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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Strukturtyp
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- 1922-10-25
- Erscheinungsdatum
- 25.10.1922
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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250, 25. Oktober 1922. Redaktioneller Teil. Herr Cohn teilt mit, daß sich di« Deutsche Verlags-Anstalt vorläufig mit dem neuen System nicht einverstanden erklären könne. Auch habe Per schönwissenschaftliche Verlag noch nicht Stellung genommen, da er noch nicht zusammengerusen werden konnte. Eine Festsetzung der Schlüsselzahl nach dem Goldwert, wie es Herr vr. Menz Vorschläge, erscheine ihm nicht brauchbar. Es mutzte seiner Ansicht nach ein anderer Weg gesunden werden. Theoretisch sei er für das neue System. Auch das Verhalten der Preisprüfungsstellen gebe, wie er aus einer Verhandlung der Preisprüsungsstelle Groß-Berlin ersehen habe, Grund, sich dem neuen System anzuschlietzen. Mit einer Änderung der Grund zahl müsse man rechnen, unter Umständen auch mitten in einer Auflage. Herr Nitschmann stellt fest, daß das System bereits von vielen angenommen sei und sich durchsetzen werde. Auch der heute noch abseits stehende Verlag werde sich dem System an- schlietzen müssen. So setze er jetzt schon, auch bei der Deutschen Verlags-Anstalt, für die Werke, die er von ihr auf Lager habe, selbständig Grundzahlen fest. Unter Umstünden stelle er auch Werke von Verlagen, bei denen er gewärtig fein müsse, wegen Nichtkenntnis der Preise mit Verlust zu verkaufen, beiseite und liefere sie nur auf ausdrückliches Verlangen. Möglichste Einheit lichkeit der Schlüsselzahl sei erforderlich. Gerechtfertigt würde es vielleicht sein, dem wissenschaftlichen Verlag eine ander« Schlüsselzahl zu geben mit Rücksicht aus den Aus gleich, den er durch die Auslandpreise findet. Gruppen-Schliis- selzahle», wie sie die Stuttgarter Verleger festgesetzt hätten, feien unbrauchbar. Ein Fehler der Bekanntmachung des Vörsenver- eins sei gewesen, datz sie keinen Stichtag genannt habe. Die Be- rechnung der Schlüsselzahl, wie sie Herr vr. Menz vorschlägt, halte er für falsch, denn der Goldankaufsprcis der Reichsbank stehe doch zu stark in Relation zum Dollarkucse. Seines Erach tens müsse die Schlüsselzahl aus Herstellungskosten und Lebens haltungskosten errechnet werden. Er halte es doch für nötig, hier für eine Wirtschaftskommission, zu der auch Sortimenter gehören müßten, einzusetzen, da das Sortiment doch an den Preisen auch sehr erheblich interessiert sei. Zurzeit setze eine starke Aktion beim Publikum wegen Preiswuchers wieder ein! di« Anzeigen Hagelten jetzt. Herr Itr. Bondi ist der Ansicht, daß sich das System nicht bewähren wird. Er wirft di« Frage auf, was bei Herabsetzung der Preise werden solle, und meint, datz die einheitliche Schlüssel zahl an den Einbänden scheitere. Herr Arthur Georg! erklärt sich entschieden für das neue System. Er Hab« es bereits im Juli einzuführen begonnen und habe bis heute von vielen tausend Grundzahlen erst eine Grundzahl zu ändern gebraucht. Die Schlüsselzahl (zurzeit 80) gebe einen haltbaren Preis, doch müsse er zugeben, daß diese Schlüsselzahl nicht für jeden zutreffe. Den Ansgleich könne man bei der anfänglichen Kalkulation aber durch Veränderung der Grundzahl vornehmen. Der Verlag müsse dein Sortiment unter die Arme greifen, und er glaube, daß man bei einigem guten Willen in einigen Monaten eine einheitliche Schlüsselzahl haben werde. Herr Lazarus erklärt sich von dem neuen System sehr be friedigt. Er bittet aber den Verlag, recht bald sich in das System einzugliedern, damit das Sortiment im Weihnachtsgeschäfte Ord nung habe. Auch er handle hinsichtlich der Verlage, die sich dem System noch nicht angeschlossen hätten, jetzt bereits wie Herr Nitschmann. Herr Böckmann wünscht ein« Reformierung der Börfen- Vereins-Schlüsselzahl, die viel zu niedrig angesetzt sei. Herr Albers ist der Ansicht, daß die Schlüsselzahl zu lang sam vorwärts schreite und heute schon mindestens. 