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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.10.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-10-21
- Erscheinungsdatum
- 21.10.1920
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktioneller Teil. X- 2S7, 21. Oktober 1920. Betriebsräte haben kein Einsichtsrecht in die Gchaltslistc». — Di« Einsicht in die GchaltSlisle» der Angestellten steht den Betriebsräten nicht zu. Das Arbeitsministcrium erllärt zu dieser Frage: »Der Aus schuß der Nationalversammlung wollte eine allgemeine Vorlegungs- pslicht nur bezüglich der Lohnbücher aussprcchcn. aber nicht bezüglich der Gehaltslistcn der Angestellten. GchaltLIisten sind im übrigen immer bann vorzulcgen, wenn sie als Unterlagen zur Durchführung von Tarifverträgen erforderlich sind«. Somit stellt sich bas Arbeits- Ministerium auf den Standpunkt, daß zwischen den Lohnbüchern der Arbeiter und den Ge h a l t s l i st e n der Angestellten ein grundsätzlicher Unterschied zu machen sei. 10» Jahre Postzcltnugsamt. — Ei» eigenartiges Vcrkehrsjubiläun, steht demnächst bevor. Im Jahre 1820 wurden Verhandlungen gepflo gen zur Gründung eines Postzeitungsamtcs in Berlin. Diese führten dazu, daß bereits 1821 eine besondere Behörde, ein Verlagspostamt für die in Berlin erscheinenden Zeitungen und zugleich eine Zcntral- und AusknnftSstelle sür die das ganze Postgebict berührenden Ange legenheiten des in- und ausländischen Zeitnngsbctricbcs ins Leben trat. Das PostzcitungSamt wurde 1825 mit dem preußischen Gcsctz- sammlungsdcbittontor vereinigt. ES hat neben dem Riesenbetrieb als Zeitungsveriagsamt und dem Vcrmittlungsdicnstc für ausländische Zei tungen den Verlag und Vertrieb des Amtsblattes des Rcichspoftamtes, des Archivs siir Post und Telegraphie, des Ncichsgcsctzblattcs und der Gesetzsammlung siir die preußischen Staaten, wofür Preußen jährlich 80 000 .// an das Reich zahlte. DaS Postzeitungsamt war stets unmittelbar dem Reichspostamt unterstellt, eS hatte eine gewaltige Arbeitsleistung für die deutsche Presse zu verrichten und stand in seinem Verkehr mit den Obcrpost- dircktioncn und ähnlichen Behörden vollkommen gleich. Welchen Um fang cs angenommen hat, geht allein aus folgende» Zahlen hervor: Die erste ZeitnngspreiSIiste erschien 1823 und enthielt nur 474 Zeitungen, heute sind es deren wohl rund 12 500. 1825 wurden drei Millionen Zeitungsnummern befördert, heute ist diese Zahl aus sicherlich 700 Mil lionen angewachsen. In dem Regulativ vom Jahre 1820 »über die künftige Verwaltung des Zcitungswescns-- kommt zum Ausdruck, welche Bedeutung man früher dieser Behörde bcimaßs danach wurde sie in den Räumen des General-Postamtes, der damaligen obersten Postbc- hörde, »errichtet». — Angesichts dieser Ausdehnung des Pvstzeitungs- anilcs und seiner wichtigen sowie hohen kulturellen Bedeutung erscheint es unfaßlich, daß es seit dein 1. Januar 1020 seiner selbständigen Stel lung entkleidet und der Berliner Dbcr-Postdircktion unterstellt worden ist. Um die Vielsachen Wünsche der Verleger besser und schneller und nicht noch ost auf dem Umwege über die Obcr-Postdirektio» erledigen zu können, läßt sich der bestehende Zustand nicht aufrechterhalte». Die Stellung des Postzcitungsamtes muß wieder gehoben werden. Als das Statistische Büro sein lOOsährigcs Bestehen