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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel
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- 1931-01-24
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- 24.01.1931
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- Deutsch
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Nr. 28 (R. 18). Leipzig, Sonnabend den 24, Januar 1931, 88. Jahrgang. ÄedMLomller TA Finnische Buchkunstausstellung. In Lübeck veranstaltet seit Anfang Januar die Nordische Gesellschaft zusammen mit der Direltion der Lübecker Stadt bibliothek eine in ihrer Art zum ersten Male in Deutschland ge zeigte Ausstellung von Werken finnischer Verleger, eine inter essante Schau, die nicht auf Lübeck beschränkt bleiben, sondern von hier aus weiter wandern wird. In der Eröffnungsveranstaltung, die in Anwesenheit diplo matischer Vertreter des Nordens und geladener Gäste der ver anstaltenden Körperschaften am 4, Januar im Ausstellungs saale der Lübecker Stadtbibliothek stattfand, wies der Unter zeichnete namens der Stadtbibliothek und des Kuratoriums der Nordischen Gesellschaft aus die besondere Veranlassung hin, daß diese Wanderausstellung gerade von Lübeck ihren Ausgang neh men mußte. Bis zu den Anfängen des Buchdrucks der nordischen Länder reichen Lübecks Beziehungen zum nordischen Druck schrifttum. Lübeck war im 15. Jahrhundert die Brücke für die Einführung des Buchdrucks in den nordischen Ländern, In dankbarer Erinnerung gedachte der schwedische Reichsbibliothekar vr. Collijn dieses bedeutenden Vorganges in seiner Gratula tionsurkunde bei der Dreihundertjahrseier der Lübecker Stadt bibliothek im Jahre 1922, Die kulturellen und wirtschaftlichen Beziehungen Lübecks zu den nordischen Ländern aber gehören nicht der Vergangenheit an, sondern erfreuen sich heute beson derer Pflege sowohl in den Bibliotheken und Kunstsammlungen als auch speziell in den Bestrebungen der Nordischen Gesellschaft zu Lübeck, Und so eröffnete diese Ausstellung den Reigen der Veranstaltungen des Ostseejahrs 1931. Von Schweden aus wurde der Buchdruck im 17, Jahrhundert weiter nach Finnland vorgelragen. Die Gründung der finni schen Universität Lbo veranlaßte den Buchdrucker Peter Wald, im Jahre 1642 seine Druckerei von Stockholm nach äbo zu ver legen, In kurzen Abständen erfolgte bis zum Ende des neunten Jahrzehnts des 17, Jahrhunderts die Niederlassung zweier wei terer Buchdrucker. Bis zum Jahre 1809 gehörte Finnland zu Schweden. Die Werke, die in dieser Zeit in finnischer Sprache erschienen (die Literatur verzeichnet bis zu dieser Zeit etwa 2000 Schriften), sind ganz überwiegend juristischen oder religiösen Inhalts, Als Förderer des heimischen Buchdrucks, als »Kongliga Boktryckaren i Stor-Forstcndömet Finland», wird der Bischof Gezelis gerühmt. Im Jahre 1776 erschien die erste finnische Zeitung, die von Anders Lizelius besorgte »Suomenkieliset Tieto-Sanomat«, Für das wissenschaftliche Buch war in Finnland in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts insbesondere Daniel Juslenius bahnbre chend, Immerhin war das Verlagswesen trotz der bemerkens werten Bemühungen der Helsingforser Verlage und Druckereien von Borga, Hjelt, Simelius und Wasenius bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts noch sehr wenig entwickelt. Auch während der russischen Herrschaft, die im Jahre 1809 die schwedische in Finnland ablöste, waren ja die finnischen Druckschristen vorerst begrenzt, und zwar auf Erbauungs- und landwirtschaftliche Schriften, Die