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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.05.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1916-05-23
- Erscheinungsdatum
- 23.05.1916
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- Deutsch
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Fertige Bücher. ^ 118, 23. Mai 1916. Verlag -er Hahnschen Srrchhanölung in Hannover^ Hannover, den 21. Illai 1916. hochinteressante Neuheiten erschienen, die das Interesse jedes Gebildeten beanspruchen, ganz besonders aber von Theaterfreunden, Musikern und Literarhistorikern mit Freuden beglicht werden dürften, wir 'begnügen uns damit, Inhalt bezw. Vorwort, zum Abdruck zu bringen, aus denen jedermann sofort ersehen kann, wie reich und vielseitig der Inhalt ist und möchten nur noch hinzu fügen, daß die Schreibweise beider Bücher eine geistvolle und fesselnde ist. ^n unsersni Verlage sind soeben zwei reizvolle, Richarö-Wagner-Stu-ien^ Neue Untersuchungen über Sie Persönlichkeit uvS öas «ulturwrrk ües Sapreucher Meisters von Theodor /lbbetmrper Sr. S". IV, 276 Seiten. Preis elegant gebun-en M. 7.50 »rü., M. 5.- nett», M. 4.50 bar Kbb-tmeger ist Pädagog- und Musiker. Ms langjähriger Cp-rnr-zensen« einer hannoverschen Tageszeitung ist er dem hannoverschen Publikum eine längst vertraute Persönlichkeit, deren musikalischem Urteil man sich gern unterwirft. Vorwort. In einer Zeit, wo Wagners äußerer Ruhm seinen Zcnith vielleicht schon überschritten hat und wo - Mars die Stunde regiert, eine Wagnerschrift auf' den gerade mit Magnerliteratur erschrecklich überschwemmten Bücher markt zu bringen, mag gar manchem als ein mehr als kühnliches Unterfangen erscheinen. Uber die Bedenken mancherlei Art, die der Herausgabe dieser Studien ent gegenstanden, bin ich mir denn auch nicht einen Augen blick im unklaren gewesen; und doch habe ich geglaubt, diese Bedenken ruhig zerstreuen zu dürfen. Ich halte nämlich dafür, daß wir wohl ein gerüttelt und über flüssig Matz von rein - iobrednerischen Magnerbüchern, nicht aber eine der nun allgemach möglich und nötig gewordenen „ objekhiDjen" Würdigung des großen Bagreuther Meisters entsprechende Anzahl von Wagner- fchriften besitzen, Schriften, die Wagners Erscheinung mit reiner Unvoreingenommenheit und größtmöglicher Sachlichkeit ins Auge fassen, Abhandlungen, die gleich weit von einer kritiklosen Verhimmelung wie von einer radikalen „Verleihung" des Meisters entfernt sind. Mit anderen Worten; ich erachte, daß die Wagnersrage noch heute besteht und noch nach Antworten heischt, aber jetzt nach Antworten, die „ohne Hörner und Zähne" sind, die ohne Umschweife und unverblümt zum Aus druck bringen, was nach dem jetzigen Stande der Forschung „ist" in Sachen Wagners. Infolge der nun gewonnenen genügenden Zeit weite ist solche sachlichere Beurteilung Wagners möglich geworden. Sie wird bei dem bisherigen vorherrschen der nur-paneggrischen Schriften notwendig polemischen Charakter annehmen müssen. Line streithafte Art wird sie auch nach der Seite zu zeigen haben, von welcher unberechtigte feindliche Anwürse und übertrieben ab fällige Urteile kommen. Aber es besteht nicht nur deshalb heute noch eine Wagnersrage, weil des Meisters Erscheinung erst jetzt in den richtigen „objektiven" Blickpunkt zu rücken be ginnt, sondern auch aus dem Grunde, weil Wagner ein Genie war. von Genies aber gilt in noch höherem Maße als vom gewöhnlichen Sterblichen - die doch auch schon auf keine Formel zu bringende Mikrokosmen und als solche Abbilder des rätselhaften Mairokosmus sind — daß sie nie ganz ausgekannt werden können, Die Shakespeare, Goethe, Schiller, Ibsen, Bruno, Spinoza, Leibniz, Hegel u. a. geben noch heute auch kundigen Thebanern genug tief gründiger Rätsel auf. Die Wagnerfrage setzt sich aus vielen Einzelfragen zusammen. Unter diesen habe ich besonders diejenigen ins Auge gefaßt, über die meines Erachtens bislang eine vorläufig ausreichende Antwort noch nicht gegeben worden ist. Ich rechne dahin z. B. Wagners Verhält nis zu Feuerbach, zu Schopenhauer, zur Romantik, zu probleinen des Diiultismus u. a. Daneben habe ich auch alle die Wagner-Themata in den Rrsis meiner Untersuchungen gezogen, die nach Ansicht namentlich der gesinnungstüchtigen Wagneriten als über jegliche Erörterung hinausgehoben angesehen werden, z. 8. die Leitmotivik, Wagners reinmusikalische Stellung u. a. m. Indem ich so den „ganzen Wagner" ins Auge faßte, ergab sich bei des Meisters staunenerregender Vielseitig keit, die ihre Wellenkreise über fast alle Rulturgebiete zog, ein Ausgreifen auf alle möglichen Gebiete geistiger Fragen. So nur war der Wirkung aller Lnergiesummsn nachzuspüren, die von dem Meister ausgegangen sind. Äußerlich Neues in der Wagnersache vorgebracht zu haben, schmeichle ich mir nicht. „Alles Gescheite ist schon gedacht worden; man muß nur versuchen, es noch einmal zu denken", sagt Goethe. Oie Repetition aber ist di« Stiefmutter der Illusionen.
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