Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.01.1842

Ich habe mich hiermit über den Reisebetrieb — nothge- drungen offen und loyal ausgesprochen und habe keine Scheu vor weitern Anfechtungen : nur bitte ich, daß man sich, wie ich es thue, dabei nenne, da ich im Voraus jeden verkappten Angriff für eine Feigheit erklären müßte. Uebrigens em pfehle ich dabei mehr Besonnenheit und Ueberlegung als sie mein diesmaliger Hr. Gegner gezeigt hat. Weimar, den 25. Der. 1841. B. F. Voigt. Verbotene Bücher in Vcrlagökntalogcn. Vor einiger Zeit wunderte sich Jemand in der Pceßzei- tung und fand cs wahrhaft spaßhaft, daß in einem Verlags- Cataloge der Titel eines Buches aufgcführt sei mit der Be merkung „verboten und konsiscirt". Die Redaction der süd deutschen Buchhändlerzeitung theilt diese Verwunderung, findet diesen Umstand ebenfalls sehr spaßhaft und macht die Bemerkung, daß also ein verbotenes Buch mit dem Impri matur der Censuc zum Verkaufe ausgeboten werden könne. Die Redactionen beider Zeitschriften beweisen dadurch, daß sie in gewissen Punkten sehr einseitig sein können und in so fern sie eine Sache, die vollkommen in der Ordnung ist, belachen, setzen sie sich einem gerechten Tadel aus. Verlags- Cataloge sollen zunächst nicht ein Ankündigungsmittcl sein, sondern sie sollen dem Sortimcntshändler zum Nachschlagen dienen, sic sollen die Quellen abgeben, aus denen die Heraus geber allgemeiner Büchcr-Vcrzeichnisse schöpfen können: Sie sind somit das Material für solche, die sich mit Literatur überhaupt und mit Literaturgeschichte insbesondere beschäf tigen. In die Verlags-Catalogc soll demnach alles ausge nommen werden, was der Literatur angehört. Wie man in der gleichen Catalogcn solche Artikel noch aufführt, die bereits vergriffen worden sind und mit dem Worte „fehlt" bezeichnet, ebenso gehören verbotene Bücher in die Verlags-Cataloge, denn durch ein Verbot und die Consiscation eines Buches von Seite einer Preß-Polizei-Behörde oder des Bundestages kann ein solches Buch wohl vom literarischen Markte, nicht aber aus der Literatur verschwinden. Georg Wigand. B erichtigung. Unterm 18. Novbr. fordern die Hrn. Griesinger u. Co. mich brieflich auf, meinen Aufsatz im Börsenblatt No. 96 dahin zu berichtigen, daß Hr. Schröder 10 Expl. Gasthofs- Lcxicon für sich allein bestellt und die Nachnahme von 13^ Thlr. dafür gewesen sei. Indem ich dies nun hier thue, sei noch hinzugefügt, daß dies in der Sache nichts ändert, der Sortimentsbuchhandel hört hier auf, weil die Hrn. Ver leger mit meinen Kunden die Geschäfte selbst abmachcn und mich als bloßen Spediteur mit einer Provision (eigner Aus druck der Hrn. G. u. C.) abspeisen, den Buchhändler-Rabatt mirabec dadurch entziehen. Als ich durch meinen Lehrling Hrn. Schröder wegen Einlösung jenes Pakets befragen ließ, hieß es: man wisse sich nicht zu erinnern, so viel bestellt zu haben, ich solle nichts einlösen, man erwarte übrigens die Bestel lung durch den Ortsbuchhändler, durch den man Circulare rc. erhalten. Alles dies hätten die Hrn. G. u. C. vermieden, hätten dieselben den graben Geschäftsweg gewählt > übrigens kann ich aber nicht umhin, die ehrenhafte Gesinnung, die sich in deren Brief vom 18. Novbr. ausspricht, anzuerkennen und dürfte demnach vorliegender Mißgriff mehr Jccthum als Absicht zu schaden sein. Anclam, II.Decbr. 1841. W. Dietze. Aus; eichnungl In der allgemeinen Industrie-Ausstellung für Ober- östcrreich und Steyermark wurde in der Hauptversammlung zu Grätz am 9. Sept. v. I. dem Buchdruckerei- u. Schrift gießerei-Inhaber Friedrich und Alexander Eurich für ausgezeichnete typische Erzeugnisse die goldene Medaille mit einem Diplome zucrkannt. Die Vertheilung fand am 1. Dec. durch Se. kais. Hoheit den durchlauchtigsten Er z he rz og I oh a nn in Steyr statt. Mannigfaltiger. Die Leipziger Zeitung meldet aus Köln vom 25. Dezbr.: „Aus Berlin ist hier die amtliche Anzeige eingetroffen, daß der gcsammte Verlag von Hoffman n L Campe in Hamburg fortan in unserm Staate nicht debitirt werden darf. Man sah dieser Maßregel, welcher dem Vernehmen nach ähnliche Ver bote anderer deutschen Regierungen folge» werden, schon seit einiger Zeit entgegen." In Berlin wurde verboten und von der Polizei mit Beschlag belegt: Die Posaune des jüngsten Gerichts über Hegel, den Athei sten und Antichristen. Ein Ultimatum. Leipzig 1841, Otto Wigand. Börse in Leipzig Kurze Sicht. 2 Monat. 3 Monat. am 3. Januar 1842. Im Vierzednthaler-Fuß. Ang. Gesucht. Ang. Gesucht. Ang. Gesucht. Amsterdam . . . . 139z - 138- - Augsburg . . . . 102- - Berlin - 99z Bremen . 108 — Bresla» . 99s - Frankfurt «. M. . . 101z — . . Hamburg . . . . 149L - 148z - London — —- 6,20 - Paris 79z — — — - 78^ Wien 103z - -- — LouiSd'or 8;, Holl.Duc. 5 , Kais. Duc. 5, Brest. Duc. 5, Paff-Duc. 4z, Con«.-SfccieS ll.-Gulden 3z, Eenv.-Zchn- u. -Zwanzig-Kr. 3j. Verantwortlicher Redacteur: I. de Marlc.