Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.07.1863
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 27.07.1863
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18630727
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-186307279
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18630727
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1863
- Monat1863-07
- Tag1863-07-27
- Monat1863-07
- Jahr1863
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
1562 Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. ^1? 93, 27. Juli. Dic Jllustrirlc Zeitung I. I. Weber's weiß den Ruf, den sic sich durch die Tüchtigkeit ihrer Leistungen erworben, nun seit zwanzig Jahren aufrecht zu erhalten; wie bisher bekun det sie auch in ihrem Programm für ihren 41. Band den erfahre nen Geist und dic geschickte Hand ihrer obersten Leitung. Wem die Geschichte unserer illustrirten Literatur bekannt ist, und wer an ihr das Interesse nimmt, das sie verdient, wird immer mit Anerkennung des Mannes gedenken, dem wir in Deutschland einen besseren Geschmack in der Behandlung der Illustration verdanken, der weder Mühe noch Kosten scheute, um die deutsche illustriere Literatur durch deutsche Originalwerke der englischen und französischen an Eleganz und künstlerischem Werthe gleich zu stellen. Dieses nationale Streben zeichnet I. I. Weber's ,,Jllustrirtc Zeitung" noch heute aus und verdient ihm das Lob, daß er nicht, wie manche seiner Rivalen, mit Hilfe wohlfeiler Eliches, zum Nachtheil deutscher Künstler, das Publicum durch billigeren Preis an sich zu locken sucht. Auch das neueste Pro gramm hat einen reichen Schatz von Kunstblättern aufzuführen, die hauptsächlich dem nationalen Aufschwünge der deutschen Gegenwart gewidmet sind. Neben dem Allgemeinen deutschen Turnfeste in Leipzig nennt cs Bilder aus dem Befreiungskriege von 1813, zur Jubelfeier des 18. October, zur National-Kör- ner-Feier, zur landwirthschaftlichenWeltausstellung in Hamburg, zum Künstlcrsest in Weimar, ein großes Historienbild von Prof. H. Rüstige: die Ueberführung der Leiche Kaiser Otto's III. von Italien nach Deutschland rc.; auch wird ein großes Geben k- blatk zur 50jährigen Jubelfeier der Völkerschlacht bei Leipzig*) veröffentlicht werden. Mögen diese Hinweisungen beitragen, dem bewährtesten der großen Blätter deutscher Illustration die wohl verdiente Theilnahme zu erhalten und zu mehren. (Gartenlaube.) lieber dic Autorschaft der „S tunden der An dach t", für deren Verfasser man bekanntlich bisher Heinrich Zschokke ge halten hat, brachte kürzlich das „Journal de Genevc" folgende interessante Mittheilung: ,,. . . Anläßlich der „Gedanken über Tod und Ewigkeit", welche auf Befehl der Königin von England hcrausgegcben wurden, war auch viel von den „Stunden der Andacht" die Rede. Da die Entstehung derselben bis heute mehr *) Dieses nationale Gedenkblatt, mit dessen Ausführung der Ma ler A- Beck in Düffeldorf seit Jahresfrist beschäftigt ist, und welches nicht nur einer der schönsten, sondern auch der größte der bisjctzt in Deutschland hergestellten Holzschnitte (46" lang und 32" hoch) wer den soll, wird mit seinen Einzelbildern folgende Darstellungen enthal ten: 1) ein großes Mittelbild, Blick auf das Schlachtfeld vom Monar- chcnhügcl aus. Die Monarchen empfangen von Schwarzenberg die Nachricht, daß die Franzosen retiriren; im Mittelpunkte brennt Probst heida; 2)Napoleon's Standpunkt während der Schlacht, an derLcuandt'- schcn Tabaksmühle; 3) dic Schlacht bei Möckern; 4) Gefangennahme Mecrseld's an der Mühle von Dölitz; 5) Denkmal auf dem Monar chenhügel; 6) Erstürmung des Schlosses zu Dölitz; 7) Paunsdorf; 8) Napolcon's Abschied von der sächsischen Garde; 9) Kleist in Probst heida; 10) Poniatowski's Tod; 11) Napoleon im Gedränge am Rann- städter Steinweg; 12) Flucht der Franzosen über dic Brücke bei Lin- denau; 13) die gesprengte Brücke an der Funkenburg; 14) ein Hoch unserm Vater Blücher (Scene aus dem Markte); 15) die letzte Metzelei aus dem Fleischerplatze; 16) Einzug des Kaisers Franz durch das Grimmaische Thor; 17) Verwundung des Prinzen von Homburg; 18) die Schweden in der Grimmaischcn Vorstadt; 19) Kampst an der Ldßniger Mühle (letztes Nachtquartier Poniatowski's). Dic einzelnen Punkte