Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.08.1943

Mil Beilage „Bestellzettel“ IPratßhm ^/iithhnnM ril%ü>fffl ggf£55E M 110. Jahrgang Nr. 132 Leipzig, Donnerstag den 19. August 1943 Neu erschien: 48 Politische Zeichnungen von A. PAUL WEBER V olksa usgabe Buchformat 54x24,5 cm, 51 Seiten • Bildgröße 26x18 cm, in Halbleinen gebunden RM 7.50 Diese britischen Bilder sind Kunst und müssen als Werke der Kunst betrachtet und gewertet werden. Es sind weder politische Karikaturen im üblichen Sinne, noch Illustrationen zu einem politischen Thema. Diese Tatsache muß eindeutig herausgestellt werden, weil A.Paul Weber so gut wie keine Vorläufer in Deutschland hat und weil man sich bei uns deshalb früher gewöhnt hatte, an das politische Thema in der Kunst von vornherein mit politischen und nicht mit künstlerischen Maßstäben heranzugehen. Der Boden, aus dem in der Kunst solche souveränen Schöpferkräfte wachsen, ist echtes Können und damit Arbeit und nochmals Arbeit. Der Sachverständige sieht mit einem Blick, wie ungewöhnlich gekonnt diese 45 Blätter sind. Da ist kein leerer Fleck. Jeder Strich hat seinen Platz und seine Bedeutung, ist unlösbarer, integrierender Bestand teil des Ganzen. Sicherheit und Wirkung der Technik sind verblüffend, die Behandlung des Lichtes gemahnt an die teil des Ganzen. Sicherheit und Wirkung der Technik sind verblüffend, die Behandlung des Lichtes gemahnt größten Namen der Kunstgeschichte. Der künstlerischen Kraft und Reife entspricht die Überlegenheit, die Unerbittlichkeit und zugleich die Noblesse der politischen Schau. Die Anklage haftet nirgends am Zufälligen und Äußerlichen. Nirgends wird deshalb der Feind, den diese Kunst so vernichtend in der tiefsten Schwäche seines Wesens trifft, lächerlich gemacht. Damit ist zugleich in jedem Blatt die Größe der Zeit, die Furchtbarkeit und Schicksalhaftigkeit der politischen Kämpfe und Entscheidungen gegenwärtig. Diese Kunst macht sichtbar, was der Führer immer wieder ausspricht: es geht in diesem Ringen nicht um Vorteile, sondern um Weltanschauung, um Glauben oder Glaubensunfähigkeit, um Leben oder Tod. Diese Blätter zeigen unerbittlich, daß sterben muß, was den Keim des Todes in sich trägt, daß alle Entscheidungen damit schon gefallen sind. Hinter den Schauern des Vergehens leuchtet zugleich die Ahnung eines neuen Tages. Die auf Grund unserer Bbl.-Anzeige vom 24.7.43 bestellten Exemplare werden in diesen Wochen ausgeliefert. Etwa noch vorhandene unverkaufte Exemplare der großen Ausgabe des Werkes (RM 30.—) werden im Umtausch gegen Exemplare der Volksausgabe zurückgenommen. NIBELUNGEN-VERLAG /BERLIN-LEIPZIG