Pompejanischer Saal sichrer Apitzsch. Auch er hängt ununterbrochen an der Strippe. Die Antworten der zu so nachtschlafender Zeit aus den Federn Geholten sind nicht immer dienst lich einwandfrei. Einer der Funkleute beantwortet den Anruf, der ihn um 3 Uhr morgens aus dem Bett holt, mit der zwar nicht im Disziplinarrecht vorgesehe nen, aber doch zweifelsfrei respektwidrigen Frage: „Sagt mal, ihr habt Wohl die Masern?" Und es gibt einige, die erst Sonnabend mittag 12 Uhr durch den Augenschein davon überzeugt werden müssen, daß wir geistig und körperlich noch ganz nor mal und gesund sind. So rasseln in dieser Nacht ununterbrochen die Tele fone nach Stuttgart, nach Frankfurt, nach Köln, nach Neukölln, nach Blankenfelde, überallhin, wo Maß nahmen im Reich notwendig sind, oder wo Berlins Zeitnngsrcporter und Rundfunksprecher wohnen. Es gibt Nachtvögel unter ihnen, die sind weder um 2 Uhr noch um 1 Uhr noch um 6 Uhr morgens zu Hause anzutreffen. Um '^8 Ahr erwische ich endlich den von fünf Stellen aus vergeblich gesuchten Zeitfunkleiter des Reichssenders Berlin. Er erhält eine freundliche Einladung, auf dem schnellsten Wege mit einer Taxi ins Propagandaministerium zu kommen, Pompejani- scher Saal. Die telefonischen Anrufe wachsen sich manchmal zu 3