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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.11.1931
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1931-11-27
- Erscheinungsdatum
- 27.11.1931
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- Deutsch
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X- 275, 27. November 1831. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. Die Freizeit, die Hans Richter schildert, wird von jungen Leuten aus allen Ständen und aus allen Gegenden unseres Vaterlandes besucht. Keiner ahnt wer der andere ist. Man kennt nur die Vor namen. Erst am letzten Tag soll das Lohengrin-Geheimnis fallen. Nur der Leiter weis; um die alltäglichen Lebensschicksale des Einzelnen. Auf diesem Grunde entwickelt sich eine Gemeinsamkeit, die die Teil nehmer über die Wochen der Freizeit hinaus Zusammenhalten wird. Einzig der Führer bleibt außerhalb stehen: »Junge Menschen wer den immer einen Führer brauchen, aber der Führer soll nie glauben, daß er deshalb noch einmal 20 Jahre alt wird«. Es ist nicht Aufgabe'dieser Besprechung eine literarische Würdigung des Buches zu geben. Wir müssen aber feststellen, daß Hans Richter über eine ausgezeichnete Beobachtungsgabe verfügt; denn wer die Freizeit auf der Schaumburg erlebt hat, weiß, wieviel davon in den einzelnen Nomanfiguren steckt. Nahezu alle Teilnehmer und Teil nehmerinnen werden in dem Buche zu Fleisch und Blut, nicht so, daß jede Figur des Romans mit einem der Teilnehmer identisch ist, in mancher Romangestalt stecken vielmehr zwei oder drei der jungen Menschen, mit allen ihren guten und weniger guten Eigenschaften finden wir sie wieder. Wer noch an der Charakterisierungskunst Richters zweifelt, der fahre auf die Schaumburg und vergleiche den Burgwirt Draeger mit dem Burgwirt des Romans. Auch die Land schaft ist trefflich wiedergegeben. Die Lützclburg des Buches ist die Schaumburg, Steenbeck das alte Damenstift, Fischbcck, die Naßen steine, der Hohenstein (im Süntelgebirge) — aber auch ohne Namen würde diese Landschaft leben. Das Buch weist wieder alle Vorzüge des Erzählers Hans Richter auf. Es wird dem buchhändlerischen Nachwuchs sicherlich einige Stun den froher Lektüre bereiten. Daß Hans Richter ehemals ganz zu uns gehörte, ehe er freier Schriftsteller wurde, sei noch erwähnt. Hans Richter hat seinerzeit den Buchhandel bei Eulitz in Stolp erlernt und ist dann Inhaber eines militärwissenschaftlichen Verlags ge wesen. Seit etwa neun Jahren ist er in das Lager derer überge wechselt, die die Bücher nicht drucken oder verkaufen, sondern nur schreiben. Er hat für unsere Zeiten die günstigere Seite erwischt. D i e t r i ch N i n t e l e n. tief Deulsclien /Nusikot-xuiiisalion I9ZI. Hrsg. von b.60 Kestenberg. Learbeitet von Kran? VV. Leickler XVI, 1294 8. Or.-8° Kn. IM. 30.—. Dieses Jahrbuch hat keinen Vorläufer. Zwar gingen An regungen aus durch Forkels Almanache, durch Kramers Musik magazine, durch Marpurgs Kritische Briefe, durch Kretzschmars Vor trag »Uber den Stand der öffentlichen Musikpflege in Deutschland« sondere Vorteile, wie z. B. Ratenzahlung, zwanglose Bedienung mit Lefestube, Spezialabteilungen usw. heraus und macht den Kunden immer wieder auch im Schaufenster darauf aufmerksam, dann wird auch dies mit zum Erfolge helfen. » Im Anschluß an die vorstehenden Ausführungen Möchten wir an eine Reihe Sprüche zur Buchwerbung erinnern, die von Herrn Ver lagsredakteur Erwin Le Mang, Dresden, herrühren und bereits früher einmal im Börsenblatt veröffentlicht wurden: Beginnst Du jetzt zum Feste Die Läden abzulaufen — Vergiß ja nicht das Beste: Ein gutesBuch zu kaufen! In Ohr und Herz Dir dröhn' Der einzig wahre Spruch: Der Weihnachtstisch wird schön Erst durch eingutes Buch! Schwer fällt Dir die Geschenke-Wahl — Doch bei dem Weihnachtskauf bedenk': Ein gutes Buch ist allemal Das schönste, b i l l i g st e Geschenk! Voll von Geschenken beide Hände — Vergiß das Eine nicht: Es gibt ein Buch als Weihnachtsspende Dem Fest erst Glanz und Licht! Weihnacht ist nun wieder da! Fragst Dich, was Du schenkst zum Feste? Sieh' das Gute liegt so nah! Bücher, Bücher find das Beste ! -r- Mit den beiden folgenden Beiträgen wird die Besprechung besonderer Zweige der Buchwerbung fortgesetzt Es werden z. T. alte Vorschläge wiederholt, die