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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.12.1863
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 21.12.1863
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
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2812 Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. »V? 156, 21. December. Weftermann in Braunschweig. 1I22I.Westcrmann's illustrirte deutsche Monatshefte f. das gesammte geistige Leben der Gegenwart. Jahrg. 1864. Nr. 1. Lex.-8. pro cplt. ä Nr- * U ^ Wiegande de Hcmpel in Berlin. 11222. Ikier-^Iduiu, Isnllwirtksclisstlickes, in pkorvAr-lpkisn. 3.1,sA. Hie internationale lanstwirtkscleaktl. ^uastellx. in HainIrurA, 1863. Nrsß. unter lUitwirleß. von 8. v. btstkusius u. e^.liroclcer. 3. 1.sx. qu. k°ol. * 3^ ^ Nlchtamtli Einige Bemerkungen zu der von dem Sortimenter-Verein herausgegebenen Denkschrift. Einverstanden mit der Anschauung, die obigen Verein ins Leben gerufen, daß nämlich der jetzige Zustand unseres Geschäfts ein ungesunder sei, indem dasselbe auch dem fleißigen und treuen Arbeiter nicht mehr die nöthigen Früchte trägt, begreife ich vollkommen die Bestrebungen, sich nach Hilfsmitteln umzu- sehcn, dem Uebcl an die Wurzel zu kommen. Es ist hier vom Sortimenksgeschäft die Rede, über die Resultate des Verlags geschäfts habe ich keine maßgebenden Erfahrungen, ich weiß nur, daß auch in diesem jährlich große Summen verloren werden. Je mehr der Sortimenter anfängt genau zu rechnen, und sich durch jährliche Abschlüsse genaue Rechenschaft von dem gewon nenen Resultate zu geben, desto deutlicher wird ihm die Noth- wendigkeit, daß es so nicht länger fortgchen kann. Einverstanden bin ich ferner mit der Denkschrift über das Ziel, das vor allem anderen anzustreben ist, nämlich, daß für die Privatkunden der Ladenpreis wieder der wirkliche Verkaufs preis werde. Von der Erreichung dieses Zieles hängt cs ab, ob der deutsche Sortimentsbuchhandel in seiner eigenthümlichen und mit der deutschen Wissenschaft eng verwachsenen Organisa tion lebensfähig bleiben soll. Ich bitte meine Eollegen, es sich einmal selbst klar zu machen, wie viel von ihrem Umsatz sie noch zum Ladenpreis verkaufen. Die Denkschrift meint freilich, Rabatt würde außer den Unterhändlern nur den Bibliotheken und bedeutenden Kunden gegeben; ich setze wohl ohne Wider spruch die Lesegesellschasten und andere Gesellschaften hinzu; aber sind damit nicht die eigentlichen Hauptfactocen unseres Ab satzes getroffen, und können wir den einzelnen Mitgliedern der Gesellschaften, oder dem baar bezahlenden Kunden den Rabatt verweigern, den wir auf jene Jahcesrechnungen bewilligen? Nach meinen Erfahrungen, und ich mache seit 20 Jahren jährlich einen genauen Abschluß, kann der Sortimenter den Privatkunden keinen Rabatt geben, wenn er von dem Ertrage des Geschäftes leben will, und doch wird die Forderung nach Rabatt alle Tage lauter und dem Kunden ist es nicht zu verden ken, da er ihn leicht haben kann. Ich werde diese meine auf Erfahrung gestützte Behauptung unten in Zahlen Nachweisen. Hiernach muß also die erste Frage also lauten: Wie können wir den Rabatt an Privatkunden abschaffen? Die rechte Fragestellung ist hier, wie überall, etwas sehr Wichtiges und halte ich es aller dings mit einem Aufsätze im Börsenblatt für ein „entnervendes Beginnen", wenn der Sitz des Uebels nicht erkannt und deshalb auf falscher Fährte gesucht wird. Verleger und Sortimenter haben so naturgemäß gegenseitig ein Interesse an dem gegenseitigen Gedeihen, daß es unverstän dig ist, sich dieselben als feindlich gegenüberstchend zu denken, dies hebt die Denkschrift sehr richtig hervor. Wenn also die Sortimentsbuchhändler den Beweis führen können, daß es zur Erhaltung des Soctimentsgeschäfres erforderlich ist, daß die Ver- B. Masso» S> Kits i» Pari». kouvket, IV „ouvolles experienoe» sur I» Aöneration spontsaöe et ln resisreiice vitale. Ar. 8. 