Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.05.1856
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1856-05-21
- Erscheinungsdatum
- 21.05.1856
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18560521
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-185605210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18560521
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1856
- Monat1856-05
- Tag1856-05-21
- Monat1856-05
- Jahr1856
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
^ I» 65, 21. Mai. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. Buchhandel nennen kann. Während die Sortimenter nur als Agen ten der Verleger fungirten und von einem Werke ein zweites Expl. erst dann bestellten, wenn das erste » Cond, erhaltene abgesetzt war und ihr Lager somit nur aus Commissions-Artikeln bestand, waren ^ die sogenannten Antiquare, oder richtiger, die kaufmännischen Buch händler die Ersten, welche von Verlegern große Partien in fester Rechnung bezogen, dann aber auch den Preis dafür aufeigene Hand ansetztcn. Erst seit 2 bis 3 Decennien haben einzelne Sor timenter ein gleiches Verfahren eingeschlagen. Wie jede Sache ihre ^ Licht- und Schattenseite hat, so auch diese. Die Verleger und das Publicum standen sich gut bei dieser Geschäftsweise, der bisherige Geschäftsbetrieb der Sortimenter wurde jedoch dadurch sehr benach- theiligt und höchlichst gefährdet. In der Thal hat die Concurrenz nun auch dieses System schon so ausgebeutet, daß man sehr oft in den Zeitungen von Berlin, Köln, Frankfurt a/M., Breslau, Ham burg, Stuttgart und anderen Städten Anzeigen liest, wo die gang barsten Werke und sogar Schulbücher zu solchen Preisen offerirt werden, daß an den Einkaufs-Preisen, in größeren Partien berechnet, kaum 5 bis 6stö erübrigt werden, ja, mir sind Fälle bekannt, wo an solche Wiederverkäufer, die nicht mit Leipzig in Verbindung stehen, die Bücher mit 1 bis 2 ?ö Avance oder gar zum Einkaufs preise überlasten werden, und der ganze Vortheil der Verkäufer nur darin besteht, daß sie das dafür erlangte baare Geld während längerer Zeit benutzen können. — Ein anderes seit einigen Jahren einge schlagenes Verfahren besteht in der Acquisition von Partie-Artikeln und Veclags-Rest-Vorräthen, und dem Versuch, sie durch Monstre- Anzeigen in öffentlichen Blättern zu verwerthen, die allein für den Dccember 1855 über 500-/? kosteten, obgleich der Betreffende schwer lich 1000 -/I im Ganzen dafür eingenommen hat. Als fernerer Beweis, daß die früheren Geschäfts-Normen für den jetzigen Buchhandel rein illusorisch sind, gilt z. B. auch der Um stand, daß in der letzten Zeit eine übrigens sehr achtbare Leipziger ! Buchhandlung angefangen hat, in auswärtigen Blättern, nament- ! lich auch in der Augsburger Allgemeinen Zeitung, gangbare Werke j zu sehr billigen Preisen anzuzeigen, wodurch gewiß ein recht leb hafter Umsatz erzielt werden wird, was den Verlegern, dem Publicum und der offerirenden Buchhandlung jedenfalls zum Vortheil gereicht,! die bayerischen Sortiments-Buchhandlungen aber sehr übel ver-! merken werden. Ob die jetzt bestehende Geschäftsweise gegen die frühere stabile, aber träge, größere Voctheile oder größere Nachtheile bietet, dies ist schwer zu entscheiden. Wie man aber auch darüber denken möge, so viel ist klar, daß der jetzige Buchhandel sich nicht mehr in die frühe ren Formen und Geleise zurückdrangen läßt. Ein anderes Verkehrs wesen bedingt aber auch andere Geschäftsformen. Diese dargestellte Verkehrsweise mag nun berechtigt oder unberechtigt sein, die Verleger mögen sie fördern oder hemmen, genug, sie besteht, und es wäre eben so thöricht, sie zu ignoriren, als vergeblich, sie nur zu rügen oder zu beklagen. Es kann sich vielmehr jetzt nur darum handeln, die Geschäfts-Usancen und Formen auf eine Weise umzubilden, die den