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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-06-29
- Erscheinungsdatum
- 29.06.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1914
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Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. 147, 29. Juni 1914. Soeben hat uns Ladewig wiederum mit einem Buch beschenkt, das er einen »Katechismus derBüchcrei« (Kl. 8°. 46 Seiten. Leip zig, Ernst Wiegandt, Verlagsbuchh. 1914. Preis drosch. .// 1.—, geb. .// 1.80 ord.) nennt und dessen Studium jedem Bibliothekar, aber auch jedem Buchhändler und Antiquar warm zu empfehlen ist. In Katechismusform gibt er Leitsätze, die ein Niederschlag seiner eigenen Tätigkeit als Archivar und Bibliothekar sind, die aber wesentlich eine Anregung geben sollen zum selbständigen Durchdenken und Lösen der gestellten Fragen. Wie sehr sich diese neue Bibliothekonomie von der alten unter scheidet, sicht man am besten, wenn man den Ladewigschen Katechismus mit dem Katechismus der Bibliothekenlehre von Pctzholdt*), der im Fahre 1856 erschienen ist, vergleicht. Bei Petzholdt wird jede Frage genau beantwortet; Ladcwig gibt nur Anregungen und überläßt das Nachdenken dem Leser. Es ist hier nicht der Ort, im einzelnen auf den Inhalt der Schrift einzugehen. Ich möchte nur aus den, Register der Ordnungsworte einige anführen, um die Reichhaltigkeit des Inhalts zn zeigen. Wir finden dort: Aufgabe der Bücherei, Aufgabe der Kataloge, Büchcrbettel, Bücherstapel, Buchhändlerrabatt, Bnreaukratic im Dienst, Ersparnis an Arbeit, Lehrer und Bibliothekar, Theorie der Bücherei, Vollstän digkeit der Bücherei, Zersplitterung der Mittel, Zweckbau der Bücherei, Zweckmäßigkeit der Systematik. Znr Freude des Buchhändlers will ich noch die Beantwortung von Buchhändlerrabatt hierher setzen: »Buchhändlerrabatt ist in der Bücherei nicht des Streites wert. Ans die weniger gekauften Bücher kommt es der geordneten Verwal tung nicht an, wenn das Gewerbe sich anders für geschädigt hält. Leben und leben lassen!« Daß Ladewig auch des Humors nicht entbehrt, dafür sei die Beant wortung von Hausfranentugend hierher gesetzt: »Ein Bibliothekar ist wie eine gute Hausfrau; man spürt seine Arbeit nicht, sondern nur den Erfolg der Arbeit und der Tat«. Schon diese kurzen Stichproben werden zeigen, welche Schätze der jenige, der zu schürfen versteht, dem Ladewigschen Buche entnehmen kann. Es sei nochmals dem Studium angelegentlich empfohlen. R. L. Prager. Kleine Mitteilungen. Originelle Statistiken auf der Bugra. — Im Mittelsaale der Leipziger Verlagsabteilung ans der Bugra findet man eine An zahl interessanter statistischer Tabellen, die über den Buch- und Musi- kalienhandcl Leipzigs auch im Vergleich zu anderen Städten Auskunft geben. Vor allem lenkt da ein originelles statistisches Bild die Blicke ans sich, auf dem zur Darstellung gelangt, wieviel von den im Jahre 1913 erschienenen 11845 Musikalien ans die verschiedenen großen Verlagszentren entfielen. Ans den Stufen einer Art Treppe sitzen resp. stehen verschiedene lustige Musikantcntypen, die durch ihre körperliche Größe und die Höhe der Stufe, auf der sie sich befinden, der Zahl der in den Städten Leipzig, Berlin, Wien, Mainz, Hamburg, München, Stuttgart und Braunschweig im Jahre 1913 erschienenen