Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.09.1834
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 05.09.1834
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18340905
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-183409055
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18340905
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1834
- Monat1834-09
- Tag1834-09-05
- Monat1834-09
- Jahr1834
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
667 663 Gegen diese Argumente dürste eine haltbare Ein wendung nicht zu machen seyn. Nun aber kehre man den Fall um. Eine Ham burger Sortimentshandlung laßt sich Ankündigungen und Listen desselben Werkes kommen und verlangt, daß die Preise von 4, 6, und 8 gr. in 8 , 12 Schilling oder 1 Mark Eourant verwandelt werden sollen, eine Valuta, welche bekanntlich circa 16 pr. C. besser ist als sächs., so würde der Verleger nur dann berechtigt seyn, Zahlung in dieser Valuta oder gleichem Werth zu verlangen, wenn er, bevor er die Ankündigungen und Subscriptionslisten drucken ließ und übersendete, der Hamburger Handlung geschrieben hätte: daß er zwar die Aenderung der Preise in die bessere Valuta bewirken wolle, aber nur unter der Bedingung, daß ihm die dann verlangten Exemplare ebenfalls in der bessern Valuta bezahlt werden müßten; denn wenn die Hamburger Handlung dadurch, daß an ihrem Platze eine Valuta von höherem Werthe gangbar sey, oii oa 16 pr. E. mehr gewinne, altz,.andere Hand lungen , etwa in Berlin, Breslau, Dresdm, ° Frankfurt a. M., Hannover, München und andern Orten, so prätendire er, der Verleger, daß auch er seinen Antheil daran habe. Es fragt sich nun: was würden ihm die Hamburger Handlungen wohl darauf antworten, oder man muß geradezu fragen: würde wohl ein Verleger, welcher einen Begriff von gegenseitigen Verpflichtungen hat, so aberwitzig seyn, so etwas zu verlangen? Aus diesen Auseinandersetzungen ergiebt sich wohl zur vollsten Klarheit, daß es auf jeden Fall eine ganz unstatthafte Unbilligkeit seyn würde, wenn ein Verleger von einem Sortimentshandler deshalb einen hohem Nettopreis verlangen wollte, weil an dessen Wohnorte eine Münzsorte von bessern, Gehalt umlauft; der Schrei ber dieses ist sogar der Meinung, daß, wenn dieser Fall Gegenstand eines richterlichen Erkenntnisses werden sollte, der Verleger mit seiner Federung ab und zur Ruhe verwiesen und in die Kosten verurtheilt werden würde. Und das von Rechtswegen. Da aber hier einmal die Rede von Valuta ist, so möge dem vorstehenden Gutachten noch eine Frage folgen. Bekanntlich berechnet das bibliographische Institut, wie alle Facturen desselben genügend beweisen, seine Preise eigentlich in Sachs., schlägt aber das Agio mit 4^ pr. C. dazu. Demzufolge würde Zahlung des Betrages in B. I. vollkommen den Betrag decken. Allein die Zahlungen werden in klingend preuß. Eourant gefordert; dadurch werden die Empfänger genöthigt 1^ bis l4 mehr zu bezahlen. Denn wenn man jetzt Rrhl. 103 in preuß. Eourant in der Hand hat, so rechnet man dafür Rthl. 100 sächsisch; um aber dem bibliogr. Institut in Hich- burghauseu Rthl. 100 sächs. zu vergüten, muß man Rthl. 104-K preuß. Eourant aufwenden. Warum nimmt nun das bibliogr. Institut nicht lieber ganz einfach sachs. nach? Es kann demselben bei der Größe und dem Um fange seiner Unternehmungen nicht aus diesen im Ver- haltniß so geringfügigen Nebengewinn ankommen; denn angenommen, die Herstellungskosten der Unternehmungen desselben betrügen jährlich 50,000 thl., die Netto-Ein- nahme 75000 thl., so würde der dadurch erzielte Mehr gewinn nicht mehr als etwa 875 thl. betragen, und dieser wäre doch wahrlich zu geringfügig, als daß es dieses kleinen Kunstgriffes bedürfte. M., r. Was für Kenntnisse muß jetzt ein Buch händler haben? Kenntnisse geben Zutrauen' und sind eine Macht, welche viele Hindernisse überwindet. Wer Vieles und Gründliches weiß, der betreibt sein Geschäft mit Muth und Zuversicht, und braucht er dabei die nöthige Vor sicht, so wird es ihm auch gelingen. Alle Stande streben in unfern Tagen nach Kennt nissen, aber mit ihnen ist noch nicht alles errungen, man muß sich auch Uebung im Selbstdenken und Klug heit erwerben. Selbst Fürsten verschmähen jetzt nicht, sich ausgebreitele Einsichten zu verschaffen: wem ist es nicht bekannt, daß der Prinz Johann von Sachsen Uebersetzer einer höchst gelungenen Uebersetzung von Dante's göttlicher Komödie; Hölle, i—io. Ge sang. Mit 1 Titelkupfec, 11 — 34. Gesang, 1833. Dresden, gedruckt bei Gärtner, ist? Und so muß vor züglich dem Staatsbürger an dem Erwerbe von gründ lichen und umfassenden Kenntnissen gelegen seyn, um sein Geschäft mit Glück und Geschicklichkeit betreiben zu können. Welcher Kenntnisse bedarf nun vorzüglich derBnchhänd- ler, der mit Gelehrten verkehrt, der einen so großen Einfluß auf die Förderung der Volksbildung, die Ver- vollkommung der Wissenschaften und schönen Künste und die Ausbreitung nützlichen Wissens unter allen Standen hat? Er muß nicht blos der deutschen Sprache in allen Verhältnissen mächtig seyn, sondern auch die Literatur der Deutschen in ihrem ganzen Umfange kennen. Er muß wissen, was die Ausbildung derselben theils beför dert, theils gehemmt hat, wer die Männer gewesen sind, welche die Literatur vervollkommnet haben und welches die Bücher sind, die von so großem Einfluß auf alle Zweige des menschlichen Wissens gewesen sind; dieVcrleger, die verschiedenen Ausgaben, ihr Werth, ihr Preis und ihre Schicksale müssen ihm bekannt seyn. Zu dieser Kenntniß verhelfen ihm vorzüglich Bouterwek's Ge schichte der neueren Poesie und Beredsamkeit, i —12. Bd.Göttingen 1801 —1819. Koch's Compendium der deutschen Literatur. N. Ausg. 1. u. 2. Bd. 1795 u. 1796. Wächter, Handbuch der Geschichte der Literatur. 3. Umarb. 4 Thle. 1833. Bei Barth. Eichhorn's Geschichte der Literatur von ihrem Ursprünge bis auf die neuesten Zeiten. 1—6. Band. 1805—1811. Kober stein, Grundriß zur Geschichte der deutschen Nationallite ratur. N. Ausl. Bei Vogel; und andere Werke dieser Art, z. B. Meusel. Diese Werke muß er fleißig studiren. So wird er eingeweihk in die Literatur und ihre Geschichte und kann Andern empfehlen, was von Werth ist.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder