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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.04.1926
- Strukturtyp
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- 1926-04-29
- Erscheinungsdatum
- 29.04.1926
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x° 99. 29. April 1926. Redaktioneller Teil. Französisches in Rußland. — Wie die »D. A. Z.« berichtet, liegt die Ausfuhr französischer Bücher nach Rußland in den Händen des Verlagshauses Hachette, der OSnerale und der Saigon cku luvre kran^sig. In diesem Zusammenhang wird von französischer Seite eine Ausstellung von Büchern in Moskau geplant. Auch auf anderen Gebieten nimmt die französische Kulturpropaganda ihre Tätigkeit in Rußland wieder auf. Unter dem Ehrenvorsitz des französischen Botschafters Herbctte sind kürzlich Kurse für fran zösische Literatur in Moskau eröffnet worden. Russische Vorbereitungen zum Tolstoi-Jubiläum. — Für die hun dertjährige Wiederkehr des Geburtstages Tolstois am 28. August 1628 werden schon jetzt von der Sowjetregierung große Vorbereitungen ge troffen, über die in der Monatsschrift »Die Literatur« berichtet wird. Das Jubiläum soll zu einer großen Nationalfcier gestaltet werden. Zu diesem Zweck werden die Tolstoi-Museen und die sonstigen Grün dungen, die den Namen des Dichters tragen, erweitert und ausgebaut. Das schönste Denkmal aber soll Tolstoi in der Gesamt-Ausgabe errichtet werden, die vom russischen Staatsverlag in Moskau in An griff genommen ist. Die Sowjetregierung gewährt einen Zuschuß von 500 000 Rubeln, und zunächst werden in dem gewaltigen Nachlaß des Dichters sämtliche Originalmanuskripte von einer großen Anzahl namhafter Kenner gesichtet und durchgearbeitet. Man berechnet die Ausgabe auf 9 1 Bände, deren erste Abteilung die Schriften bis 1880, die zweite die bis 1910 umfaßt. An unveröffentlichten Werken werden in dieser Ausgabe erscheinen: ein abgeschlossenes fünfaktiges Lustspiel aus den sechziger Jahren »Die angcsteckte Familie«, die un vollendete Erzählung »Die Christuacht«, »Märchen von Warjenka«, »Jugend-Tagebuch«, Varianten zu »Anna Karenina- und »Krieg und Frieden« sowie Tolstois Briefe aus dieser Zeit. In der zweiten Hälfte der Ausgabe finden die sämtlichen religiös-philosophischen Schriften neben den noch unveröffentlichten Tagebüchern und Briefen aus den Jahren 1880 bis 1910 Aufnahme. Russischer Bücherauslausch mit dem Auslande. — Wie die Vossische Zeitung berichtet, hat sich das Bücherhaus der Sowjetunion (eine Ein richtung, die der Deutschen Bücherei entspricht) an die Kultusmini sterien Österreichs, Dänemarks, Frankreichs, Großbritanniens, Litau ens, Norwegens, Polens und Schwedens mit dem Vorschlag eines Lite- raturaustauschs in bezug auf die Volksbildungsfragen gewandt. Ferner hat das Bücherhaus Schritte unternommen, um einen regelmäßigen Austausch von bibliographischen Schriften in Amerika, Deutschland, Österreich und den skandinavischen Ländern zu unterhalten. Außerdem strebt es noch einen regelmäßigen Bücheraustausch mit den größten Bibliotheken Schwedens, Norwegens und Dänemarks an. Der Ab schluß der entsprechenden Verträge ist in Kürze zu erwarten. Die Schwankungen des Medizin-Studiums. — In der »Volks- wohlsahrt«, dem Amtsblatt des Preußischen Ministeriums für Volks- wohlsahrt, wird eine Übersicht über die ärztlichen und zahnärztlichen Vorprüfungen und Prüfungen in Preußen im Jahre 1913—1914 und 1919—1925 gegeben, aus der die folgenden Einzeldaten zu entnehmen sind (die in Klammern angegebenen Zahlen bezeichnen die Ausländer, die in den Gesamtzahlen enthalten sind): Im Jahre 1913—1914 haben die ärztliche Prüfung bestanden 904 Prüflinge, nicht beendet 29, im Jahre 1922—1923 bestanden 2106 Prüflinge, nicht beendet 395, im Jahre 1924—1925 bestanden 1400 (107), nicht beendet 295 (16). Von diesen Ziffern entfielen auf Berlin im Jahre 1924—1925 439 (58), die die Prüfung bestanden, 142 (11), die sic nicht beendeten. Was die zahnärztlichen Prüfungen angeht, so bestanden im Jahre 1913—1914 75 Prüflinge, nicht beendet haben die Prüfung 19: 1922—1923 be standen 740 Prüflinge, nicht beendet haben 114: im Jahre 1924—1925 bestanden 201 (43), nicht beendet 34 (3). Davon entfielen im Jahre 1924 -1925 auf Berlin 88 (23), die die Prüfung bestanden, 26 (3), die Internationale Schriftstellcrtagung in Berlin. — Vom 16. bis 19. Mai findet in Berlin die Tagung der ?. L. ll.-Klubs statt (Abkürzung für Poets, Essayists, Novellists). Der?. L. kl.-Klub ist eine internationale Organisation von Schriftstellern, die in 23 natio nalen Gruppen die geistigen Beziehungen und den gesellschaftlichen Verkehr der Schriftsteller aller Nationen untereinander pflegt. Die erste Tagung wurde 1923 in London, die zweite in New Dork, die dritte in Paris abgehalten. Auf dem vorjährigen Pariser Kongreß wurde einstimmig Berlin als Tagungsort für die vierte Zusammenkunft ge wählt. 