Musikwerke entsprechen. Leipzig, das unter diesen Städten mit 3662 Mnsikalien an der Spitze marschiert, ist auf dem Bilde durch einen Salonmusikantcn niit wallender Künstlermähne dargestellt, der auf dem obersten Absatz der Stufen sitzt und vergnüglich die Flöte bläst. Berlin mit 2415 Musikwerken wird durch einen dicken Posaunisten mit dem Gesichte eines behäbigen Berliner Weißbierwirts verkörpert und Wien mit 748 Musikalien ist durch einen Militärmusiker mit dem Schellenbaum vertreten. Der Umsatz von 479 Musikalicn in Mainz gelangt zur Darstellung durch einen Stadtmusikanten mit Oboe, der sich durch eine Art Nokokohosen auszeichnet, Hamburg mit 303 Musik werken ist natürlich durch Jan Mat mit der Seemannsorgel, im ge wöhnlichen Leben auch Zieharmonika genannt, verkörpert, und der Vertrieb von 191 Musikalicn in München gelangt durch einen Gebirgler mit der Zither ans den Knien zur Darstellung. Recht originell sind schließlich auch Stuttgart mit 73 und Braunschweig mit 59 Musik werken auf dem Bilde vertreten, und zwar Stuttgart durch einen Jungen mit einer Trommel und Braunschweig durch einen kleinen Hemdenmatz, der auf einem Schemel hockt und lustig die Kindertrom- petc bläst. Ein anderes Bild veranschaulicht, wieviel Packpappcn von den Leipziger Buchhandlungen im Jahre 1913 verbraucht wurden. Diese Packpappen würden übereinandergelegt einen Turm von 12 000 m *) In der Neubearbeitung von Gräsel, unter dem Titel »Hand buch der Bibliothekslchre« 1902 erschienen, ist dies Buch ein ganz anderes geworden, das hier nicht in Frage kommt. 1050 Höhe ausmachen, der im Vergleich zu dem daneben abgebildeten höchsten Berge Europas, dem Mont-Blanc mit 4800 m Höhe, 2)4mal so hoch ist wie dieser. Ein drittes Bild bringt äußerst anschaulich zur Dar stellung, wieviel Bindfaden von den Leipziger Buchhandlungen in dem selben Jahre benötigt wurden. Mit diesem Niesenfaöen von 28 000 km Länge könnte man, wie das Bild zeigt, die gewaltige Strecke Berlin- Peking dreimal überspannen. Der Bücherversand über Leipzig entsprach, wie auf einem weiteren Bilde zu ersehen ist, im Jahre 1913 einem Gewichte von 67 000 000 k Er übertrifft damit das Gewicht des Niesendampfers »Imperator« (50 000 000 ks), der auf dem Bilde zur besseren Veranschaulichung auf die andere Schale einer großen Wage gestellt worden ist, noch um 17 000 000 kx. Weitere statistische Tafeln schildern in origineller Weise den Verlagsverkchr über Leipzig in einer Reihe von Jahren und die Zahl der Angehörigen des Buchgewerbes, die in Leipzig in verschiedenen Jahren auf je 100 Ein wohner kamen, weiter die Umsätze ans Leipziger Buch- und Kunst- anktionen in den Jahren 1904—1914, die eine Steigerung von 103 602 .// ans 1122191 erfuhren, sowie die Bodensläche der Ge schäftsräume Leipziger Buchhandlungen, die in einem großen Quadrat vereinigt, fast die ganze innere Stadt Leipzigs bedecken würden. Noch eine ganze Reihe anderer statistischer Bilder findet man in diesem Saale, und alle sind, im Gegensatz zu der sonst üblichen trockenen Weise statistischer Darstellungen, recht amüsant und künstlerisch gestaltet, so daß jeder Besucher auf mühelose und lustige Art zugleich über den Buch- und Mnsikalienhandcl Leipzigs genaue Aufklärung erhält. Vergleichsverhandlungc» zwischen Musik-Verlegern und der Ge nossenschaft