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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.04.1863
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 27.04.1863
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18630427
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1863
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49, 27. April. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 883 sein Leben Vincke's ein sehr bedeutendes Honorar zuzugestehen, welches dem Vincke'schen Blindeninstitut zugute kam, und in Folge besten das Werk mit 25U in laufende Rechnung an- sctzte, so wird das seitens des Sortimcntshandels eine andere Würdigung finden, als wenn jetzt Hr. Jul. Springer dem Pro fessor Gneist Concessionen macht, in Folge deren ec den Ergän zungsband zum englischen Vecfastungsrecht dem Sortimenter mit 25HH gegen baac anbieten zu muffen glaubt. Be! Schulbüchern u. dgl. ist es wahrhaft lächerlich, dem Sortimenter zuznmuthen, ältere, bewährte Bücher, welche mit 33stz0/g gegeben werden, zu'Gunsten von neuen Viertel-Sachen zu verdrängen! Wenn Sortimenter-Vereine sich bilden, so sollten sie zuerst gegen die Ueberpcoduction unhaltbarer Sachen gerichtet sein, dazu gehört aber vor allem Einigkeit der Sortimenter unter sich selbst. Die Ucberproduction wird hauptsächlich dadurch hervorgcrufen, daß es bisjetzt noch jedem Verleger frei steht, nach seinem Ermessen dem Sortimcntshändlcr seinen Verlag ohne Auftrag oft massenhaft auf den Hals zu werfen. Es ist das eine wahrhafte Beraubung von Geld und Zeit! Wenn die Sor timenter in den verschiedenen Orten zusammen träten und ein für allemal bestimmt erklärten, daß sic Neuigkeiten nur auf Verlan gen annehmen würden, so würde zum Heil des Ganzen eine Ucberproduction in dem bisherigen Umfange nicht fortdestehen können. Wenn derartige Vorschläge seither an dem Interesse der einzelnen Sortimenter gescheitert sind, so wird sich mit der Zeit der Gedanke Bahn brechen, daß eben dieses Interesse nur ein scheinbares ist, und daß Bildung, sicherer Blick und Fähig keit des Sortimenters erst dann zur Geltung kommen werden, wenn das unverlangte Versenden der Neuigkeiten aufhört. Die Herren Verleger sprechen davon, den Buchhandel mehr kaufmän nisch zu betreiben, nun wohl, ich frage hier, in welchem anderen Zweig des Handels und der Fabrikation wird denn die Waare in der Art unverlangt versandt, wie jetzt noch im Buchhandel? Notiz. Zu der Erklärung der Prager Handlungen gegen die „Be stimmungen" in Nr. 46 ist noch die Firma: H. Dominicus nachzutragen. MisceUen. Aus Berlin, 12. April wird der Allg. Ztg. geschrieben.' Die Preßfreiheit und Publicität in Preußen ist neuerdings durch einen Beschluß des Obertcibunals erheblich beschränkt worden. Derselbe erklärt: aus der Oeffentlichkeit der Gerichts verhandlungen sei nicht zu folgern, daß die Veröffentlichung des Inhalts derselben durch die Presse nothwcndig straflos sei, und daß sie den zur Strafbarkeit erforderlichen äolus völlig ausschlicße. Selbst die Veröffentlichung von Schriftstücken eines Eriminal- prozcsses nach erfolgter öffentlicher Verhandlung desselben könne unter Umständen strafbar sein. Den Redacteur einer Zeitung erklärt das Obertribunal auch dann für strafbar, wenn bei einem in seinem Blatt begangenen Preßvergehen ihm selbst ein ciolus oder eine Fahrlässigkeit nicht nachgewiesen ist. München, 3.April. DieVersteigerungderEndris'schen K u pferstichsamm lu n g (in der Montmorillon'schen Buch handlung dahier) hat ein überraschendes Resultat