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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.11.1937
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- 1937-11-27
- Erscheinungsdatum
- 27.11.1937
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bund. Sie alle einzeln zu besprechen ist an dieser Stelle nicht gut möglich, aber alle die Ausstellungen haben ihren Zweck erfüllt, was durch ihren guten Besuch bewiesen wurde. Was wir durch die Aus stellung »Jahresschau des deutschen Schrifttums« im Kuppelsaal der Kunsthalle, dem schönsten Ausstellungsraum Ham burgs, erlebt haben, ist so schön gewesen, daß es besonders hervor gehoben werden muß. Einmal bot die Ausstellung an sich in der Anordnung, dem Aufbau und der Ausschmückung der Tische rein äußerlich einen erfreulichen Anblick, dann kam hinzu die feierliche Aufn.: F. Rompel Stimmung dieses wirklich vornehmen Rundbaues. All dieses wurde übertroffen durch den sehr großen Besuch. Namentlich an dem letzten Sonntag vormittag strömten die Besucher förmlich durch den Raum. Es kann wohl behauptet werden, daß noch nie eine Buchausstellung in Hamburg so gut besucht worden ist wie diese. Erwähnt werden sollen weiter noch zwei Ausstellungen und zwar wegen der Art ihrer Eröffnung. Die Bibliothek der Freien und Hansestadt Hamburg hatte eine Hermann-Boßdorf- Ausstellung aufgebaut. Die Eröffnungsstunde war ein Erlebnis der Boßdorf'schen Dichtung. Nach einer Begrüßung durch Prof. Wahl, den Direktor der Bibliothek, wurden Balladen des Dichters durch Hans Langmaack vorgetragen. Albrecht Janssen sprach über Hermann Boßdorf als Dichter. Aline Bußmann trug lyrische Gedichte vor und Richard Germer sang vertonte Boßdorfsche Dichtungen zur Laute. Die Haupt-Bücherhalle zeigte in allen Einzelheiten die Entstehung des Werkes des Malers und Dichters Wilhelm Petersen »Ut de Ooken«. Hier war es nun so, daß den Besuchern zuerst die Ausstellung gezeigt und dann über die Bilder und die Dichtung gesprochen wurde. Schließlich wurden Teile aus dem Werk vorgelesen. Das Werk mit seinen Bildern zeigt einen typisch nor dischen Zug. Mit all dem, was hier geschildert wurde, war die Woche des Deutschen Buches in Hamburg noch nicht erschöpft. Es sind noch sehr viele Lese stunden von der Partei in den Ortsgrup pen bzw. Kreisen unseres Gaues veranstaltet worden. Aus diesen Veranstaltungen muß der Unterhaltungsabend des Kreises Nother- baum - Harvestehude besonders hervorgehoben werden, weil er ein durchaus geschlossenes Ganzes bildete und bei jedem Teil nehmer eine starke innere Freude auslöste. Auch dieser Abend stand im Bann unseres niederdeutschen Wesens. Zuerst sprach Prof. Petsch von der Hansischen Universität über das Wesen des Buches. Dann lasen die niederdeutschen Dichter Behnken und Wriede aus ihren Werken vor. Sie rissen durch ihr Lesen die Menschen mit und lösten starken Beifall aus. Umrahmt war der Abend von schöner klassischer Musik und gutem Chorgesang. Auch in den SA.-Stürmen und in Schulen ist immer wieder auf die Woche des Buches durch Vorlesungen hingewiesen worden. Eine Werft hatte während der Mittagspause eine Lesestunde für ihre Belegschaft eingerichtet. In einem Krankenhaus wurde ein Leseabend für die Schwesternschaft durchgeführt. Es ließen sich noch viele Einzelheiten aus der Hamburger Buch woche schildern. Dies mag aber genügen. Vielleicht gibt diese Auf zählung hier und da Anregung für weitere Ausgestaltung der künf tigen Buchwochcn. In Hamburg hat während der Woche des Deutschen Buches — das kann wohl fast wörtlich genommen werden — jeder, groß und klein, vom Buch etwas gehört. Das kann nicht ohne Auswirkung bleiben. Martin Riegel. Stuttgart Die Woche des Deutschen Buches wurde für den Gau Würt- temberg-Hohenzollern am Sonntag vormittag, dem 31. Ok tober, im Beisein von Gauleiter Reichsstatthalter Murr in den neuen schönen Räumen der Gustav-Siegle-Bücherei von Gaupropa gandaleiter Mauer eröffnet. Gaukulturwalter Georg Sch mückle sprach bei der stimmungsvollen Morgenfeier aus eigenem Erleben heraus über die Berufung zur Kunst, über den Künstler und sein Schaffen und legte seinen Ausführungen das Wort von den vielen, die berufen, von den wenigen, die auserwählt sind, zugrunde. Der Vor trag von Schillers »Teilung der Erde« und von Schmückles »Die schaf fende Freud« und anderer Gedichte rief herzlichen Beifall hervor. Das Minholtz-Streichquartett gab der Feier den musikalischen Nah men. Unter den Gästen waren neben Vertretern der schwäbischen Künstlerschaft auch SA.-Obergruppensührer Ludin, Oberbürger meister Strölin, Vertreter der Wehrmacht und des Reichsarbeits- öienstes. An die Eröffnungsfeier schloß sich ein Rundgang der Gäste durch die »Jahresschau des deutschen Schrifttums«. Die reichhaltige Ausstellung war auf kleinen Tischen im Lesesaal übersichtlich aufgebaut, sodaß sich nicht nur der geschulte Buchhändler, sondern jeder Laie zurechtfinden konnte. Durch gute Plakate waren die einzelnen Gruppen gekennzeichnet. Jede Abteilung hatte ihren besonderen Tisch. Der gedruckte »Führer durch die Jahresschau« stand kostenlos zur Verfügung und erleichterte den Überblick. Die Aus stellung war während der Buchwoche täglich geöffnet und wurde von den Stuttgarter Buchhändlern betreut. Im Rahmen der Buchwoche veranstaltete die Landesstelle der Neichsschrifttumskammer gemeinsam mit der NS.-Gemcinschaft »Kraft durch Freude« und der Volksbildungsstätte einen Dichter- abcnd mit E. G. Kolbenheyer, der schon von seiner Tübin ger Zeit her in Stuttgart eine treue Gemeinde hat. So war der Saal bis zum letzten Platz gefüllt, und es waren innerlich aufge schlossene Hörer, die freudig mitgingen. Der Dichter bewies seine alte Frische und sein lebhaftes Temperament. Sehr herzlich war der Dank und Beifall. Georg Schmllckle hatte Kolbenheyer eingeführt als den Dichter des »in§6nium teutonieum« (wie er ja speziell seinen Paracelsus heißt) und sprach ihm auch den Dank der Zu hörer aus. Der Reichssender Stuttgart brachte am Freitag abend sine Funk- Sinfonie »Werden und Wirken des Buches«, von Sendeleiter Walter Reuschle und vr. Kurt Elwenspoek zusammen gestellt. Unter Ausnützung der besonderen funkischen Möglichkeiten wurde dem Hörer der weite Weg, wie ein Buch entsteht, nahegebracht. Einiges davon wird vielleicht interessieren. Das erste Funkbild: »Er leben wird Dichtung«. An einem Herbstabend geht ein Dichter hinaus, sieht ein Liebespaar. Er schreibt ein Gedicht. Ein Bändchen »Im Jahreslauf der Liebe« soll mit der Zeit daraus werden. Das zweite Bild: »Die Handschrift wird Buch« führte in den Verlag. Die Ge spräche zwischen Dichter und Verleger, die Urteile der auftrctenden Buchhändler über Lyrik, über Gangbarkeit und Ladenhüter, über Publi kum und Absatz waren für uns Buchhändler besonders reizvoll. Sicher haben auch die Bücherfreunde etwas von den schwierigen Erwägungen eines Verlegers vernommen. Trotz der unsicheren Aussichten nimmt der Verleger das Büchlein an, wagt auch gleich eine Auflage von 5000 Exemplaren und will es illustrieren. Der Zeichner ist von dem Werk so begeistert, daß er farbige Bilder macht. Etwas besonders 954 Nr. 278 Sonnabend, den 27. November 1987
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