für den Deutschen Buchhandel und für die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Herausgegebcn von den Deputaten des Vereins der Buchhändler zu Leipzig. Amtliches Blatt des Börsenvereins. 91. Dienstags, den Dcbitscrlaubniß in Preußen. Das König!. Preuß. Ober-Censur-Gericht hat für fol gende außerhalb der deutschen Bundesstaaten in deut scher Sprache erschienene Schriften die Erlaubniß zum Debit ertheilt: Anleitung, kurze, die Bibel zu lesen. Straßburg 1844, Wwe. Berger-Levrault. Armelle, die gute, oder der Wandel vor Gott. Ebcnd. Baumann, K. Fr-, Gesangbuch f. kirchl- Chbre. 1. u. 2. Heft. Partitur u. Stimmen. Zürich, Meyer L Zeller. Bcrkmüller, A., zwölf vicrstimm. Lieder f. gemischten Gesang. 3. Samml-, für Baß, Tenor, Sopran u- Alt. St. Gallen, Schein!» L Aollikofcr. — Männergcsänge von verschied. Komponisten zu Gunsten des Hrn. Prof. Baumann u. des zu erricht. Denkmal» f. Hin. H. G. Nügeli. 1. Heft in 4 Stimmen. Zürich, Höhr u. Gebe- Hug. Härter, F., der gute Rath für Alle, die nach dem ewigen Le ben fragen. Straßburg 1844, Wwe. Berger-Levrault. — der Glaube, ein Bedürfniß f. die Schule. Schulpredigr. Ebcnd. 1844. Leuchier, der, mit den 28 Lichtern. Ein Christgeschenk für- große u. kleine Kinder. Ebend. 1844. Schweizer, A., die Aufgabe des geistlichen Amtes. Antritts predigt. Zürich 1844, Orell, Füßli L Co. Spruch- u. Liederbüchlein sammt e. Anhänge v. kl. Gebeten f. Schule u. Haus. Für die Volksschulen d. Kant. Zürich. Ebend. 1844. lieber Konfirmation. Einige Mutterwortc an ihren Sohn am Konfirmationstagc von A. Schlatter. Herausg. v. S. G. 2. Ausl. Basel 1844, Schneider. Zeller, H., Weihnachtsbetrachrung. Straßburg 1844, Wwe. Berger-Levrault. — Wozu ist uns Jesus Christus geboren. Ebend. 1844. Berleger-Ehre und Sortimentistcn-Ehrc. Das muß wohl zweierlei sein, wenigstens kann ich's, ein Sortimentist, es mir nicht anders denken und erklären. Wenn man sieht und hört, was in unserm Börsenblatt steht 11r Jahrgang. 15. Olt über. 1844. und in unseren Vereinen gesprochen wird, man sollte mei nen, an den Herren Verlegern wäre Alles ehrenhaft und schön und gut, nur die Sortimentisten, die da zum Theil schleudern, Nachdruck verkaufen und schlecht oder langsam zahlen, die ruiniren den Buchhandel, die bringen ihn in Verruf, das sind die Sündenböcke, die wiedergeborcn werden müssen, zur Freude und zum Dienst der Herren Verleger. — Ja, ich stimme ein, da ist gar mancher faule Fleck: Nachdruck und Schleuderei und mitunter Betrügerei; aber sehr klein und verachtet ist das Häufchen der Nachdruckver käufer, und was das übertriebene Rabattgeben betrifft, so ist dabei weniger Schande, als Verkennung des eigenen Vor- theils; es sind nur einzelne Fälle, wo gemeiner Sinn oder schlimme Eoncurccnz die Sache zur Oeffentlichkeit getrieben haben, sonst macht sich selten ein Schleuderer breit, treibt lieber sein Geschäft im Stillen und das Publikum rechnet es ihm gerade nicht zur Schande an, wenn es auch ein sol ches Treiben nicht ehrt. Der faulste Fleck im Sortiments buchhandel ist der geringe Absatz, herbeigeführt durch Ueber- sättigung des Publicums mit schlechter Waare und endlich der Geldmangel im Publicum selbst. Der Verleger kann sich helfen, er bezahlt nötigenfalls mit Anweisungen aus seine Schuldner, aber wer nimmt dem Sortimenlshändler An weisungen ab auf Lehrer und Prediger, Advocaten u. Aeczte? Da muß er denn freilich wohl oft in Rückstand kommen. Reserve-Capitale für solche Fälle sind selten in unserm uner sprießlichen und herabgekommenen Kleinhandel. Doch nun die Kehrseite des Bildes — Verleger-Ehre. Welches Rennen und Jagen jetzt auf dem Markt! welch' Drängen, Stoßen, Schimpfen und Begeifern. Nach ei ner fremden Wurst schnappen 30 Mäuler und da giebt es denn natürlich manchen Seitenbiß, manchen Rippenstoß — zur Belustigung des Publikums, — aber wo bleibt die Ehre des Geschäfts? — Und kaum legt sich der Streit, so wirft 214