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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.03.1937
- Strukturtyp
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- 1937-03-02
- Erscheinungsdatum
- 02.03.1937
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- Deutsch
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höchste Kirche bezeichnet, sondern daß er die Höhe des Ulmer Münsters erfragen kann, um dieses Wissen an die Hörer weiter zugeben. Die seltsamsten Fragen werden mit Hilfe dieser Bücherei geklärt, ob nun jemand wissen will, wieviel Kilometer Schienen stränge Deutschland besitzt, wann zum erstenmal den Menschen der Flug durch die Luft glückte oder wieviel mal größer die Sonne als die Erde ist, das und vieles andere mehr wird so rasch und sicher erledigt. Es gibt kaum eine Sache, die nicht gefunden werden könnte; wo Bücher versagen, helfen Sammelmappen, Ausschnitte aus Zei tungen, Aufsätze, die ebenso lückenlos gesammelt werden wie Bücher, soweit sie für den Rundfunk von Wichtigkeit sind. 18 000 Bände stehen jetzt schon in den Räumen, jährlich kommen etwa 3000 neue hinzu, der Zeitschriftensaal enthält 450 Zeitschriften aller Gebiete, wichtige Karteien und Kataloge sind unentbehrlich. Nicht allein dem Rundfunk dient die Bücherei, sie wird gerne und oft von Außenstehenden benützt, von Funkbastlern und Menschen, deren Wissensdrang nie gestillt werden kann; daß auch Ausländer zu diesen gehören, zeigt uns, wie man dort die hier geleistete Arbeit einschätzt und sie zu würdigen weiß. Wesentlich kleiner ist die Bücherei, auf die wir nun Hin weisen möchten, aber nicht weniger aufschlußreich und für später wichtig ist eine Sammlung, die Bücherei des Arbeitsdien st schrifttums in der Reichsschule des Arbeitsdienstes in Pots dam, die der Leiter der Rcichsschule, Oberstarbeitssührer Kretzschmannmit viel Mühe dort ausbaute und an deren Aus bau er auch heute noch viel Zeit und Kraft wendet. Noch jünger säst als die Hörspielbücherei dürfte diese Sammlung von Büchern, Zeitschriften und Presseausschnitten sein, ihr Aufbau war wohl nicht weniger schwierig, denn die ersten Jahre, die den Arbeits dienstgedanken zur Durchführung brachten, ließen für Samm lungen dieser Art keine Zeit, auch die Mittel waren für andere Sachen wichtiger, weil notwendiger. Aber als dann das Gefüge stand und man daranging, den Bau auszumauern, konnte auch an die Sammlung des Schrifttums vom Arbeitsdienst gedacht werden. Heute vereinigt sic nahezu lückenlos alles grundsätzliche Schrifttum über den Arbeitsdienst, Bücher über Arbeitstechnik, wirtschaftliche Fragen, daneben alles, was der Arbeitsdienst an erzählender Literatur hervorgebracht hat, säuberlich getrennt das aus dem männlichen von dem aus dem weiblichen Arbeitsdienst. Sie umfaßt auch alle Zeitschriften, sammelt wichtiges Aussatz material aus der in- und ausländischen Tages- und Zeitschriften presse und — was nicht vergessen sei, auch Bücher, die vom Arbeits dienst, von Versuchen, ihn einzuführen, in fremden Ländern be richten. Daß für die Geschichte des Arbeitsdienstes, für wissen- schastliche Arbeiten über ihn, diese Bücherei einmal unersetzlich sein wird, wissen wir schon jetzt. Länger schon wird am Aufbau einer Bücherei der deutschen Polizei gearbeitet. Sie ist die größte der hier beschriebenen Büchereien. Seit zehn Jahren wird sie nach neuen Grundsätzen geleitet und ausgebaut. Bemerkt sei, daß sie der Öffentlichkeit nicht zugäng lich ist, sie über trotzdem nicht »tot« ist, wie man meinen könnte, für bestimmte Zwecke wurde sie einfach unentbehrlich. Wir verzichten darauf, von der bewegten Geschichte der Bücherei zu er zählen, die in vielem dem Werden der -Deutschen Heeresbücherei» ähnelt. Es sind verschiedene Jahrzehnte seit jener Zeit vergangen, als man mit ihrem Aufbau begann: hier entstand eine Zentral stelle, die alle die Bücher sammelte, die wichtig waren sür die Arbeit polizeilicher Dienststellen. Aus einem kleinen Bücherzimmer mit wenigen Schränken entwickelte sich die Bücherei zu einem um fassenden Archiv von 80 000 Bänden. Dabei fällt etwas ganz be sonders auf: große Bibliotheken beherbergen meist eine Vielzahl alter und ältester Werke, die Bücherei der Polizei kennt das nur in den seltensten Fällen, denn sie will ja kein historisches Archiv, sondern eine Handbücherei sür den Gebrauch