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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.06.1932
- Strukturtyp
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- 1932-06-11
- Erscheinungsdatum
- 11.06.1932
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- Deutsch
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ViMaM Nr. 134 (N. 82). Leipzig, Sonnabend den II. Juni 1932. ög. Jahrgang. ÄeÄMroneüer TÄ Kreisverein derNhein.-Westfäl. Buchhändler. Einladung zur 89. Jahreshauptversammlung am Sonntag, dem 24. Juli 1932 aus der Marksburg b. Braubach a. Rh. Vorläufige Tagesordnung: 1. Jahresbericht und Aussprache. 2. Kassenbericht, Entlastung, Festsetzung des Jahresbeitrages. 3. Wahlen zum Vorstand. 4. Beratung und Beschlußfassung über vorliegende Anträge, insbesondere betr. die Belieferung von Stadtverwaltungen mit Schulbüchern für minderbemittelte Kinder. b. Verschiedenes. H agen i. W., den 6. Juni 1932. Der Vorstand. I. A.: Paul H a m in c r s ch m i d t. Der l28.) Deutsche Bibliothekartag in 3ena. Von vr. Hans Praesent. In der Überschrift muß die Zählung in eckigen Klammern ergänzt werden, denn es war für die Pfingstwoche dieses Jahres nicht zu dem alljährlichen Bibliothskartag eingeladen worden, weil die Not der Zeit eine Tagung im üblichen Rahmen zu verbieten schien, — und doch wurde es ein richtiger Bibliothekar tag! Es sollte nur eine »erweiterte Vorstandssitzung« des Ver eins Deutscher Bibliothekare am 18. und 19. Mai in Jena statt- findcn, und zwar — ein Novum in der Reihe der bisherigen Ver anstaltungen — diesmal gemeinsam mit dein Vorstand des Ver bandes Deutscher Volksbibliothokare; es waren nur einige beide Verbände in gleicher Weise angehende Programmpunkte aufge stellt worden ohne die sonst übliche Reihe von Vortragenden, und nur in zweiter Linie war in der Einladung vermerkt, daß auch die Vereinsmitglieder sehr willkommen seien. Schon am Begrüßungsabcnd am 17. Mai in der »Göhre« an dem stim mungsvollen Marktplatz der Musenstadt Jena und noch mehr an den beiden Sitzungstagen stellte es sich zu aller Überraschung heraus, daß weit mehr Bibliothekare gekommen waren, als man geglaubt hatte annchmen zu dürfen, sodaß sich also die Beteiligung, die Sitzungen und das Beiprogramm nur wenig von den früheren Tagungen unterschieden. Den Beamten an der Universitäts-Bibliothek Jena mit Direktor vr. Lockemann an der Spitze gebührt großer Dank für die vorzügliche Vor bereitung dieser etwas improvisierten Tagung, die man wohl als die 28. nachträglich anerkennen muß. Zwar wurde eine An wesenheitsliste nicht gedruckt, aber nach allgemeiner Schätzung mögen etwa 109 Kollegen aus allen Teilen Deutschlands, auch aus Danzig und Österreich, dagewesen sein, wozu sicher mehr als ein Dutzend Kollegen von den Volksbüchereien kam. Die ge meinsame Tagung der beiden Verbände erwies sich als außer ordentlich fruchtbringend, zumal als Hauptpunkt der Tagungs ordnung »Kulturabbau und Bibliotheken« zur Verhandlung stand, ein Thema, das beide Teile in hohem Maße anging. Die beiden allgemeinen Sitzungen leiteten daher abwechselnd mit gewohntem Geschick F i ck-Göttingen und Schuster-Hamburg. Da das Hauptthema und auch einige andere Punkte für den Buchhandel von größtem Interesse sind, sei es gestattet, an dieser Stelle, wie üblich, über den Verlauf der Verhandlungen zu be richten. Die erste gemeinsame Versammlung im Senatssaal der Uni versität erösfneten F i ck-Göttingen und Schuster-Hamburg mit Ansprachen und die Erschienenen wurden zunächst durch Ober- regierungsrat Stier im Namen des Thüringischen Volts bildungsministeriums und den Rektor Professor vr. Es au als Hausherrn begrüßt, die beide auf die Wichtigkeit der Biblio theken für Forschung und Volksbildung hinwiesen und der Ta gung besten Ersolg wünschten. Zu dem Thema »Kultur- abbau und Bibliotheken« nahm sodann Leyh -Tübin gen zuerst für die wissenschaftlichen Bibliotheken, vor allem die Lage an den deutschen Universitäts-Bibliotheken, das Wort, der aus Grund von Umfragen und Einzelberichten ein er schreckendes Bild von der augenblicklichen Situation ent warf, die ja auch dem Buchhandel nicht unbekannt ist, da sie ihn, Verleger sowohl wie Sortimenter, in härtestem Maße mit- betrisst. Der Referent begann mit der Anerkennung, daß in den Jahren nach dem Kriege die Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft den Bibliotheken dankenswerte Hilfe geleistet habe. Durch sie seien reichliche Mittel besonders zur Beschaffung aus ländischer Literatur und zur Ausfüllung der in den Kricgsjahren entstandenen Lücken bereitgestellt worden. Seit Ende vorigen Jahres jedoch sind mit einem Schlage von der Notgcmcinschaft alle Mittel, mit ganz wenigen Ausnahmen für die beiden größten Staatsbibliotheken und einige Sondergebietc, plötzlich gesperrt worden und die der Notgemcinschaft weiterhin zufließendcn, frei lich auch gekürzten Mittel werden nur noch für reine Forschungs- aufgabcn verwendet. Das hat sür die Bibliotheken direkt zu einer Katastrophe geführt. Die Lieferung einer großen Zahl von dringend notwendigen Zeitschriften und von Serien- und Fort setzungswerken, deren Subskription unternommen worden war, auch der Erwerb wichtiger neuer Einzelwerke ist abgebrochen. Da gleichzeitig auch die ordentlichen Etats für Bücheranschafsun- gen an den großen Bibliotheken, die der Beschaffung von vor wiegend deutschsprachiger Literatur galten, ebensalls stark ge kürzt sind, ergibt sich ein fast völliges Aufhören aller Neu anschaffungen. Zahlenmäßige Beispiele erhärteten diese Angaben, die man nie für möglich gehalten hätte. Leider könne niemand diesen Ausfall der Notgemeinschaft ersetzen; denn die Länder, denen ja in erster Linie die kulturellen Aufgaben obliegen, er klärten, selbst keine Mittel dasür zu besitzen. Dazu kämen die starken Abstriche in den Personal- und Sachausgaben. Gestorbene oder pensionierte Kräfte würden — bei vermehrter Arbeitslast — nicht ersetzt. Die soliden Halblederbibliotheksbände seien am Verschwinden, Zeitschriften und Einzelwerkc müßten schon un gebunden eingestellt werden. Starke Kritik übte Leyh auch an dem »System« der Notgemeinschaft, was zentralen Einkauf, Stan dardlisten usw. betrifft. Es wäre in vielen Fällen besser gewesen, man hätte den Bibliotheken es überlassen, sich mit den vorgesehenen Geldmitteln selbst zu versorgen, besonders bei neuester Literatur. Starke Klagen brachte der Referent auch gegen den Vcrlagsbuch- handel vor, der immer neue und meist unnötige Serien- und Reihenwerke (mit Dissertationen) gründe, der in manchen wissen schaftlichen Veröffentlichungen viel zu teuer fei (auch in den Augen des Auslandes), z. B. in medizinischen Lehrbüchern oder naturwissenschaftlichen Zeitschriften usw. Da der Vortrag mit vielen, aktcnmäßig belegten Einzelbeispielen demnächst veröffent licht werden dürfte, wird der Buchhandel noch Gelegenheit haben, dazu Stellung zu nehmen, und er wird in berechtigten Fällen in beiderseitigem Interesse für Abhilfe sorgen können. Die 473
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