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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.06.1884
- Strukturtyp
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- 1884-06-04
- Erscheinungsdatum
- 04.06.1884
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- Deutsch
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-6 128, 4. Juni. Nichtamtlicher Theil. 2571 einige der Firmen für Satz oder Druck hervorheben, so geschieht es, > weil sie uns solche Anerkennung zu verdienen scheinen; wir betrachten unser Urtheil indeß selbst nur als ein rein subjektives. Julius Sittenfeld in Berlin hat aus S. 13 mit einfachen Mitteln eine sehr günstige und zugleich sehr zweckmäßige Wirkung erzielt; die Uebersichtlichkeit, mit welcher auf gedrängtem Raum 28 Titel und die Geschäftsfirma vorgesührt wurden, war kaum voll kommener zu erreichen. Blatt 25 ist eine schöne Arbeit der Hosbuchdruckerei von Wilh. Büxenstein in Berlin; das Trefflichste aber hat dieselbe geliefert aus Se. 29—36, die wir unbedenklich als die vollendetste typographische Leistung des ganzen Katalogs bezeichnen würden, wären die Seiten nicht gar zu voll gepackt mit Bücheranzcigen, woran allerdings der Drucker keine Schuld hat. Daß er trotzdem ein in Satz, Farben und Druck so harmonisches Ganzes geschaffen, das ist wahrlich kein geringes Verdienst und Werth der vollsten Anerkennung. — Aus den Seiten 79—86, gedruckt von W. Schu- wardt L Co. (H. Hallberg) in Leipzig, begegnen wir prächtigen Initialen in Chromotypographie; bei aller Pracht ist die ganze Ausstattung der Seiten von edler Einfachheit, deren Harmonie leider gestört wird durch die zu große Schlußvignette aus S. 84. — Die Seiten 121 —123, Druck der Hofbuchdruckerei von Gebrüder Jänecke in Hannover, sind sehr günstig arrangirt, um buchhänd lerische Erzeugnisse in vortheilhaster Weise vor Augen zu führen, würden indeß noch besser wirken, wenn die Tonvordrucke etwas leichter gehalten wären. Auf S. 123 stört übrigens die zu krästige Mittelleiste gegenüber den Hellen Randeinsassungen. — Die Pierer'sche Hofbuchdruckerei (St. Geibel L Co.) in Altenburg hat mehrere Beilagen gedruckt, von denen die des Ame l an g'schen und die des Fues'schen Verlags, beide in Leipzig, sich sowohl durch geschmackvollen Satz, wie guten Holzschnittdruck auszeichnen. — Breitkops L Härtel haben neben ihren Schrift- und Notentypen proben ein prächtiges Blatt ihrer Mosaiktypen geliefert; — außer ordentlich geschmack- und stilvoll und zugleich untadelhaft gedruckt von Carl Marquardt in Leipzig sind die Seiten 215—218, die Verlagsanzeigen von Fr. Wilh. Grunow enthaltend. Nur die, allerdings leicht gehaltene Randleiste erscheint etwas breit. — Zierlich und gefällig ist dagegen die Seiteneinsassung der Liebeskind'schcn Blätter 237 und 240, die ein Pendant finden in der Einfassung des Registers am Schluffe des Katalogs, beide gedruckt von W. Drugulin in Leipzig. — Eine harmonische Druckleistung bieten auch die Seiten 289 — 296, von Giesecke L Devrient in Leipzig; sic sind sämmtlich von gediegener Schönheit, mit welcher die violette Einfassung der daraus folgenden Seite, hervorgegangen ans einer anderen Leipziger Druckerei, nur in um so grellerem Contrast steht. — Zart und duftig erscheinen die von Adolf Holzhausen in Wien in Braun und Schwarz gedruckten Blätter 301—312 (T. O. Weigel's Verlag in Leipzig), zu zart und duftig fast an einigen Stellen, wo das Schwarz nicht mehr genug gedeckt ist und in Grau übergeht. Doch wir gerathen allzusehr in die Details und wollen deshalb nur noch erwähnen, daß die bekannte große Münchener Firma Knorr L Hirth sowohl ihren reichhaltigen Verlag auf S. 497 — 504 empfiehlt, als die Leistungen ihrer Druckerei in den von ihr vorzugsweise cultivirten alten Stilen in Formen und Farben zur Anschauung , bringt, sowie daß die Stuttgarter Verleger und Drucker durch ihre hervorragendsten Firmen zwar nicht vollständig, aber doch sehr respectabel, im Katalog vertreten sind. Greiner L Pfeiffer, die aus ihren Blättern meist Verlag ernster Natur an- i zeigen, haben diese dementsprechend einfach