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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.09.1936
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- 1936-09-05
- Erscheinungsdatum
- 05.09.1936
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Bayrische Ostmarkfahrt deutscher Volksbibliothekare Von Dr. Äermann S a u ter-München Wenn gutes Wetter ein besonderes Wohlwollen der Götter be deutet, dann stand die diesjährige Grenzfahrt der deutschen Volks bibliothekare in die bayrische Ostmark unter einem glücklichen Vor zeichen. Strahlender blauer Himmel und lachende Sonne begleiteten vom ersten bis zum letzten Tage die stattliche Reisegesellschaft, die, auH allen Grenzmarken des Reiches herbeigeeilt, in zwei bequemen Autobussen von Bayreuth aus durch das Fichtelgebirge zur Grenze und dann diese entlang von Nehan in Obersranken bis Wegscheid in Niederbayern fuhr, um schließlich in den ehrwürdigen alten Bistums- nnd Donaustädten Passau und Negensburg Abschied zu nehmen von einem Gaugebiet, das in der Mannigfaltigkeit seiner landschaftlichen Schönheiten, seiner ursprünglichen, bodenverwnrzelten Bevölkerung, seiner alten deutschen Kultur und seinem glühenden und treuen Be kenntnis zum neuen Deutschland und znm Reich an erster Stelle stehen kann. Eine repräsentative Kundgebung im Sitzungssaal des Negicrnngs- gebäudes zu Bayreuth gab den feierlichen Auftakt. Nach den Er- öffnungs- und Begrüßungsansprachen von Direktor Schesfen, dem Nestor und Direktor des Grenzbüchereidienstes in Berlin, und von Oberbürgermeister vr. Sch lumprecht, Bayreuth, hielt I)r. S ch r i c w e r-Berlin, der Leiter der Reichsstelle für volkstüm liches Büchereiwesen, ein richtungweisendes Referat »Idee und Ver wirklichung des Grenzbüchereiwesens«, das bei all den zahlreich er schienenen Gästen — den maßgebenden Parteistellen, Bezirksamts vorständen, Bürgermeistern und Büchereileitern aus dem ganzen Gau — den lebhaften Wunsch wach werden ließ, an diesem zwar stillen, aber unendlich bedeutsamen Werk der Grenzbüchereiarbeit mitzu wirken. Bibliothekar W u tz, der Leiter der staatlichen und parteiamt lichen Büchereistelle in Bayreuth, entwarf dann an Hand sorgfältig ansgearbeiteter Schaukarten einen übersichtlichen Aufbauplan des Büchereinetzes, das nach dem Wort des Ministers Schemm mithclfen soll, die »Ostmark stark zu machen«. Besichtigungen der Staatlichen Grenzbüchereistelle selbst, der Stadtbücherei und des Hauses Wahn fried füllten den Nachmittag des ersten Tages, der mit einer Fahrt zur Eremitage einen des Geistes der Wagner- und Jean-Paul-Stadt würdigen Abschluß fand. Es würde zu weit führen, Tag für Tag die einzelnen Stationen der Fahrt getreu zu berichten, es möge genügen, die Büchereien zu be nennen, die wir dabei kennenlernten: Nehan (Ofr.), Waldsassen lOpf.j, M i t t e r t e i ch, Eslarn, Wald m ü n ch e n, Furt h i. W., Zwiesel und W e g s ch e i d, wo —ein schöner Beschluß der lehrreichen Reise — die neue Volksbücherei in Anwesenheit der Gäste aus dem ganzen Reich eröffnet wurde. Es ist erstaunlich und verdient hohe Anerkennung, was die erst seit dreiviertel Jahren arbeitende Grenz büchereistelle in dieser kurzen Zeit geleistet hat; es wäre nur dringend zu wünschen, daß die Städte, von denen man dies auf Grund ihrer kulturellen Tradition am ehesten erwarten möchte, Passau und Negens burg, bald der ganzen Landschaft mit dem leuchtenden Beispiel der Einrichtung einer vorbildlichen Volksbücherei vorangehen. Was wir Teilnehmer aus dem Reich an dieser Fahrt immer wieder — beinahe mit Neid — feststellen konnten, war die enge, ja vielfach innige und brüderliche Zusammenarbeit der staatlichen mit den Parteistellen. Während in anderen Gauen aus hier nicht zu er örternden Gründen Parteibücherei- und Volksbüchereiarbeit nebenein ander geschieht, ist in der Ostmark ein Miteinander erreicht, das sinn bildlich und vorbildlich für die Zusammenarbeit von Staat und Partei überhaupt sein kann. Auf allen Tagungen, die auf der Reise abge halten wurden, nicht nur in Bayreuth, sondern auch in Cham, wo außer den örtlichen Parteivertretungen Gauinspekteur Ganninger aus Negensburg zu uns sprach und uns in einem hinreißenden Vor trag ein Bild des »Lebenskampfes der Bayerischen Ostmark« entwarf, in Wcgscheid, in Passau und in Negensburg, wo zum Abschluß der Fahrt die wunderbare Einheit aller in der Ostmark Schaffenden und Verantwortlichen in den Schlußansprachen der Vertreter des Staates, der Partei und der Stadt zum Ausdruck kam, überall sahen wir Staat, Partei und Gemeinde gemeinsam und miteinander arbeiten. Und diese Eindrücke haben in uns Grenz- und Volksbibliothekaren den zähen Willen wachgerufen, alles zu tun, um auch in unseren Gauen rings an den anderen Grenzen des Reiches diese enge Einheit und