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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.09.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-09-10
- Erscheinungsdatum
- 10.09.1917
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Nr. 211. ^ Lxe rii'p ici c-^znin 'eigev ^Epbrcuü^ ^ i^Iarp 7! Mitglieder für die ^eile lO^Pj.. sllr >/. 6. 32 27?. j?att 5s M-. ! ! jährli» frei SeichSftsßcUe oder 3S Mark bei -poftüberweifung ;; fiir'/, S. 1? M. statt IS M. Stellengejuche werden mit 10 -Pf. pro, r innerkald des Deutlchen iNelches. Richtmitglieder im LE Leile bersckact. — In dem illustrierten Teil: für Mitglieder 1 r Deurjcheu Reichs zahlen für jedes Exemplar 30 Mark bez.N des DSrjsndersins die vieraefpaltene -Petitzeile oder deren < ?36 MorS jährlich. Dach dem Nusland erfolg? LisferungZr Äar1m15pf^'/.6-13.5<>M..'/26.26M..S.sSM.; fur-Nicht-« ? über Leipzig oder durch Kreuzband, an Dichtmitglieder in^j Mitglieder -d -Pf.» 32 M-, SO M., 100 M. —.Vsilagen werden « ;dlejem Fall« gegen 5 Mark Sujchlag für jedes Exemplar.»» nicht angenommen.—Deiderjeitiger Erfüllungsort ist Leipzig : U^Mumd'LWr'1?lwerMs'ö'erMÄ1^MBW Leipzig, Montag den 10. September 1917. 84. Jahrgang. Redaktioneller Teil Allgemeiner Deutscher Buchhandlungs- Gehilfen Verband. Im Monat August gelangten zur Auszahlung: 2123.— Krankengelder. 1200.— Begräbnisgelder. 40.— .kk Witwengelder, einschl, Zuschläge, 870,— Nolstandsunterstützungen, Leipzig, 5. August 1917, Der Vorstand. Psychologische Grundlagen für die Auswahl der Lektüre Jugendlicher. Bon KurtLoele. Seelenknnde und Seelensorschung in rein wissenschaftlichem Sinne ist im allgemeinen nicht Sache des Buchhändlers, ebenso wenig wie der Handel mit Büchern Sache des Pädagogen sein kann. Gleichwohl ist die unbewußte oder unwissenschaftliche, lediglich auf der Erfahrung und der Kenntnis seiner Abnehmer beruhende instinktive psychologische Betätigung des Buchhänd lers nicht unbeträchtlich, wenn man die Verschiedenartigkeit des bücherlesenden und bücherkausenden Publikums in Rechnung zieht. Bücher mit Menschen zusammenzusllhren, heißt jene feinen und oft schwer wahrnehmbaren Saitentöne anschlagen hören, die einen Gleichklang zwischen der Seele des Buches und seines Lesers ergeben, heißt die wissenschaftlichen Interessen und tausen derlei Neigungen und Liebhabereien der Abnehmer ebensogut kennen oder kennen lernen wie die Bücher selbst, die auf Lager stehen oder tagtäglich eintreffen. Es ist gewiß nicht zuviel ge sagt, wenn man behauchet, daß eine solche mit rastlosem Eifer angeslrebie Wechselwirkung zu den Grundlagen des lmchhänd- lerischen Erfolges gehör!. Dieser Umstand könnte uns für ge wisse schwierige Fälle nahelegen, die Ergebnisse wissenschaftlich- psychologischer Erforschung und Erfahrung zu verfolgen und so weit als möglich unserer Praxis nutzbar zu machen. Es würde sich darum handeln, beachtenswerte theoretische Resultate in die Praxis zu übertragen und die Arbeit der wissenschaftlichen Päda gogik beim Büchcrverkauf nach Möglichkeit zu unterstützen. Ganz besonders dürste eine solche Betätigung bei der Bücherversorgung jenes Lebensalters unserer Abnehmerkreise zytreffen, das wir als das der »Jugendlichen« bezeichnen, jene Zeit der nach Ab schluß der Volksschulbildung beginnenden männlichen und Weib-'' lichen Reife, eine Übergangszeit, die eine Lektüreauswahl um so schwieriger macht, ats es oft unmöglich erscheint, eine sichere Scheidelinie zwischen Jugend und Erwachsensein zu ziehen. Hier hat selbstverständlich der Pädagoge und Psychologe von Fach mehr Gelegenheit, tiefere Einblicke in die Herzen der in Frage kommenden Individuen zu gewinnen und sich ein zutreffendes und abschließendes Urteil über ihre geistigen Neigungen und Bedürfnisse zu bilden, weil er mi! der Gesamtheit der Jugend lichen durch Schule und Fortbildungsschule in dauernder und engerer Verbindung steht, als der Buchhändler. Andererseits handelt es sich für den Buchhändler um jenen Teil seiner Käuscr- kreise, bei dem es darauf ankommi, vorhandene Keime und Nei gungen zu entwickeln und in gesunden Bahnen zu erhalten sowie diese Abnehmer dauernd zu fesseln und sich auch für später als Kunden zu erhalten. Dieser Umstand läßt uns die auf reifer Er fahrung und sicherer Beobachtungsgabe beruhenden Darlegungen F r. v. B o r st e l S in Nr. 3 vom 17. Jan. 1917 der P ä d a g o « gischen Reform unter dem Titel »Erziehung zum Buch bei unserer Volksjugend« als recht beachtens wert erscheinen, weil sie aus rein psychologischer Grundlage auf gebaut sind. Es dürste deshalb der Versuch kein müßiges Unter fangen sein, die wesentlichen theoretischen und praktischen Ge sichtspunkte, die sich aus der ausführlichen Arbeit ergeben, dar zulegen und, wo es möglich erscheint, in Beziehung zur Aufgabe des Buchhändlers zu bringen. Bei den männlichen Jugendlichen unterscheidet v. Börstel zwei Entwicklungsperioden. Die Kennzeichen der ersten sind da? völlige Eingestelllsein auf Aktion: Abenleuergier, Tatendrang, of! noch kindischer Zerstörungstrieb, das Bestreben nach Gel- lcndmachung der Persönlichkeit, Streitlust, egoistische Regungen, die dem oberflächlichen Beobachter als Grausamkeit und Roheit erscheinen, im Grunde aber primitive Äußerungen des Persön- lichkeitsgefühls darstellen. Hier kann bei kräftigen Naturen eine Veredlung zum bewußten Führerehrgeiz einlreten, während an dere sich unterordnen. Wir finden die Spuren sozialer Regungen in Gestalt jugendlichen Gemeinschaftslebens, die unbewußte An lehnung an eine» gleichgestimmten Menschen, das Freundschasts- bedürfnis. Beherrscht wird diese Periode von den Gefühlen des Lebensenthusiasmus, dem Überschwang der Jugendtränme, der Phantastik und Romantik, daneben dem Frohsinn. Mit dem Auf- tauchcn des Humors tritt die seelische Mannbarkeit ein. Als auf den Tatendrang der Jugendlichen eingestellte Lektüre nennt v. Börstel geeignete Abenteuer- und Phantastik-Liieralur, Ander sens Märchen, Heldensagen, Volksbücher, die Anioren Looper, Gerstäcker, Liliencron, Frenssen, Peter Moor.' Dem Führer- ehrgeiz, der Freude am heroischen Durchgreifen, an weitaus- schauenden Plänen, an gehäuften Schwierigkeiten, an kühnem, auch bedrängendste Gefahren überwindendem Heldenmut ent sprechen z. B. folgende Bücher: Meyer, Jürg Jenatsch, Wolfs, Der Sülfmeister, Raabe, Tie schwarze Galeere, Rosegger, Peter Mayr, Schreckenbach, Der böse Baron von Krosigk, Die ge treue» Kleists, dem Kamerad schaftsgesühl: Rosegger, Wildenbrnch, Das edle Blut, Raabe, Auf dem Wege nach Hause, Meyer, Gustav Adolfs Page, Kurz, Schillers Heimatsjahrs, Frey tag, Soll und Haben, Frommel, Das Heinerle von Lindenbronn, Schmitthenner, Die Frühglocke, Slrautz, Freund Hein: den Ge fühlen der Romantik und Phantastik: Gulliver, Ton Quijote, kühne Seefahrer, Werner, Kniest, Wind und Wellen, Aus Sturm und Not, Spielhagen, Deutsche Pioniere, Baierleiu, Bei den roten Indianern, Für diese Periode kommen auch T i e r - u n d I a g d g e s ch i ch n in Frage, wie Ebncr-Eschen- bach, Krambambuli, Löns, Dahinlen in der Heide, Mümmel mann, ferner auf Lebensbcjahnng und Tüchtigkeit eingestellte Bücher, wie Storm, Pole Poppenspälcr, Böljer Basch, Der Schimmelreiter, Ludwig, Zwischen Himmel und Erde, Jmmermnnn, Oberhof, Anzengruber, Sternsteinhof, Mörike, Mo zart auf der Reise nach Prag, Raabe, Chronik der Sperlings- gasse, Der Hungerpastor, Rosegger, Jakob der Letzte, Hans- jakob, Valentin der Nagler, Zahn, Helden des Alltags, Villinger, 1069
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