neuen Verhältnissen mehr als die frühere entspricht, wobei auch nicht zu übersehen ist, daß es jetzt nicht, wie früher, die höheren ! Stande allein sind, welche Bücher kaufen, sondern daß das Bedürfniß ^ derselben jetzt bis in die untersten Volksschichten gedrungen ist. Miscellen. *"6 im Jahre 1834 verstorbenen Bildhauer . '"ßburg hat die Erlaubniß bekommen, dessen Kunst nachlaß durch eine Lotterie ausspielen zu lassen. Wie die Allg. Itg. berichtet, so befindet sich unter den Gewinnsten auch ein Manuscript von Lavater, von seiner Hand geschrieben, dem Künstler gewidmet und aus Zürich vom 8. Nov. 1787 datirt. Es enthält zweihundert Aphorismen, und soll gänzlich unedirt sein. Abgeschätzt ist es auf 4000 Fr., und, wie ausdrücklich bemerkt wird , steht dem Gewinner das Recht zu es in allen Sprachen herauszugeben. Hc. Jules De lala in, Mitglied der Buchdruckerkammer in Paris und Vorsitzender der Gesellschaft zum Schutz des literarisch-ar tistischen Eigenthums, hat bei Gelegenheit der Industrie-Ausstel lung zwei aus den Buchhandel und die Buchdruckerkunst bezügliche Broschüren veröffentlicht: 1. »1» lvgislstion äo la proprioto litterair« ot artistiquo, in-8., 2. ,,l» l^pogrspkio krsnyaise et vlrangero s Op position universelle, simple ststistiguo, in-8. Diese Arbeiten hat Hc. Delalain soeben durch einen Bericht über die typographischen Er zeugnisse auf der Ausstellung vervollständigt, womit er als Bericht erstatter der Commission betraut war, welche für den Pariser Buch druckerverein die zur Ausstellung zugelassencn typographischen Pro dukte zu prüfen hatte. Die Buchdruckerkammer hat diesen Bericht in ziemlich großer Zahl abziehen lassen, um ihn zur Verfügung all der Personen zu stellen, welche Interesse dafür haben. Die beiden andern Broschüren von Hrn. Delalain sind nicht in den Handel ge kommen; sie wurden an College» und Freunde des Verfassers ver theilt und sind vergriffen. In einer der letzten Sitzungen der Asiatischen Gesellschaft von London hat die Candidatur einerDame zu derFrageVecanlassung gegeben, ob Frauen in die gelehrte Gesellschaft ausgenommen werden können. Der Beschluß lautete bejahend. In dessen Folge hat die Aufnahme von Mrs. A. Kerr in der folgenden Sitzung stattge funden. ' Der amerikanische Congreß hat den Beschluß gefaßt, der nur noch der Bestätigung des Senats bedarf, daß von Kane's neuem Werke über die Nordpol-Untersuchung 15,000 Exemplare angekauft werden sollen; ein Gebaren, das große Anerkennung verdient, indem dadurch die Nation eineStheils den Tribut der Ehre und Belohnung an den berühmten Nordpolfahrer abträgt, anderntheils aber ihren zahlreichen Bibliotheken eine werthvolle Bereicherung angedeihen läßt. Bücherverbote. Die Oberste Polizeibehöroe in Wien hat unterm 2. Mai nach benannte Druckschriften im Sinne des ß. 16 der Instruction zur Durchführung der Preßordnung verboten: Der Friede und seine Folgen vom Standpunkte der National- Oekonomie. Heidelberg 1856, I. C. B. Mohr, los oonloroneos äo 1856 ot los nationslitos, psr äosekkoitrenkeim. Paris 1856, kl. veutu. la Szrbns, par Xavior äe dlontöpin. Paris 1856, Xlexsnilr« Osäot. los oisoaux <is nuit, par Xavior «io Aontöpin. kruxellos et loip- rig 1856, Xiessiing, 8vimee L Oomp. Neuigkeiten der ausländischen Literatur. Amerikanische Literatur. Itriri-nu, IV 8., Ike pliilosopb^ ok ti>e ^Veatksr, an«l a <7ui<ie to it» Obanges. Orovni 8. fdlew Xorlc.) lVoncio». dotli, 6 s 6xssm, Illustration» ok tke 8ir<is ok Oalikornia, ^«xas» Oregon, 6ritlsk anä Uussian Xinerica; intonclekl to eontain Osscriptions s.n<i kllgures ok all dlortk American 6irä» not given dz' kormer Xinerican Xutkors, null a general Lznopsi» ok lXortn Xinsrioan Ornitbologx- Witb 50 coloureä plates. 8ozal 8. ("nilauelpitia.^ UonOon. elotli, 52 ». 0 <l 127*
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder