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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.10.1930
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1930-10-23
- Erscheinungsdatum
- 23.10.1930
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- Deutsch
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247, 23. Oktober 1930, Redaktioneller Teil, Börsenblatt f. d.Dtschn. Buchhandel. nommenen Fall, das heißt, der Verfasser selbst wurde damit beauf tragt, die Kundschaft einer nur noch vegetierenden, auf Nebenerwerb angewiesenen Buchhandlung einer französischen Provinzstadt zu be arbeiten und für diese Buchhandlung neue Kunden zu werben. Die Neubelebung soll geglückt sein. Leitmotiv der Bestrebungen war: »Alles muß zur Steigerung des Absatzes dienen.« Weiter wurde nach dem bekannten Grundsatz »Die größte Wirkung durch den kleinsten Aufwand« gearbeitet, das Ziel sollte also erreicht werden mit möglichst wenig Arbeit und Zeit, mit einem Minimum von Personal, Material und Geld. Die Tätig keit des Personals wurde auf die einzige Hauptsache konzentriert, nämlich auf das Verkaufen. Alles, was nicht diesem Hauptzweck diene, müsse radikal beseitigt werden, meint der Verfasser, und er gibt hierfür auch einige Beispiele. Die besten Propagandamittel sind die Auslage und eine geeignete Innengestaltung der Buchhandlung, erst dann kommen Inserate, Kataloge, Rundschreiben usw. Es muß in der Buchhandlung eine geistige Atmosphäre geschaffen werden. Ausführlich kommt der Verfasser auf die Gestaltung der Auslage zu sprechen. Weiter wird Prinzipielles über die Anbringung des Firmenschildes gesagt und darauf die Innengestaltung der Buch handlung geschildert. Der Raum ist gemütlich zu gestalten. Ander seits dürfen die dem Kunden zur Verfügung stehenden Sitzgelegen heiten nicht zu bequem sein, sonst betrachtet er die Buchhandlung als ein Lesekabinett. Es wird ferner auf die Ausnutzung der aktuellen Ereignisse hingewiesen und es werden die zur Dekoration am besten geeigneten Farben genannt. Es wird betont, daß hin sichtlich des Personales weniger aus die Zahl als auf die Eignung gesehen werden müsse. Bei diesem mit solchen und noch anderen Mitteln wieder flott gemachten Betrieb handelte es sich um eine der fünf Buchhandlungen einer französischen Präfekturstadt von rund 30 000 Einwohnern. Sie war von einem pensionierten Lehrer ge führt worden, der aber auch auf den Verkauf von Zeitungen, Zeit schriften, Papierwaren, Ansichtspostkarten usw. angewiesen war. Der Lehrer verkaufte die Buchhandlung, weil sie nicht genügend abwarf, an eine A.-G., die den Verfasser dieser Studie mit der Neubelebung betraute. vr. M. Ue-Paris. Schopenhauer und die Schicksale seiner Werke. — Am 16. d. M. sprach Herr Kommerzialrat Friedrich Schiller in der Korporation der Wiener Buchhändler über »Schopenhauer und die Schicksale seiner Werke«. Es wurde damit eine dankenswerte Idee zur Ausführung gebracht, nämlich Gedenktage dazu zu benutzen, um Angehörigen des Buchhandels den Lebensweg dieser Menschen, mit besonderer Berücksichtigung des Schicksals ihrer Werke, darzustellen. — Der Vortragende besprach ausführlich Schopenhauers Jugend und be legte durch Zitate aus dem Neisetagebuch des 15jährigen, wie früh zeitig schon die Ansätze zum Pessimismus, der Grundzug der Schopcn- hauerschen Philosophie, sich finden lassen. Nur über den Wert und über das Schicksal seiner Werke war Arthur Schopenhauer nicht pessimistisch. Als er seiner Mutter, der Schriftstellerin Johanna Schopenhauer, seine erste Arbeit überreichte, meinte sie, daß sich für solche Werke wenige Käufer finden würden. Er erwiderte: »Meine Werke werden noch gelesen werden, wenn deine Romane schon längst in der Rumpelkammer liegen werden.« Recht behielten alle beide, denn Johanna Schopenhauers Romane werden nicht mehr gelesen. Aber auch sie behielt teilweise recht, denn lange Zeit blieben die ersten Veröffentlichungen Schopenhauers unverkäuflich. Die erste Auflage von »Uber die vierfache Wurzel des Satzes vom zureichenden Grunde« wie auch »Die Welt als Wille und Vorstellung« wurden fast gänzlich makuliert, »um« — wie sich sein erster Verleger, Brockhaus, äußerte — »wenigstens einigen Nutzen daraus zu ziehen«. — Mit diesen Hinweisen schloß der Vortragende seine temperament vollen Ausführungen, denen reicher Beifall gespendet wurde. Sigfried B. Für unsere Mütter — für unsere Jugend! soll in diesem Jahre der Ertrag der seit Jahren erscheinenden und beliebten Wohl fahrtsbriefmarken Verwendung finden. Die neuen Marken stehen in künstlerischer Hinsicht wie technischer Ausführung ihren Vorgängerinnen in nichts nach, und sind schon aus diesem Grunde für Sammler von besonderem Werte. Der Hauptzweck dieses Mar- kcnvertrtebes soll aber sein, die materielle Not zu lindern und den Reinertrag in erster Linie für Mütter, Kinder und Jugendliche unter Berücksichtigung der Erholungsfürsorge zu verwenden. Es ergeht daher an alle Kreise des Buchhandels und graphischen Ge werbes erneut der Aufruf: Helft mit, durch Freimachung der Post mit Wohlfahrtsbriefmarken den Ertrag zu steigern, um die immer mehr hervortretende Not weiter Volksschichten zu lindern. Jahrelange Stellenlosigkeit haben ganze Familien an den Rand der Verzweif lung gebracht und hier gilt es vor allem einzugreifen. Jeder klein st e Auftrag hilft das große Werk zu meistern. Die Notstands un terstützungskasse des Allgemeinen Deutschen Buchhandlungsgehilfen-Verbandes tritt, wie seit Jahren schon, restlos für dieses Liebeswerk ein und nimmt Aufträge auf Marken in jeder Höhe entgegen. Die neuen deutschen Wohlfahrtsbriefmarken Gültig bis Zo.Zmü 1-A Außer den oben abgebildeten Marken erscheinen noch künstlerisch entworfene Postkarten zum Preise von M. —.12 pro Stück sowie Markenhestchen, enthaltend: zehn 8 Pfg.- und vier 15 Psg.-Marken zum Preise von Mk. 2.—. Aufträge erbittet die Notstands unter st ü tz u n g s k a s s e an die Geschäftsstellen des Verbandes, Leipzig C 1, Hospitalstr. 25, oder Berlin SW 11, Stresc- mannstr. 26. 'kersonalnackrickten. Ehrcnsenator. -- Die Universität Leipzig ernannte den Geheimen Hofrat, Herrn Edgar Herfurth, Leipzig, Verleger der »Leipziger Neuesten Nachrichten» und der »Leipziger Abendpost», zu ihrem Ehrensenator, Inhaltsverzeichnis. Artikel: Das europäische Kinderbuch. Von Kurt Saucke. S, 1817. Bemerkungen zur Geschichte des Autographensammelns. Von Hellmut Meyer. S. 1818. Das italienische Buch im Ausland. S. 1828. Der deutsche Büchermarkt im August 1838. Von Ludwig Schön- rock. S. 1822. Wöchentliche Übersicht über geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen. S. 1821. Kleine Mitteilungen S. 1822—24: Ausvcrkans / Deutsche Buchhändler-Lehranstalt / Die Jugcndbuchwoche des Reichsbun des deutscher Papier- und Schreibwarenhändler / Buchaus stellung über Flugwesen In der Deutschen Bücherei / Pädago gische Buchausstcllung zu Frankfurt a. M. / Palm, München / Wie eine Kleinstadt-Buchhandlung zu neuem Leben erwachte / Schopenhauer und die Schicksale seiner Werke / Kür unsere Mütter — sür unsere Jugend. Personalnachrachten S. 1824: Ehrensenator Edgar Hersurth, Leipzig. Verantwort!. Schriftleiter: Franz Wagner. — Vertag: Der Börsenveretn der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchhändlerhaus. Druck: E. Hcdrich Nachs. Sämtl. tu Leipzig. — Anschrift d. Schrntieitung u. Expedition: Leipzig, Gerichtsweg26 lBuchhändlerhauS), PostschitcilfachSät/TS. 1024
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