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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.11.1938
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- 1938-11-10
- Erscheinungsdatum
- 10.11.1938
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„Großdeutschland im deutschen Buch" Die größte Buchschau seit 1933 in Wien In dem Geleitwort des Reichsinnenministers Frick zur »Ersten Großdcutschen Buchwoche» fanden sich Worte, die dar aus hinwiesen, daß in dieser Buchwoche zehn Mil lionen Deutschemehr ans Buch geführt werden müßten, zehn Millionen, die durch die Tat des Führers ins Reich heimgekehrt feien und denen lange Jahre hindurch ein großer Teil des besten deutschen Schrifttums nicht zugänglich gewesen sei. In dem Bekenntnis eines Österreichers in »Buch und Volk« fanden wir Worte, die ähnliches bekennen und in denen es heißt, daß das Buch in den langen Wochen der Kerkerhaft oft der einzige gute Kamerad gewesen sei. Und Gau leiter Odilo Globocnik sagte gleiches, als er in seiner Be grüßungsansprache im Festsaal der Wiener Hofburg vom Buch berichtete, das über die Grenzen geschmuggelt worden sei, seinen Weg von Hand zu Hand ging und auch in die Gefängnisse ge langte, wo es vielen Hundert neuen Glauben und neue Kraft gab. Selten wurde die lebendige Beziehung zwischen Leben und Buch so durch Beispiele erhärtet als gerade in diesem Fall. Wir schicken das voraus, um damit den Sinn anzudeuten, den die Ausstellung »Großdeutschland im deutschen B u ch-, die bis zur nächsten Woche in einigen großen Sälen der Wiener Hofburg gezeigt wird, zu erfüllen hat. »Großdeutschland im deutschen Buch« — das bedeutet eine weite, fast nicht auszuschöpfende Welt, auch im Rahmen der größten Buchschau nicht auszuschöpfenden Welt. Das bedeutet gleichzeitig eine Aufgabe: den Besuchern der Aus stellung aus der O st mark die umfassende Fülle des Buchschaffens seit 1933 zu zeigen, um sie so noch enger zu verbinden mit dem deutschen Schrifttum unserer Gegenwart. Wer die Räume der Hofburg kennt, weiß, daß es nicht ein fach war, darin mit den üblichen Mitteln eine Buchschau zu erstellen, dis nicht als Fremdkörper wirken durste und der es gelingen mußte, das Äußere der gegebenen Räumlichkeiten und das Innere einer Buchschau zu einer Einheit zusammenzufassen. Die mit der Gestaltung der Ausstellung beauftragten Architekten Prof. Popp und Beyer haben die ihnen gestellte Aufgabe gelöst. Die von ihnen geschaffenen Tische und Aufbauten, beson ders auch die Vitrinen, fügten sich in den Stil der Räume ein. Das strahlende Weiß und der sparsam verwendete Goldschmuck dieser Tische ließen die Farben der Räume zu einer Harmonie zusammenklingen, die jeden Beschauer erfreut. Die Form der Tische nahm bereits vorhandene Formen der Räume auf, sodaß in keinem Augenblick das Gefühl auftaucht, die Aufbauten für die Buchschau seien fremde Elemente in einem architektonisch hervorragend gestalteten Raum. Den mit der Buchauswahl der Wiener Ausstellung Beauf tragten waren ebenfalls fest umrissene Aufgaben gestellt: sie hatten neben der »Jahresschau des deutschen Schrifttums« einen weitgefaßten Überblick zu geben über das Buchschaffen der letzten fünf Jahre, außerdem mußte sich eine breite Auswahl des Buches für die junge Generation einfügen, ebenso die Ergebnisse des Wettbe werbs »Vorbildliches Buchschaffen« u. a. ' Zunächst die »Jahresschau des deutschen Schrift tums«. Hier waren ähnliche Aufgaben zu bewältigen, wie sie bei der Buchausstellung in der Falkengalerie des Weimarer Schlosses zu lösen waren. Nur ist der Zeremoniensaal der Hof burg viel weiträumiger und in seiner Wirkung viel Prunkhafter. Die schon oben erwähnten neu geschaffenen Tischaufbauten wur den gerade für diesen Saal mit weißen Säulen und roten Wand behängen zu einem besonderen Schmuck. Die Weiträumigkeit des Saales wurde unterstrichen durch einen über