Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.11.1928

275, 27, November 1928, Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. dauer'sche Univ.-Buchh. wurde für seine Verdienste um den Ver ein von unserem immer hilfsbereiten Mitglied, Herrn H. Hack- stätter, eine originelle Zeichnung mit selbstverfaßten launigen Versen im Namen des Vereins gestiftet und überreicht. Unter allgemeinem Reifall brachte Herr Studienrat Staudenmeier in Begleitung des Herrn Oberingenieurs Bacherl seine köstlichen alten und neuen Soldatenlieder zu Gehör, womit die Fidelitas ihren Anfang nahm. Die witzigen Gesangsvorträge des als Gast anwesenden Herrn Denk vom Strasserkollegium München, die er selbst mit großer Meister schaft auf der Zither begleitete, trugen wesentlich zur Erhöhung der fidelen Stimmung bei. Stürmischer Beifall belohnte den Vor tragenden. Zum Schluß erfreute noch der Gast und Vereinsmaler Herr E. Kneiß als Schnellzeichner durch einige von Geist und Witz sprühende Zeichnungen. Erst spät nach Mitternacht verließen die letzten der Palmerianer das allseits gut verlaufene Fest. Guido Hackebeil Akt.-Ges., Buchdruckerci u. Verlag in Berlin. — Bilanz per 30. Juni 1928. Aktiva. Grundstücke und Gebäude 480 000,— Zugang 2 119 725,92 Abschreibung " ^SI Sgchgg Maschinen und Utensilien 340 000,— Zugang 649 224,52 989 224,52 Abschreibung 95 224,52 Inventar, Fernsprechanlage, Funkanlage und Auto mobile 60 002,— Zugang 135149,29 Abschreibung 9^469,29 Kraft- und Starkstromanlage 55 552,45 Abschreibung 27 772,45 Verlagsrechte 1,— Zugang 3 000,— 3 001,— Abschreibung 3 000 — Kasse. Postscheck und Wechsel Bestände an Papier, Metallen, Farben, Fertig- und Halb fabrikaten Effekten Debitoren Avale 10 000,— Passiva. Aktienkapital Reservefonds Fonds für das Erholungsheim. Hypotheken Hypotheken und Restkaufgeld. . Verbindlichkeiten Gewinn Avale 10 000,— 2 547 730 894 000 102 682 27 780 1 52 255 38 117 474 243 299 719 2 836 503 7 273 032 2 650 000 280 000 30 000 475 000 1750 000 1 902 427 185 605 7 273 032 Gewinn- und Verlustkonto per 30. Juni 1928. Debet. Allgemeine Unkosten, Hausunkosten, Propaganda, Steuern und Zinsen 1 617 850 56 Gewinn 185 605 02 1 803 455 58 Kredit. Gewinnvortrag 13 845 99 Druckerei- und Verlagserträge I 789 609 59 1 803 455 58 Die Dividende für das Geschäftsjahr 1927/28 wurde in der General versammlung vom 29. Oktober 1928 auf 7 ^ festgesetzt. Die Dividende ist abzüglich 10 Kapitalertragssteuer gegen Aushändigung der Gewinn anteilscheine für 1927/28 an der Gesellschaftskasse zahlbar. (Deutscher Neichsanzeiger Nr. 256 vom 1. November 1928.) Weitere Zunahme der Arbeitslosigkeit im deutschen Buchdruck- gcwcrbc. — Während in Berlin in der Woche vom 24. bis 29. Sep tember d. I. bereits 859 Buchdruckergehilfen arbeitslos waren, stieg diese Zahl in der Woche vom 5. bis 10. November auf 1012, und zwar 557 Setzer, 143 Maschinensetzer, 259 Drucker (darunter nur 2 Notationsdruckcr), 22 Schwcizcrdegen, 17 Stereotypeure und 14 Korrektoren. Nach einer in der »Zeitschrift für Deutschlands Buch drucker« (Nr. 92 vom 16. November) vorgenommenenen Zusammen stellung waren im Oktober in den Städten Berlin, Breslau, Frank furt a. M., Halle a. d. S., Hamburg, Hannover, Köln a. Rh., Königsberg, Leipzig, München, Stettin und Stuttgart insgesamt 2467 Buchdruckergchilfen arbeitslos (gegen 2203 im September): hierunter waren 253 Maschinensetzer. Im »Mitteilungsblatt des Vereins Berliner Buchdruckerei-Besitzcr e. V.