Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.01.1936
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- 1936-01-25
- Erscheinungsdatum
- 25.01.1936
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- Deutsch
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Börsenblatt fltr den Deutschen Bueyhandel objekten keinen besonderen Wert legen. Das ist um so bedauerlicher, als heute viele ernstere literarische Interessenten infolge der Über produktion an Literatur, die es so schwierig .macht, Versasser- namen gcdächtnismästig zu behalten, bei der Wahl ihrer Lektüre sich vielfach auch nach der Verlagsangabe richten und Literatur auch im geselligen und beruflichen Umgang nach Verlegern zitieren. Wie leicht unterläuft da dem Nichtbuchhändler ein Irr tum, wenn Verleger ihre Firmennamen unvollständig und in der Form wechselnd in den Büchern angeben. Jede Neuerscheinung, die in die Bestände der Deutschen Bücherei übernommen wird, erhält eine Karte für die Verleger- kartothck. So ist diese seit 1913 gewaltig angewachsen und zum größten Vcrlagsarchiv des gesamten deutschen Buchhandels ge worden. Sie ist ein Denkmal deutscher verlegerischer Tätigkeit, des Wagemuts und der Fruchtbarkeit deutscher Verleger, kündet aber auch von jenen Verlagsunternehmen, die aus irgendwelchem Grunde ihre Betriebe schließen mußten, und weist den im Laufe der Zeit erfolgten Verlagswechsel des deutschen Schrifttums nach. Jede direkt oder im »Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel« angezeigte Verlagsänderung eines Buches wie auch die »Wöchent liche Übersicht der Verlagsveränderungen« finden in der Verleger kartothek der Deutschen Bücherei in der Weise Berücksichtigung, daß die mit der bibliographischen Anzeige versehenen blauen Katalogkartcn unter den Firmennamen des neuen Besitzers der Verlagsobjekte umgestellt werden und vom ursprünglichen Ver leger aus die neuen Besitzer verwiesen wird. Darum ist die Deutsche Bücherei durch ihre Bcrlegerkartothek in der Lage, manche Aus kunft über Verlagsänderungen und neueste Bezugsquellen des seit 1913 erschienenen Schrifttums zu geben. Diese «blaue Karto thek« der Deutschen Bücherei enthält jedoch nicht nur die biblio graphischen Anzeigen des Schrifttums, das im regulären Buch handel zu haben ist, sondern auch das Titelmaterial der Reihe 8 der »Deutschen Nationalbibliographie«, also des Schrifttums, das außerhalb des Buchhandels erschienen ist. Die Bezeichnung »Ver legerkartothek« ist also nicht im rein buchhändlerischen Sinne zu verstehen. Sie ist im Grunde ein Zettelkatalog der gesamten literarischen Bestände der Deutschen Bücherei, der nach den Firmen namen der Bezugsquellen des Schrifttums geordnet ist. Im Vergleich mit dem Russellschen »Gesammt-Verlags-Katalog des deutschen Buchhandels« ist diese Kartothek also bedeutend er weitert, jederzeit aus dem laufenden und als beweglicher Zettel katalog den Bedürfnissen der Zeit dienlicher. Zweifellos entsprach die Russellsche Idee eines Gcsamt-Vcrlags-Katalogs einem Be dürfnis des Buchhandels und der Wissenschaft. Ihre Verwirk lichung in Buchform konnte sich jedoch neben den änderen Buch händlerbibliographien nicht durchsetzen, weil die Anschaffung des Werkes zu kostspielig wurde, obwohl, wie im Vorwort des Russell zu lesen ist, der Preis dafür »durchschnittlich neun- bis zehnmal billiger war». Auskunftsbedürfnisse, die nur ein Gesamt-Bcrlags- Katalog befriedigen kann, sind im Buchhandel und bei der Wissen schaft gewiß vielfach vorhanden, der Wert der Auskünfte aber, die dem einzelnen genügen, steht in keinem Verhältnis zu den Anschaffungskosten des ganzen Werkes und seiner notwendigen Fortsetzungen. Wie zeitgemäß, großzügig und vorteilhaft ist daher die Idee Rusfells von der Deutschen Bücherei verwirklicht! Durch ihre Auskunftsstelle ist jedem Buchhändler und sonstigem Inter essenten Gelegenheit geboten, literarische Auskünfte, zu denen auch die Verlegerkartothek herangezogen werden kann, einzuholen. Wie bereits erwähnt, kommen Arbeiten und Werte der Verlegerkartothek der Deutschen Bücherei schon durch ihre engen Beziehungen zur Bibliographie der Allgemeinheit zugute, dem Buchhandel insbesondere durch die Beobachtungen der Ver lagsänderungen und die Möglichkeit der Feststellung der neuesten Bezugsquelle. Sie hat aber noch weitere Bedeutung für die lite rarische Kultur, den Buchhandel und die Allgemeinheit. Bei der unendlichen Anzahl von Autoren, Illustratoren und buchgcwerb- lichen Mitarbeitern am Schrifttum und der großen Verschiedcn- hat ihrer Auffassungen und Schöpfungen werden die Verlags firmenangaben mehr