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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.05.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-05-22
- Erscheinungsdatum
- 22.05.1917
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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117, 22. Mai 1817. Redaktioneller Teil. hat das Sortiment auch willkürlich bei einigen Büchern die Preise erhöht, ohne die Zustimmung des Verlags einzuholen. Da sich die Herstellungspreise mit dem zunehmenden Mangel an Roh stoffen und Arbeitern immer weiter steigern, ist gar nicht abzusehen, wohin uns diese Bewegung noch fuhr!. Die Bemühungen Ihres Schriftführers in der Goslarer Delegierten- Versammlung und später noch durch Vermittlung des Vorstan des der Buchhändlergilde, einen Beschluß des Bundesrates her beizuführen, 8 21 des Verlagsrechts während des Krieges für die Teuerungszuschläge auszuschalten, fanden leider keine Unterstützung. Heute sehen wir bereits große Verleger, die für den Fall der Einführung von Teuerungszuschlägen vorher mit ihrem Austritt aus deni Börsenverein gedroht hatten, genötigt, aus eigener Veranlassung Teuerungszuschläge zu berechnen, weil sie die Lasten der Verteuerung aller Herstellungskosten nicht mehr tragen können. Wegen des Tcnernngsznschlags hatte sich auch eine längere Polemik des Schriftführers mit der Redaktion des Allgemeinen Anzeigers für Papier- und Schreibwaren, Stuttgart, entspannen, die durch einseitige Berichterstattung des genannten Blattes über die Kantate-Verhandlungen veranlaßt wurde und auch die »Auch buchhändlerfrage« streifte. Der Vorstand hat mit den Ausschußmitgliedern im Vereins- jahr eine zweimalige Ausschutzsitzung abgehalten, auch kürzlich noch eine Vorstandssttzung in Hannover. Zwei Delegierte und Herr Danehl haben außerdem an der Delcgicrtcnvcrsammlnng in Goslar im Oktober teilgenommen. Zur Ostermesse sind die Vorstandsmitglieder als Delegierte nach Leipzig gegangen, wo außerdem die Herren Danehl, Ehrich, Drowatzky, Feesche, Schaper, Schumacher und Wendeburg von unfern Verbands mitgliedern anwesend waren. Jur Juni ist der Vorstand noch an die Fa. Reuther L Reichend, Berlin, mit der Bitte herangetretcn, ihre Schulbücher besser zu rabattieren. Eine bestimmte Zusage ist zwar nicht ge macht worden, doch darf nach der erteilten Antwort angenommen werden, daß die Firma bemüht sein wird, für die Folge den berechtigten Forderungen des Sortiments mehr Rechnung zu tragen. Am 6. November fand in Hannover eine Sitzung des dor tigen Ortsvereins statt, an der auf Anregung des Vorstandes auch zwei Hildesheimer Kollegen als Vertreter der Hildesheimer Ortsvereinigung teilnahmen, um über Teuerungszuschläge zu verhandeln. Es wurde beschlossen, aus alle Bücher, die unter Ult Prozent rabatticrt sind, Aufschläge zu erheben. Nur Schul bücher und Bibliotheken sollten ausgeschlossen sein. Außerdem sollte es jedem Kollegen überlassen bleiben, von Fall zu Fall Ausnahmen zu machen. Für die Berechnung der Zuschläge waren besondere Tabellen von Herrn Drowatzky aufgestellt worden. Ein nennenswertes Praktisches Ergebnis haben diese Beschlüsse unseres Wissens nicht gehabt, weil die Durchführung zu beschwer lich ist, die Fälle der Anwendung nicht gar häufig sind. Zur Ostermesse ist nun auch die ISIS im Herbst zu Goslar beschlossene Buchhäudlergilde mit ca. 900 Mitgliedern gegründet worden, deren Zahl unterdessen auf 1200 angewachsen ist. In ihrem Organ hat sie durch ihren Vorsteher eine große Anzahl von Zielen bekanntgegeben, deren Besprechung ein Punkt der Tagesordnung gewidmet sein wird, da sie unsere Mit glieder doch mehr oder weniger nahe angehen. Die Gilde hatte auch an den Verband die Bitte gerichtet, zur Begründung eines Vereinsvermögens beizusteuern. Der Vorstand war mit dem Ausschuß der Ansicht, daß dies den einzelnen Mitgliedern über lassen bleiben müssen, da bei der Zusammensetzung des Verbandes aus Sortimentern und reinen Verlegern eine Beisteuer zu einer nur dem Nutzen des Sortiments gewidmeten Vereinigung nicht gutgeheißen werden würde, abgesehen davon, daß der Verband auch kein Mittel verfügbar hätte, sondern mit seinen Einnahmen sehr haushälterisch umgehen müsse. So sind wir denn am Ende unserer Mitteilungen angelangt und wollen nur noch dem Wunsche aller Ausdruck geben, daß uns dieses Jahr den Frieden bringen möge, aber einen Frieden, wie wir ihn wünschen, und wie unser geliebtes Vaterland ihn zu seinein weiteren Gedeihen unbedingt haben mutz. Froh wollen wir sein, datz dieser Weltkrieg dank der treuen Hut unserer Feld grauen nicht noch schwerere Einwirkungen auf den Buchhandel gehabt hat, sondern daß im großen und ganzen die Betriebe aufrecht erhallen werden konnten. Hoffentlich werden wir auch die letzte und schwerste Phase gleich gut überwinden und besse ren Zetten entgegengehen. Das walte Gott! vr. Carl Christian Bry, Buchreihen. Fortschritt oder Gefahr für den Buchhandel? 