Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.11.1863
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 18.11.1863
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18631118
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-186311187
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18631118
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1863
- Monat1863-11
- Tag1863-11-18
- Monat1863-11
- Jahr1863
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Die Jnseraten-Jagd ist zwar keine wilde, verwegene Jagd, sondern eine sehr gefahr lose, dennoch erlauben wir uns, ein Wort darüber zu sagen. Kaum hat der Verleger seine Nova versandt, so kommen sofort von den Journalbesitzern weiße, rothe, gelbe und andere Circulare, mit denen sie in der liebenswürdigsten Weise Einsen dung von Inseraten verlangen. Ohne das Buch je gesehen zu ha ben, wird dcmonstrirt, daß der Artikel sich zu einem Inserat be sonders eigne und der Erfolg unzweifelhaft ein sehr günstiger sei. Gewiß istdieSache, wiesiejetztbetriebenwird,lächerlich. Der Verleger muß Inserate neuer Artikel unbekannter Autoren meistcn- rheils sparsam versenden, gewöhnlich nur in cinigeHauptblatter und wo cs angchtdurch die Sortimenter, ermußalso die Aufforderung meistens unbeachtet abseits legen und dennoch wird er Jahrzehende mit der gleichen Aufforderung bestürmt. So ein Zettel kostet nicht viel, wiegt nicht viel, die Mühe, ihn in den Papieckorb zu spcdiren, ist eine sehr kleine, doch wäre es im Interesse mancher Journalvcrleger, etwas sparsamer mir ihrem Ansinnen zu sein, sich nutzlose Arbeit und Kosten zu sparen. Ein Unfug ist es und hat viel Ähnlichkeit mit Freibeuterei, wenn sich der Sortimenter erlaubt, ohne Auftrag des Verlegers Artikel seines Verlags zuinseriren; diesewidcrrechtlicheHandlung kommt oft vor. Streicht der Verleger das Inserat, so gibt es unliebsame Eorrespondcnz, zuerst wird wohl sogar gegen besseres Wissen und Gewissen behauptet, man habe Auftrag zur Inser tion erhalten; verlangt der Verleger Nachweis, so bleibt man die sen natürlich schuldig; der Verleger hat dann keine andere Wahl, als entweder sich die Widerrechtlichkeit gefallen zu lassen, oder die Rechnung mit Verlust zu sperren. Großen Verlegern passirt das freilich nicht, der kleine aber kann lamentiren wie er will, grobe Abspeisung ist gewöhnlich das Finale. Wissen die Hrn. Sortimenter, die sich solche Willkür erlau ben, was sie thun? Ist auch die Zahl derer, die sich solches er lauben, eine kleine, so sollten doch bei den ,,Trägern der Wissen schaft" keine solchen Spolialioncn Vorkommen. Wir erlauben uns auch noch die Weihnachts-Kataloge zu er wähnen, die das Schönste und Gediegenste der Literatur dem Pu blicum bringen; sieht man sie aber näher durch, so findet man, daß nicht selten Schriften ausgenommen werden, die gar nicht in die Gesellschaft des „Gediegensten" gehören. Klappert man dem Publicum etwas vor, so mögen die Be treffenden sich des Sprichworts: Kundus vult decipi, ergo deoipis- tur" erfreuen, den Eollegen gegenüber sollten sie aber sparsamer mit ihren Lobpreisungen sein. In puncto Lobpreisungen noch ein Wort. Vor mehreren Jahren offerirte ein Hr. N., Buchhändler-College, Bilder aus ei ner sebr schönen soliden Masse, zu Zimmervcrzierungen in die Fenster zu hängen; ich ging auf die Leimrulhe, bestellte für meh rere Thalcr, hängte die Bilder auf, aber da die liebe Sonne über des Nachbars Dach guckte, ob ich an der Arbeit sei, schmolzen die Dinger wie Butter zusammen. Damit weihe ich dem,Erfinder noch eine freundliche Erinnerung. Allerdings meldete er nur, daß sich die Bilder ansehen lasten, und sagte nicht, daß sie in der Sonne nicht schmelzen, was zu seiner Entschuldigung dienen mag. Miscellen. Berichtigung. — Gegen die in Nr. 135 d. Bl. aufge nommene Mitlheilung, daß die Hamburger „Reform" in den I Hcrzoglhümern Schleswig-Holstein in die Acht erklärt sei, die > mit