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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.04.1920
- Strukturtyp
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- 1920-04-21
- Erscheinungsdatum
- 21.04.1920
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- Deutsch
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85. 21. April 192«. Redaktioneller Teu. «ri-ndl-» f. ». »gchn. Buchhändlerlehraustalt und BuÄihaudslshochschuls. Von vr. Julius Zeitler. Bildungsfragen werden uns in dieser trüben Zeit, die uns so sehr auf die Pflege der geistigen Güter hlnweist, immer interessieren, daher muß der Grundgedanke des Aufsatzes, den Herr Verlagsbuchhändler Hermann Degener in der Deutschen Berlegerzeitung Nr. 6 vom 15. März über die höhere Ausbildung im Buchhandel veröffentlichte, von jedermann mit größter Auf merksamkeit ausgenommen werden. Nachdem Herr Degener die Geschichte des Gedankens eingehend erörtert hat, geht er auf die Zwecke einer Buchhandelshochschule ein. Einer seits soll sie eine höchste Berufsausbildung gewähren, anderer seits Fachlehrkräfte hernnbilden, die überall, wo ein Bedürfnis danach besteht, für den Buchhändlerstand pädagogisch wirken könn ten. Dies ist auch in den Satzungen zum Ausdruck gebracht. Die zugrunde liegenden Berechnungen des Ftnanzplans stammen noch aus dem Jahre 1916 und sind danach aus den gegenwärtigen Geldwert umzurechnen. In dankenswertester Weise hat Herr Verlagsbuchhündler Degener Vorschläge zu einem viersemestci- gen Studienplan und zu Satzungen bcigegeben, die in 18 Para graphen wohldurchdacht alles Einschlägige regeln. Es erscheint nun wünschenswert, in bezug auf das große und ideale Hochschulprogramm, das hiermit seine erste Veröffent lichung gefunden hat, die Stellung der Buchhändlerlehr- anstalt etwas genau,: zu umschreiben. Herr Degener beschäf tigt sich selbst eindringlich mit der 1853 gegründeten Lehranstalt, deren Schulausschutz er als Vorsitzender angehört und deren gei stiger und Nährvater er also in einem gewissen Sinne auch ist. Der Lehranstalt an sich, die als eine Art Oberrealschule des Buch handels bezeichnet werden kann, widerspricht nun der Gedanke einer Hochschule nicht, aber seit einigen Jahren hat die Lehr anstalt sich schon einen Überbau in Gestalt einer höheren Ab teilung, dezsog. EinjährigenFachkurses, zugelegt, und die Interessen dieser Abteilung sind es, die abzuwägen wären gegenüber den Interessen einer Hochschule. Freilich hören wir auch in dem Aufsatz von dieser höheren Abteilung, und es ist auch der scminar artige Ausbau dieser Abteilung kurz angedcuiet, so wie er beabsichtigt ist und auf dem Programm der Lehranstalt steht. Es sei hier sogleich ergänzt, daß dieser einjährige Fachkurs sich ganz ausgezeichnet entwickelt hat, und daß er sich des regsten Besuchs erfreut. Diese jungen Buchhandelstudierendcn — denn so mutz man die Mitglieder des Fachkurses schon nennen — entwickeln eine ungemeine Auf merksamkeit, und sie verdienen für den Fleiß, mit dem sie den Kollegien folgen, alles Lob. Denn das ist zugleich das Charakte ristische dieser Abteilung, daß auch der Unterrichtsbetrieb sich viel mehr im Sinne von Vorlesungen vorwärtsentwickelt, sodatz auch schon hier eine für die Altersklasse des Fachkurses not wendige Studienform erreicht ist. Jeder Lehrende am Fach kurs spürt die tiefe Dankbarkeit, die ihm aus seinem gefesselten Auditorium entgegenströmt. Und hier steht ja auch das schon recht beträchtliche Unterrichtsmaterial der Buchhändltrlehranstalt und des Fachkurses zur Verfügung. Dazu gesellt sich eine aller regste Anteilnahme an dem, was Leipzig während eines solchen Studienjahrs an geistigen Genüssen sonst bietet. Unsere Buch handelstudierenden, Damen wie Herren, sind in jedem interes santen oder einschlägigen Vortrag zu finden, besonders erfreut sich jede Fachveranstaltung ihres Besuchs. Und wer sich mit un seren Studierenden unterhält, erfährt auch sogleich, daß sic über alle einschlägigen Vorlesungen an der Universität wie an der Handelshochschule unterrichtet sind, und daß sie über einen recht guten Bewcrtungsschlüssel für das, was ihnen im einzelnen ge boten wird, verfügen. Und so wie die gesamte Buchhändler lehranstalt schon eine große Tradition hat, die nicht zerstört werden darf, so besitzt auch schon die Höhere Abteilung ihren eigenartigen Traditionscharakter, der es verdient, in jedem Sinne gepflegt und weiter durchgebildst zu werden. Der Aus bau zu einem speziellen Buchhandclsseminar sollte eben so gefördert werden wie die Neugestaltung einer Buch Han delshochschule. Eine Reihe von Vorlesungen, Übungen, Arbeitsgemeinschaften, die der höheren Abteilung sogleich an- und «inzugliedern wären, könnten dem Ausbau in diesem Sinne alsbald dienen. Sehen wir nun die höhere Abteilung auf einem so glück lichen Wege, so stellt sich der Wunsch ein, daß sie mit der kommen den Buchhandelshochschule in irgendeiner praktischen Form ver knüpft werden möge. An Bildungsgrundlagen erfüllen alle Studierenden die in unserm angezogenen Aufsatz aufgestellten Auf nahmebedingungen. Sie könnten unmittelbar zugleich Studenten der Hochschule sein. Die Hochschule ist als eine viersemestrige gedacht. Es ließe sich denken, daß das Unterrichtsjahr der höhe- ren Abteilung im wesentlichen den Erfordernissen der ersten beiden Semester der Hochschule Rechnung trägt. Es würde sich dann empfehlen, einige Vorlesungen in der Lehranstalt selbst stattsinden zu lassen. Der Schulausschutz würde sein schönes Unterrichtsgebäude nicht entsprechend ausnutzen, wenn er nicht wenigstens auch in diesem selbst Vorlesungen veranstaltete. Da der einjährige Fachkurs seine eigenen Ziele hat, wird sich auch sein innerer Ausbau selbständig vollziehen müssen, sei es durch Angltederung einiger weiterer Lehrgänge, sei es durch Anbahnung seminaristischer Unierrichtsformen. Was aber die Beziehung zur Buchhandelshochschule anlangt, so würde den Studierenden der höheren Abteilung die Berechtigung zu ver leihen sein, bestimmte Fächer an der Buchhandelshochschule, für die sie sich interessieren, zu belegen. Ferner würde diesen Studierenden die Berechtigung offen zu halten sein, in die Buchhandelshochschule überzutreten, ihr also im 3. und 4. Se mester des für sie projektierten Lehrgangs anzugehören. Vielleicht würde durch ein« solche Gliederung den speziellen Zielen, die sich das Hochschulprogramm steckt, ganz besonders Rechnung getragen, denn die mög lichst intensive Ausbildung und Schulung von Buchhandels- angehörigeu wird nicht völlig identisch sein können mit einem Lehrziel, das die Erziehung von Buchhandelspädagogen im Auge hat. Es wird Wohl auch Rücksicht darauf zu nehmen sein, daß die rein lehrhafte Übermittlung von Wissen in unserem Buch handel eine Grenze hat. Der Buchhandel ist darin in sehr be deutsamer Weis« der Universität verwandt. Wenn einer nicht das Zeug zu einem tüchtigen Sortimenter oder Verleger in sich hat, so wird es ihm auch der beste Unterricht nicht bringen. Den Marschallstab zum Verlagsbuchhündler verleiht nur eine per sönliche Begabung, das kann jeder, der seine Zeit mit erlebt, schon aus den Verlagsgründungen der letzten dreitzig Jahre entnehmen. Damit soll aber die Notwendigkeit eines Hochschul abschlusses für die gesamte buchhändlerische Bildung in keinem Sinne beeinträchtigt sein; es sei vielmehr ausdrücklich der Freude Ausdruck gegeben, daß mit den von Herrn Degener an gebahnten Schritten das Bildungswesen des Buchhändlers die wünschenswerte Krönung erhält. Freuen wir uns, daß unsere Buchhandelshochschulc aus dem Marsche ist. Sie wird zwar noch mancherlei Kombination und Organisation erfordern, und Herr Verlagsbuchhändler Degener, der das größte Verdienst an dem Programm der Hochschule hat, und der als der eigentliche Vater des Hochschulgedankens be zeichnet werden mutz, wird noch diel Arbeit und Mühe auf sie verwenden müssen. Wie ihm dafür von jedem Buchhändler, dem es um seine Bildung ernst ist, der aufrichtigste Dank gezollt wer den mutz, so mutz seine Gründung selbst, die in so weitgehendem Matze der Geistes- und Standcsbildung des Buchhändlers dient, und die sich zum größten Segen für den Buchhandel entfallen muß, aufs wärmst« begrüßt werden. Minerva, Lahrbuch der gelehrten Welt. Begründet von vr. R. Kukula und vr. K. Trübner. Vier» ? ! nndzwanzlgster Jahrgang tüüv. Mit dem Bildnis von Professor vr. Rudolf Kjellen in Upsala. Kl. 8°. XIX u. 1148 u. 43 S. Anz. Berlin und Leipzig 1920, Bereini gung wissenschaftlicher Verleger Walter de Grupter L Co. Gebündelt in Halbleinen Ladenpreis 42.—. Das Jahrbuch, über dessen wissenschaftlichen und sonstigen Wert kein Wort verloren zu werden braucht — ist es doch stets ein lebhaftes 383
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