546 Volkerrechtstagung in Wi<^l. — Die luternativual 1-av ^gso- eiation, die größte internationale RechtSvcreinigung, hat beschlossen,, ihren nächsten Kongreß in der Zeit vom 5.—11. August in Wien ab- zuhaltcn. In diesem Beschluß liegt eine besondere Ehrung für die österreichische Rcchtsgcsellschaft, indem der Kongreß im ersten Jahre nach der Gründung des österreichischen Zweigvereins hierher verlegt wird. Hierdurch wird der Präsident des österreichischen Zweigvereins, vr. Gustav Walker, Präsident der luternatiousl b.aw ^880(üation. Überdies wird erstmals die deutsche Sprache zur gleichberechtigten Kougreßsprache erhoben. Nach den bis heute vorliegenden Mitteilungen werden der Präsident des englischen Zweigvereins, Lord Phillimore, und der erste englische Jurist. Earl of Neadiug, der Vizekönig voll Indien, neben einer Anzahl der hervorragendsten Juristen, Politiker und Industriellen aller Länder zum Kongreß kommen. Steuerpflichtiges Einkommen eines am Jahrcsgewinn beteiligten Angestellten einer Firma oder anteiliger Jahresgcwinn des Mit inhabers am Gewinn der Firma? — Die Vorinstanz läßt es dahin gestellt, ob der Beschwerdeführer Angestellter oder Mitinhaber der Firma L. war. Es ist dies aber nach der Sachlage von wesentlich«^ Bedeutung. War der Beschwerdeführer Mitinhaber, so war der Ge winn der Firma anteilig sein Gewinn und als im Jahre 1922 zuge flossen zu versteuern. Es ist dann, was die RechtSbeschwerdc zu Un recht in Zweifel zieht, für die Steucrpflicht unerheblich, daß der Steuerpflichtige mit seinem Bruder in Streit geriet, aus der Firma ausschied und sein Guthaben erst im Mai 1923 ausgezahlt erhielt. Denn nicht die Auszahlung oder Fälligkeit eines auszuzahlenden Be trags bedeutet für einen Mitinhaber Einkommen, sondern der auf ihn entfallende Teil des Jahresgcwinns der Firma, und dieser Jahres- gewinn ist am Bilanzstichtag als entstanden anzusehen: die Bilanz - aufstcllung bedeutet lediglich seine Ermittlung. Wenn der Steuer pflichtige infolge der Geldentwertung beim Ausscheiden aus der Firma geschädigt ist, so ist dies eine Folge von 1923 cingetreteuen Ereig nissen, die den Bilanzgewinn und den auf ihn entfallenden Teil des selben nicht ändern können. Anders ist es aber, wenn der Steuer pflichtige nur Angestellter war, der am Jahrcsgewinn beteiligt war. Der Gewinn der Firma ist dann nicht anteilig sein Gewinn, vielmehr erlangt er mit dem Ablauf des Jahres nur eineu Anspruch aus Fest stellung des ihm zukommenden Betrags durch Aufstellung einer Bilanz und erst mit der Bilanzaufstellung einen fälligen Anspruch aus Aus zahlung seines Gewinnanteils. Es handelt sich dann im vorliegenden Falle nicht um Einkommen des Jahres 1922, sondern um solches des Jahres 1923. Der Steuerpflichtige hat dies bei seiner Steuererklärung verkannt. Dies hat aber auf die Beurteilung seiner Steuerpflicht keinen Einfluß, da die Steuererklärungen von Amts wegen auch zugunsten des Steuerpflichtigen zu prüfen sind. (Urteil des Reichsfinanz- Hofes vom 13. Januar 1926, VI ^ 1305/25.) Umfang des Postscheckvcrkehrs im Deutschen Reiche. — Die Nach richtenstelle der Oberpostdirektion teilt mit: Die Zahl der Postscheck- künden betrug EndeMärz 1926 866 099. Dies bedeutet einen Zuwachs von 3458 Konten gegen das Ende des Vormonats. An Gut- und Last schriften zusammen sind im Monat März 48199 000 Buchungen über 9 052 945 000 RM. ausgcführt worden. Davon sind bargeldlos be glichen worden 7106 027 000 NM. Das durchschnittliche Guthaben der Postscheckkunden belief sich auf 552 104 000 NM. Schwindeleien mit Bücherpakete». — Das Polizeipräsidium Leipzig bittet um Aufnahme nachstehender Notiz (s. a. Bbl. Nr. 69 und 81): In Leipzig, Dresden und neuerdings auch in Braunschweig ist ein unbekannter Mann ausgetreten, der bei bessersituierten Leuten ein sachgemäß verschnürtes Bücherpaket mit einer quittierten Rechnung^ meist über 10 Mark, unter der Angabe überbringt, er bringe das be stellte Buch. In fast allen Fällen ist das Buch von Angestellten an genommen und auch die Rechnung bezahlt worden. Die Rechnung ist in Buchdruck angefertigt und lauret wie folgt: »Deutscher Buchversaud G. m. b. H., Dresden-Loschwitz — Bezirk Leipzig, Leipzig, den .... Rathausring 10«. Diese Firma existiert weder Nathausriug 10 noch sonst in Leipzig. Offenbar hat sich der Schwindler diese Rechnungen lediglich zur Verübung dieses Betrugs anfertigen lassen. Die Bücher, ausnahmslos neue Bücher, scheint der Betrüger antiquarisch zu kaufen, denn in einem der hier befindlichen Bücher, betitelt: »Spohr, Multa- tuli 2. Band« befand sich ein Zettelchen mit der Aufschrift: »2 Bände 3 Mark«. Der Täter wird beschrieben als etwa 1.70 bis 1.75 Meter groß, etwa 28 bis 30 Jahre alt, mit dunklem Haar und glattrasiert-
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