und mehr als ruhender Pol in der Erschei nungen Flucht empfunden, und die neuere Gepflogenheit, Lite ratur nach Verlegern zu werten, zu wählen und zu zitieren, wird an Umfang zunehmen. Damit werden jene Fälle sich häufen, in denen die Deutsche Bücherei, die Zentrale der deutschsprachigen Bibliographie, als letzte Instanz um Auskunft über den richtigen Titel und die Bezugsquelle von Büchern angegangen wird. Schon heute wird bei aussichtslos scheinendem Forschen in der Biblio graphie nach einer Anzeige ein Irrtum des literarischen Inter essenten festgestellt und aufgeklärt werden können, wenn der ver zweifelte Sortimenter den angegebenen Versassernamen zum Ver legernamen macht und bei der Deutschen Bücherei anfragt, ob unter diesem Bcrlcgernamen ein ähnlich lautender Buchtitel zu finden sei. Welch eine Fundgrube von Material ist aber die Ver legerkartothek für alle, die über die geistige, kulturelle, fachwisfen- schafllichc, politische, religiöse oder künstlerische Richtung von Verlegern orientiert sein möchten! Die Gesamtproduktion eines be stimmten Verlages oder seine Literatur eines bestimmten Faches, Gebietes oder eines gewissen Zeitraumes vorzulegen, bereitet der Deutschen Bücherei keine besonderen Schwierigkeiten, da jede Karte der Verlcgerkartothck die Standnummer der einzelnen Bücher in den Magazinen ausweist. Vielleicht werden auch durch diese Aus führungen über die Verlegerkartothek der Deutschen Bücherei noch hier und da Aussichten für weitere Ziele eröffnet. Aus dem graphischen Gewerbe In den Tagen vom 17. bis 18. Januar d. I. hielt die Wirt schaftsgruppe Druck und Papierverarbeitung in Weimar eine Arbeitstagung ab, auf der rund 120 Teil nehmer anwesend waren, vr. Seeliger -Leipzig, der Leiter dieser Wirtschaftsgruppe, unterrichtete eingehend über ihre Aufgaben und stellte hierbei die Schaffung einer ständischen und straffen Organi sation in den Vordergrund. Zu deren Aufgaben gehöre weder die Marktregelung noch die Preis- und Lohnpolitik. Bei der Aussprache über Zentralisation und Dezentralisation in wirtschaftlichen Ange legenheiten betonte Albert Frisch -Berlin, Vorsitzender des Deutschen Buchdrucker-Vereins, daß im Buchdruckgewerbe bereits seit einem halben Jahrhundert Tarife abgeschlossen worden seien, die sich auf das ganze Deutsche Reich erstreckten. Uber Ausbildungsfragen sprach vr. Neumann -Berlin, der in der Geschäftsführung der Wirt schaftsgruppe Druck und Papierveravbeitung tätig ist. Das Haupt gewicht legte der Redner auf die Schaffung eines durchaus tüchtigen Facharbeiternachwuchses, vr. E d l e r -Hannover befaßte sich in seinem Vortrage über Rohstoff- und Nohstoffpreisfragen vor allem mit den geforderten Erhöhungen der Papierpreise. Die un geheuren Auswirkungen dieser Erhöhungen würden eine weitere, sehr fühlbare Verschärfung der Notlage im graphischen Gewerbe zur Folge haben, da es den «Betrieben nicht möglich sei, die Auftraggeber mit den neuen Erhöhungen zu belasten. Des weiteren wurde übek ge werblichen Rechtsschutz, Außenhandels- und Exportförderung sowie 82 über Forschung und technischer Fortschritt in Druck und Papier verarbeitung gesprochen. Wie an der Spitze der »Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker« vom 10. Januar d. I. (Nr. 3) mitgeteilt wird, haben auf Grund derOrdnung für das graphische Gewer>be in sechs der bedeutendsten Kreise des Deutschen Buchdrucker-Vereins (von ins gesamt zwölf) die Betriebsberater ihre Tätigkeit ansge nommen. In Betracht kommen einstweilen die Kreise I (Vorort Han nover), II (Vorort Köln), III (Vorort Frankfurt a. M.), V (Vorort München), VII (Vorort Leipzig) und VIII (Vorort Berlin). Es wird u. a. bemerkt, daß die Verwirklichung der Ausgabe, nämlich die Erziehung aller Buchdruckereibetriebe zu wirtschaftlichen, Denken und zu richtiger Kalkulation in lauterem Wettbewerb, im wesentlichen in den Händen der Berufsberater liege. Die Berufsberater sind während acht Wochen in einem Kursus im Sinne der Ordnung fiir das graphische Gewerbe und der Anordnungen des Deutschen Buch drucker-Vereins auf ihre nunmehrige Tätigkeit vorbereitet worden. Die Leitung des Kursus lag vorwiegend in den Händen der Herren Kurt Hubbuch (freier Wirtschaftsberater fiir das graphische Gewerbe in Berlin) und Henning And. Krüger (Fachlehrer für Betriebswirt schaft an der Leipziger Meisterfchule). Der Vorsitzende des Kreises VIII des Deutschen Buchdrucker- Vereins, Herper, der auch Vorsitzender des Vereins Berliner Buch druckereibesitzer ist, teilte den »Geschäftsleitungen aller Berliner Buch-
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