Bemühungen um die For mung der Sprache und um die Sammlung des nationalen alten Literaturgutes standen in dieser Zeit der äußeren Beschränkung des Verlagswesens im Vordergründe, Nur ein Name sei dafür hier genannt: Elias Lönnrot (gest. 1884), der in unermüdlicher Sammelarbeit aus seinen Fahrten durch das Land dies Volksgut, das nur mündlich überliefert war, sammelte und in den Helden epen der Finnen »Kalevala» und »Kanteletar« seinem Volke und der Nachwelt sicherte. In zwei Prächtigen Ausgaben zeigt die Ausstellung diese Monumentalwerke der finnischen Literatur. Aus der Zahl bekannter finnischer Autoren, die sich auch in Deutschland eines Namens erfreuen, seien hier in erster Linie I, L, Runeberg, Zacharias Topelius, Aleksis Kivi, Juhani Aho, Kasimir und Eino Leino genannt, Ihre Werke und die vieler anderer moderner finnischer Schriftsteller werden im Original und z, Tl, auch in der Übersetzung in der Ausstellung dargeboten. Auch aus der Weltliteratur bemerken wir darin eine Reihe von Übersetzungen ins Finnische, Insbesondere aus der Feder des um die Sprachformung besonders verdienten Eino Leino: Goethes Werke, Dantes Göttliche Komödie u, a, m. Die Aus stellung zeigt an solchen Übersetzungen auch schöne Ausgaben von Homers Odyssee, von Cervantes Don Quijote; ein Sammelwerk »Das goldene Buch der deutschen Literatur« reiht sich ihnen an, und auch dem ewig jungen deutschen Struwwelpeter begegnen wir hier in einer finnischen Übersetzung, Daß im finnischen Verlag auch das gute originale Kinder buch vertreten ist, zeigt E. Setäla's eindrucksvolles -°ABC-Buch von Bruder und Schwester», das, von Eric Ehrström mit lusti gen Linoleumschnitten ausgestattet, im rührigen Otawa-Verlag erschienen ist. Aus dem naturwissenschaftlichen Gebiet seien erwähnt: ein bei Söderström erschienenes Werk von E, Kivirikko über Finn lands Vogelwelt, das sowohl im Verlegereinband gezeigt wird wie auch in einer schönen handgearbeiteten Ganzlederausgabe mit zierlicher Goldranke und gut aufgeteiltem Rückenschmuck; ferner ein Tierbuch von Hannes Salovara aus dem Otawa- Verlag, Aus der Reihe finnischer Landschastsbücher ragen die der beiden soeben genannten Verlage durch Schönheit der Bilder und geschmackvolle Einbände hervor. An bemerkenswerten handgearbeiteten, z. Tl, numerierten bibliophilen Ganzlederbänden zeigt der Otawa-Verlag ein Werk von U. T, Sirelius über die finnische Webkunst, eine zierliche Ausgabe von Thomas a Kempis Nachfolge Christi und die Werke von L, Wennervirta und von I, Ttlckanen über die Kunst geschichte Finnlands, Die alte finnische Städtebaukunst ist mit dem in gleichem Verlage erschienenen Werke von I, Vikstedt vertreten. Diese kurze Auslese aus der Ausstellung zeigt bereits, daß im finnischen Verlagswesen die Firmen Otawa und Söder ström führend sind. Bemerkt sei zur Illustration, daß der Otawa-Verlag zurzeit 460 Angestellte beschäftigt. Über die neueste Entwicklung des finnischen Verlagswesens berichtet der Lübecker Kurt Detl. Buck (Helsingfors), der sich um das Zustandekommen dieser bemerkenswerten finnischen Buch kunstausstellung verdient gemacht hat, in einem dem finnischen Buche gewidmeten Aufsatz in den Lübeckischen Blättern <1931, H, 2 und 3), gestützt auf die einschlägigen Arbeiten von O, I. Brummer und I, W, Juwelius sowie auf die Verlagssestschrift von Otawa, Aus diesen sür den Buchhandel interessanten Fest stellungen seien hier der Einfachheit halber solgende Mitteilun gen im Auszuge zitiert: 69
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