1864. 6st>. *2 ^ kouoket, L.,?recis ä bistologie kuinsino «i'nprös ies travaaxäe l'seole krsnxsise. Ar. 8. 1864. 6ek. *1^18 Muquartt's Vcrl.-Erpcd. in Brüssel. V. IV, lVIanuel <1e l'liistoire <le In peinture. Illcoles alleman- 6e, ssamaiille et kollanllaise. I'racluetion prr H^insns et 1. ?e- tit. I'ome 3. Ar. 8. 1864. «ek. * 1 ^ 26 cher Theil. leger die Ladenpreise so ansetzen, daß sie alles mit einem Drittel rabattiren, so werden die Verleger dies im eigenen Interesse thun. Ganz anders erscheint aber das Verlangen nach 33Vzv/o Rabatt, das sich darauf stützt, weil die Sortimenter ihren Kun den Rabatt geben müssen. Der Viertel-Rabatt ist aber aus dem Grunde entstanden, daß die Sortimenter von Ordinär-Artikeln Rabatt gaben. Die Denkschrift sagt nun sehr richtig, der Unter schied zwischen Ordinär- und Netto-Artikeln ist beim Rabattiren nicht mehr aufrecht zu halten. Deshalb kann ich die allgemeine Rückkehr zu 33s/z0/g Rabatt nur für schädlich halten, und schließe mich dem an, was schon Hr. Müller aus Bremen laut Protokoll der EoburgerVcrsammlung dort geltend gemacht hat. Ich komme deshalb zu einer anderen Antwort auf die Frage: Wie kann der Rabatt an die Privatkunden abgeschafft werden? Dazu ist es un erläßlich, daß künftig der ganze Commissions-Verkehr zwischen Verlegern und Sortimentern sich nur auf 25 U Rabatt gründet. Welch weitere Vortheile dann die Verleger bei festen oderBaar- Bczügen bewilligen, bleibt der Speculation überlassen. Dann kann der Gesammtbuchhandel erklären: der Rabatt an das Pu blicum fällt künftig fort, die Ladenpreise werden billiger gestellt, die Provision ist ermäßigt; denn eine allgemeine Maßregel muß es sein, der Einzelne, selbst eine einzelne Provinz, vermag jetzt nichts gegen den Rabattunfug. Auf diesem Wege haben andere kaufmännische Geschäfte langjährige Mißbräuche abgeschafft und es gelten jetzt in diesen Geschäften „feste Preise" auch dem Pu blicum als Empfehlung. Wie stehen wir jetzt dem Publicum gegenüber! Der Rabatt wird als ein Recht gefordert, ja das Vorenthalten desselben selbst als eine Unrcchtmäßigkcit angesehen; und ist es zu billigen, daß wir dem Dreisten und Zudringlichen mehr bewilligen als dem, der uns glaubt, daß wir ihm den billigsten Preis genannt haben? Wird einmal Rabatt gegeben, so ist die Höhe desselben ein be ständiger Grund des Feilschcns und das Mittel, sich Kunden ab zufangen. Das m o d er n eA.n t^q uariat wird als das zu bekämpfende Uebel bezeichnet; was ist eigentlich darunter verstanden? Doch nicht die oft täuschenden Anzeigen, die aufgekauften Auflagen- Rcste ausbieten? Ich meine den Kunden-Rabalt, das ist eigent lich das moderne Antiquariat. Es gibt ja einzelne und bedeutendeHandlungen, die ihr Ge schäft auf andere Prinzipien gebaut haben; sie führen keine No vitäten, geben nichts zur Ansicht, verkaufen nur gegen baar, ken nen keine Ladenpreise, sondern verkaufen alles mit 25U Nutzen, was sie mit baarem Gelbe und vielem literarischen Tacle einge kauft haben. Nur einzeln können solche Handlungen, wenn sie gut geleitet werden, existiren, eben weil der regelmäßige Sorti- mcntshandel ihnen das Feld bestellen hilft, aber es ist ein schwe rer Jrrthum, wenn der deutscheSoctimentsbuchhändler, der, um der Literatur und seinen Kunden zu dienen, eine Menge Arbeit und Kosten hat, die ihm direct nicht bezahlt werden, mit diesen Geschäften concurirrcn willund deshalb Eoncessionenmacht, wäh-
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