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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.12.1926
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1926-12-04
- Erscheinungsdatum
- 04.12.1926
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- Deutsch
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282, 4. Dezember LS26. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtichn. »euchHandel. Wichtig und zugleich belehrend; hier wirb unter anderm auch Mit teilung gemacht von der Einführung der Ferien silr die Gehilfenschaft, von den Arbettsverhältnissen der Faktoren, Hilfsarbeiter, Lehrlinge, von Streiks und Aussperrungen usw. ufw. — Im fünften Kapitel befaßt sich vr. Blach ausschließlich mit den -Lohnverhält nissen in der Nachkriegszeit-. Fm Börsenblatt ist über alle Veränderungen aus diesem Gebiete im Lause der Jahre losort und lückenlos berichtet worden. Einer Tabelle, die das Ergebnis der Lohnverhandlungen von 1918—1925 zusammensaßt, ist besonderer Wert beizulegen, desgleichen den Tabellen über die Gestaltung der Orts zuschläge. Verschiedene Tabellen betresst» die bis in die letzten Tage lebhaft und mit Recht kritisierte libertarislichc Bezahlung von Gehilfen, wobei sogenannte Leistungszulagen, deren Berechtigung kein vernüns- liger Mensch bestreitet, ausscheiden. Erhielten doch nach den Angaben des Deutschen Buchdrucker-Vereins tm Mai 1925 etwa 80"/» <!> der Gehilfen und Hilssarbeiter »Letstungszulagen». In Berlin bezogen im Herbst 1925 nicht weniger als 95"/» der Gchilsenschast eine llber- tarisllche Bezahlung. Zwei ganzseitige Tabellen zeigen die Entwick lung der Löhne in anderen Berussgruppen. Es sei nicht verschwiegen, daß gerade bei den Lohntabellen und bei den vom Verfasser angestellten Vergleichen und bei den Ausführungen über die Reallöhne die Kritik Lebhaft in den interessierten Kreisen einsetzen wird bzw. bereits ein gesetzt hat. Aber es wäre grundsalsch gewesen, wenn vr. Blach an Liesen gewiß heiklen Punkten stumm vorllbergegangen wäre, denn schließlich gelangt man nur durch Irrtum zur Wahrheit. — Das sechste Kapitel ist der -Organisation des Buchdruckgewerbes- gewibmet. In dem Vorwort zu diesem Kapitel wird unter anderem zutreffend darauf hingewiesen, daß seit über einem halben Jahrhundert das Buchbruckgewerbe insofern eine besondere Stellung innerhalb der anderen Gewerbe eingenommen hat, als es sich weit frühzeitiger als die übrigen Gewerbegruppen bemühte, die Regelung der Beziehungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern aus der Basis der pari tätischen Behandlung der Vertreter von Kapital und Arbeit vorzu nehmen. Eingehend wird der Werdegang des Deutschen Buchdrucker- Vereins erörtert, dann der des Verbandes der Deutschen Buchdrucker und des Gutenberg-Dundes. Der ehemältgen Tarifgemeinschaft im Buchdruckgewerbe ist gleichfalls ein breiter Raum zugebacht Wörden. Hieran schließt sich die Besprechung des Organisationstarifs an, der seit 1923 an die Stelle der mit Recht viel gelobten, aber in den ersten Jahren ihres Bestehens bzw. Wiedererstehens <1898) auch viel an- gefeindetcn Buchdrucker-Tarifgemeinschast trat. Dem Werke sind mehrere Anhänge beigegeben, die sich auf die Löhne, die Lebenshaltungskosten, Indexziffern, Dollarkurs, Arbeits losigkeit und Ausfuhr beziehen. Leider ist eine Anzahl tabellarischer Reproduktionen tm Schriftbilde allzu klein ausgesallen, trotzdem das Papierformat ein größeres Ausmaß zuließ. Dadurch wird manchem das Studium dieser an sich interessanten Aussllhrungen erschwert, wenn nicht gar unmöglich gemacht. — Ei» sorgfältig bearbeitetes Namens- und Sachregister bildet den Schluß dieses Werkes, dessen Anschaffung wärmstens empfohlen werden kann, namentlich allen graphischen und buchhändlerischen Fachbibliotheken. kt. 8. Kleine Mitteilungen. Jubiläum. — Die Firma Carl Friedrich Kraemmer in Rothenburg o. T. bestand am 15. November 50 Jahre. Earl Friedrich Kraemmer, Sohn des Stadtbaumeisters I. N. Kraemmer in Rothenburg o. T., widmete sich nach dem Besuch der Lateinschule dem Buchhandel und der Buchbinderei. 1878 gründete er ein eigenes Ge schäft. Der Buchhandlung wurde später eine Kunsthandlung ange gliedert, die sich durch den zunehmenden Fremdenverkehr gut ent wickelte. 1898 erschienen im eigenen Verlag 70 Ansichten von Rothen burg o. T. in Quart- und Kabinett-Format sowie zwei Festspiclbilder. 1911 starb der Gründer und hinterließ das Geschäft der Witwe, die es 1923 ihren beiden Töchtern Berta und Gleichen Kraemmer über gab. In den letzten Jahren konnte dem Geschäft auf eigenem Grund stück in schöner Lag« der Stadt ein« kleine Filiale angegliedert werden. Jubiläumsseicr bei Friedrich Pustet in Ncgcnsburg. — Unter zahlreicher Anteilnahme von Festgästen als Vertretern hoher geistlicher und weltlicher Behörden, von Körperschaften, Berussgenossen, Mitarbeitern und Freunden des Hauses vollzog sich am 13. November eine Reihe von stimmungsvollen Festlichkeiten. Nachdem am Morgen des Jubeltages der hochwürdigst« Herr Bischof von Rcgensburg in der altehrwllrdigen Stadtpsarrkirche St. Emmeram eine feierliche Pontiftkalmesse alsDank-Goltesdienst dargebracht hatte, während welcher eine Reihe von Kompositionen der bedeutendsten kkrchenmusikalischen Autoren des Verlags zu Gehör gebracht wurde», fand vormittags 10)4 Uhr im katholische» Vereinshause zum hl. Erhard der eigent liche Festakt statt. Von der reichgeschmllckten Bühne grüßten unter einer mächtigen Papstbllstc die Bilder des Gründers der Firma und seiner Söhne Friedrich und Karl hernieder, an den Seitenpfeilern von den Firmemvappcn Pustet und Kösel L Pustet wirkungsvoll einge grenzt. Der gutgeschulte Männerchor des Hauses hatte den musikali schen Teil der Veranstaltung übernommen, Buchbinderei-Faktor I. M. Hann sprach den in gebundener Rede selbstversaßten Festgruß. Den Mittelpunkt des Festaktes bildeten die geschichtlichen Ausführungen von Kommerzienrat Friedrich Pustet über den Werdegang des Unterneh mens, ausgehend von der Geschäftsgründung unter den bescheidensten Verhältnissen heraus bis zur heutigen Zeit. Die mit lebhaftem In teresse ausgenommenen Darlegungen des derzeitigen Ehess sind a» anderer Stelle dieser Nummer wörtlich zum Abdruck gebracht. Im Anschluß an die Festrede konnte Kommerzienrat Friedrich Pustet be kanntgeben, daß die Firma eine Stiftung von 20 000 Mark errichte, deren Zinsen alljährlich, außer den statutengemäßen Reichnissen der ^ eigenen Hauskasse, den Invaliden des Hauses und den Witwe» ver storbener Mitarbeiter als weitere Unterstützung zugute kommen sollen. ! Ferner wurde bckanntgegeben, daß 24 verdiente Jubilare des Hauses ! mit einer Arbeitstätigkeit von 40 und mehr Jahren durch die goldene Medaille des Deutschen Buchdrucker-Vereins ausgezeichnet werden sollen. Außerdem waren bereits am Tage vorher Geldgeschenke an das gesamte kaufmännische und technische Personal zur Verteilung ge langt. Im Namen der gesamte» Mitarbeiterschaft überbrachte Herr Di rektor Franz Lauer Seehuber die Glückwünsche an die Jubelfirma, anerkannte die Schaffung und Wirksamkeit der im Hause bestehenden Wohltätigkeits-Einrichtungen und schloß mit einem kernigen Treue- gclöbnis an die Jubclsirma. Die Reihe der Beglückwünschungen sci- ! tens der Kestgäste erössnete der hochwürdigste Herr Bischof vr. ! von Heule mit väterlichen Segensworten unter Hervorhebung der gerade durch die Verlagstätigkeit des Hauses aus liturgischem Gebiete ^ der katholischen Kirche geleisteten Dienste. Herr vr. Friedrich Olden- ! bourg, München, übcrbrachte di« Glückwünsche des Vorstands detz Bör- scnvereins der Deutschen Buchhändler und die der Bereinigung der i Münchener Verleger. Hierbei empfingen aus seiner Hand die Herren Klemens Kern, Prokurist und Kassierer, und Josef Huber, Buchhalter, sllr mehr als 40jährige Tätigkeit im Hause das silberne Ehrenzeichen des Börsenvereins. Im Namen des Deutschen Buchdrucker-Vereins, insbesondere des Kreises V, Bayern, sprach Herr Alexander Olden- bourg, München, mit Einflechtung interessanter Episoden aus den Be ziehungen seiner eigenen Firma zu dem Gründer des Hauses Pustet. Herr Geheimrat vr. Herder, Freiburg, beglückwünschte die Jubel- firma im Name» der Vereinigung des Katholische» Buchhandels und des Verlagshauses Herder, unter gleichzeitiger Überreichung einer prachtvollen Blumenspende. Die Glückwünsche des Bayerischen Buch händler-Vereins mit einem Blumengebinde überbrachte Herr Franz Lauer Meier, Regensburg svorm. A. Coppenrath's Sortiment). In Verhinderung des Oberbllrgermeistes vr. Hipp vertrat Herr rechts kundiger zweiter Bürgermeister Herrmann die Stadtverwaltung Regens burg und gedachte der Jubelfirma als eines der bedeutendsten wirt schaftlichen Faktoren der Stadt. Dank und Anerkennung gebühre den vorzüglichen Leistungen des Hauses auch aus dem Grunde, weil es den Namen der Stadt weit hinaus in alle Teile der Welt getragen habe. Herr Bankdirektor Mößmer, Augsburg, gratulierte als Vor sitzender des Verwaltungs-Ausschusses des Verlags Kösel-Pustct K.-G., den Gründer der Firma als einen zweiten Fugger bezeichnend. Die Glückwünsche des Direktoriums der K.-G. übermittelte dessen Vor sitzender Herr Direktor Paul Stebertz, München. Zum festlichen Mittagstisch im städtischen Rachauskeller vereinten sich 57 Gäste, wobei der Reigen der Trinksprllche durch Kommerzien rat Friedrich Pustet auf den gegenwärtig regierenden Hl. Vater Papst Pius XI. unter Hinweis aus die engen Beziehungen des liturgi schen Verlags zum Hl. Stuhl eröffnet wurde. Regierungspräsident vr. von Winterstein feierte die kulturellen Verdienste und die Quali tätsarbeit des Jubclhauscs, die geradezu ideenschöpferisch flir die christ liche Kunst gewirkt habe. Auch die Bayrische Staatsregierung habe jederzeit die Bedeutung der Jubelfirma anerkannt. In geistreicher Weis« umschrieb vr. Peter Dörfler, München, das Verhältnis zwischen Autoren und Verleger und verglich den Schriftsteller mit der Traube, die ihren Saft der Pflege des Kellermeisters, als welchen er den Verlag anfprach, überlieferte. Erst/durch die sachgemäße, pflegliche Behandlung werde der Rebensaft zum köstlichen Wein. Nur durch die Wahl guter Autoren könne der Verlag sich des Bestandes kostbarer 1433
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