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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.02.1851
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- 1851-02-28
- Erscheinungsdatum
- 28.02.1851
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- Deutsch
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219 ^851.^ Okücin gute Dienste zu erweisen, biß ihn der Tod am 9. September (1781), nach einem Aller von 66 Jahren, 1 Monat und 15 Tagen der Welt ent rissen. Mit seiner Ehefrau, so 19 Wochen vor ihm gestorben, hat er 2 Töchter erzeuget, davon die älteste verheyrathet, die jüngste aber noch unverehlicht." — In Hamburg erschien auch bei ihm eine Zeitung: „Hamburg,sche 6arette." Lappenberg hat ihn, wohin er denn aller dings gehört, S. 1-XII unter den Buchdruckern oufgeführt. Das „große Wasmuthische Werk" war „ »Isttbiae ^Vasmutki kstounm opus ^stro-Obronologicum nunc llsmum post L. parentis mortem eckitum Xilonii apu>1 Ülaervck. Wasmutk. I'z-pi« loacbimi Heumnnni, Acsü. ^>1>ogr. Anno recuperatae sslutis NV6X6II," in gr. Folio. M. s. „Äckami Uenr. l-aclemanni Annalium t^pograpkicorum selecta ^uaeliam capita", S. 78, 79. Die Angabe des Jahres 1698, als Jahr seiner Uebersiedclung nach Hamburg, bei Lappenberg, ist Lackmann, S. 28, entnommen. Die Angabe des Todesjahres, 1711, wird ein Schreib- oder Druckfehler sein. — Reumanns Erben (1782), Druckerei (1706). Handlung (1711), trifft man nach 1701 noch in den Meß-Verzeichnissen an. (Mit einer Tochter des Joachim Reumann verheirathete sich 1704 Otto Nicolaus Reumann, der bis zu seinem Tode, 1706, den 23. Juli, dem Geschäfte Vorstand. Er hatte in Greifswald und Kiel studirt und sich seit 1698 in Hamburg aufgehallen, wo er sich dem Studium der Rechtsgelehrsamkeit, unter Privatanleitung von 1701 bis 1703 widmete. Näheres s. m. in: kssovn Intsraris maris baltb. ot septentrionis, collectn 1-ubecns 1706. 4,ubec. et Hamb, b-iteris st sumptibu» Heumannisnis. 4. S. 384, vergl. S. 27.) Johann Carl Bohn. Bohn war in Breslau 1712 geboren, als Kind nach Hamburg ge kommen, hatte die Tochter des Buchhändlers Theodor Christoph Felginer geheiratbet und dessen Geschäft übernommen. (Im Meß-Verzeichniß von 1739 zuerst: Felgi ner's Wittwe und Bohn, und noch 1742, aber in diesem Jahre auch bereits selbstständig.) Sein Haus war der Sammelplatz vieler Dichter und Gelehrten, die damals in Hamburg lebten, oder die Stadt besuchten, Klopstock's, Lessing's, Ebert's, Liskow's, Hagedorn's, I. I. C- Bode's, der 1768 sein Schwiegersohn wurde. Er starb 1773, den 26. December. Sein Sohn, Carl Ernst Bohn (geb. in Hamburg 1749, den 10. September, gest. zu Weißenfels 1827, den 12. Mai; m. s.: „Neuer Nekrolog der Deutschen, 5. Jahrg., 1827." 1. Theil, S. 491, 492), mußte jetzt dem Geschäfte allein verstehen. Die „Hamburgische Neue Zeitung, 207. Stück, 1773, den 28. December" rühmte Bohn nach: „So lange ausgebreitcte Kenntnisse, ein frommes, redliches Herz, edelmüthige Gesinnungen für das Beste des Nebenmenschen, und zärtliche Liebe für Freunde, einen gerechten Anspruch auf Hochachtung haben, muß sein Andenken verehrungswürdig bleiben. Die Schriften eines von Mosheim's, Wolf's, Fabricius', Reimarus', von Hagedorn's und Anderer, die in seinem Verlage an's Licht getreten sind, werden seinen Namen in der gelehrten Welt nicht untergehen lassen." Johann Joachim Christoph Bode. Ueber Bode, geb. zu Barum im Braunschweigischen 1730, den 16. Januar, gestorben in Weimar 1793, den 13. December, der in Ham burg mehrere Jahre auch bibliopolisch-tppographisch thätig war, findet man einen Artikel im zweiten Hefte des „Lexikon der Hamburgischen Schriftsteller bis zur Gegenwart. Im Aufträge des Vereins für Ham burgische Geschichte ausgearbeitet von Dr. pd. Hans Schröder. Ham burg 1850," S. 291—296. Aus den Mittheilungen Böttiger's über Bode's literarische Wirk samkeit vor dem sechsten Bande seiner Uebcrsetzung des Montaigne (auch besonders abgedruckt unter dem Titel:,, I. I. C- Bode's lite rarisches Leben. Nebst dessen Bildniß von Lips. Berlin, F. T. La- garde, 1796") erfährt man über Lessing's und Bode's buchhändlerisches Projekt Folgendes: „Ein Hauptendzweck bei der Vereinigung Bode's mit Lessing war zwar durch den schnellen Einsturz des prächtigen Tem pels, den so viel vereinte Hände der deutschen Schauspielkunst zu erbauen gesucht halten, völlig vereitelt. Allein sie ließen darum ihre Hoffnung nicht sinken. Die gemeinschaftliche Verlagshandlung und Buchdruckerei sollte durch andere Zugänge und Erwerbsmittel das zweifach ersetzen, was hier an baarem Verlag und fröhlichen Aussichten verloren gegangen war. iciDen weitumfassenden Plan einer Buchhandlung der Gelehrten, die, nun selbst Verleger, nicht mehr mit den Brodsamen vorlieb nehmen dürften, die ihnen der vom Autorhirn gemästete Buchhändler (!!) von seiner reichbesetzten Tafel zuwürfe, war schon damals in Bode's und Lessing's Seele völlig zur Reife gekommen. Nur in der Reinheit und Uneigennützig keit der Absichten unterschied er sich merklich von einem andern, der 15 Jahre später durch hochtönende Ankündigungen die besten Schriftsteller Deutschlands täuschte, und durch einen schimpflichen Bankerut der Ver- lagscaffe den Buchhändlern eine» gerechten Triumph zubereitete. Bei dem Plan des deutschen Museums, so fällte die Reihe der auserlesensten Originalschriftcn heißen, die Bode und Lcssing zum Vortheil ihrer Verfasser abdrucke» lassen wollten, und zu welchem auch schon einige vor zügliche Dichter, als Klopstock, Gerstcnberg, Zachariä, Werke zu liefern versprochen hakten, war es auf nicht weniger, als auf eine gänz liche Wiedergeburt der deutschen Literatur abgesehen. Allein zum Unglück waren beide Männer mit dem kaufmännischen und mechanischen Gang des Buchhandels völlig unbekannt. Beide hatten ganz eigene Vorstellungen von der Eleganz des Drucks, von der Abschaffung gewisser altfränkischer Schnörkel und Unförmlichkeilen und der Einführung mancher höchst nolhwcn- diger Verbesserungen. Beide liebten mit einer bis zum Steifsinn gehenden Beharrlichkeit diese Kinder ihrer Phantasie, die sie sich freilich in der Spe kulation als äußerst ausführbar dacdten, bei der Anwendung selbst aber nicht einmal mit den größten Aufopferungen durchsetzen konnten *). Bode hatte sich im Jahre 1768 zum dritten Male mit einer Tochter des erfahrenen Buchhändlers Bohn in Hamburg verheirathet, und hörte nun täglich die Erfahrungen und Warnungen seines Schwiegervaters. Lessing bekam von seinem treuen Freunde Nicolai in Scherz und Ernst manchen sehr beherzigungswerthen Wink, als Resultat seiner vieljährigen, vertrauten Bekanntschaft mir dem Gange des Buchhandels. Aber die Herren pflegten wohl eher über diese kalten Vernunftmänner zu spotten, und trieben ihr Wesen nach ihrer eigenen Weise so lange, bis Lessing den verzweifelten Entschluß faßte, die ganze Unternehmung fahren zu lassen, und in dem Kunstgenüsse Italiens die Harthörigkeit seiner dumpfhinbrütendcn Land sleute zu vergessen." Aus Bode's Verlag und Buchdruckerei gingen später noch verschie dene eigene und fremde literarische Produelionen hervor; „sein Buchhandel aber", sagt Böttiger, „machte ihm wenig Freude und konnte er wegen des Verlustes, den er dabei litt, selbst durch die damit verbundene Druckerei nicht übertragen werden. Diese übergab er bei seinem Abzüge aus Hamburg (nach Weimar, 1778) unter sehr großmüthigen Bedingungen seinem Setzer Michaelsen. Einen großen Theil seines auf dem Lager befindlichen Verlags bekam in der Folge sein Freund, der Buchhändler Göschen in Leipzig." August Friedrich Ruprecht. Ruprecht ist freilich, wenigstens in der größten Hälfte seines Lebens, nur Antiquar und Bücher-Commissionär gewesen; die nach folgenden Worte, welche bei seinem Tode, 1814, den 5. August, in den „Hamburgischen Adreß-Comtoir. Nachrichten, 1814, 18. Stück", unter zeichnet E-(Ebeling), seinem Andenken gewidmet wurden, werden es jedoch rechtfertigen, daß er unter den Bibliopolen hier einen Platz ein nimmt: „ Ec ward in Jena 1735 geboren und kam im Jahr 1768 mit guten Kenntnissen ausgerüstet nach Hamburg, wo er bald mit dem Buchhändler (Johann Georg) Fritsch in Gemeinschaft trat- (Es ist zu bedauern, daß der 6oüex nunüinarius nicht weiter als bis zum Jahre 1765 reicht, sonst wäre leicht zu ermitteln gewesen, ob Ruprecht wirklich Compagnon von Fritsch war, oder nur in seinem Geschäfte ge arbeitet hat. Milder Wittwe Hertel associirt erscheint Fritsch in den Meß-Verzeichnissen.) Als Commissionair in Bücherversteigcrungen erwarb er sich durch seine erprobte Treue, Pünktlichkeit und Sorgfalt sowohl, als durch seine sehr weit sich erstreckende Bücherkunde das Vertrauen nicht nur hiesiger Gelehrten, sondern auch der angesehensten des Auslandes. Die vielen Aufträge, welche ihm die König!. Copenhagenlche, die Gdttingische, die Kielische Universitäts-Bibliothek und eine große Menge auswärtiger Gelehrten u. s. w., für hiesige Bücherversteigcrungen gaben, wußte er mit großer Geschicklichkeit und mit der uneigennützigsten Treue auszurichten. >) Man erinnert sich hierbei auch ohne weitere Erinnerung joie!) an die sonderbare Idee, alles Papier zu dieser neuen Druckerei aus Italien kommen zu lassen, weswegen der zweite Theil der antiquarischen Briefe auf feineres Druck. Papier gedruckt werden mußte, weil der italienische Porrath ganz bei Sklop- stock'S Bardiet verbraucht worden war. Man denke an die rothen Linien zur Umschränkung der Seiten, an das sonderbare Quartformat, an die kostbaren Bi. gnetlenverzierungcn u. s. w., lauter Grillen, durch welche der Druck ohne Noth vertheuert, und kein wesentlicher Bortheil erreicht wurde. Nur die Halsstarrig, keit, mit der iS Bode und Lcssing durchsetzen wollten, daß ganz Deutschland die Dramaturgie aus Hamburg selbst verschreiben müsse, brachte das Raubgesindel, daS sich damals unter der Firma DodSley und Compagnie verkappt hielt, auf den Einfall, die in den Leipziger Buchhäden vergeblich gesuchte Dramaturgie nachzudrucken, und bald darauf einen allgemeinen Nachdruck anzukündigen. Ueber alles dies lesen wir jetzt die feinen Bemerkungen des sachkundigsten BcurtheilerS und des biedersten Freundes von Bode und Lcssing, Nicolai, in dem von ihm mit Anmerkungen begleiteten Briefwechsel Lessing's mitRamler, Eschen bürg und Nicolai, besonder« S. 133, lLI, 2»r ff., 2?l ss.^ (Böttiger's Anmerk.) 34*
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