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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.02.1921
- Strukturtyp
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- 1921-02-28
- Erscheinungsdatum
- 28.02.1921
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- Deutsch
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Redaktioneller Lell. X; 49, 28. Februar 4924. kleinen Schar gleichgesinnter Männer der »Cenlrawerem für das gesamte Buchgewerbe- gegründet, der schon in seinem Na men den von Oslar Hase geprägten, seitdem völlig ins allge meine Bewußlsein übergegangencn Begriff des Buchge werbes als einer untrennbaren Einheit der zusammenge hörigen Berusszweigc enthielt, und der später den Namen Deutscher Buchgewerbeverein annahm. Es ist nicht an der Zeit, im besonderen auSzufllhren, wie dieser Verein unter bescheidensten Verhältnissen im alten, dann im neuen Buchhändlerhause seine Tätigkeit begann, und wie er allmählich unter seinem unermüdlichen Führer seine Ziele zu verwirklichen verstand; wie das Buchgewerbemuseum als Vor bild in technischer und künstlerischer Hinsicht erwuchs, wie die Leipziger Kunstakademie in die maßgebende buchgewerbliche Fach-Hochschule umgewandell wurde und wie das Ausstel- lungs- und Vortragswesen durch den Buchgewerbeverein syste matische Pflege fand, die sich bald in den Leistungen des Ge werbes wohltuend bemerkbar machte, nachdem einmal der An stoß gegeben und das Verantwortlichkeitsgefllhl geweckt war. Und nun konnte Oskar von Hase den größten, kühnsten Schritt wagen, den Plan des eigenen Heims für seine große Schöpfung, das Deutsche Buchgewerbehaus; — seine hoffnungsfrohe Energie hat es fast aus dem Nichts geschaffen, und im Jahre 4999 konnte der stattliche Bau einge weiht werden, als ein rechtes Symbol der Einheit des deut schen Buchgewerbes und als «ine feste Stätte, von der seitdem unendliche Anregung in die deutschen Lande, ja in die Welt hinausgcgangen ist. Denn wenn der Schöpfer selbst sich auch schon im folgenden Jahre als »Altersvorsteher- von der Lei tung zurückzog, um sich anderen Aufgaben zu widmen, so hätte doch alles Kommende, einschließlich unserer gewaltigen inter nationalen Buchgewerbeausstellung von 1944, der »Bugra», nicht erstehen können ohne die festen Grundlagen, die er gelegt hat. Die Verbindung wissenschaftlichen und vcrlegcrisch- gewerblichen Geistes hat hier Wohl ihre schönste Frucht getragen und ist r i ch t u n g g e b « n d geblieben für ganze Generationen deutschen Druckgewerbes und Verlegertums. Ein Mann, der das vollbracht hat, darf mit Fug und Recht eine wahre F ü h - rerngtur genannt werden, und wenn er Wohl öfters nur die großen Linien andeutete, es anderen überlassend, die Durch führung im einzelnen zu übernehmen, so mindert dies nichts an seiner Bedeutung. Gewiß, kleinliches Rechnen liebte er nicht, uitd er ließ auch einmal fünf gerade sein, wenn es seine weitgesteckten Ziele zu erreichen galt; aber diese Ziele waren stets gute und schöne, und stets galt sein Streben nur der Sache, der er diente. Da kannten sein Idealismus, sein un zerstörbarer Optimismus keine Grenzen und was damit nicht übereinstimmte, das sah er nicht, leugnet« er, wollte er nicht wissen; der Wunsch war ihm dann der Vater des Gedankens. So kamen auch seine Schatten — und wer hätte deren keine! — immer wieder vom Lichte her, und wir dürfen von keinem anderen mit besserem Rechte als von ihm das stolze Dtchterwort sagen: Er war ein Mann, nehmt alles nur in allem I Nun wird seine markige, ausgeprägte, echt deutsche Per sönlichkeit unter uns fehlen, aber sein Andenken wird leben bleiben, wie seit! Marmorbild dauernd diese Ehrenhallc ziert. Und eins wollen wir vor allem von ihm behalten, das ist sein unerschütterlicher Z u k u n f t s g l a u b e an das Schicksal des deutschen Volkes und an die hohe Bestimmung unseres Berufs, ein Glaube, den er sich auch in den schwersten Tagen dieser harten Zeit niemals hat nehmen lassen. — über seinem Sarge leuchtet hell das farbenfrohe Gemälde Sascha Schneiders, des Meisters, dem er verständnisvoller Freund und Förderer war; Baldur, der Lichtgott, der in Jugendschön heit über die Mächte der Finsternis triumphiert. Lassen Sie auch uns daran die feste Zuversicht knüpfen, dis dieser Verewigte uns lehren kann und in der er von uns geschieden ist; das wird der beste Dank sein, den wir ihm zollen können. I Zum äußeren Zeichen aber legen wir den Lorbeerkranz an feiner Bahre nieder, geschmückt mit den Farben des Deut-1 242 scheu Reiches, an dessen Wiedererstehung in alter Herrlichkeit wir mit ihm glauben wollen! Der letzte Gruß bei der Beisetzung der Urne auf dem Südfriedhofe in Leipzig am 34. Januar 492 4. Von Pfarrer R. Mühlhausen. Der Friede des Herrn sei mit uns! Roch einmal sammelten sich in Dank und Stolz treue Men schen zu deinem Gedächtnis, du Vielgescgneter, der du viele gesegnet hast. Nun ruhe, was sterblich an dir war, -nach freu diger Arbeit- aus, deine Unvergänglichkeit aber wissen wir geborgen in den Händen des ewigen Herrn der Geister, der dich schuf und der dich rief. Ein srühlingsheilerer Winterlog grüßt dich mit seiner strahlenden Sonnenfüllc, als wolle er über dein Sterben allen Schimmer der Versöhnung und Ver klärung breiten. Fahr' Wohl, du Getreuer, dein die letzte Bitte der stummen Lippen erfüllt ward: Heilige Flamme, nimm mich wieder, die der Odem Gottes schuf! Feuer floß mir durch die Glieder einst bei deinem Schöpferruf; Sonnenwellen sah ich kreisen frsudefunkelnd über mir, und auf flammenden Geleisen, . Vater, kehp ich heim zu dir. Singend wie an einer Wiege bringe brausend mich zur Ruh, und die freie Seele fliege staubverklärt dem Lichte zu! Kleine MMellungen. Jubiläen. — Wie schon in Nr. 33 des Bbl. mitgeteilt, besteht die Firma L. I. K i r ch b e r g e r in BadEms im März d. I. 150 Jahre. Obwohl infolge des am 2. Febr. erfolgten Ablebens ihres Inhabers, des Herrn Joseph Kirchberger, kein Anlaß zum Feiern gegeben ist, so sei dieser Gedenktag hier dennoch festgehalten. Leider hat sich über die Anfänge der Firma nur feststellen lassen, daß der aus Ehrenbreitstein bei Coblenz gebürtige Leopold Joseph Kirchberger im März 1771 in Ems eine Buchhandlung und ein Bankgeschäft gleichen Namens gegründet hat, welch letzteres heute ebenfalls noch besteht und sich in Bankkreisen eines großen Rufes erfreut. 100 Jahre später, im Jahre 1875, übergab ein In haber gleichen Namens das Geschäft seinem Sohne Abraham, der es nach seinem bald darauf erfolgten Tode seinen beiden Söhnen Joseph und Gotthelf hinterlicß. Gotthelf Kirchberger starb im Jahre 1896, und Joseph führte die Handlung bis zu seinem jüngst erfolgten Tode weiter. Mit der Geschichte der Stadt Ems und der Entwicklung ihrer Heil quellen ist die Firma Kirchberger allezeit aufs engste verknüpft gewesen: ihr im Nassauer Hof gelegenes Gcschäftslokal ist stets der Sammelpunkt der Badegäste gewesen, die die reichen Bestände an in- und ausländischer Literatur, sowie an Kunstblättern und Antiquitäten aller Art gern in Augenschein nahmen. Außer Kaiser Wilhelm I-, Kaiser Alexander von Rußland, König Oskar von Schweden, Herzog Friedrich von Anhalt sei ganz besonders der außerordentlich literaturfreundliche und kunst liebende Prinz Georg von Preußen genannt. Sein Schloß Rhcinstein bei Aßmannshausen ist angefüllt mit Gemälden und Stichen, die ihm die Firma Kirchberger auf allen seinen Reisen nachsenden mußte. Mit manchen ihrer .Kunden hatte sich mit der Zeit ein freundschaftliches Ver hältnis herausgebildet, so u. a. mit dem Opcrettendichter Jacques Offen bach, der in Ems seine ersten Werke aufführen ließ. Für Kunst und Antiquitäten haben die Kirchberger stets großes Interesse gehabt und im Laufe der Jahre eine schöne Sammlung alten Porzellans zusammen gebracht, die eine hervorragende Stellung unter den deutschen privaten Sammlungen einnimmt. Dem Sortiment hat sich auch ein kleiner Ver lag zugesellt, der sich ebenfalls auf die Stadt Ems, den Gebrauch ihrer Heilmittel und andere Emser Interessen bezieht. Auf 50 Jahre des Bestehens blickt am 1. März F. Johannsen's Buchdruckerei (Io Hs. Jbbcken) in Schleswig zurück, die. als Druckerei gegründet. Buchhandel zunächst nur nebenher führte. Erst mit dem am 15. September 1894 erfolgten Eintritt von Herrn Johannes Jbbeken trat die Firma mit dem Buchhandel regelrecht in Verbindung. Dieser hatte die von ihm betriebene H. Ehlers' Buch handlung in Einbeck verkauft, um seiner Schwiegermutter, Frau Jda Johannsen geb. Biß, in der Leitung ihres Geschäftes an die Seite zn treten. Seit 1897 ist er Inhaber der Firma, deren Hauptzweig noch heute die Druckerei bildet, die aber unter seiner Leitung auch auf dem Gebiete des Buchhandels schöne Erfolge aufzuweiscn hat.
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