des Schlachtfeldes sind vom Künstler an Ort und Stelle mit äußerster Sorgfalt ausgenommen, Gebäude, dic heute nicht mehr vor handen sind, nach Bildern aus dem Jahre 1813 gezeichnet worden. Ebenso hat der Künstler es sich angelegen sein lassen, durch Unterhal tung mit Augenzeugen sich dic denkwürdigsten Momente jener inhalt- schwcren Tage lebendig zu vergegenwärtigen. Nur so war es möglich, von jenen glorreichen Tagen ein Bild zu schaffen, wie cs in gleicher Wahrheit und Anschaulichkeit noch nicht cristirt. oder weniger in Geheimniß gehüllt geblieben ist, so wird man mit Interesse die folgende Notiz lesen, welche einer unserer Abonnenten an uns richtet, und welche mehrere noch neuerdings wiederholte Jrrthümer über diesen Gegenstand berichtigt. Von 1830 bis 1840, so schreibt unser Correspondent, reiste ich zwei mal nach Süddcutschland und ich war in einer Weise gestellt, daß ich die Redactoren dieses ausgezeichneten Werkes kennen lernte. Sie bewahrten ihr Inkognito, weil dieses Werk von einem Ver ein von Protestanten und Katholiken herausgegeben wurde und weil diese Thatsache, welche die Einen entzückt hätte, vielleicht Anderen anstößig und ärgerlich gewesen wäre. Man hat behauptet, daß der lange Zeit unbekannt gebliebene Verfasser dieser Sammlung der berühmte Rvmandichter und Geschicht schreiber Zschokke zu Aarau gewesen wäre; Zschokke war in der Thal einer der ausgezeichneten Mitarbeiter der „Stunden", allein er war nicht der einzige; diese Herren waren zu sieben oder acht und einer der bcmerkenswerthesten, der Verfasser einiger ganz besonders von Duldsamkeit und wahrem Ehcistenthum durchdrungenen Arbeiten, ist der ehrwürdige Freiherr von Wes send erg, Gcneralvicar des Bisthums Eonstanz. Ich habe ihn in seiner Wohnung und bei mir gesehen, und er hat mir mehrere seiner Artikel genannt, unter andern einen, wo er in seiner christlichen Liebe nicht nur die Reformirtcn, sondern auch die Juden, die Muselmänner und diejenigen Völker umfaßt, welchen das Ehristcnthum noch gar nicht verkündigt ist. Allein ich lege, ohne in zu weit abführende Einzelheiten einzugehen, besonderen Werth darauf, zu constatiren, daß Zschokke nicht der einzige Ver fasser der „Stunden der Andacht" ist, und daß dieser Punkt der Rcligions- und Literaturgeschichte in dem angegebenen Sinne be richtigt werden muß." Ueber das von Hrn.Fr.Bruckmann angekündigte Kunst werk Lindenschmit's: „Die Helden der Befrciungszeit" (Nr. 91) berichtet die Augsb. Allg. Ztg.: Dic Hauptperson der groß artigen Darstellung bildet Frhr. v. Stein; die übrigen Personen erblickt man auf der Plattform einer Freitreppe vor einem von SäulengctragenenundmitdenStandbildernHcrmanns und Karls des Großen geschmückten Bau, und hoch über allen in der Halle vor dem Portal überreicht König Friedrich Wilhelm III. an der Seite Kaiser Franz II., vor dem die Königin Luise sitzt, seinem SlaalskanHler von Hardenberg den bekannten Aufruf „An mein Volk". Neben ihnen befinden sich der Kronprinz von Württem berg, Prinz LudwigFerdinandvon Preußen und die beiden Herzoge Karl Wilhelm FerdinandundFriedcichWilhelmvon Brauschweig. Notizfürdie Leipziger Herren E o mm i ssi o n ä r e. — Den dankenswerthen Bemühungen des hiesigen k. belgischen Gcneral-Eonsulats ist es gelungen, für die Einfuhr von Preßer- zeugnisscn des Zollvereins in Belgien die Vergünstigung zu er wirken, daß von nun an ein bloßes summarisches Ursprungszeug- niß, worin der Absender Zeichen, Nummer und Gewicht von dem betreffenden Eollo aufführt und den Inhalt allgemeinhin als „ty pographische Erzeugnisse des Zollvereins" declarirt, vollständig für die zollfreie Zulassung genügt. Besonders zu beachten ist in- deß, daß die dazu erforderliche amtliche Beglaubigung des Oertik- osi cl'orixino seitens des belgischen General-Consulats, nicht aber von einer andern Behörde erfolgt, indem die Sendungen nur dann einer glatten zollamtlichen Behandlung sicher sind. Befän den sich darin auch außerzollvcreinsländische Producte, wie oester- reichische, schweizerische u. s. w., so sollen dieselben ein eigenes Packet mit entsprechender Bezeichnung bilden und dies in der De claration namentlich und unter besonderer Gewichtsangabe er wähnt werden.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder