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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.12.1928
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1928-12-15
- Erscheinungsdatum
- 15.12.1928
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- Deutsch
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^ 291, 15. Dezember 1928. Redaktioneller Teil. an Rudolf Lechner L Sohn verkauft. In den durch diesen Verkauf freigeworbenen Geschäftsräumen hielt im März 1927 ein neuer Ge schäftszweig, die »Abteilung Auslieferung deutscher Verleger« seinen Einzug. Den Grundstock hierzu bildet die Auslieferung der in zwischen liquidierten Literaria A.G. Unter zielbewußter Leitung ist es in kurzer Zeit gelungen, das Auslieferungsgeschäft bedeutend zu erweitern und zu einem führenden Unternehmen dieser Art in Wien zu entwickeln. Die hierdurch geschaffenen Beziehungen zu den besten Namen des deutschen Verlagsbuchhandels wurden durch das große Vertrauen erworben, das die altangesehene Firma A. Hartleben zu geben und zu fordern in der Lage war. Um die Be deutung dieses Geschäftszweiges so recht vor Augen zu führen, wird es genügen, nur eine Auswahl der klangvollen Namen zu bringen, die die Wahrnehmung ihrer Interessen in Österreich der Firma A. Hartleben anvertraut haben: Karl Baedeker, Leipzig; F. A. Brockhaus, Leipzig; Hesse L Becker, Leipzig; Gustav Kiepenheucr, Potsdam; Paul List, Leipzig; Loewes Verlag (Ferdinand Carl), Stuttgart; Ernst Reinhardt, München; Carl Reißner, Dresden; Ernst Rowohlt, Berlin; Jos. Scholz, Mainz; Verlag Otto Beyer, Leipzig; Kurt Wolfs, München, und andere. Gründung eines Fachnormenausschuffes Papier. Der Gesamtausschuß der Papier verarbeitenden Industrien, in dem der Verlag in seinen verschiedenen Arten durch mehrere Mit glieder vertreten ist, hat sich u. a. eingehend mit der auch den Buch handel stark berührenden Frage der Papiernormung beschäftigt. Er hat zu diesem Zweck eine Normenkommission eingesetzt, in der der Verlag mitwirkt. Mitglieder aus dem Verlage sind die Herren vr. Oldenbourg und Or. Elsner sowie Direktor von Boet - ticher für den Zeitungsverlag. Diese Normenkommission hat er kannt, daß eine wirklich befriedigende Arbeit auf dem Gebiete der Normung nur möglich ist, wenn Papiererzeugung und Papierver arbeitung sich an einen Tisch setzen und die sie berührenden Fragen auf dem genannten schwierigen Gebiete gemeinsam besprechen. Der Zusammenschluß ist vor kurzer Zeit zustandegekommen; es wurde der »Fachnormenausschuß Papier« ins Leben gerufen, in dem die Erzeugung und die Verarbeitung nunmehr diejenige Stelle einnehmen, die sie von Anfang an bei der Papiernormungsfrage hätten einnehmen müssen. Denn es war ja gerade der Fehler des gesamten Verfahrens in der Papiernormung, daß Normenmaßnahmen eingeführt wurden, ohne daß die Papiererzeugung und die Papier verarbeitung in dem Maße, wie es nötig gewesen wäre, herange zogen wurden. Wenn gerade auf dem Gebiete des Papiers die Nor menmaßnahmen im Vergleich mit anderen Gebieten einen so außer ordentlich langsamen Fortschritt genommen haben, so hat das zu einem erheblichen Teil in dem Angeführten seinen Grund. Der neuge gründete Fachnormenausschuß gibt die bisher fehlende Möglichkeit der Mitwirkung, und somit hat auch der Verlag, über dessen schwie rige Lage in Normenfragen wir in früheren Ausführungen im Börsenblatt wiederholt berichtet haben, eine Stelle gefunden, in der er entscheidend und in engster Fühlungnahme mit den ihm nahe stehenden Produktionszweigen mitzuwirken berufen ist. Die oben genannten Herren sind als Mitglieder der Normenkommission des Gesamtausschusses der Papier verarbeitenden Industrien auch Mit glieder des Fachnormenausschusses Papier. Der Fachnormenausschuß soll in zwei Gruppen die Papiererzeugung und die Papierverarbeitung, in einer dritten Gruppe die sonst an der Normung interessierten Kreise, Behörden und mit der Normung befaßte Stellen sowie Ver braucherkreise umfassen. Für bestimmte Aufgaben ist die Bildung von Unterausschüssen vorgesehen, die alle irgendwie an der jeweils zur Behandlung stehenden Frage interessierten Kreise heranziehen sollen. Die Aufstellung eines Arbeitsprogramms für den Fachnormen- ausschuß wird in diesen Tagen bereits stattfinden. Im Verfolg dieses Programms wird die Formatnormung in den verschiedenen Kreisen des Papierfachs noch einmal endgültig untersucht und ihre Voraus setzungen und Grenzen festgestellt werden müssen. Weiter werden sich die Arbeiten namentlich auf die Gegenstände des Bureaubedarfs erstrecken, dem einzigen Gebiet, auf dem die Papiernormung bisher einige Fortschritte gemacht hat. Auch hier sind noch viele Fragen in der Schwebe, und manche Probleme bedürfen der Lösung. Für den Verlag ist es wichtig, daß er bei allen diesen Fragen ebenfalls Mit wirken und vor allem, daß er sie von Anfang an mitverfolgen kann. Denn was auch immer auf dem Gebiet der Papiernormung geschehen mag und an welcher Stelle auch immer die Normung