ergeben; es waren viele fremde Liebhaber und Kunsthändler aus London, Pa ris, Frankfurt, Wien, Berlin, Leipzig, Innsbruck re. zugegen, so daß sich der Gesammterlös der 2258 Nummern zählenden Samm lung auf 22,840 fl. steigerte. Unter den italienischen Meistern erreichte Marc Antonio Naimondi die höchsten Preise — im Gan zen brachten seine Blätter 1918 fl. ein; unter den Holländern bezahlte sich das Werk von Rembrandt mit 1634 fl.; einzelne Ra dirungen von van Dyck in gewählten Abdrücken vor der Schrift wurden bis zu 221 fl. bezahlt, am höchsten gingen jedoch die alt deutschen Meister, wie Dürer und seine Schüler, vor allen aber Martin Schön, genannt Schongauer, von dem einzelne Passions blätter den bisher unerhörten Preis von 200 und 225 fl. einbrach ten; sein Hauptblatt, die große Krcuzschleppung, wurde mit440 fl. bezahlt. Wenn auch viele dieser kostbaren und immer seltener werdenden Schätze in das Ausland, namentlich nach London und Paris gehen, so ist es doch erfreulich zu constatircn, daß durch die rege Theilnahme, welche besonders von Berlin und Wien aus be- thätigt wurde, noch mehr dem Vaterland erhalten bleibt. (Allg. Ztg.) Der „Arbeitgeber" führt am Kopfe des Blattes den Buchhandel fortwährend als Vermittler von Abonnements auf dassebe an und warnt trotzdem seine Leser in Nr. 324 folgender maßen: „An unsere Leser. Wir machen unsere Leser, welche den Arbeitgeber durch den Buchhandel beziehen, darauf aufmerk sam, daß ocs letzteren Einrichtung einen raschen Bezug der Zei tungen nicht erlaubt. Wer darauf Werth legt, wolle deshalb die Buchhandlung beauftragen, unserBlatt durch dicPostzu beziehen, oder solches direct bei derselben bestellen." — Wir sind der An sicht, die Einrichtung des Buchhandels erlaubt es schon, wenn die Expedition des „Arbeitgeber" nur die richtige zu treffen wüßte. Und wer zahlt ferner dem Buchhandel die Provision, wenn er den „Arbeitgeber" durch die Post bezieht? W. Anregung. — Hr. G. Westermann in Braunschweig zeigt mittelst Eircular vom 2. März an, daß ein allgemeiner Holz schnitt-I l lu st r a k i v n s - K a ta l og binnen kurzem in seinem Verlage erscheinen werde. Die Idee sowie das Arrangement dieses Unternehmens sind so vorzüglich und zeitgemäß, daß cs allseitig mit Freuden begrüßt werden würde, wenn auch andere Verleger diesem Beispiele folgen wollten. Besonders würde ein solcher Katalog wünschcnswerth sein von den trefflichen xylogra- phischen Illustrationen aus dem Verlage der Herren: I. I. Weber, Ed. Hallbcrgcr, Bibliographisches Institut, E. Keil, A. H. Payne, F. A. Brockhaus, Didot Freres u. A. — Möchten diese Zeilen dazu beitragen, das Westcrmann'schc Unternehmen zu fördern, wie auch zur Nachahmung zu empfehlen. 8. Der schon seit langer Zeit mit Spannung erwartete Brief wechsel Earl August's mit Goethe wird sicherem Ver nehmen nach im Juni d. I. in zwei Bänden von etwa vierzig Bogen bei Voigt L Günther erscheinen. Verbote. Vom Polizeiamt der Stadt Leipzig ist auf Anordnung des König!. Gerichtsamles im Bezirksgerichte allhier unterm 17. d. Mts. die Druckschrift: Roßmäßler, E. A., ein Wort an die deutschen Arbeiter. Ber lin 1863, A. Jonas, mit Beschlag belegt worden. Personalnachrichtcn. Herrn Ioh. A u g. F r ie dr. F ö c sie r, Procurist des Landcs- Jndustrie-Eomptoirs in Weimar, ist zu seinem fünfzigjährigen Dienst-Jubiläum am 18. d. Mts. von dem Großhcrzog von Weimar das Ritterkreuz 2. Elasse vom Hausordcn der Wachsam keit oder vom weißen Falken verliehen worden.
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