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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.02.1851
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1851-02-28
- Erscheinungsdatum
- 28.02.1851
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- Deutsch
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221 1851.^ selbe nur etwas ausgedehnt werden soll; — weshalb ärgert man sich aber denn so sehr, wenn dieser oder jener Sortimenter untergeht, unter gehen muß, weil entweder die Concurrenz am Orte zu groß war, oder die Zeitverhältnisse zu sehr auf ihn eindrückten und er nicht die groß artigen Mittel besaß, diesem Allen zu widerstehen!? Soll denn nur der Geldsack das Vorrecht haben sich etabliren zu dürfen? Meint ihr, andere Leute mit geringen Mitteln hätten nicht auch den Wunsch, einmal selbstständig zu werden? Und ist ein solcher Wunsch denn so verwerflich? Ist es verdammenswerth, wenn ein strebsamer junger Mann mit redlicher Gesinnung und wenigen Mitteln sich auch hin und wieder etablirt? — Ich glaube, ihr denkt christlicher! Klammert euch nicht so sehr an den Egoismus, laßt auch Andern ein bescheidenes Loos zu Theil werden, d. h. solchen strebsamen Männern, die cs ver dienen! Mancher ist unverschuldet in Noth gekommen, diese richtet auf, statt sie niederzutreten. r. Zur Geschäftsnorm. Unter der Aufschrift: „eine zweite Frage" fand ich neuerlich im Börsenblatt vom Jahre 1850 folgende Aufforderung: „Was darf remittirt werden, wie muß es beschaffen sein, und darf die Zumuthung gemacht werden, Festverlangtes oder aus früherer Rech nung Herrührendes zu remittiren?" Die Antwort hierauf ist an sich von dem kaufmännischen Standpunkte ganz leicht zu beantworten. Da aber die Buchhändler in der Mehrzahl davon sich ganz entfernen, wenn es gilt die Rechts begriffe von Mein und Dein in der Geschäftspraxis zu regeln, und ihre Waaren ganz außer Verhältniß stark ä Oonäition versandt werden, was zur Folge hat, daß sie auch weniger sorgsam in Rücksicht auf gute, äußere Erhaltung vom Sortimenter behandelt werden, so herrscht eine Willkühr, ärger wie in dem despotischsten Staate, und die unverschäm testen Aumuthungen, völlig ruinirte Bücher zurückzunehmen, kommen häufig vor. Wie ist diesem Uebelstand abzuhelfen, der für den Verleger von großem Nachtheil ist? Am besten wohl dadurch, daß jedes mit unauslöschlichen Flecken beschmutzte oder zerrissene Buch nicht mehr zurückgenommen werden darf, und eben so dasjenige aus bereits früher abgeschloffener Rechnung, oder Festverlangtes. Da die Organisation des Börsenoorstandes, als administrative Behörde, der Art ist, daß derselbe keine Macht hat, dies gesetzlich zu be werkstelligen, so bleibt nichts übrig, um diesem Unwesen den Todesstoß zu geben, als es treten die Verleger zu einem solchen Beschluß zusam men und verschaffen ihm Ansehen und Geltung. Eben so ihren Be stimmungen, wegen des Disponirens. Ist der Sortimenter nicht ge halten, eher als zur Ostermeffe zu remittiren, so muß er auch sich ge fallen lassen, wenn es der Verleger verlangt, Nichts zu disponiren. Denn über sein Eigenthum hat wohl doch nur der Verleger zu erfügen. M. K. s Ein Wort über Vas Bloch'schc „Gehülfen-Adreßbuch." ^ Eine angenehme Ueberraschung ist dem Einsender dieses, wie ge- Roß vielen Gleichgesinnten, in den letzten Tagen durch den Empfang I s Eirculairs von Herrn Geschäftsführer Bloch in Grimma und » iurzen bereitet worden, worin derselbe den Commis des deutschen »Buchhandels das Erscheinen eines „Gehülfen-Adreßbuches" I' nahe Aussicht stellt. Wir fühlen uns gedrungen, das Verdienstliche dieses Untcrneh- j ms öffentlich anzuerkennen, denn ein solches Adreßbuch gehörte in er Thal längst zu den „fühlbarsten Bedürfn issen" im Buch- -andel, wie schon einige vor längeren Jahren gescheiterte ähnliche Ver suche bethätigten; allein die wirkliche Unentbehrlichkeit desselben wird erst dann volle Anerkennung finden, wenn es der energischen Ausdauer unsers E. Bloch gelungen sein wird, dessen regelmäßige pe riodische