90 betragen müsse. Der Buchhandel solle nicht immer hinterherhinkcn, son dern die augenblickliche Aufwärtsbewegung aller Preise furcht los mitmachen. Herr v>. Dietze geht auf di« von Herrn Nitschmann ange schnittene Frage der Bedeutung des neuen Systems für das Preistreibereirecht näher ein. Herr Paschke beantragte zum Abschluß der Verhandlun gen die Annahme folgender Entschließung: Die außerordentliche Hauptversammlung der Vereinigung der Berliner Mitglieder des Börsenvereins hat folgend« Ent schließung hinsichtlich der Königsberger Beschlüsse ange nommen: »Die anwesenden Vertreter des Verlages und Sorti ments beschließen, die allgemeine Einführung des Systems der Grund- und Schlüsselzahl mit möglichst einheitlicher Schlüsselzahl für den gesamten Buchverlag dringend zu empfehlen und den Börsenverein und Verlegerverein zu bitten, keine Mittel unversucht zu lassen, um dem gegen wärtigen Preischaos im Buchhandel so schnell wie irgend möglich ein Ende zu bereiten». Diese Entschließung wurde einstimmig angenommen. Kleine Mitteilungen. Die neue Schlüsselzahl. — Wie aus der Bekanntmachung an der Spitze dieser Nummer zu ersehen, ist tue Schlüsselzahl nunmehr auf 100 erhöht morde«. Zwar sollte nach der letzten Bekanntmachung vom 12. Oktober die damals festgesetzte Schlüsselzahl 110 zunächst bis zum 31. Oktober in Geltung bleiben und eine Erhöhung gegebenenfalls möglichst nur für den 1. und 15. jedes Monats erfolgen; schon dort aber hatte daraus hingewiesen werden müssen, daß sich dies nur durchführen lassen würde, sofern nicht die Entwicklung der Wirtschafts lage eine raschere Anpassung an die Geldentwertung nötig mach.n würde. Nun hat sich eben die befürchtete Notwendigkeit leider rascher als erwartet eingestellt. Nach den Erlebnissen der letzten Tage braucht darüber kein Wort weiter verloren zu werden. Die Erhöhung des Goldankaiifspreises lder Neichsbank von 3250 auf 5000 Mark für ein Zehnmarkstück bringt die neuerliche Entwertung der Mark zum Ans druck. Das Geld, das der Buchhändler heute einnimmt, ist also 35°/. weniger wert als dasjenige, Las er seinen Berechnungen bisher zu grunde legte. Dementsprechend muß die Schlüsselzahl, die ja dcu Aus gleich gegen diese weiter« Entwertung der Mark und den nötigen Schutz gegen 'die daraus erwachsenden Verluste bringen soll, erhöht werden. Der Buchhandel schützt sich Labei gegen die Papiermarkcntmertung lediglich in dem Maße, wie es die Neichsbank, also letzten Endes doch auch das Reich selbst, gegenüber Besitzern von Goldwerten sin diesem Falle Neichsgoldmünzen) anzuerkcnncn öffentlich sich bereiterklärt hat. Da gegen wird also niemand etwas einwenden können. Gleichzeitig zeigt sich hier auch einmal der Vorteil der Geldentwertungsausgleichstheorie gegenüber der Wiedcrbcschaffungstheorie. Noch sinL die Preise für Papier, Druck, Bindekosten usw. im Augenblick nicht gestiegen. Sic werden es aber unweigerlich tun, denn auch sie müssen sich der neuer lichen Geldentwertung anpassen. Der Apparat, der das Maß dieser Preiserhöhungen zu bestimmen hat, braucht aber eben einige Zeit dafür. Wollte der Buchhandel sich in Abhängigkeit davon halten und warten, so würde er schon jetzt Tag für Tag Papiermark von unge nügender Kaufkraft einnehmen unL infolgedessen Verluste erleiden; er würde hinter der Entwicklung herhinken. Kommen dann die er warteten Erhöhungen seiner Lieferanten, so ist lediglich zu prüfen, ob auch sie sich in -dem Nahmen der anerkannten Geldentwertung halten oder sie übersteigern. In letzterem Falle müßte auch Ler Buchhandel seine Schlüsselzahl noch einer Nachprüfung unterziehen. Auf jeden Fall hat er aber dadurch, daß er sich schon jetzt der Geldentwertung aupaßt, den Vorteil, vor Entgegennahme ungenügend kaufkräftigen GclLes geschützt zu bleiben. Er kann deshalb auch einmal neuen über nervösen Preissprüngen des Papiers oder Lgl. zunächst ruhiger Zu sehen. Schlüsselzahl des Kunstverlags. — Der Vorstand und der Beirat der Vereinigung der K u n st v c r l e g e r haben in gemeinsamer Sitzung beschlossen: Die Indexziffer (Schlüsselzahl) ist mit Wirkung vom 25. Oktober 1922: 25. Die weitere bedeutende Steigerung der Herstellungskosten hat wiederum «ine Erhöhung der Schlüsselzahl notwendig gemacht. Die Preise für Papier und Druck sind in den letzten Tagen um 50°/» ge stiegen. An sich hätte der Kunstverlag eine entsprechende Erhöhung vornehmen müssen; er glaubt aber mit der Schlüsselzahl 25, also mit einer Erhöhung um nur 25°/», auszukvmmen, weil die bisher vom Verleger zu zahlende Luxusstcuer für die meisten Arten von Kunstblättern fortgefallen und damit ein gewisses Zurttckhaltcn in der Steigerung der Preise möglich geworden ist. Liste der Verleger, die sich der Schlüsselzahl des Börscn- vereins augeschlosscn haben. — Wicberholten Anregungen aus Sortimentcrkreisen entsprechend ist das der vorliegenden Nummer bei gegebene 4. (vervollständigt«) Verzeichnis der Ver- 1489
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