einer Warnung vor Insertionen in dieselbe verbunden war, ist durch den Verleger der „Reform^, Hrn. I. F. RichterjinHam- burg , Mitglied des Börsenvcrcins, der Beweis geführt worden, daß die Auflage derselben sich vom 1. Juli bis 31. October d. I. nicht wesentlich verändert, jedenfalls nicht vermindert hat. Die ser Beweis ist geführt durch Vorlegung eines Zeugnisses des Maschinenmeisters der Voigl'schcn Buchdruckcrci über die Zahl der für jede Nummer verbrauchten Papiermasse, welche nach Ver gleichung mit dem Auflagebuche der Officin von Hrn. Julius Campe bestätigt ist. D. Red. d. Börsenbl. (Verspätet.) Letztes Wort an Herrn Ilm. — Ihre Rechnung ist richtig, aber von meinem Standpunkte aus die meinige auch. Ich denke, jeder Leser wird aus dem Für und Wider sich wohl so viel entnommen haben, daß eine weitere Beweisfüh rung erspart wird. Bei Annahme eines so hohen Umschlages von 12000 Thlr. vom Sortiment, gestaltet sich auch Manches günsti ger; denn bei einem Umsätze zur Hälfte dieser Summe muß der Sortimenter, der mit dem Strome schwimmen will, fast ebenso viel Neuigkeiten kommen lasten, als jener mit 12,000 Thlrn. Umschlag. Fracht und Spesen sind im letztern Falle viel weniger drückend. Aber welch kleine Zahl der Sortimenter hat einen so bedeutenden Umschlag! Meine Belehrung über das Rabattgeben können Sie als Hallescher Buchhändler entbehren, weshalb, wird Ihnen auch ohne weitere Auseinandersetzung, zu der das Bör senblatt nicht nach allen Seiten hin geeignet ist, erklärlich sein. Den Schluß Ihres Aufsatzes, „daß es Ihnen gestattet sein möge ic.", gestatten Sie mir wohl für eine Redensart zu nehmen, in der Sie sich gefallen haben- r. Aus Sachsen. Unter Vorbehalt der ständischen Geneh migung beabsichtigt die Staatsregierung, die Bestellgebühren von frankirten Briespo st send ungen künftighin in Weg fall zu bringen und die Quittungs- und Scheingcbühr von 6 Pfennigen auf 5 Pfennige abzurunden. Der hierdurch entste hende Ausfall in der Einnahme ist zu 130,000 Thlrn. jährlich veranschlagt und in demStaaksbudget für die nächsten dreiJahre bereits auf den Wegfall dieses Postens Rücksicht genommen. Das Börsenblatt hat zwar schon gleich nach Erscheine» die neue Auflage der Volg er' schen „Nachweisungs-Tabelle !c.'^*) angezeigr, indeß glauben wir, daß erst der Gebrauch die Zweckmäßigkeit und Richtigkeit derselben so recht deutlich zeige und daß es nun erst recht Zeit sei , auf die Brauchbarkeit dieser Arbeit hinzuweisen. Der Wirrwarr , der durch die Verlags verkäufe in die Verschreibungen nach den Angaben der Bücher- kataloge gekommen ist, wird durch diese Arbeit erst gelöst, und wenn jede Handlung im Besitz derselben ist, so wird manche un nütze Hin-und Herschreiberei und Verzögerung vermieden, und den genug bedrängten Commissionären das Geschäft erleichtert. Eine genaue Durchsicht wie häufige Benutzung im Laufe eines halben Jahres haben den Unterzeichneten nur ganz wenige Feh ler entdecken lassen. Es ist also diese Arbeit als eine höchst müh same, aber köchst fleißig und sorgsam ausgcführte zu bezeichnen, für die der gesammte Buchhandel, dem aus dem Gebrauch man cher Nutzen und vielfache Erleichterung erwächst, den Herausge bern dankbar sein muß, und sie sei somit jedem Sortimenter- Comptoir zum Gebrauche auf das wärmste empfohlen. Die Druckeinrichtung gestattet Nachträge, sie ist also auf lange Jahre hin praktisch zu verwenden. Eduard Berger. *) Alpkabetisck geordnete diaekweisungs-labelle svleber Ver lags-öucli-, Kunst- u. lVIusilealienkandlungen, deren Kirine» nickt mekr existiren und deren Verlag an Andere üdergegsngen ist; des- gleiclien svlclier jetrt nock existirender, v-elcke Verlags-Artikel an Andere abgetreten Kaden. 2. unter gefälliger IVlitivirlcung von 6. H. 8trabel in Ueiprig ganr neu besrb. Auü. von Ldusrd Volger. 4. (IV u. 96 8.) Uandsberg a. d-VV. 1863, Volger A Klein.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder