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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.06.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-06-11
- Erscheinungsdatum
- 11.06.1917
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktioneller Teil. Hr 133, 11. Juni 191 r. Bolckmar bereit ist, seinen geschäftlichen Scharfblick, seine reiche Erfahrung und Arbeitsfreudigkeit in den Dienst des Börsenbereins zu stellen. Gerade für das Amt des Schatzmeisters sind diese Eigenschaften unentbehrlich. Den Bedenken, die gegen eine Wahl des Herrn Paetsch, der wiederholt in recht scharfer Weise für die Interessen des Sortiments eingetreten ist, von manchen unsrer Mitglieder vielleicht erhoben werden, haben wir uns durchaus nicht verschlossen. Wir haben aber das volle Vertrauen zu der Persönlichkeit des Herrn Paetsch, daß er, in das verantwortungsvolle Amt des Börsenvereins berufen, der Pflicht, die allgemeinen Interessen des Buchhandels und nicht nur die Interessen eines einzelnen Zweiges zu vertreten, in charaktervoller Weise gerecht werden wird. Die Deutsche B u ch h ä n d l c r g i l d e ist zur vorigen Ostermesse gegründet worden. Damit hat sich das Sortiment eine Organisation geschaffen, von der es hofft, seine Interessen nachdrücklicher vertreten zu sehen, als dies nach der Ansicht mancher Sortimenter von den Kreis- und Ortsvereinen und deren Zusammenschluß, dem Verband der Kreis- und Orts vereine, geschehen konnte. Der Deutsche Verlegerverein wird dieser Vertretung mit voller Sachlichkeit und Unparteilichkeit gegenüberstehen und stets bereit sein, alle die beiderseitigen Interessen berührenden Fragen in sachlicher und wohlwollender Weise zu behandeln. Wir hoffen, daß von der anderen Seite hierzu stets die Möglichkeit gegeben werden wird; verkennen auch nicht, daß bei der Begründung einer neuen Organisation vereinzelte Fehler nicht werden ausbleiben können, denen ein allzugroßes Gewicht beizulegen nicht angezeigt erscheint. Den noch haben wir uns genötigt gesehen, das erste von der Gilde herausgegcbene Anzeigewerbeschreiben wegen seiner Form zurückzuweisen, haben aber auf jede weitere Polemik hierüber verzichtet. Ebenso können wir die Stellung der Gilde gegen über dem Börsenverein, die in einem Aufsatz »Zur Sanierung des Börsenvereins« zum Ausdruck gekommen ist und eine scharfe Zurückweisung seitens des Ersten Vorstehers des Börsenvereins veranlaßt Hai, nicht billigen. Es ist das ein Fehlgriff, der ebenso wie die Wahl des irreführenden Namens im Interesse des Börsenbereins sowohl wie auch im wohlverstandenen Interesse der Gilde selbst besser vermieden worden wäre. Angesichts des Rückganges des Umsatzes, der stetig steigen den Spesen und der sonstigen Schwierigkeiten des Betriebs ist es begreiflich, wenn das Bedürfnis des Sortiments nach einer Steigerung des Verleger-Rabatts immer drin gender wird. Auch in diesem Jahre sind uns solche Wünsche, namentlich von den Vorkämpfern für diesen Teil der Sorti- menterbewegung, Kreis Norden und Hamburg-Altona, wie auch von dem Verein der Kölner und der Münchner Buchhändler geäußert worden. Die Bestrebungen gehen meistens dahin, den Rechnungsrabatt auf mindestens 30 Prozent und den Bar rabatt auf mindestens 35 Prozeni zu erhöhen und die im Z 7 der Verkaufsordnung vorgesehene Rabattgrenzc von 25 Pro zent auf 30 Prozent hinaufzusetzen. Ferner ist der Vorschlag gemacht worden, das Meßagio um 4 Prozent zu erhöhen. Allen diesen Vorschlägen gegenüber müssen wir an dem stets von uns eingenommenen Standpunkt festhalten, dem wir auch in Nr. 345 unsrer »Mitteilungen« Ausdruck gegeben haben, daß auch beim besten Willen, den Wünschen des Sortiments entgegen zukommen, kaum ein Verleger in der Lage sein wird, allge meine Erklärungen über den Rabatt, den er bei seinen ein zelnen Verlagswerken dem Sortiment einräumen kann, abzu- gcben; daß vielmehr dem Verleger die Möglichkeit offengchalten bleiben muß, bei jedem einzelnen Verlagsunternehmen den Rabatt zu bestimmen, der unter sorgsamer Berücksichtigung aller in Betracht kommenden Umstände angemessen und notwendig erscheint. Dieser Standpunkt ist u. a. von Herrn vr. Wilhelm R u p r e ch l - Göttiuge» sowie unserm ersten Vorsteher, Herrn Eduard Urban- Berlin, in eingehender und, wie wir glau- ven, durchaus überzeugender Weise vertreten worden Auch die 666 von der Gilde aufgenommene, recht lehrreiche Statistik scheint die Richtigkeit der dort vertretenen Anschauungen zu beweisen. Berechnet man den Durchschnitt der in dieser Statistik wieder gegebenen Spesen- und Brutto-Gewinn-Prozentsätze, so ergeben diese 18,2 Prozent Spesen und 30 Prozent Brutto-Gewinn vom Umsatz, sodaß sich also ein Reingewinn von durchschnittlich 12 Prozent ergibt. Ist dieser Satz auch nicht hoch, so ist doch zu bedenken, daß es sich um einen nahezu risikolosen Betrieb handelt, der also naturgemäß auch mit niedrigerem prozen tualem Reingewinn zu rechnen hat, und es ist zu bezweifeln, ob alle Verlagsgeschäfte trotz des unverhältnismäßig viel höhe ren Risikos mit demselben Reingewinn arbeiten. Die extremen Fälle nach der Statistik der Gilde ergeben eine merkwürdige Übereinstimmung, nämlich bei 5 Prozent Spesen und 20 Prozent Brutto-Gewinn 15 Prozent Reingewinn und bei 32°/» Spesen und 47 Prozent Brutto-Gewinn 141- Prozent. Auch ist zu be denken, daß nicht einmal die Hälfte der befragten Gildemitglie der geantwortet hat. Es ist anzunehmen, daß vorwiegend diejenigen geantwortet haben werden, die mit ihren geschäft lichen Ergebnissen nicht zufrieden und sie aus Grund der vor- genommenen Umfrage zu verbessern bestrebt gewesen sind. Mutzten wir daher den Anregungen auf allgemeine Erhöhung des Rabatts eine Ablehnung entgegcnstellen, so erkennen doch auch wir den Standpunkt als richtig an, daß aus dem dem Verleger eingeräumten Recht der Festsetzung des Ladenpreises einerseits, der Bezugsbedingungen anderseits die Pflicht folgt, beide so zu bestimmen, daß dem zwischen ihnen eingeschlossenen Sortiment ein angemessener Verdienst bleibt. Unsere wegen der Abrechnung zur Ost ermesse in den beiden vorhergehenden Jahren getroffenen Maßnahmen haben sich im allgemeinen bewährt. Wir haben deshalb ge glaubt, auch in diesem Jahre an ihnen festhalten zu sollen, und in den »Mitteilungen« vorgeschlagen, den Sortimentern Er leichterungen zu gewähren, soweit diese den Nachweis erbringen, daß ihnen eine pünktliche Erledigung nicht möglich gewesen ist. <S. »Mitteilungen« Nr. 346 v. 23. II. 1917.) Diese Erklärung ist vom Vorstand des Börsenvereins in dankenswerter Weise unterstützt werden und im Börsenblatt Nr. 46 vom 24. Februar d. I. zum Abdruck gelangt. Bei dem großen Persoualmaugel im Sortiment ist es nur im beiderseitigen Interesse gelegen, wenn der Verleger mög lichst viel disponieren läßt und von seinem Rechte des vor zeitigen Rückvcrlaugcns von Dispouenden nur in solchen Fällen Gebrauch macht, wo eine wirklich dringende Notwendigkeit hierzu vorliegt. Werden jetzt Dispouenden in großem Umfange vor der Zeit zurückverlaugt, so wird der Sortimenter auch beim besten Willen oft nicht in der Lage sein, solchen Wünschen z» entsprechen, und bei den großen Transportschwierigkeite» und Verzögerungen ist zu befürchten, daß der Verleger nicht einmal in den Besitz seiner Exemplare kommt, sondern daß diese über mäßig lange unterwegs bleiben oder womöglich an falsche Be stimmungsorte befördert werden. Wir haben deshalb eine Auf forderung im Börsenblatt und den »Mitteilungen« veröffent licht, das Rückvcrlangen von Disponenden nach Möglichkeit ein- zuschränken. Die rechtzeitige Einsendung von Remittcnden- fakturen ist für die ordnungsmäßige Erledigung des Ab- rechnungsgeschüfts von größter Wichtigkeit. Wir haben des halb zum Jahresschluß regelmäßig in den »Mitteilungen« dar auf aufmerksam gemacht und möchten nicht unterlassen, auch hier darauf hinzuweisen, daß immer noch viele Klagen über verspätete Einsendung von Remittendeufakturen laut werden. Es ist vorgekommen, daß eine große, im Alphabet ganz vorn stehende Firma ihre Remittendenfakturen Mitte Februar d. I. noch nicht versandt hatte. Auch empfehlen wir dringend, un handliche Formale zu vermeiden. Es ist unzweifelhaft in dieser Hinsicht schon vieles besser geworden, und wir hoffen, daß die wenigen Verleger, die bisher das übergroße Format noch bei behalten haben, bald zu kleineren übergehen werden.
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