Anregung von Hanbelsgerichtsrat Worms ist, soviel wir wissen, noch nicht versucht worden. Sollten jedoch Erfahrungen mit dieser Art von Werbung vorliegen, er bitten wir Nachricht. Werbestelle. Sortiment unö Kilm. Die These, daß der Film dem Buche schade und ihm seine Freunde entziehe, viel verbreitet in Buchhändlerkreisen, ist irrig. Herr Walter- Möller wies schon -in Nr. 246 des Börsenblattes auf die Möglich keiten der Zusammenarbeit zwischen Buch und Film hin. Es gibt gerade hier so viele Wege, um neue Kunden an das Geschäft zu fesseln. Erinnern wir uns einmal an das Klagegeschrei der Schall plattengeschäfte beim Aufkommen des Radios. Wie war die Ent wicklung? Der Rundfunk brachte der Schallplatte neue Freunde, soviele wollten das Gehörte besitzen, um es sich bei Gelegenheit wieder Vorspielen zu können. So ist es auch zwischen Buch und Film. Hat man einen Film gesehen, der nach einem literarischen 1030 Vorbild geschaffen ist, erweckt er in dem Beschauer den Wunsch, das Buch kennenzulernen. Man sollte nicht allein die Reklame im Theater betreiben, vor allem ist immer noch das Schaufenster des Sortimenters das beste Werbemittel. Sonderfsnfter für den Film. Man setzt sich mit dem Theaterleiter in Verbindung, um unter Zusicherung der Verschwie genheit sich über das Spielprogramm zu orientieren. Der Sorti menter hat dann genügend Zeit, um sich mit dem Verleger des be treffenden Buches in Verbindung zu setzen, damit ihm dieser in seiner Propaganda durch Bücher und Werbematerial entgegenkommt. Der Verleger, wie ich aus meiner Erfahrung berichten kann, unter stützt den Buchhändler gerne. Bei Lauf des Filmes erhält man vom Theaterleiter Plakate und Photos. Mit den Bildern, geschickt zwi schen den Büchern angeordnet, kann man ein wirkungsvolles Sonder fenster Herstellen. Daß -ein Hinweis auf das betreffende Theater angebracht wird, ist selbstverständlich. Das Fenster macht man am besten zwei bis drei Tage vor der Aufführung, um das Publikum schon vorher auf das Buch hinzuweifen, nach dem der Film ge dreht ist. Kommt außerdem der Regisseur oder der Star persönlich zur Aufführung, fo ist es für den Verkauf noch günstiger, ich er innere nur an den beispiellosen Erfolg des Trenker-Film »Berge in Flammen«, auch als Buch. Keinen Krieg gegen den Film, sondern engste Zusammenarbeit sind beiden dienlich. Nach meiner Erfahrung werden solche Fenster immer ein Erfolg sein. Resigniert beiseitestehen und über die Feinde des Buches klagen, hilft nicht, das Sortiment muß neue Wege in der Werbung beschreiten, die Tat ist alles. Erwin v o n T a u t ph o e u s, Mainz. Zur Auswertung der Reklame bei Filmvorführungen, die nach bereits vorliegenden Büchern erfolgen, möchte ich den beteiligten Kreisen folgenden Vorschlag zur Erwägung anheimgcben: Es ist ein Mißstand, daß bei Beginn der Vorführung das Personenver zeichnis sowie die übrigen Angaben nur ganz kurz auf der Lein wand sichtbar sind, sodaß es nicht möglich ist, die Personen und die Namen der Darsteller, der Verfasser u. a. im Gedächtnis zu be halten. Mein Vorschlag geht nun dahin, beim Eintritt ins Kino an die Beisucher Zettel verteilen zu lassen, die die notwendigen An gaben über den vorzuführenden Film enthalten und auf demselben Zettel an .geeigneten Stellen eine Empfehlüng des für den Film be nutzten Buches sowie die Buchhandlung, die das Buch vorrätig hält, anzubringen. Ist der Verfasfer Autor mehrerer Bücher, so könnten diese in manchen Fällen mit angegeben werden. Die Zettel, die mit billigem Papier hergestellt werden könnten, würden gewiß vielen ständigen Kinobesuchern willkommen sein und von einer großen An zahl von ihnen aufgehoben werden. Idber die Kosten der Herstellung Müßten sich die beteiligten Fivmeu verständigen. Auch die Film produzenten dürften zu denselben beitragen können, da sie auf diese Weise die Herstellung des Personenverzeichnisses und der übrigen Angaben ersparen, die, wie gesagt, bei dem gegenwärtigen Zustande schon bei Beginn der eigentlichen Vorführung aus dem Gedächtnis geschwunden sind. — Vielleicht könnten Verfasser und Verleger, wenn sie Bücher zur Verfilmung abgeben, es zur Bedingung machen, daß derartige wie hier vorgeschlagene Zettel im Kino verbreitet werden. W o r m s.
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