Verbundenheit von staatlicher und parteilicher Büchereiarbeit herzu stellen, wie wir sie in der Ostmark so bewundernswert und erfolgreich vorgefunden haben. Wenn wir auf die an landschaftlichen Erlebnissen wie fachlichen Ergebnissen gleichermaßen reiche Fahrt zurückblicken, so drängt es uns, all denen herzlich zu danken, die sie ermöglichten und durchführten: Herrn Direktor Scheffen, dem Leiter des Grenzbüchereidienstes in Berlin, Pg. Wutz, dem Leiter der Grenzbüchereistelle und seinen Mit arbeitern, der die ganze Reise glänzend organisiert hatte, und all den Behörden und Stellen, die mithalfen, uns diese acht Tage so an genehm zu machen. Als wir in Negensburg voneinander schieden, ge schah es in dem Bewußtsein, daß wir begeisterte Freunde der baye rischen Ostmark geworden waren, mit dem festen Willen, ihr die Treue zu halten und sie von uns aus mit allen Kräften in ihrer Not und ihrem Kampf zu stützen und zu stärken, und mit dem beglückenden Ge fühl, baß auch wir Bibliothekare mit der Waffe des Buches ein Schers lein zu der Rüstung beitragen können, deren bas Reich an seinen Grenzen bedarf. Möchten recht bald zahlreiche neue Büchereien in der Grenzmark gegründet werden, zur Verbreitung des wertvollen deutschen Buches und zur geistigen Wehrhaftmachung der Ostmärker! Das Buch auf der Leipziger Herbst-Messe Auf der großen Leipziger Musterschau, die zweimal im Jahre an die Hunderttausend und mehr fremde Einkäufer nach Leipzig zieht, ist auch das Buch regelmäßig vertreten. Nicht mehr in der um fassenden Weise, wie es eine Zeitlang im Bugra-Meßhause bes Deut schen Buchgewerbevereins der Fall war, — dafür begegnet heute dem Meßbesucher das Buch an verschiedenen Stellen und er wird öfters daran erinnert, daß die Messestadt Leipzig gleichzeitig die Buchstadt ist. Außer im Meßhaus Stentzlers Hof, wo Bücher, Bilder und Papier waren allein herrschen, finden wir Verleger-Ausstellungen im Großen Reiter, im Petershof, im Textil-Meßhaus und auch auf der Bau messe. Selbst im Straßenbild, im Pavillon des Bibliographischen In stituts auf dem Marktplatz, fehlt das Buch bzw. die Zeitschrift nicht. In den Verleger-Ausstellungen in Stentzlers Hof herrscht das Unhaltungsbuch, das Illustrierte Buch, die Jugendschrift und das Bilderbuch vor, es sind aber auch einige wissenschaftliche Verleger (meist in der Sammel-Ausstellung von Carl Fr. Fleischer) und andere vertreten. In gut nachbarlichem Verhältnis zu ihnen stellen die be kannten und auch mehrere neue Großantiquariate aus, die, wenn auch nicht zahlenmäßig, so doch raummäßig beinahe die Uberhand haben. In den übrigen weiter oben genannten Meßhänsern steht das Buch — Bilderbuch, Modezeitschrist, Fachbuch — meist in naher Ver bindung zu den ausgestellten Waren. Noch an einer anderen Stelle tritt das Buch erfreulicherweise stark hervor: es ist das in der von der Neichskammer der bildenden Künste im Grassimuseum veran stalteten Sonderschan »Reiseandenken und Mitbringsel«. In dieser gegen den Reiseandenken-Kitsch ankämpfenden Ausstellung nehmen Stüdtebücher, Beschreibungen, handgebundene Bücher u. a. den ihnen gebührenden Platz ein. — Zu erwähnen sind dann noch die zahl reichen Dauerausstellungen des Barsortiments, der Kommissionäre und verschiedener Verleger, die jedoch nur für Buchhändler offen sind. Das Ergebnis der Herbst-Messe wird, soweit es das Buch anbe langt, ziemlich verschieden beurteilt. Erfreulicherweise fehlt es nicht an Firmen, die mit dem erzielten Umsatz zufrieden sind. Verkaufssonntage vor Weihnachten Die Wirtschaftsstelle des Neichsverbandes der deutschen Zeitungs verleger hat von der W i r t s ch a f t s g r u p p e Einzelhandel folgende aufklärende Stellungnahme über die Einschränkung der Ver- kausssonntage vor Weihnachten erhalten: »Die für Weihnachten 1936 verminderte Zahl der Verkaufs- sonntage von drei auf zwei stellt nicht etwa eine neue Regelung dar, sondern ist das Ergebnis langwieriger Verhandlungen, die schon vor einer Reihe von Jahren zu einer festen und auch im Einzel handel allgemein gebilligten Planung geführt haben. Der Verkaufs wert des Goldenen Sonntags besonders für Gegenstände des periodi schen Bedarfs steigt nämlich erfahrungsgemäß in dem gleichen Maß, je weiter der 24. Dezember von dem letzten Sonntag vor dem Fest entfernt ist. In diesem Jahr fällt der 24. Dezember auf einen Donnerstag, also auf die zweite Wochenhälfte, im nächsten auf einen Freitag und im übernächsten auf einen Sonnabend. Während dieser drei Jahre sollen nur zwei Sonntage freigegeben werden (also der sogenannte Kupferne ausfallen), während, wenn der 24. Dezember auf einen Sonntag bis Mittwoch fällt, drei Sonntage in Betracht kommen. Wir haben in den letzten drei Jahren für das ganze Reich 771
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