angefaßt worden ist — (leider ist das in der Mitte geschehen, weder am An fang beim Rohbogen noch beim Endprodukt!) —, alle Maßnahmen 1364 werden auf die Papierproduktion zurück- und von da aus wieder auf den Verlag sich auswirken. Es ist somit Gewähr gegeben, daß mit der Neugründung des Fachnormenausschusses Papier endlich die Nor menfrage nun einheitlich und nach wirtschaftlichen, auch verlagstech nisch einwandfreien Gesichtspunkten vom Gesamtfach bearbeitet wer den kann. Daß dabei die Eigenart des Buchverlags berücksichtigt wer den muß und daß die Vielfältigkeit der Verlagsgegenstände irgendwelche Schematisierungen nicht verträgt, ist selbstverständlich. Die Struktur des Fachnormenausschusses gibt aber die Gewähr, daß hier alle Ge sichtspunkte aus dem gesamten Fach heraus und von Kennern dieses Faches durchgeprüft und durchdacht werden. Deutsche Duchpropaganda im Ausland. Die großzügige Buchpropaganda der Auslandabteilung des Bör senvereins durch Veranstaltung von deutschen Buchausstellungen im Ausland beschränkt sich naturgemäß auf das europäische Ausland und einige überseeische Metropolen, in denen ein besonderes Interesse für deutsches Geistesleben bekanntermaßen vorhanden ist. Solche große, kostspielige und viel Kleinarbeit erfordernde Buchausstellun- gen find für große überseeische Länder, in denen ein an und für sich kräftiges Deutschtum auf großen Territorien zersplittert Wurzeln geschlagen hat, nicht geeignet. Und doch kann gerade in solchen Län dern durch individuelle, kleinere Buchausstellungen wertvolle Pio nierarbeit geleistet werden. Von dieser Überzeugung durchdrungen hat es sich die Ausland-Abteilung der Firma Koehler L Volckmar A.-G. L Co. zur Aufgabe gemacht, gelegentlich für ausländische Ge schäftsfreunde deutsche Buchausstellungen zusammenzustellen und als Kommissionsgut ins Ausland zu verschicken, über eine solche Aus stellung, die im Sommer dieses Jahres in W e l t e v r e d e n - Batavia (Java) von der Firma Visser L Co. veranstaltet worden ist, soll, nachdem dieselbe Firma schon im Jahre 1920 eine ähnliche Aus stellung veranstaltet hatte, im folgenden berichtet werden, da ange nommen werden muß, daß nicht nur der Verlag, sondern auch das Sortiment Interesse an solchen Ausstellungen hat. Sämtliche Bücher wurden von der Ausland-Abteilung von den Verlegern als Kommissionsgut mit einer einjährigen Abrechnungs frist erbeten und auch fast ausnahmslos für den geschilderten Zweck zur Verfügung gestellt. Der Nettowert der verschifften Ausstellung betrug rund 20 000 Mark. Der Ausland-Abteilung waren von der Firma Visser L Co. die Wissensgebiete vorgeschrieben, in der Wahl der auszustellenden Bücher war ihr aber vollkommen freie Hand ge lassen. Etwa zwei Monate nach der Auftragserteilung verließen elf große Seekisten Deutschland und gelangten nach vierwöchiger Fahrt wohlbehalten in Batavia an. Über die wohlgelungene Ausstellung berichteten sämtliche hollän disch-indischen Zeitungen ausführlich. So schreibt das »Bataviaasch Nieuwsblad« vom 18. August 1928: »Die Firma Visser <L Co. bringt jetzt einen schon lange ge hegten Plan zur Ausführung, nämlich die Organisation von Spe zial-Ausstellungen auf dem Gebiete des deutschen Buchhandels. Diesmal wurde eine Musterkollektion von dem Besten, was der deutsche Büchermarkt aufzuweisen hat, zusammengebracht. Vor einigen Jahren hat die Firma das ebenfalls getan, und das Er gebnis davon war derartig, daß wir jetzt eine Wiederholung haben, jedoch in sehr erweiterter Form. Ist dieser Erfolg ein bleibender, so wird die Firma Visser dem bataviaschen Publikum in den nächsten Jahren mit französischen und englischen Ausstellungen aufwarten. Am Publikum liegt es nun, dieses Unternehmen erfolgreich zu gestalten. Hierzu wollen wir, soweit es unsere Leser betrifft, mit größtem Vergnügen ein Scherflein beitragen, dadurch, daß wir Ihnen den Rat geben, diese Aus stellung nicht zu versäumen. Niemand wird sie wohl enttäuscht verlassen, denn die Auswahl ist überwältigend, während, im all gemeinen, die Preise nicht hoch sind. Daß eine gute Sichtung statt gefunden hat, dürfte wohl aus der Tatsache ersichtlich sein, daß an der Besorgung die deutsche Bücherzentrale in Leipzig mitge wirkt hat. Von dieser Ausstellung ist gleichzeitig Gebrauch ge macht worden für die Ingebrauchnahme des neuen, geschmackvoll eingerichteten Kunstsaals, den die Firma hat bauen lassen. Alles ist systematisch eingeteilt, kein Buch (wenn es nicht doppelt ist) geht vor dem Ende der Ausstellung weg, während auf die übrigen natürlich Aufträge für Nachbestellung angenommen werden. Schon vor der eigentlichen Eröffnung prunkten verschiedene Werke mit der Aufschrift: Verkauft. Man tut am besten daran, sich für diese Ausstellung eine bestimmte Zeit zu reservieren, und wenn man eine einigermaßen gründliche Aufmerksamkeit darauf ver wendet, dann ist man gerade so müde, wie wenn man z. B. die Nenyto abgelaufen hätte.
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