Wiederkehr sicher zu stellen. Herr Bloch hat in seinem Eirculair selbst schon den Beweis für die effeclive Nothwendigkeit seines Unternehmens mit so siegreiche» und erschöpfenden Gründen durchgeführt, daß die wenigen Gegner, welche sich hie und da beim abendlichen Bierkrug ein hämisches Urtheil erlauben dürften, sicher nicht wagen werden, vor dem Forum der Oeffcnt- lichkeit einen so gerüsteten Gegner anzufeinden, und daß wir unsrerseits zu dem offenen Bekenntniß genöthigt sind, besserc Gründe als die des Herrn Bloch nicht aufsindcn zu können; — nur ein Motiv, welches selbst alleinstehend die Herausgabe des gusost. Adreßbuches rechtfertigen würde, welches aber Herr Bloch, wie es scheint, aus zu weit getriebener Bescheidenheit, unerwähnt gelassen hat, nehmen wir.keinen Anstand, den beredten Wortendesselben hier anzureihen: es ist dies das hohe Sclbstbewußtsein des Buchhandlungs - Commis, die tiefe Ueber- zeugung von der Wichtigkeit seiner Stellung im Innern des Buch handels, so wie der Erhabenheit derselben andern Handelsbranchen ge genüber (auf die ec stets mit stolzer Verachtung blicken sollte). Dieses Gefühl seiner Würde giebt ihm einRecht, ein unbestreitbares Recht, zu fordern, daß neben den selbstständigen Firmen auch sein Name Ach tung gebietend im Buchhandel bekannt werde! — Das Mittel dazu bietet uns endlich Herr Bloch, möge sein Werk herrliche Früchte tragen! — Was Plan und Ausführung des Merkchens betrifft, so müssen wir neben aller Anerkennung, welche uns die 10 Rubriken in Herrn Bloch's Eirculair abnöthigen, doch beklagen, daß das Bestreben, Bil ligkeit mit Zweckmäßigkeit zu vereinigen, Anlaß zu geringerer Voll ständigkeit geworden ist. So vermissen wir z. B. ungern noch eine Rubrik in Bezug auf Charakter und Gewohnheiten, «eine an dere in Bezug auf schon vorhandenes, oder noch zu hoffendes Ver mögen; vor Allem aber eine solche (mit Beifügung eines Bogens irr blaneo) zur Copie sä m m l l i ch er Z eu gn i sse jedes aufzunehmenden Namens. Die enormen Vortheile, welche durch Beifügung dieser letztem Rubrik für Commis wie Principale entspringen müßten, liegen zu nahe, als daß dieselben einer weitern Ausführung bedürften; wie begnügen uns daher, nur den erleichternden und abkürzenden Einfluß hervorzuheben, welchen dieselbe auf die oft so zeitraubende und beschwer liche Engagemenls-Correspondenz ausüben würde: anstatt künftig den Principal mit der Schilderung unserer ausgezeichneten Eigenschaften und durch endlose Zcugniß-Copicn zu quälen, würden wir mit den we nigen Worten: „das Nähere belieben Sie im Gchülfcn-Adreßbuch Seite so und so nachzulesen", fertig sein, ein Verfahren, welches unser Zartgefühl der zu häufigen Wiederholung des eigenen Lobes, den Prin cipal der Entzifferung manches breiten Offertenbriefes entheben würde- Vielleicht giebt uns Herr Bloch die Genugthuung, diesen wichtigen Bestandtheil eines vollständigen Gehülfen-Adreßbuches dem (ei nigen durch einen Supplementband anzuschließen, der gewiß al lenthalben den freudigsten Anklang finden wird. Wir können unfern Bericht nicht schließen, ohne an Herrn Bloch, wir dürfen wohl sagen im Namen sehr Vieler, die Bitte ergehen zu lassen, auf der mit unverkennbarem Talent betretenen Bahn bibliopo- lisch-statistischer Arbeiten nicht stehen bleiben zu wollen. Wir bedür fen solcher Männer, um die eben so kluge als würdige Exclusivität des Buchhandels, welche in neuerer Zeit anfängt durch wühlerische Bestre bungen erschüttert zu werden, wieder zu befestigen und mit neuen: Stützen nach außen und innen zu versehen; wir wollen nicht, daß dec hie und da gepredigte ketzerische Satz: „der Buchhändler möge mehr Kaufmann (Geschäftsmann) sein", zur bedauerlichen Wahrheit werde. Enges Aneinanderschließen und gegenseitiges Kennenlernen sind mächtige Hebel zur Erreichung dieses Zieles, und wir geben uns der Hoffnung hin, daß Herr Bloch, die Bedürfnisse der Gegenwart erfas send , der Herausgabe des Gehülfen-Adreßbuchs zunächst ein Lehr-
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