Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.01.1921
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- 1921-01-18
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Redaktioneller Teil. 14, 18. Januar 1921. Man mag verschiedener Meinung sein, ob cs nicht in der Zeit der Not, in der mir jetzt leben, überhaupt Materialverschwendung ist, auf Holzpapier gedruckte Bücher so teuer zu binden, daß sie zwischen 50 und 60 .// verkauft werden müssen. Aber darüber können die Sortimenter nur einer Meinung sein, daß es nicht angängig ist, daß die Verleger den Buchbindern ihre Auflagen hingeben und das Sortiment die Bücher von ihm nicht erhalten rann. Eine andere Erscheinung ist die, das; Verleger für ganze Bezirke jetzt Auslieferungslager einrichtcn und man plötzlich von Sortimenter- Kollegen einen Brief erhält, daß man durch sic und nicht durch den Ver lag die Bücher beziehen möchte. Hier liegt meiner Meinung nach ein furchtbarer Rechenfehler seitens der Verleger vor. Die großen Sorti menter haben zum Teil ihre Extrabedingungcn beim Verleger, be ziehen natürlich direkt. Der Bedarf der kleineren Sortimenter ist aber nicht so groß, daß sich ein Auslieferungslager lohnt. Was also geschieht? Die Herren, die die Auslieferungslager haben, lasten die Auch- buchhändlcr besuchen und züchten so gegen das reguläre Sortiment den Auchbuchhandel groß. Doppelt groß ist die Gefahr, weil es sich ja durch weg nur um die gangbaren Bücher'handelt, die in jedem Sortiment zu haben sind und zu haben sein müssen. Wenn diese sogenannten Tages bücher aber nun in allen Fenstern in den Vorstädten ausliegcn, bei Buchbindern und sonstigen Geschäften zu haben sind, so kauft das Pu blikum eben dort, geht nicht mehr zum Buchhändler, und dem regulären Buchhandel ist wieder eine Möglichkeit genommen, schaffend aufzubauen, da der Kunde weder das Lager des Buchhändlers sieht, noch sich über das Neue vom Buchhändler Aufschluß geben lasten kann. Wie ist da zu helfen? Erstens sollten die Verleger grrmdsätzlich zuerst den Sortimenter bedienen und diesem nicht Mitteilung machen, daß Bücher vergriffen sind, während sic gleichzeitig ganze Auflagen an die Grossisten ver kauft haben. Zweitens sollte jeder Sortimenter, der es ernst mit dem Buch handel nimmt und dem an einer wirklichen Erstarkung des Sorti ments gelegen ist, alle Zwischenglieder meiden, die sich zwischen ihn und den Verleger drängen wollen. Müssen Ausnahmen gemacht wer den, so sollen diese ans das Notwendigste beschränkt werden. Verlag und Sortiment sollten eine Ehe darstellen, in der der Verlag als der Gebende der Vater und das Sortiment als die Nehmende die Mutter ist. Zwistigkeiten, die selbstverständlich kommen, werden un tereinander ansgemacht, aber Eindringlinge dürfen von beiden nicht geduldet werden. In wenigen Wochen werden wir in Leipzig vor schweren Kämpfen stehen. Möge jeder bis dahin seine Pflicht tun und dem Verlag zei gen, daß das Sortiment ernstlich will, denn je mehr der Verlag fühlt: »Das Sortiment ist eine Macht, die für mein Fortkommen notwendig ist«, um so mehr wird er in den kommenden Verhandlungen mit uns arbeiten wollen. Bremen, Januar 1021. W. Hermann. durchdrungen ist, daß einer Bewegung, die in diesem Zeichen sicht, der Sieg zufallcn muß. Die Führung der Mehrzahl der deutschen Buch- Handlungsgehilfen lag bislang in den Händen des Angestellten- iverbanöes des Buchhandels, der bekanntlich der »Asa^ angehört. Diese bisherige Arbeitsgemeinschaft freier . A n g e st e l l t e n v e r b ä n d c, die bisher als parteipolitisch neutral j auftrat, hat sich jetzt in »Allgemeiner freier An gestell ten verband« umgetauft und will damit einen iveitaus engeren Zusammenschluß der beteiligten Einzelvcrbändc andcuten. Alls ihrer Vorständekonfercnz am 6. und 7. November vorigen Jahres hat nun die Afa einen Beschluß gefaßt, den die Leitung des An gestellten- verbandes des Buchhandels ihren Mitgliedern wohlweislich verschwie gen hat. Auf Geheiß des Internationalen Gewerk schaf t s b u n d e s in Amsteröam wird von allen Mitgliedern der der »Afa« angeschlvssenen Verbände ein unumwundenes Bekenntnis zum Sozialismus klar und deutlich verlangt! Diesem geradezu unge heuerlichen Beschluß hatte sich allein der Werkmeister-Verband in Düsseldorf widcrsctzt; der Angestelltenverband des Buchhandels stimmte ihm also zu. Damit sind die Masken gefallen und die »Afa«-Mitglieder missen jetzt, wohin die Reise geht. Die auf bürgerlichem Standpunkte stehenden bisherigen Mitglieder des Angestclltcnvcrbandcs des Buch handels sehen jetzt ein, daß sie falsch organisiert waren, und die Füße derer, die den Angestclltenverband zu Grabe geleiten, stehen schon vor der Tür. Nun gilt es für die