Deu und für die mit ihm verwandten Geschäftszweige. n d e l Herausgegeben von rcn Deputaten des Vereins der Buchhändler zu Leipzig. Amtliches Blatt des Börse „Vereins. 21. Dienstags, den 15. Marz. 1842. Literatur. Praktische Vorschule für den deutschen Buch handel, in merkantil! sch er, technischer und litc ra ri schc r H i n sicht, en tw o rfc n vouAlbert Hoepstcin. Erste Abtheilung. Me rkanti li scht Hilfswissenschaften. Leipzig 1842. (Bei dem Verfasser.) Der kaufmännische Geist, der seit den letzten zehn Jah ren in den deutschen Buchhandel gefahren und denselben in seinen Grundclemcnten hart erschütterte, mindestens verän derte, hat nicht minder in der ganzen Einrichtung seines Betriebes große Veränderungen hcrvorgerusen. Wir wollen cs offen aussprcchen, daß diese letzteren —-die mehr kaufmännische Art des Betriebes des Buchhandels nämlich — demselben zum Voctheile ge reichen, und daß wir solche den Kauflcutcn imBuch - Handel (zu welchen wir uns selber übrigens nicht zählen) verdanken. — Doch halten wir immer noch dafür, daß es ein Unterschied ist, ob wir mit Baumwolle oder Büchern han deln und wir werden uns einer Behandlung des Buchhan dels gleich wie des Handels mit Wolle, Eallico's rc. stets widersetzen. Nichts desto wenigererklären wir uns mit dem, jetzt mehr nach kaufmännischen Grundsätzen geführten Betriebe des Buchhandels einverstanden, und wir wissen, daß die einzel nen Geschäfte viel systematischer, geregelter im Allgemeinen nach solchen jetzt geleitet werden. Jener eigene Stolz von früher, daß der Buchhändler ein Mittelding zwischen dem Gelehrten und dem Kaufmanne, oder ein Compositum bei der Elemente sei, wird jetzt nur noch selten laut. Das ist ein Fortschritt: denn es beweist uns dies ein allgemein richtigeres Erkennen der Stellung des Buchhändlers. — Der Buchhandel stand früher viel vereinzelter da: Be ziehungen zwischen ihm und wirklich kaufmännischen Geschäf ten waren höchst selten; das ist anders geworden. Wer ör Jahrgang. daher jetzt den Buchhandel mit Erfolg und seinem Wesen entsprechend betreiben will, bedarf im Allgemeinen mehr Kenntnisse — und besonders mehr kaufmännische. Nun kommen aber die meisten jungen Männer, die in den Buchhandel treten, vom Gnmnasium, wo sic wohl in den höheren gelehrten, aber nicht in den kaufmännischen Wissen schaften unterrichtet werden: sie verstehen Latein und Grie chisch — können aber oft nicht rechnen. Im Buchhandel nun thätig und sich ihm widmend, wird es ihnen doch sehr schwer, so rein aus dem Gange des Ge schäftes und in diesem die Kenntniß der zum Betriebe des Buchhandels jetzt so nöthig gekannt sein wollenden Hilfswis senschaften sich anzucignen. Nicht nur bei Ausgelernt- Habenden, auch bei Solchen, die schon in verschiedenen Ge schäften als Gehülfen gearbeitet, stoßen wir in dieser Hinsicht oft auf eine große Lücke, die den jungen Männern freilich dann beim eignen Etablissement von großem Nachtheile ist. Es ist in diesen Blättern viel darüber gesprochen worden, ob durch Einrichtung von Buchhändler-Schulen die sem Ucbelstande abzuhelfen. Es haben diese, unseres Er achtens, zwei Seiten: und ein gedeihliches Wirken, ja ein überhaupt nur mögliches Bestehen derselben würde unter ganz veränderten Verhältnissen nur denkbar sein, die für jetzt nicht abzuschen sind. Müssen daher für jetzt wenigstens diese Buchhändlcrschulen aufgcgeben werden, so kann doch ein Leitfaden, eine praktische Anleitung für die sich dem Buchhandel Widmenden, wenn sie dem Gegen stände entsprechend bearbeitet ist, von fast gleichem Nutzen als jene sein. Wir haben mit diesen hier vorausgeschickten Worten den Standpunkt bezeichnen wollen, von welchem aus wir die uns vorliegende Vorschuledes Hcn. Hoepsteinbcur- thcilen. Hr. H. ist als Verfasser eines „prakt. Handbuches der Buchführungskunde für den deutschen Buchhandel" schon bekannt, und wir halten ihn, so viel aus der bis jetzt erschie- 42