sein. Sie ist geoümet nach dem Müllerschen System, zu dem Zettelkatalog (nach Fachgebieten geordnet) tritt ein Loseblatt-Berzcichnis nach Verfassern, Titeln und Schlagworten. Die Art der Katalogisierung erlaubt die verschiedensten Hinweise, die Auskunft geben über den Verleih und anderes mehr. Die Bücherei steht allen Dienststellen der Polizei zur Verfügung, auch Anträge und Wünsche anderer Behörden und Dienststellen werden ohne weiteres erledigt und er füllt. Daß sie immer weiter ausgebaut und vergrößert wird, ver steht sich aus dem besonderen Charakter als Arbeits bibliothek. Möge damit diese Reihe von Berichten über seltene Büchereien beendet sein. Es ließen sich noch einige anfügen, die nicht weniger lehrreich und interessant sind. Auch sie sind als Zeugnis für den deutschen Arbeitsgeist wichtig. Erich Langenbuche r. Aus der Arbeit der Gaue Gau Düsseldorf: Fachschastsversammlung — Fachbuchwerbung — Gehilfenprüfung — Dichterabende usw. Für den 25. Februar 1937 hatte der Obmann der Düsseldorfer Buchhändler zu einer Versammlung der Fach schäften Verlag und Handel eingeladen. In der recht gut besuchten Versammlung gab der Bücherei-Direktor Pg. Dk. Wunder einen Über blick über die Arbeit des vergangenen Jahres und sprach sodann von den Gemcinschaftslieferungen für die Volksbüchereien. In Verb'ndung mit dem Kreisjugendwalter von Düsseldorf, Pg. Pistorius, wurde anschließend die Fachbuchwerbung eingehend besprochen. Es ist beabsichtigt, an sämtliche Lehrlinge und Meister bzw. Betriebssührer das für den jcwoiligen Beruf passende Buch- werbeblatt zu leiten. Jeder Betriebssichrer und Handwerksmeister soll seine Lehrlinge auf die Bedeutung des Fachbuches Hinweisen und zur Beschaffung des Fachbuches beitragen. Sobald die Listen vorliegen, wird von jeder Berufsgruppe versucht werden, die besten Bücher aus zuwählen, die dann in besonderer Weise empfohlen und auf einer im Mittelpunkt der Stadt gelegenen Ausstellung ausgestellt werden, und zwar so, daß jeder sein Fachbuch sehen kann. Den Betrieben wird von seiten des Buchhandels ein Werbcplakat zur Verfügung gestellt werden, das durch den Betriebsobmann an den günstigsten Stellen des Betriebes aufgehängt werden soll. Die ganze Werbung wird in Verbindung mit der Deutschen Arbeitsfront und der Krvisjugend- waltung gewissenhaft durchgeführt werden. Die Gehilfenprüfung des Gaues Düsseldorf fand am Sonntag, dem 21. Februar, in den Geschäftsräumen der Firma W. Deiters' nationale Buchhandlung, Düsseldorf, unter dem Vorsitz des Gauobmannes Pg. Pontzen und dem Prüfungsleiter E. Haake statt. Von den fünfzehn teilnahmeberechtigten Prüflingen (dreizehn aus dem Sortiment, zwei aus dem Verlag) bestanden elf die Prüfung. Ein kameradschaftliches Zusammensein im Bahnhofs-Hotel beschloß den Prüfungstag der jungen Buchhandlungsgehilslimien und -gchilfen. Daß die literarische Arbeit im Gau Düsseldorf recht rege war, beweisen die gutbesuchten Dichterabende des Gaues. Es lasen in Düsseldorf folgende Dichter aus eigenen Werken: Felix Timmermans, der auslanddeutsche Dichter Erwin Wittstock, die hol ländische Schriftstellerin Jo van Ammers-Kllller. Zu einem besonderen Erlebnis gestaltete sich der Vortragsabend der aus Rußland gebürtigen Schriftstellerin Alja Nachmanova, die im Kaisersaal der Tonhalle Düsseldorf aus einem noch ungedruckten Tolstoi-Roman sowie aus ihrem antibolschewistischen Roman »Ehen im roten Sturm« und aus »Milchfrau von Ottakring« las. Im Nahmen der Vortragsreihen der NS.-Kulturgemeinde und des Städtischen Kulturamtes Krefeld las am 23. Februar der Alterspräsident der Rcuchsschrifttumskammer, Hans Friedrich Blunck, im Festsaal des dortigen Lyzeums aus eigenen Werken. Im Nahmen der F a ch s ch a f t s a b e n d e d e r A n g e st e l l t e n, Fachschaft Düsseldorf, las vr. Neunheuser am 26. Januar aus Grim melshausens SimpliJissimus. Er skizzierte einleitend die Zeit des Dreißigjährigen Krieges und wertete den Roman als bedeutsames Zeitdokument. Der zweite Fachschaftsabend' fand am 17. Februar statt, vr. Neunheuser sprach über den »Amadis«--Roman. Nach ein leitenden Worten des Obmannes der Angestellten im Gau Düsseldorf, Herrn Littmann, begann der Referent mit einer kurzen Behandlung des Verhältnisses »Geist und Gesellschaft im höfischen Mttelalter«. 190
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