Vertreter des A. D. B. G. V. am 23. Januar 1921, der ein wichtiger Markstein in der Geschichte der deutschen Bnch- handlungsgehilfen werden wird, ein freudiges einmütiges Bekenntnis zum Anschluß an den Deutschen Gewerkschaftsbund abzu legen; der Dank und die hohe Anerkennung für den Weitblick der Führer, die in gefahrvoller Stunde das Steuer hcrumrisscn und ihren Stand vor dem Sturz in den Abgrund bewahrten, ist ihnen seitens der jetzigen und der kommenden Generationen sicher. Zwar ist der Pfad dornenvoll, und schwere Kämpfe stehen den Wegbereitern bevor, doch ohne Fleiß kein Preis und ohne Kampf kein Sieg. »Zu neuen Ufern lockt ein neuer Tag«. Glückauf den mutigen Streitern znm Heil der deutschen Buchhandlungsgehilfenschaft und damit znm Heil des ge samten deutschen Buchhandels! Hannover. Wilhelm Riedel. Ein Wendepunkt in der Geschichte der Buchhandlungsgehilfen-Bewegung verspricht die außerordentliche Hauptversammlung des Allgemeinen Deutschen B u ch h a n d l u n g s - Ge ll i I f c n - V e r b a n d e s zu Leipzig am 23. d. M. zu werden. Es ist daher wohl gerechtfertigt, in dem Hanptorgan des deutschen Buch handels der Bedeutung dieses Ereignisses einige Zeilen zu widmen, gilt es doch, dem ältesten und angesehensten der deutschen Bnchhand- Inngsgehilsenverbändc die endgültige Verfassung zu geben, die ihn be fähigen wird, in der kommenden Zeit die führende Organisation der deutschen Buchhandlungsgehilfen zu werden. Nach etwa 2^jährigem Ringen »in die Lösung der Frage der gewerkschaftlichen Umstellung des Verbandes ist im Herbst vorigen Jahres die Entscheidung gefallen, zu der man den A. D. B. G. V. aufs herzlichste beglückwünschen kann, nämlich der Anschluß an den Ge sa mtve r bau d d c u t schc r A nge stell t e n Gewerk- 1'cha ftcn, der eine Interessengemeinschaft mit dem Dent sch- nationalen H a n d l n n g s ge h i l fe n - Ve rd'a n-d mit sich bringt, und der 23. Januar ist dazu anserschen, in Leipzig, dem Sitze des A. D. B. G. V., den Schlußstein zu diesem stolzen Gebäude zu fügen, unter dessen schützendem Dach Generationen von Buchhandlungs- beflistenen sich wohl und sicher fühlen sollen. Was bedeutet nun diese Tatsache für den deutschen Buchhandel? Nicht mehr »nd nicht weniger, als daß damit die Führung der großen Masse der deutschen Bnchhandlungsgchilfen ans sozialistischer, inter national orientierter und auf materialistischer Weltanschauung stehender Hand übergeht auf die Organisation, die auf ihrem Banner die Worte: Christlich, National, Sozial trägt, und die davon Zwei Briefakschriften zur Beherzigung für solche Verleger, die direkt liefern. »Ich danke Ihnen für Ihre Anfrage vom 15. d. M., doch kann ich zu meinem Bedauern Ihrem Wunsche um Zusendung einer Preisliste nicht Nachkommen, da ich mit Rücksicht auf meine Händlerkundschast nicht unmittelbar mit Verbrauchern in Verbindung treten darf, son dern meine Erzeugniste durch den Einzelhandel in die Abnehmerkreise bringen muß. Ich nenne Ihnen aber nachstehend einige Geschäfte, wo Sie meine Erzeugnisse stets in vorzüglicher Beschaffenheit vorfinden werden. Mit deutschem Gruße Hannove r. H. W. Appe l. » »Im Besitze Ihrer gcfl. Karte vom 15. d. M. danken wir Ihnen für das unseren Erzeugnissen cntgegcngebrachte Interesse. Wir bedauern jedoch, Ihnen mit der gewünschten Zusendung un serer Preisliste nicht dienen zu können, da es unsere Vereinbarungen mit unserer Wicdcrverkaufskundschaft nicht gestatten, direkt ab Fabrik an Selbstvcrbrauchcr zu liefern. Da unsere Erzeugnisse, soweit wir solche gegenwärtig wieder an- fcrtigen, in allen besseren Drogen-, Parfümerie- und Friseurgcschäf- tcn, bzw. auch in Apotheken geführt werden, möchten wir Sie höfl. bitten, sich auch weiterhin an das eine oder andere der von Ihnen bevorzugten Ladengeschäfte zu wenden. Falls das bctr. Geschäft die von Ihnen gewünschten Artikel nicht gerade vorrätig haben sollte, dann wird es gerne bereit sein, sich diese von uns zu beschaffen. Wir empfehlen uns Ihnen und zeichnen hochachtungsvoll Karlsruher Parfümerie- L Toiletten seife n- Fabrik F. Wolff L Sohn G. m. b. H.« Wenn die Ware auch verschieden ist, hier ist der richtige Geist, den man leider bei vielen Verlegern nicht findet. Ich hoffe, daß diese Zeilen manchen Verleger bekehren werden. Eisenach, den 11. Januar 1921. Ern st Martinu, i. Fa. Bacreckesche Buchhdlg. Verantwort!. Red. t. D: R i ch a r d A l b e r t t — Verlag: Der Börsen Druck: Namm » Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der 60 verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Deutsches Buchhändlerbau«. Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 lBuchhändlerhauSs.
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