Deutscher Tonsetzer gescheitert. — In dem Prozeß der Ge nossenschaft Deutscher Tonsetzer gegen die wichtigsten Firmen des Musikverlagcs über die Frage, ob die letzteren ihre Bezngberech- tigungsverträge mit der Genossenschaft zu Recht gekündigt haben, fand am 11. Juni 1914 unter der Leitung des Herrn Landrichters Halbcr- stadt in Berlin eine Verglcichsverhandlung statt. Der Rücktritt der Verlagsfirmen stützt sich bekanntlich in der Hauptsache darauf, daß die Genossenschaft die im Jahre 1907 vor Beitritt der wichtigsten Leipziger Verlagsfirmen gegebene Zusage, die Ausführungsanstalt der Genossen schaft durch einen nichtbezugsberechtigten Betriebsdirektor leiten zu lassen und für den Betrieb eine Betriebsordnung zu schassen, bis heute nicht erfüllt hat. In dem Vergleichsterminc legten nun endlich die Vertreter der Genossenschaft eine Betriebsordnung vor, die besonders die Stellung des noch immer nicht gefundenen Betriebsdirektors regeln sollte. Darnach war dieser Betriebsdirektor jedoch lediglich als Ange stellter der Genossenschaft gedacht und sollte in allen Punkten den Wei sungen des Vorstandes der Genossenschaft unterstehen. Nach den ge machten Erfahrungen mußte daher die Verlegergruppe, wenn sie sich überhaupt mit einer derartigen Betriebsordnung befreunden konnte, darauf dringen, daß der bereits vorhandene Verwaltungsausschuß, der aus 6 Tondichtern, 3 Textdichtern und 6 Verlegern besteht, mit stärkeren llberwachungsbefugnissen ansgestattet und den Verlegern in diesem Ausschuß wenigstens gleicher Einfluß wie der Gruppe der Komponisten und Textdichter eingeräumt würde. Die Vertreter der Genossenschaft lehnten jedoch die von der Verlegergruppe gemachten Vorschläge ebenso schroff ab, wie einen sehr verständigen, von den Verlegern angenommenen Vcrmittelnngsvorschlag des Richters, wonach der Vcrtrauensmännerausschuß und der aus 5 Mitgliedern bestehende Vorstand in gemeinschaftlicher Sitzung über das Vorliegen von Män geln in der Geschäftsführung abstimmen sollten, obwohl durch den letzteren Vorschlag der Genossenschaft stets die Mehrheit in derartigen Sitzungen gewahrt blieb. Daß die Verleger in diesem Punkte nach geben konnten, war ausgeschlossen. Der Prozeß wird also seinen Lauf nehmen. Jedenfalls haben die Verleger in den Vergleichsvcrhand- lungen anfs neue bewiesen, daß ihnen ein Frieden mit der Genossen schaft Deutscher Tonsctzer, auch wenn er ihnen Opfer auferlegt, will kommen ist, solange die Bedingungen dieses Friedens einen nur einiger maßen erträglichen Zustand sichern. Aus der Praxis der »Internationalen buchhändlerischen Schutzver- cinigung gegen Krcditmißbrauch«. — Ein im europäischen Auslande wohnhafter Universitätsdozent wurde der Schutzvereinigung von 5 angesehenen deutschen Buchhandlungen aus ebensovielen Städten mit namhaften Schuldbeträgen und den denkbar schlechtesten Zensuren ge meldet. Infolgedessen sah sich eine sechste Firma, als auch sie Anfang Jnni mit einem Antiqnariatsauftrage beehrt wurde, nicht nur veran laßt, die Ausführung abzulehnen, sondern sandte die Korrespondenz der Geschäftsstelle der Schntzvcreinigung znr weiteren Bearbeitung ein. Diese hielt es für ihre Pflicht, den betreffenden Bücherfreund brieflich ans die Existenz der Schntzvereinignng aufmerksam zu
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