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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.11.1863
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 16.11.1863
- Sprache
- Deutsch
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2472 Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. M 141, 16. November. Doigt L. Günther in Leipzig. 9747. Eichendorff's, I. v., sämmtliche Werke. 2. Aufl. 24. u.25. Lfg. gr. 16. Geh. u * 4 NX 9748. Melvillc, G. I. W., Kate Coventry. Roman. Aus d.Engl- v.M. Scott. 8. Geh. * ^ Waldow in Leipzig. 9749. Polen u. Schleswig-Holstein die Angelpunkte Napoleonischer Po- lilik. Ein Mahnruf an das deutsche Volk u. seine Fürsten v. Wal ther vom Norden, gr. 8. In Comm. Geh. 4 NX T. O. Wcigrl i« Leipzig 9750. Förster, L., veiilemsle lleutscker Usulcunst v. kinkübriinx 6. Lliristentllums bis uu5 6ie neueste Zeit. 88. u. 89. h,f^. l?g>. z * T. O. Weigel in Leipzig ferner: 975l.I'ör8ter, H., venicmsle lleutscker liilllnerei u, IVIolerei v. Li» sükrunß c>. 6bristentl>ums bis auf Nie neueste Zeit. 88. u. 89. IckA. Lol. » * >F Wiegande Si Heinpcl in Berlin. 9752. Kalender, landwirchschaftlicher, f.Frauen auf d. I. 1864. 7.Jahrg. 16. In engl. Einb. m- Goldschn. * 28 NX Winikcr in Brün». 9753. Hanäeck, C., Satzlehre. 3. Aufl. gr. 8. 1862. In Comm. Geh. ** 4 NX Wwc. Bcrgcr-Levrault Soh» in Straßburg. -j-Als-nerel 6e I'enseiAnement 6u Premier llexre liaus les ecoles regi- mentsires cles corps 6s troupes 6e l artillerie »pprouve le 21 m,i 1863. ßr. 8. Oek. * ^ Nichtamtlicher Theil. Das Bundesprivilegium für die Werke von Goethe, Schiller, Herder und Wieland. B erlin, 12. Nov. Weimar hat in Frankfurt, — Jeder mann versteht, daß damit gemeint ist: der Vertreter des selb ständigen deutschen Großherzogthums Weimar hat am hohen Bundestage, — nun was? — sich verwandt für die abermalige Verlängerung des Cotla'schcn Privilegiums! Man sollte meinen, das Jahr 1867 träfe wirklich spät genug, um endlich Goethe und Schiller, Wieland und Herder aus der allein fürsorgendcn Hand ihres bisherigen Besitzers zu befreien. Nicht nur hat derselbe in der That sein „Honorar" herausbekom- mcn, es ist auch Zeit, daß endlich einmal gerade diese Werke der freiesten Verbreitung anheim gegeben werden, diese Werke, um deren Herausgabe Hr. v. Cotta überdies keinesweges sich beson dere Verdienste erworben hat. Namentlich gilt dies von Schillcr. Die Wiener „Presse" hat letzteres am 10. November ein gehend erörtert. Beinahe sechzig Jahre sind nun, sagt sie, seit dem Tode Scbiller's vorübcrgegangen, und noch immer besitzen wir keine vollständige, keine kritische, keine billige Ausgabe seiner Schrif ten. Das ist geradezu unerhört. In wirklich fragwürdiger Ge stalt steht der edelste, der geliebtcste Dichter Deutschlands vor uns, gleichsam in ein Kaufmanns-Privilegium verzaubert, wie der Königssohn des Märchens in einen Thiecleib. Kein Geringerer als Jacob Grimm war es, der in seiner Rede aufSchiller zu dessen hundertjähriger Jubelfeier den Mangel des wichtigsten Schillerdenkmals: einer wohlgeordneten, übcr- sichtlicbcn, umfassenden und möglichst correcten Ausgabe, „wie sie nicht einmal begonnen, geschweige vollbracht worden", aufs bitterste beklagte, und seiner Entrüstung gegen die freihcrrlichc Verlagshandlung ernsten Ausdruck lieh. In hintcrlassencn Wer ken großer Dichter — sagte Jacob Grimm — fließe bei unauf hörlich steigender Theilnahme ihren Verlegern ein alles Maß über schreitender Gewinn zu, der sich aus dem