gehalten, und nur ihre dem ersten Blatte aufgelegte Geschäftskarte verleiht durch einfache Eleganz demselben ein farbiges Relief. — Die acht Seiten der > Deutschen Verlags-Anstalt (vorm. Eduard Hallberger) sind, bis aus eine unangenehme grüne Bordüre auf einigen der selben, eine treffliche typographische Leistung ebenso sehr hinsichtlich des Arrangements des Satzes und der Wahl der Farben, als des Drucks der Holzschnitte. — Gebrüder Kröner haben ihren Blättern ebenfalls ein sehr schlichtes, fast zu bescheidenes Gewand gegeben, und die drei letzten Seiten leiden noch unter dem lleber- reichthum ihres Inhalts. Die Bordüre derselben in zartem Braun mit Tonvordruck in Chamois ist von nobler Einfachheit. — Die Schönheit der in der C. Hosfmann'schen Buchdruckerei gedruckten Beilage von K. Thienemann's Verlag wird wesentlich beein trächtigt durch mangelhafte Glättung nach dem Druck, ein Fehler, den man häufig bei französischen Druckerzeugnissen bemerken kann, dem wir jedoch bei deutschen glücklicherweise selten begegnen. — Die Beilagen der Schriftgießerei Bauer L Co. und von Paul Neff sind treffliche Leistungen der Hofbuchdruckerei von Greiner L Pfeiffer zu Stuttgart. Bezüglich der letzteren Beilage möchten wir noch einen Jrrthum des Katalogrcgisters berichtigen: die Licht druckerfirma von Martin Rommel, welche einen der aufgeklebten Drucke geliefert hat, befindet sich in Stuttgart, nicht in Frankfurt am Main. — Die Firma B onz Erben vermissen wir sehr ungern unter den Leistungen der Stuttgarter Drucker. Haben wir bisher nur von den Schönheiten des Katalogs zu erzählen gewußt, so ist es gewiß geboten, auch dessen Schattenseiten zu beleuchten. Indeß, hier heißt es, vromxls. sunt oätosa. Wir wollen uns deshalb begnügen zu sagen, daß das aus S. 49 gedruckte Frauenportrait uns unerklärlich erscheint neben den Leistungen, die wir in der Anstalt, aus welcher es hervorgegangen, gedruckt zu sehen gewohnt sind; daß die rothen Zeilen ans S. 103—106 und auf S. 107—110 um vieles besser gedruckt sein könnten; daß die Holzschnitte auf S. 209, 210, 212 und 213 — hölzern sind; daß auf S. 393 die amerikanische Schnittmanier nicht glücklich nach geahmt ist und die Bäume aussehen, als wären sie mit Papier schnitzeln behängt; daß dem Drucker von S. 481 jedes Verständniß von der Behandlung eines Holzschnittes beim Druck abgegangen ist, und daß noch mancher Setzer recht nöthig habe zu lernen aus den guten Beispielen des Katalogs, wie es möglich ist, trotz vieler Buch titel und kurzer Zeilen doch ein leicht übersichtliches und harmo nisches Satzbild durch verständige Sqtzeintheilung zu schaffen. Welche Seiten sie hierfür nicht studiren dürfen, überlassen wir ihrem eigenen Scharfsinn herauszufinden. Lithographische Anstalten waren(lautj.Register zehn betheiligt an der Herstellung des Katalogs; außer den beiden Blättern, welche die Hosbuchdruckerei von C. C. Meinhold L Söhne in Dresden geliefert, und von denen namentlich Blatt 93 vorzüglich gelungen ist, ist jedoch kaum einer der Beiträge besonders hervorzuheben. Die Reihe von Blättern, welche Hildesheimer L Co. in London gesandt haben, dienen nur Katalogzwecken für ihren großen Oel- druckbilderverlag, — sie sollen eben nur „einen Begriff" von diesem geben und sind dem entsprechend. Der Titel zur Jubelausgabe des Allgemeinen deutschen Commersbuchs (Verlag von Moritz Schauenburg in Lahr) wäre besser nicht vorhanden; gewiß ist, daß man über solche Arbeit, bei welcher die meisten Farben nicht einmal Register halten, nicht jubeln kann. Die Vertretung der Lithographie im Katalog ist übrigens charakteristisch für die Stellung, welche dieselbe heute im Bücher- verlag einnimmt, in dem sie in der Hauptsache nur noch in Jugend schriften und im Notendruck erscheint, während sie einen guten Theil der feineren Illustration schon längst an den Holzschnitt hat abgeben müssen, und wo ihr jetzt der Rest abgenommen wird durch Lichtdruck, Heliographie und Heliogravüre. Wirkliche Kunst leistungen sind auch auf dem Gebiete der Schwarzlithographie — 362 »
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