« (Nr. 11) wird bar über geklagt, daß die auf dem Berliner Arbeitsnachweis gemeldeten arbeitslosen Stereotypeure (17) »den heutige« Ansprü chen in keiner Weise genügen«. Die Vereinsmitglieder werden da her aufgefordert, »die Lehrlingsskala auch bei den Stereotypeuren voll auszunutzen und für eine gute Ausbildung Sorge zu tragen«. — Der Verband der Deutschen Buchdrucker hatte im Monat Oktober bei 82 517 Mitgliedern (ohne Saargebiet und Danzig) 4875 Arbeits lose (gegen 4356 im September); 242 Mitglieder arbeiteten verkürzt (gegen 330 im September). Trotz der vielen Arbeitslosen konnte der Buchdruckerverband sein Vermögen von 7 163 748,41 NM. (am 31. März d. I.) auf 7 850 231,49 NM. (am 30. September d. I.) steigern. Zu diesem Vermögen kommen dann noch die erheblichen Vermögensbestände der Gau-, Bezirks-, Orts- und Spartenkassen. Wegen der großen Arbeitslosigkeit in Berlin fordert die dortige Leitung der Gehilfenschaft zur Vermeidung von Über stunden auf. Wenn sich Überstunden notwendig machten, so dürften diese »nur im Benehmen mit der gesetzlichen Betriebsvertretung« geleistet werden. Gegen Mitglieder, die gegen diese gehilfenseitige Anordnung verstoßen, will der Gauvorstand mit »allen organisa torischen Mitteln« Vorgehen. Es wird auch in Erinnerung gebracht, daß die dritte Schicht bei den Maschinensetzern (§ 11, Absatz 9 des Buchdrucker-Tarifs) nur mit »Zustimmung der ver tragschließenden Organisationen« zulässig ist. Das 17. Deutsche Bachfest der Neuen Bachgesellschaft wird 1929 in den Tagen vom 8. bis 10. Juni in Leipzig stattfinden. Es wird zugleich eine Erinncrungsfeier an die vor 200 Jahren erfolgte erste Ausführung der Matthäus-Passion sein und an das vor 25 Jah ren in Leipzig stattgesundene 2. Deutsche Bachfest. Die Leitung des Bachfestes liegt in den Händen des Thomaskantors Professor v. vr. Karl Straube. ?ersona1naclrrickterr. Ernennung zum Konsul. — Herr Vcrlagsbuchhändler Wil Helm Schmitz ln Duisburg ist zum Konsul von Panama fiir Rheinland ernannt und vom Auswärtige» Amt, Berlin, bestätigt worden, Auszeichnung durch die Leipziger Handelskammer. — An, 20. November d. I. sind im Beisein des Herrn Generaldirektor De. Heß solgcnde Beamte des Börsenvercins mit dem tragbare» Ehrenzeichen sür Treue in der Arbeit von der Leipziger Handels kammer ausgezeichnet worben, Obersekrctär Paul Nunge sür 4üsährige Tätigkeit mit dem silbernen, Vcrwaltungsbcainter Paul Friedrich, Buchhalter Walter Gr oh mann, Buchhändler Wllly Huhle, Buchhändler Ernst K u p s e r s ch m i d t, Buch halter Maximilian Tctzlass und Sekretär Arthur Wcistenborn mit dem bronzenen Ehrenzeichen. — 1!>24 sind mit demselben Ehrenzeichen in Bronze ausgezeichnet worden die heute im Ruhestand lebenden Redakteure Richard Albcrti, John Jonas und Richard Köhler; seiner die Herren: Paul Runge, Otto Christo- phori, Paul Schufsenhaucr und der verstorbene Buchhalter Hermann Braune. Gestorben, am 2g. November nach langem Krankenlager Herr Johannes Noack, Prokurist der Firma Ed. Bote L G. Bock in Berlin im Alter von V2 Jahre». 44 Jahre hindurch hat der Verstorbene der Firma Bote L Bock sein reiches Wissen und Können gewidmet. Seine Vorgesetzten schätz ten In ihm einen Mitarbeiter von vorbildlicher Pflichttreue und lau terem Charakter. Diese Wertschätzung sand ihren besonderen Aus druck in der Prokuracrteilung. Aber auch den Mitarbeitern war er ein vcrchrungswürdlgcr und liebenswerter Freund, der sich durch Herzensgute und Anspruchslosigkeit auszcichnctc. — Im Jahre IS2K war Herrn Noack das Ehrenzeichen des Buchhandels ln Silber ver liehe» worden. Verantwort!. Schriftleiter: Franz Wagner. — Verlag: DerBörsenvcrcin der Deutschen Bnchtiändter zu Leipzig, Deutsches BnchisänblcrbauS. Druck: L. L e d r i ch N a ch s. Samts, in Leipzig. — Anschrift b. Schriftlcikung u.Expedition: Leipzig C l, Gerichtsweg 26 sBuchhändlcrbauSs, Poslschltcßf. 274/75. 1300