ersten darüber abge schlossenen Vertrage gar nicht mehr ableitcn lasse. Kein Schrift steller könne die künftigen Erfolge und Erträge seiner Werke im voraus überschauen, noch habe er, was von ihm eigentlich dem ganzen Publicum hingegeben worden, auf immerhin ins Eigcn- thum des ihm zur Hand gegangenen Buchhändlers gewiesen: das Eigenthum der Welt sei das höhere, und größereAnspcüche fließen daraus her, als sogar die Erben und Nachkommen besitzen. — Ein allgemeiner Unwille sei laut geworden, als Hr. v. Cotta auf den Antrag eines für das Schillerfest zu schmückenden Abdruckes der keine 500 Verse langen „Glocke" eine ablehnende Antwort erlheilte, wonach einem solchen Abdruck als strafbarem Nachdruck von Seite der Verlagshandlung strengstens entgegengetreten wer den solle, „in einem Augenblick, da durch die Feier selbst und unmittelbar ein überreich erhöhter Absatz einzelner wie der Ge- sammtwerke herbeigeführt sein muß". „Fürwahr", schließtJacob Grimm, „von Goethe und Schiller ist ihrer Nachkommenschaft und ihrem Verleger reich gebettet, doch allen Ruhm haben jene dahin." Noch eines bedeutungsvollen Wortes von Jacob Grimm wollen wir gedenken, des Wortes nämlich, das der tiefe Gelehrte, der feinsinnige Beurtheiler, der kerndeutsche Mann dem Fran- zosenRegnier widmet, indem Grimm die von dem Genannten ge leitete und ausgeführte Uebcrsetzung Schiller's als eine muster hafte bezeichnet, die in mancher Hinsicht den deutschen Ausgaben überlegen sei. Nicht nur, daß die „ungründlichen" Franzosen ihre klassischen Autoren in den verschiedenartigsten, mit bewun derungswürdiger Sorgfalt redigirren Ausgaben der Nation ge boten haben, von gelehrt-kritischen angefangen bis hinab zu volksthümlichen, die der gemeine Mann um ein paar Sous er stehen kann, sogar für unseren Schiller, unseren treuen Freund, unseren Lehrer und Tröster haben sie durch eine verständigere, mehr wissenschaftliche und mehr künstlerisch anmuthende Aneinan derreihung seiner Werke Besseres denn wir geleistet. Was haben wir Glänzendes, den deutschen Namen Verherr lichendes, wenn nicht unsere Denker, Dichter und Künstler! Unsere Ilalieas oorpus-Acte ist „die Kritik der reinen Vernunft", unsere Flotte ist die Tonschöpsung der großen Componisten, unsere politische Macht und Einheit stellen zwei Dichter dar! Während sich Frankreich auch mit anderen Dingen als mit Musik, Literatur und Philosophie beschäftigte; während es Convente be rief, Eroberer ausspiclte, Königskconcn schmiedete, einschmolz und neue goß, bestand Deutschlands vornehmste Arbeit im Er zeugen außerordentlicher Köpfe, die unsterbliche Gedanken, un sterbliche Gesänge über Deutschland und über die Welt ausström ten. Und wenn einer von diesen Köpfen neben den ewigen Gütern, die sic schenkten, auch auf unser zeitliches Wohl und Wehe Ein fluß gewann, die Thatkraft anspornte, die Rechte des Bürgers vertheidigte, Vorurtheile vernichtete, staatliche, sociale wie reli giöse, das VolkSbewußlscin kräftigte, so war cs Schiller. Und in welcher Form liegen seine Gedichte, seine Dramen uns vor? In einer schwankenden, unrichtigen, durchweg unzulänglichen. Wir wollen davon schweigen, daß in keiner „Gesammt-Aus- gabe" seine Abhandlungen und Kritiken über Friedrich den Großen, über die Hoff'sche Encyklopädie, über Herzberg's Friedrich II. und noch andere Bücher anzutrcffen sind, und daß man diese Kund gebungen seines Geistes in Jahrbüchern und belletristischen Blät-
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