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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.09.1834
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1834-09-19
- Erscheinungsdatum
- 19.09.1834
- Sprache
- Deutsch
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715 716 sammendrängen, und müßten auch mehrere geliefert wer den, so würden mäßige Einrückungsgebühren für die Anzeigen aller Art doch einen billigen Preis für das Blatt selbst möglich machen. Die Idee ist nicht neu, und viele unglückliche Ver suche ihrer Ausführung abgerechnet, haben wir nament lich in dem vom verstorbenen R. Z. Becker begründe ten ,, allgemeinen Anzeiger der Deutschen" (ehemals „Reichsanzeiger") ein Unternehmen die ser Art, welches sein Ziel seil mehr als 40 Jahren be harrlich und nicht ohne Glück verfolgt. Der Preis und die Einrückungsgebühren desselben sind billig, und die Mannigfaltigkeit seines gemeinnützigen Inhalts, welcher vielleicht nur hinsichtlich des praktisch Brauchbaren und Anwendbaren scharfer zu sichten und von aller parteili chen Fürsprache des Redacteurs für die Homöopathie w. frei zu Hallen wäre, hat ihm besonders in den letzten Jahren, durch Einverleibung der ehemals besonders er schienenen „Nationalzeitung der Deutschen", in den meisten Gegenden von Deutschland viel Freunde und Le ser sehr verschiedener Stande erworben und erhalten, so daß die in demselben abgedruckten Bücheranzcigen, we nigstens nach meiner Erfahrung, immer von gutem Er folg gewesen sind. Allein so allgemein ist dasselbe doch noch nicht verbreitet, um ganz die oben bezeichnet Stel lung emzunehmen, und es fragt sich daher, ob nicht von uns Buchhändlern selbst, zu unserm eigenen Vor theile, hierfür mehr gethan werden könnte, oder ob ein neues Unternehmen dieser Art vorzuziehcn seyn möchte? Der jetzige Herausgeber des allgemeinen Anzeigers d. D. würde im ersteren Falle hoffentlich nicht abgeneigt seyn, denen, die sich für die Hebung seines Instituts inleres- siren, alle möglichen Vortheile zu gewähren, wozu ich ihn hiermit aufforderc. L. W ü n sch e. Die reiche deutsche Literatur veranlaßt so viele Wün sche, daß man kaum weiß, wo man damit anfangcn soll. Die Werke unserer größten und originellsten Geister sind in einem Gewände erschienen, das ihrer selten würdig ist und sind höchst unvollständig; diese beiden Puncte sind es vorzüglich, welche hier berührt werden sollen. Neuheit der Ideen, Geist, Kraft, Ursprünglichkeit, Um fang der Gedanken und auch Geschmack zeichnen die Schriftsteller aus, auf welche wir hier einen Blick wer fen, und deren Werke wir uns annehmen wollen. Einer der originellsten und geistreichsten Männer ist Kant, dessen Schriften zerstreut, schlecht gedruckt und unvollständig gesammelt sind. Seine meisten Schriften hat Hartknoch in Riga (jetzt in Leipzig) verlegt; nach ihm ist jetzt im Besitze vieler Müller in Leip zig, und Lagarde in Berlin (gegenwärtig, wenn wir nicht irren, Köchly in Leipzig) hat eines der tief- und scharfsinnigsten und originellsten Werke: die Kritik der Urtheilskraft. i. Auflage. 1790. im Verlag. Es fehlt uns nun eine Gesammkausgabe dieses gewaltigen Schriftstellers, und sollte es nicht möglich seyn, daß sich diese drei Verleger nebst den übrigen (z. B. Unzer in Königsberg u. A.) vereinigten und eine Sammlung der särnrntlichen Schriften Kant's veranstalteten? Die Hauptwerke müßten nach der Reihe folgen, wie sie einander erläutern; vor der Kritik der reinen Vernunft müßten die Prolegomenen zu jeder künftigen Metaphysik vorausgehen; die Eorrectur müßte weit sorgfältiger besorgt werden, als es bisher geschehen ist; auch die kleinen Sprachunrichtigkei- ten müßten vertilgt werden, und das Ganze müßte eine Lebensbeschreibung des großen Weltweisen eröffnen, in der anschaulich dargestellt würde, wie er auf eine Kritik der menschlichen Geistesvermögen gekommen, wie er diese ausgeführt, und wie er allenthalben die Wahrheit in ihren verborgensten Schlupfwinkeln belauscht hätte. Druck und Papier müßten schön und das Ganze wohl feil seyn, und wir sind überzeugt, daß eine solche voll ständige Ausgabe nicht blos großen Be fall, sondern auch guten Absatz finden werde. Wem cs um eine richtige und ausgebreilete Menschenkemumß zu thun ist, der muß Kant's Werke lesen oder studiren; wer seinen Geist bisweilen gen Himmel erheben will, der muß sich durch die gewaltigen Gedanken kräftigen, durch die sich alle seine Werke auszeichnen. Schiller's Werke sind selbst in der neuesten Aus gabe unvollständig; es fehlen viele kleine Aussätze und mehrere Gedichte, und dies ist auch bei Göthe selbst in der neuesten Ausgabe der Fall. Beide große Schrift steller erschienen nicht in solchen Ausgaben, wie sie ihrer gech- u. ideenreichen und originellen Werke würdig sind. Sie sollten daher vervollständigt werden und in schönen Ausga ben erscheinen. Auch Klop stock ist noch immer nicht vollständig; es fehlen mehrere Oden und kleine und größere prosaische Aufsätze. Selbst Lessing ist nicht ganz vollständig. Alle diese großen Männer sollten in Hinsicht ihrer Schriften in Ausgaben erscheinen, welche correct, schön und für billige Preise zu haben wären. Könnten sich nicht ihre gegenwärtigen Verleger mit Män nern besprechen, die der Sache gewachsen wären, und die deutsche Urgeister lieben und achten? Sic würden auf den Dank der deutschen Nation rechnen können und ih ren Namen verherrlichen, wie der einen unsterblichen Ruhm genießt, dessen Geisteserzeugnisse unter dem Pu blicum Deutschlands, ja Europa's verbreitet sind. Der Verlagsbuchhändler. (Beschluß.) Was soll nun der Verlagsbuchhändler thun und welche Art von Büchern soll er verlegen, um nicht blos keinen Verlust zu erleiden, sondern auch etwas zu ge winnen? Gute wissenschaftliche Werke bringen immer Vortheil, und gehen sie auch langsam, so werden sie doch gekauft. Nur müssen sie Gegenstände behandeln, welche ein großes kaufbegieriges Publicum haben. Lehr reiche Bücher sind Schatze, welche der forschbegierige
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