feierte, erhob der König von Preußen eS zum selbständigen »Kgl. Preußischen Statistischen Laudesamt». Unsere heutige Ncichsrcgierung müßte daher dieses IMsährige PostzeitungSamt zu einer Neichs-Zeitungs-Postdirektion er heben. Ist im Schulunterricht der englischen oder französischen Sprache der Vorzug zu geben? — Die Handelskammer Dresden hat sich ans eine Ansrag! einer sächsischen Schulleitung, ob im Schulunterricht der englischen oder der französischen Sprache der Vorzug zu geben sei, dahin ausgesprochen, daß ihres Erachtens bei der mächtigen Ausbreitung der angelsächsischen Völker das Englische als sür den jungen Kaufmann am wertvollsten zu bezeichnen fei. — Ans dem kürzlich in Halle abge- haltcncu N c u p h i l o l o g c n k o n g r e ß wurde mit geringer Stim menmehrheit beschlossen, daß künstighin in sämtlichen deutschen Schulen in Anbetracht der wirtschaftlichen und kulturelle» Bedeutung der anglo- sächsischen Sprache die englische Sprache denselben Raum einnehme» soll« wie die französische. Der Graudcnzcr »Gesellige« in polnischer Hand. — Ter Verlag und die Druckerei des »Geselligen» in Graudenz, eines Blattes, das seit dem Jahre 1807 besteht, ist nach einer Mitteilung der »Voss. Ztg.» von der Bank des Verbandes der Eriverbsgenossenschasten angekauft wor ben. Aus dem Unternehmen ist eine neue polnische Aktiengesellschaft gebildet worden, die das Blatt bis zum 31. März 1921 weiter h-raus- gjbt und es dann als eine polnische Zeitung erscheinen lassen wird. Die Deutschen Abende in Tokio, die seit Kriegsbcginn nicht mehr stattsanücn, sind mit dem Sommer 1920 wieder ausgenommen worden. Es find zwanglose gesellige Zusammenkünfte von Tenischen und Japa nern, die in Deutschland ihren Studien abgelegen haben. Auf der ersten Sitzung nach Frieöensschluß hielt Prof. I)r. Jrrsawa von der Universität Tokio, Leibarzt des Mikado, eine bemerkenswerte Rebe, in 1254 der er die Anerkennung und Dankbarkeit der japanischen Gelehrten und Künstler sür die deutsche Wissenschaft aussprach. Die Worte Pros. Jrisawas, die in der »Berliner klinischen Wochenschrift« abgedruckt werden, zeugen ebenso wie der Brief des japanischen Bakteriologen Prof. Kitasato dafür, daß die haßverblendete Auffassung der japa nischen Mediziner Pros. Sakurei und Tanakadate, dir den wissenschaft lichen Boykott Deutschlands durch die Verbandsmächte billigen, weit davon entfernt ist, das Urteil der gesamten japanischen Gelchvtenwelt in dieser Frage wiederzugcben. Argentiniens Büchermarkt. — Bibliothekare, Ingenieure und Be amte der argentinischen Regierung kaufen nach den »Commerce Re ports» ost Bücher und technische Zeitschriften für ihr« Ämter. Kür die Zahlung solchen Materials sind aber stets zwei Rechnungen nötig. Um daher diesen Handel, dessen Erweitern»!! besonders vom wissen schaftlichen und erzieherischen Standpunkte aus wünschenswert ist, zu ermutigen und zu erleichtern, sollten die Buchhändler stets daran denken, zwei Rechnungen mitzuschicken. Die Sendungen brauchen lucht besonders gezeichnet zu sein, da nach ß 24 des argentinischen Zolltarifs die Einfuhr von gedruckten Büchern aller Art, Zeitschriften, Zeitungen, iiterarischcr und wissenschaftlicher Verössentlichnngen, Landkarten, Globcn, Schulschrelbbllchern und Notenbüchern zollfrei crsolgt. lAugsb. Post-Ztg.) Dancrhaste Verpackung der