8°. 47 S. Gotha 1917, Verlag Friedrich Andreas Perthes A.-G. Ladenpreis geh. 1 «L 20 H. Der Verfasser beschäftigt sich in dieser Schrift mit einem inner halb und außerhalb des Buchhandels vielumstrittcnen Problem, der Bücherreihe, und widmet ihr eine scharfsinnige, auf gründlicher Orientierung beruhende wissenschaftliche Behandlung. Ilm das Wesen der Buchreihe zu ergründen und die Vorteile und Nachteile dieser vcrlcgcrischcn Organisationssorm in das richtige Licht zu stellen, war cs nötig, etwas weiter zurlickzugreifen und ans die allgemeine Entwicklung der Buchwirtschaft bis zur Neuzeit kurz einzugehcn sowie die Stellung des Buches als Ware in Produktion, Zwischenhandel und Konsumtion zu fixieren. Erst dann ergab sich die richtige Plaitsorm für die Behandlung der Bücherreihe als Ver- lagsorganisation und für Len Nachweis ihrer Vorteile und Nach teile für Buchhandel und Allgemeinheit. Die Entstehung der Bücher reihe ist aus die Notwendigkeit der Spezialisierung und Differen zierung der Verlagsorganisation zurückznführen, um den Markt und die Konsumtion klarer zu organisieren. Wo sich ihre Entstehung aus de» Verhältnisse» von selbst ergab, erscheint sie als Produkt natürlicher, zweckmäßiger Entwicklung. Eine Gefahr liegt in ihrer bewußten Handhabung, d. i. in der Schaffung überflüssiger und de» Markt nur unübersichtlich gestaltender Reihen. Was unter einer Bücherreihe im modernen Sinne zu verstehen ist, umschreibt der Ver fasser in sehr treffender Weise, nämlich eine Serie von ein heitlichen, abgeschlossenen Bänden verschiedener Verfasser, die durch weitere oder intimere In hal t s z u s a m m e n g e h ö r i g k e i t, gleichen Obertitel und gleiche Ausstattung lcvcnt. in der engsten Form, noch durch gleichen Preis), verbunden, aber doch einzeln käuf- l i ch sind. Es handelt sich »m keine neue Organisationssorm, weil jeder spezialisierte und differenzierte Verlag eine lose Bücherreihe bildet, sondern um eine kleine innerhalb der Gesamtgrenzen des Unterneh mens gewöhnlich noch einmal scharf abgegrcnzte Organisation. Als solche kann sie zum Rückgrat des Verlages werden, infolge ihres gewaltigen Propagandawcrtes. Der Nutzen des Verlages be steht außerdem i» der Möglichkeit der Verwendung honorarfreier oder eigener VerlagLartikel, die ihre» Umlauf zu teuren Preisen bereits vollzogen haben, event. auch in der Herstellung von Auszügen aus solchen Berken oder aus Zeitschriften. Durch ihre charakteristische Geschlossenheit gestattet die Bücherreihe einen intensiveren, durch ihre Band- und Ansiagezahl einen ertensivere» Vertrieb als das Einzelbnch. Hand in Herd damit geht die Nutzbarmachung umfangreicherer tech nischer Hilfsmittel zur Verbilligung der Bücher innerhalb der Serie. Es ist kein Wunder, daß das Sortiment, das sich hauptsächlich als Verbreiter des Einzelbuches, der individuelle» Bucherscheinung, fühlte, den Reihen gegenüber sich zurückhaltend verhielt. Während des Krieges mag es sich aber von ihrer Nützlichkeit sür die Erhöhung des Absatzes mehr und mehr überzeugt haben. Andererseits ver mochte es nicht, gegenüber von Konkurrenzunternehmungen und bewuß ten Nachahmungen das nötige Rückgrat zu zeigen. Vorteilhaft erscheint die Verwendung für die Serie» infolge der Möglichkeit höherer und höchster Rabatte bei Barbezug und der Neigung des Publikums, Sericnbücher bar zu bezahlen. Nicht zu unterschätzen ist auch der Wert der Reihen für die Heranziehung dauernder Kundschaft. Die Befürchtung, die Zunahme der Bücherreihen oder das groß kapitalistische Verlagsprinzip werde früher oder später bas geistige Leben mechanisieren, wird von dem Verfasser von der Hand gewiesen, iveil die aus den Serien herausgegriffenen Bände ja für sich wieder Individualitäten unter den Büchern darstellten. Rur insofern sei an diesem Vorwurfe etwas richtig, als der durch de» billigen Gelegen- hcitskauf herangezogene Leser es leicht an der nötigen Aufmerksam keit und an tieferem Interesse sür bas Buch fehlen lasse und daß in folgedessen die Gefahr der Halbbildung nicht gering sei. Der Verfasser kommt zn dem bereits oben angedeuteten Ergebnis, daß die Bücherreihe, wenn sic von der bnchhändlerischen Betriebsform als solcher ausgeht, erfolglos und schädlich bleibe, baß sie aber, so bald der Verleger zn dieser Betriebsform von der Absicht des Zusam- "S87
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