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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.05.1894
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1894-05-07
- Erscheinungsdatum
- 07.05.1894
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18940507
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1894
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^ 103, 7. Mai 1894. Amtlicher Teil. 2793 die Stimme eines Verlegers, die sich dagegen ausgesprochen hat. Gestatten Sie einem -reinen Sortimenter«, einige Worte über diesen Antrag zu sprechen. Wir haben bis jetzt außerordentlich streng das Geheimnis des Börsenblattes gewahrt; wir haben in unsere Statuten Bestimmungen ausgenommen, daß nur Mitglieder des Börsenvereins das Börsenblatt beziehen sollen. Dem entsprechend haben wir in die Satzungen unseres österreichisch-ungarischen Vereines auch die Bestimmung ausgenommen, daß die öster reichisch-ungarische BuchhäMer-CorresPondenz, das Eigentum des Vereins, auch Geheimnis desselben bleiben und nur für Mitglieder des Vereins zugänglich sein soll. Mit einem Mal tritt da jetzt der Vorschlag auf, daß das Börsenblatt für alle Welt zugänglich sein soll. (Widerspruch.) Es steht wohl im Programm: mit Ausscheidung aller speziell buchhändlerischen Mitteilungen, Rabattangebote u. s.w.; natürlich soll das wegfallen; aber wir geben doch das, was unfern Stand berührt, der ganzen Oeffentlichkeit preis. Es hat niemand bis jetzt ein Börsenblatt beziehen dürfen, der nicht Buchhändler war, ohne eine spezielle Erlaubnis zu haben. Wir haben z. B. vor einigen Tagen in Wien erst wieder einem Nichtbuchhändler den Bezug der Correspondenz abgelehnt, weil er eben nicht Mitglied des Vereins ist; und nun mit einem Mal soll diese Umwälzung stattfinden, wir sollen aller Welt Einblick gestatten in das, was unfern Stand allein berührt. Es wird gesagt, es sei notwendig, weil wir Geld brauchen, es müsse mehr einkommen. Meine Herren, wir haben über 5000 Buchhändler, und das Börsenblatt erscheint nur in einer Auflage von 2500. Warum wird nicht gesorgt, daß das Börsenblatt jedem Buchhänder zugängig gemacht wird und da- durch die Zahl der Abonnenten größer wird? Ich habe gestern in der Delegiertenversammlung als einziger Sortimenter mich ganz entschieden gegen die »Nachrichten« ausgesprochen und wiederhole das in dieser Versammlung. Es ist vielleicht eine zu weitgehende Befürchtung; aber ich als Sortimenter habe nicht das Interesse, einen jeden Privatmann über die Vor gänge im Buchhandel aufzuklären, weil dadurch jeder Privatmann in die Möglichkeit kommt, von dem Verleger direkt zu beziehen. Es ist mir gestern angedeutet worden, das sei zu engherzig gedacht; aber es ist mein Standpunkt. Ich möchte den Kompromißvorschlag machen: nachdem, wie ich gehört habe, Geld gebraucht wird, so gewähren Sie diesmal die Spalten freiheit auf ein oder zwei Jahre, aber lassen Sie die »Nachrichten« fallen. Ich spreche mich als Sortimenter entschieden dagegen aus. Vorsitzender: Ich habe noch mitzuteilen, daß Herr Spemann beantragt: »für den Fall, daß eine Zweiteilung des Börsenblattes beschlossen wird, die »Nachrichten- zunächst wöchentlich erscheinen zu lassen, statt täglich.« Ich frage, ob "dieser Antrag Unterstützung findet? — Er ist hinreichend unterstützt, und ich bitte auch über diesen Antrag sich bei der weiteren Debatte auszusprechen. Herr Voigtländer-Leipzig: Meine Herren! Erlauben Sie mir noch wenige Worte zu diesem Antrag des Herrn Spemann. Herr Spemann wünscht die »Nachrichten« wöchentlich. Ich kann nicht umhin zu sagen: dieser Wunsch über rascht mich, da aus unserer Vorlage ja ganz klar der geplante Inhalt dieser »Nachrichten« hervorgeht. Der Inhalt soll zunächst aus der täglichen Bibliographie bestehen und aus dem jetzt schon bestehenden redaktionellen Teil des Börsenblattes. Allein die Bibliographie füllt täglich, wie Sie wissen, zwei bis drei Seiten, dazu kommt zwei bis dreimal wöchentlich ein mehrseitiger Text; es kommen ferner hinzu die in Aussicht genommenen buchgewerblichen Anzeigen. Nehmen Sie diese auch als ganz geringfügig an, so ist damit allein schon für jeden Tag ein Stoff von mindestens einem Bogen gegeben. Es liegt auf der Hand, daß diese Bogen nicht aufgedämmt und allwöchentlich in Gestalt eines dicken Heftes auf den Buchhandel losge laffen werden können. Die Teilung des Börsenblattes ist derart geplant, daß zunächst keine eigentliche Stoffvermehrung eintreten soll. Das Börsenblatt soll so, wie Sie es kennen, vorläufig nur geteilt werden. Ein bestimmter Teil des Inhalts wird dem öffentlichen Teil, den »Nachrichten«, zugewiesen, ein anderer Teil, der den Buchhandel allein angeht und wozu alle inneren buchhändlerischen Streitigkeiten gehören würden, soll geheim gehalten werden und dem Buchhandel wie bisher unter Aus schluß der weiteren Oeffentlichkeit zugehen. Es dürfte also kaum möglich sein, den Antrag des Herrn Spemann anzunehmen, ohne die ganze Sache mit einer technischen Unmöglichkeit zu belasten. Zu der Formfrage, die Herr Geheimrat Kröner angeregt hat, bemerke ich, daß der Ausschuß lediglich das Bedürfnis hatte, jede Verantwortung von sich abzulehnen für den Fall, daß die ihm durchaus notwendig scheinende finanzielle Deckung der Mehrkosten durch die Spaltenfreiheit nicht angenommen werde. Daß formell die Bedenken, die geäußert worden sind, vollständig zu Recht bestehen, daß wir nicht in der Lage sind, diesen Antrag wieder zurückzuziehen, das weiß ich recht wohl. Der Ausschuß erklärt aber ausdrücklich, daß er jede Verantwortlichkeit für die wahrscheinlich sehr nachteiligen finanziellen Folgen der Annahme dieser Anträge ohne die Spaltenfreiheit ablehnt. Ich bin ausgefordert worden, mich noch zu dem Anträge des Herrn Or. Ruprecht zu äußern. Dieser wünscht, daß die Spaltenfreiheit unter der Bedingung genehmigt werde, daß zweispaltige Anzeigen nicht, sondern nur ganzseitige und ein spaltige zulässig seien. Ich glaube nicht, daß der Ausschuß gegen diesen Antrag etwas einzuwenden haben wird. Herr vr. Wilhelm Ruprecht: Ich wünsche das nicht, sondern beantrage es nur für den Fall, daß der Antrag des Ausschusses angenommen wird. Es ist nur ein Aushilfsmittel. Herr Spemann: Ich muß bedauern, daß uns für unsere Entscheidung heute, die nicht so ganz leicht ist, nicht ein paar Modellexemplare der neuprojektierten Sachen gegeben worden sind. Ich habe allerdings gestern Abend ein zusammen geklebtes Exemplar gesehen; aber, wie das während der Meßtage so zu gehen pflegt, man kann das nicht so genau prüfen. Ich lasse mich eben dahin belehren, daß beabsichtigt ist, die tägliche Bibliographie künftig nicht im Börsenblatt, sondern in den »Nachrichten« zu bringen. Das ist, wie ich jetzt sehe, allerdings in der Beschreibung der künftigen Blätter gesagt worden, ich bekenne mich schuldig, das nicht richtig aufgefaßt zu haben. Ich war der Meinung, das Börsenblatt würde in Bezug auf die Bibliographie nicht verändert werden. Ich begreife deshalb, wie die Herren darauf gekommen sind, die »Nachrichten« täglich erscheinen zu lassen. Das zwingt also damit den ganzen Buchhandel, die »Nachrichten- unter allen Umständen neben dem Börsenblatt zu lesen. Wir finden dieselben Aufnahmen, wenn ich es richtig ausgefaßt habe, im Börsenblatt und in den »Nachrichten«. (Widerspruch.) — Das wird nicht der Fall sein! Die Bibliographie steht künftig nur in den »Nachrichten.« 375«
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