Blichcrscndungci, nach dem Ausland. — Bei den deutschen Goenzausgangs-Postanstaltcn kommen fortgesetzt zahlreiche eingeschrieben« Bricssendnngen smcistens Bücher- und Mustersendungen) von großem Umfang und Gewicht aus Deutschland nach überseeischen Ländern vor, deren Verpackung dem Gewicht der Sendungen und der wellen Besördernngsstrecke nicht entspricht. TaS zur Verpackung bennhie Papier ist nicht fest genug! zur Verschnürung wird meistens Papierbindfaden benutzt, der seiner geringen Haltbarkeit wegen für den Überseeverkehr ganz ungeeignet ist. Infolgedessen er leiden die Sendungen während der Beförderung Beschädigungen und zuweilen auch Verluste am Inhalt, wie aus Mitteilungen von fremden Postverwaltunge» hervorgeht. Ten Versendern wird daher dringend empfohlen, solche Sendungen besonders gut zu verpacken und mit halt barem Bindfaden zu verschnüren. Der literarisch« Film. (Vgl. Bbl. Nr. 188.) — Di« Dccla-Biv- scop-Aktien-Gescllschaft hat zu ihrem bisherigen Tochterunternehmen, der Uco-Kilm-Gesellschast (Ullstein / Decla-Bioscop), noch ein zweites hinzugesügt, das den Namen Russv Film Commandite trägt. Uber die finanzielle Seite des Unternehmens wird vorläufig noch Stillschweigen bewahrt. Doch ist bekannt, daß es als Ausgangspunkt oder Teilaktion weiterer Unternehmungen des Decla-KonzernS gedacht ist- Ten Buch handel interessiert bei dieser Reugriindnng besonders die Aufgabe, die sich die genannte Gesellschaft gestellt hat. Sie will nämlich die um fangreiche russische Literatur für Kllmzivecke ansschlachten. Dostosewski, Toistvs, Turgenjew, Andrejew, Gogol, Puschkin und andere Dichter werden die filmischen Unterlage» für dieses Unternehmen bilden. Die literarische Note wird besonders betont, aus Schaffung eines stilistisch reinen, charakteristisch-russischen Milieus besonderer Wert gelegt werden. Als erstes Stück soll »Der Idiot« von Dostojewski verfilmt werden. Thielemann. Herstellung englischer Bücher in Holland. — Die englischen Ver leger erwägen ernstlich die Möglichkeit, Ivegen der hohen Kosten in Großbritannien ihre Bücher in Holland drucken und binden zu lassen. Eine ungenannte holländische Firma sucht Aufträge in London. Die Papierpreise find ungesähr di« gleichen in beiden Ländern. Die Druck kosten stellen sich in Holland um 20 Prozent niedriger, während das Binden der Bücher um 25 Prozent teurer ist. Ein großer englischer Verleger leist !n den Times mit, daß er im ketzien Jahr« gezwungen gewesen ist, Bücher von erzieherischem Wert der hohen Kosten wegen zurückzuweisen. Die hohen Kosten haben auch die Herstellung von neuen Kmistbüchern und Novellen verhindert. Eine Urschrist der Bannbulle gegen Luther entdeckt. — Einem Hin weis von Professor Kalkoff ist es zu verdanken, daß jüngst im wiirt- tcmbcrgischcn Staatsarchiv ein Urabdrnck der Bannbulle gegen Luther anfgefunöen wurde. Der als Ncfornialionshistorikcr bekannte Gelehrte war durch einen Abdruck in einer 1770 erschienenen »Geschichte des Herzogtums Württemberg» auf die Spur des nun culdeckten Schrift stückes geführt worden. Von dieser Schrift hat es nur drei Ansser- ligungen gegeben, zwei hak Di. Eck sür die Nunzien »ach Deutschland gebracht und anch selbst benützt, die dritte ist an Kaiser Karl V. nach Spanien gesandt worden. sTägl. Rundschau.)
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