rur ven Deutschen Buchhandel lind für dic mit ihm verwandten Geschäftszweige. Herausgegeben von den Deputieren des Vereins der Buchhändler zu Leipzig. Amtliches Blatt des Börscnvercins. ^§109 Dienstags, den 17. December. 1844. Erklärung. In Bezug auf die Bekanntmachung der Deputaten des Leipz. Buchhandels in No. 107 d. Bl. erklären die Unterzeich neten , um Mißverständnissen vorzubeugen, daß sie keineswegs gesonnen sind, sich der Rechnungsweise nach Neugroschcn zu wi- dcrsetzen, daß sie aber erst dann sich derselben anschließen wollen, wenn die Mehrzahl der deutschen Buch Handlungen sich dafür erklärt, u. da bis Ende d. I. eine solche Mehrheit nicht zu erwarten ist, so haben sie darin den Grund gefunden, für das Jahr 1845 noch die alte Währung beizubehalten. Leipzig, im December 1844. A. Volckmar. Vrvuard Kummer. C. Kirbach. C. W. B. Naumburg, Jgu. Jackowitz. wird sofort beitretcn, sobald sich Rubolpb Sartma»». die Süddeutschen u. Oestreichcr, Gcbr. Neiebeubach. überhaupt die Mehrzahl der F. G. Beyer. Buchhändler mir der Decimal. PH. Rcclam fun. ordnung einverstanden erklärt. Will,. Nauck. D. L. Herblg, E. B. Lctiwickert. wenn sich eine Gesammtheit er. E. O. Baumanu-Hartknoch. zielt. Erklärung in der Groschcnfrage. Die Unterzeichneten, in reiflicher Erwägung der vorlie genden Verhältnisse, sehen sich zu der Erklärung veranlaßt, daß sie der von mehreren Seiten an sie ergangenen Auffor derung in Betreff der Neugroschenrechnung vorder Hand nicht beizutreten vermögen und ihre Bücher fortwäh rend und so lange in der bisherigen Weise fortführen werden, als nicht eine allgemeine Gleichförmigkeit zu erreichen ist. Wenn es einem Theil der norddeutschen Buchhandlun gen bequem erscheint, für ihren buchhändlerischen und Kun- dcnverkehr die gleiche Buchung zu erzielen, so übersehen sie wohl, daß derselbe Anspruch auch den übrigen College« in Ländern, wo ein anderes Geldsystem herrscht, zustünde, und welche unabsehbare Verwirrung erst daraus erwachsen würde, wenn Jeder, dieser Maxime zufolge, bloß in seiner eigenen llr Jahrgang. Landeswährung rechnen wollte. Denn den 17 Millionen, die in Dreißigstel-Thaler rechnen, stehen in buchhändlerischem Sinne nicht 3, sondern 20 Millionen gegenüber, die diese Rechnung nicht haben, und selbst in jenen Bezirken ist es nur eine Minorität, dic sich bis jetzt dem betreffenden Vorschlag geneigt gezeigt hat. Konnten sich die preußischen Handlun gen Jahrzehnte hindurch füglich bei der alten Rechnung be ruhigen, so ist kein Grund abzusehen, warum auf einmal eine Acnderung geboten sein soll- Bis jetzt ist in der Einheit der buchhändlerischen Rech nung ein Voctheil gegeben, der jeden Wechsel der Umstände überdauern kann und nicht einem bloß partiellen Wunsche zum Opfer gebracht werden sollte. Wie leicht könnte früher oder später eine neue Vereinbarung im deutschen Münzwescn ge schehen, die die jetzt vorgeschlagene Maßregel wieder aufhcben müßte und dann die gleichen Nöthe des Uebcrgangs zur Folge hätte! So lange dic Thalcrtheilung nicht auch zu 4 ohne Bruch zu bewerkstelligen und selbst die Benennung der Groschen in verschiedenen Gebieten verschieden ist, wird sie sich dem Buch handel nie zum inneren Verkehr empfehlen. Ueberdies.haben sich durch die bisherige Thalcrtheilung im Laufe der Zeit an vielen beachtenswerthen Orten besondere gün stige Eursreductionen gebildet, die einen nothwendigen Ersatz für mancherlei sonstige Entbehrungen und Verluste gewähren, aber der Einführung der Dreißigstel sicher weichen müßten. Wem sollte nicht daran liegen, solche Interessen zu schonen, die ohnehin unter andern fühlbaren Mißständen genug leiden. Aus diesen Gründen ist eine allgemeine Einführung der Dreißigstel-Rechnung nicht zu erwarten und also auch, wo fern die Freunde der letzteren, solchen Stimmen gegenüber, sich nicht zu einem billigen Zugeständniß bewogen finden, eine allerdings sehr bedauerliche Geschäftserschwerung keines falls vermeidlich. 268