dis ganze Länge gehenden Läufer. Das Werk des Führers -Mein Kampf«, das Buch, zu dem sich zu bekennen gerade in der Ostmark Treue erforderte, hat in der Mitte des Saales in einer Prachtausgabe Aufstellung gefunden. Um diese Ausgabe grup pierte sich der erste, der politische Teil der Jahresschau, so be sonders der Abschnitt »Der Führer«. Die Größe des Raumes ge stattete eine großzügige Verteilung der einzelnen Gruppen. Hier wirkt jedes Buch für sich als Leistung. Die Phramidenähnlichen Aufbauten und die großen Tische erlauben einen eingehenden Überblick und eingehendes Beschäftigen mit dem einzelnen Buch. So lädt derSaal zum Verwei len, zum Lesen ein und vermittelt dadurch den tief st en Einblick in die inderJahresschau aus gewählten Bücher und deren Bedeutung. Im Marmorsaal der Hofburg zeigt die Hitlerjugend die Schau »Das Buch der jungen Generation«. Diese Schau stützt sich auf die von der Reichsjugendführung zur Ersten Großdeutschen Buchwoche herausgegebenen Bücherlisten. Diese Listen enthalten zwei Vorschläge »Die gute Jugendbü cherei« und -Die Heimbücherei«. Sie bilden die Grund lagen für alle von der HI. durchzuführenden Buchausstellungen. »Die Heimbücherei»-Liste stellt den Vorschlag einer vorbildlichen Heimbücherei für HJ.-Zwecke dar. Das Verzeichnis »Das gute Jugendbuch« ist weiter gefaßt, um einer eigenen Auswahl mög lichst viel Spielraum zu lassen. In übersichtlichen, wohl ausgewogenen Gruppen sind die Bücher zusammengefaßt. Unter der Überschrift »Deutsches Schicksal« haben die Bücher über Weltkrieg und Nachkriegs zeit, Urzeit- und Frühgeschichte, das erste und zweite Reich, Jugend im neuen Reich (Arbeitsdienst u. a.), Heimat und Natur, der Führer und seine Bewegung, Deutsche in aller Welt, Auf stellung gefunden. Eine zweite große Gruppe befaßte sich mit dem germanisch-deutschen Volksgut, d. h. mit den alten Volksbüchern, Schwänken, Märchen, Fabeln, den Helden sagen, den Stammessagen. Mit besonderer Liebe ist die Gruppe »Heiliges Wort- gestaltet. In ihrem Mittelpunkt finden sich die »Lieder der Getreuen«, deren Auszeichnung mit dem Staatspreis eine Anerkennung des Kampfes der Ostmark und gleichzeitig ihres Einsatzes durch das dichterische Wort war. Darin finden sich auch die Auswahlbände »Goethe an uns« und »Adolf Hitler an seine Jugend«. Spiele und Ge dichte, aus der HJ.-Arbeit hervorgegangen, bilden hier den Abschluß. Bücher für den praktischen Arbeitseinsatz in Heim abend, Schulungsabend schließen sich an. Die »Historische Schau« in der Antikenkammer, ge staltet von der Nationalbibliothek, führt weit zurück in die Anfänge deutschen dichterischen Schaffens. Wiens große Bibliothek ist reich an besonderen Schätzen, daß sie gerade in dieser Buchschau gegenwärtigen Buchschaffcns der Öffentlichkeit zugänglich sind, ist deshalb bedeutsam, weil die Auswahl ge eignet ist, die Quellen des dichterischen Schaf fens der Ostmark aufzuzeigen und die Verbin dung vergangener Zeiten mit der Gegenwart herzu st eilen. Neben des Weißenburgers Otfried »Evan gelienharmonie» finden wir Wolframs Handschrift des »Willehal m«. Die Handschrift enthält auch Ulrich von Tür heims und Ulrich von dem Türlins Fortsetzungen, die für König Wenzel angefertigt und in deutschen Buchmalereiwerkstätten Prags ausgestattet wurden. Damit greifen die Bande schon in den Sudetengau, die enger geknüpft werden durch die Bibel übersetzung (»W en z elb ib el«) des Jahres 1389 bis 1409. Johann von Neumarkts Streitgespräch des »Ackermann aus Böhmen« tritt hinzu. Und immer wieder begegnen uns Zeugnisse des geistigen Schaffens der Ostmark, so das alte Hel dengedicht »Kudrun» (in der Ambraser Handschrift, im Auf trag des Kaisers Max von Hans Ried zusammengestellt), vom Erzieher Kaiser Josefs I. stammt der »Ehrenruf Teutsch- Nr. LS2 Donnerstag, den 10. November 1SS8 877
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