwendiger, da nach den jüngst veröffentlichten Artikeln von maßgebender Seite es bereits beschlossene Thatsachc zu sein scheint, daß diese „Bestimmungen" dem Gesammtbuchhandel von der nächsten Eantateversammlung aufoctroyirt werden. Niemand wird leugnen können, daß die Eantateversammlung nicht mehr den Gesammtbuchhandel repcäsentirt; die große Ma jorität bilden die Herren Verleger und Commissionäre aus Leip zig; der zweite Factor im Buchhandel ist fast gar nicht vertreten, weil der Sortimenter kein Geld, keine Zeit hat, um Reisen nach Leipzig zu unternehmen. Es wäre daher nur gerecht, wenn bei Bestimmungen, die namentlich dem Sortimenter so nahe gehen, diesem auch die Gelegenheit geboten würde, sein Votum abzu- gebcn. Allzu scharf macht schartig. Man soll dem Sortimenter, der durch Eoncurrenz, verdoppelte Regieauslagcn und hauptsäch lich durch verminderten Rabatt ohnehin genug gedrückt ist, nicht noch mehr seinen geringen Verdienst schmälern, sonst könnten auch „Bestimmungen" zu Tage kommen, die doch manchem der gestrengen Herren nicht ganz bequem sein dürften. Verleger wie Sortimenter können nur gedeihen, wenn beide Hand in Hand gehen. v. Miscellen. Aus Posen vom 10. März berichtet die Ostdeutsche Zei tung : tz- 27. der Verfassung bestimmt zwar ausdrücklich: „Die Ecnsur darf nicht eingcführt werden; jede andere Beschränkung der Preßfreiheit nur im Wege der Gesetzgebung." Aber seit ungefähr drei Tagen ist in der Stadt Posen die Ecn sur wieder eingeführl, nicht im Wege der ordentlichen Ge setzgebung, nicht einmal auf Anordnung der Königlichen Staats regierung, sondern allem Anscheine nach auf Anordnung einer subalternen Verwaltungsbehörde unserer Provinz, auf Anord nung des hiesigen Polizeidirectorü. Wie wir soeben vernehmen, ist die Bestimmung getroffen worden, daß alle aus dem Aus lande hier eintrcffcnden Bücherpackete vom Stcucramte zu revi- dircn und die neu eingehenden Bücher, welche dem Revisor noch unbekannt erscheinen, in einem Exemplar dem Herrn Polizei präsidenten v. Bärensprung vorzulegen sind, bevor sic hccaus- gcgebcn werden. Erst nach geschehener Durchsicht und Begut achtung von demselben wird dem Stcucramte die Erlaubniß zur Verabfolgung der Exemplare gegeben. Consiscirt wird alles, was die polnische Angelegenheit betrifft und zur Aufmunterung der Polen geschrieben ist. Die Buchhandlung, die uns diese Bestimmung mittheilt,-fügt hinzu: Also Vorsicht bei Novascn- dungen, da nur den Verleger der Schaden treffen kann. Die Meßausstellungcn im Leipziger Börscnge- bäude haben uns in jedem Jahre eine Fülle der gediegenstenLei- stungen in allen mit dem Buchhandel zusammenhängenden Kün sten gebracht, und der starke Besuch des Saales hak von der gro ßen Theilnahmc, welche der Ausstellung fortwährend geschenkt wird, das beste Zeugniß gegeben. Umsomehr möchte die Abhilfe eines bisherigen Mangels im Interesse der Aussteller wie der be suchenden Collegen liegen.— Viele Gegenstände: Prachtwerke, einzelne Kunstblätter, namentlich Photographien, liegen noch im mer aus, ohne eine Preisangabe zu tragen, oder durch Katalog nummern oder andere Bezeichnungen irgendwie bestimmt oder be nannt zu sein — die rühmliche Sorgfalt und Mühe, welche Herr Wengler für die Ausstellung übernimmt, kann sich na türlich nicht darauf erstrecken, auch hier für Ordnung oder Er gänzung des Fehlenden zu sorgen —. Es wäre Sache der Aus steller, den Eollegen durch genauen Vermerk bestimmte Angaben auf jedem Blatt oder Gegenstand, den sie einsenden, entgegenzu kommen. Sehr dankenswerth würde auch eine Beilage von Pro spekten oder Veclagskatalogen in größerccAnzahl sein. Aufsolche Weise wären dem Besucher Bestellungen auf die vorliegenden Kunstgegenstände sehr erleichtert. Wo aber nicht allein der Preis unbekannt bleibt, sondern überhaupt der Beschauer gar keine Be zeichnung des Gegenstandes findet, da muß sich ein Jeder wohl oder übel aufs bloße Betrachten beschränken. Möchte also auf der herannahendcn Ostecmeß-Ausstellung diesem Mangel abgc- holfen sein. Nach Schulz'Adreßbuch für 1863 gibt cs 1756Soctiments- handlungen und nur 398 Handlungen, die dem Vereine für Haftpflicht für Neuigkeiten und Disponenden angchören. Es gibt Handlungen, die diesem Vereine nicht angehören und doch bei allen Verlegern Eredit haben; ja die Zahl dieser ist groß, vielleicht größer, wie 398. Es war sehr gut, daß man den Verein gründete; sehr übel ist's aber, daß man heute die Nichtmitglieder ebenso behandelt, wie die Mitglieder. Was helfen Bedingungen, Drohungen, Gesetze, wenn sic nicht auf recht erhalten werden! Ihr Verleger beklagt Euch täglich, daß die Sortimenter wider Euren Willen ganz nach Willkür disponi- ren, Ucberträge machen u. s. w. Es ist ihnen nicht zu verden ken, denn sie sind gewohnt geworden, daß Ihr anfänglich for dert, droht, aber — schließlich nicht Ernst macht. Ihr jungen Sortimenter, die Ihr Euch, „um einem längst gefühlten Be- dürfniß abzuhclfen", neu etablirt habt, es ist Euch nicht zu ver denken, daß Ihr dem Vereine für Haftpflicht nicht beitretet; denn man wird Euch auch ohne dies so viel Novitäten ins Haus senden, daß Ihr doch bald bekannt machen müßt, Ihr würdet sie, wenn unverlangt eingetroffcn, mit Berechnung der Spesen zu rücksenden j — was Ihr aber doch so wenig thut, wie die ewig drohenden Verleger. Macht Ernst s nur dann, und sonst nicht, wird's besser! k — l. Von dem R ei nw ald'schen „OatsIoAuv snnuvl äo la librairio krsnxsise" ist soeben der fünfte Jahrgang, die Literatur von 1862 umfassend, in gewohnter sorgfältiger Herstel lung (Preis cart. 6 kr. netto) erschienen. Nach der großen Hilf losigkeit, worin man sich bis vor wenigen Jahren allen Fragen ' über französische Literatur gegenüber befunden hat, ist dieser Ka talog stets von neuem mit besonderer Freude und Dankbarkeit gegen den Hcn. Herausgeber zu begrüßen, welcher deutschen Fleiß und französische Eleganz darin auf eine so wohlgefällige Weise verbindet. Allen den Handlungen, welche auf eine gutbe stellte Handlungsbibliothek halten und den Katalog noch nicht da rin ausgenommen haben sollten, ist derselbe angelegentlich zur Anschaffung zu empfehlen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht