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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.02.1919
- Strukturtyp
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- Band
- 1919-02-12
- Erscheinungsdatum
- 12.02.1919
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. X- 33. 12. Februar ISIS. gegen die Gewährung von Rabatt sind, erklärt worden ist: Ausnahmen müssen da sein. Es ist gesagt worden: in Amerika wird sich kein Ladenpreis halten lassen, im Orient wird es auch nicht gehen. Sie sehen selbst, daß die Herren das nicht für durch führbar halten. Das möchte ich sehr zu erwägen gebe». Die Her ren, die das Zirkular unterzeichnet haben, haben gesagt: Es ist jetzt große Teuerung, es ist deshalb die beste Zeit, zu sagen, wir können keinen Rabatt mehr geben. Aber auf der anderen Seite wird die Wicderaukuüpfung erheblich erschwert werden, wenn wir sagen müssen, daß die Bedingungen, die bis jetzt ge golten haben, Wegfällen müssen. Ich möchte zur Erwägung geben, daß die Sache für den Verlag sehr ernst ist. Daraus möchte ich aufmerksam machen, wie der deutsche Exporteur ar beitet, der sich nicht begnügt, daß er Bestellungen bekommt, son dern der dafür sorgt, daß er Bestellungen bekommt, durch Zirku lare usw. Ich gebe z. B. vierteljährlich einen Bericht heraus über Neuerscheinungen auf dem Gebiete der Rechts- und Staats- Wissenschaften. die sämtliche Länder umfassen. Es ist eine große Arbeit, der Verdienst kommt nicht einfach in den Schoß geflogen. Der Verlag wird cs erlebe», daß er die Scharte nicht auswetzen kann, wenn er es unternimmt, die Exporteure kaltzustellen. Herr Voerster: Wir haben in den Vorträgen der drei Her ren Berichterstatter und in der Aussprache sehr interessante Dinge gehört. Nach meiner Auffassung waren es aber Augen blicks-Photographien. aus denen man sich kein Bild über die Frage machen kann, um die cs sich handelt. Ich glaube nicht, daß mau sich in einer großen Versammlung zu praktischen Maß nahmen entschließen kann. Ich glaube vielmehr, daß es rich tiger ist, wenn i» der heutigen Versammlung ein Ausschuß ge wählt würde, der die Frage des Auslandbuchhandels näher studiert und daun dem Vorstand des Berlcgervereins Vorschläge macht, nach welcher Richtung eine Förderung des Ausland- vuchhandels erreicht werden kann. Ich möchte eine ganze Reihe von Punkten erwähnen, die der Erörterung bedürfen. Es ist von Herrn Loewe daraus hingewiescu worden, daß das Ver- trtebsmaterial für den Auslandbuchhandel verbessert werden muß. Ich glaube, diese Anregung ist außerordentlich dankens wert und nicht allzuschwcr durchzusühren, denn das Rohmaterial für eine Verbesserung liegt ja in unseren Bibliographien vor. es handelt sich nur darum. Leute zu finden, die da wissen, was das Ausland braucht, und die wissen, cs in die richtige Form zu bringen. Ob man sich mit den Inhaltsangaben in deutschen Büchern begnügt oder fremdsprachige, englische, französische, spa nische usw. Inhaltsangaben zu Hilfe nimmt, ist eine zweite Frage, die zu erörtern wäre. Meine persönliche Erfahrung wäh rend des Krieges ist, daß der Auslandbuchhaudel nicht einge schlafen ist. Ich habe die Erfahrung gemacht, daß der Verkehr nach den Ländern, die noch offen für uns sind, außerordentlich gewachsen ist. Es mag das daran liegen, daß dis deutsche Valuta sehr niedrig ist. sodatz der Auslandbuchhandel Anlaß hat, deutsche Bücher zu Hamstern, um sie nachher wieder zu verkaufen, sei es nach Deutschland oder anderen Ländern. Ich bin Optimist, ich glaube, wir werden einen baldigen Aufstieg nach dem Kriege zu verzeichnen haben. Ich möchte die Anregung geben, einen Ausschuß einzusetzen, der die Frage kritisch studiert und dann weitere Vorschläge macht. Herr Loewe: Ich möchte in bezug auf das. was Herr Hierse- mann gesagt hat. nochmals daran erinnern, daß ich nicht von einer Zentrale in Amerika gesprochen habe, sondern daß ich von Verlagsniederlassungen in Amerika gesprochen habe. Wir haben zwei Beispiele für solche Niederlassungen, die beide florieren. Warum sollen wir andere Firmen deutsches Gut ausschlachten lassen? Das können wir ebensogut. Jedenfalls könnten deut sche Verlagsniederlassungen in Amerika uns ungemein nützen, weil sie zugleich als Rückgrat für unsere Bestrebungen dienen könnten. Die früher deutschen Firmen sind nicht mehr deutsch. Ich war wiederholt in Amerika, und es ging mir so wie Herrn vr. Meiner, wenn ich einen deutschen Buchhändler suchte, war er im 4. oder 5. Stock. Eine vernünftige Auslage war nicht zu finde». Ich habe eine deutsche Filiale in New Uork vorgc« schlagen, weil ich nicht einsehen kann, warum die Leute dort drüben die großen Gewinne einheimsen sollen. Sie verkaufen i08 doch nur die Bücher, die sic verkaufen müssen, und sie wer den nach dem Kriege immer mehr das deutsche Buch zurück schieben. Es ist deshalb notwendig, deutsche Auslandnieder- lassuugen zu errichten. Kommissionsgeschäfte nach deutschem Muster. Ich glaub- bestimmt, daß ein derartiges Geschäft dort seine Zukunft hat. Dann habe ich Staatshilfe vorgeschlagen. Ich bin der letzte, der sich an Slaatshilfe anlehnt. Aber ich habe gesagt, daß das im Anschluß an das Smitbsonion Institute in Deutschland be gründete Amerika-Institut, das vielleicht wenig bekannt ist, das aber doch schon eine große Rolle spielt, zum Teil in eine buch- händlerische Anstalt umgewandelt werden könnte. Es ist wieder holt davon gesprochen worden, daß das Institut vielleicht auf- gegeben werden soll. Aber große Anstalten schicken ihre Ver öffentlichungen. Patentschriften usw. hinüber. Ich erwarte nicht, daß die Regierung uns unterstützt, aber die Regierung soll uns Arbeit geben, für die sie jetzt andere Leute bezahlt, und an der wir unter Umständen verdienen können. Ich bin nicht persönlich geworden. Da aber der Name Stecher! einmal gefallen ist, möchte ich darauf zurückkommen. Ich war bis zu meiner Internierung lg Monate in London und habe mit eigenen Augen die Inserate der Firma Stecher! ge lesen, daß ihr Inhaber nicht Deutscher, sondern Schweizer sei, daß ihr Inhaber mit dem englischen Vorgehen einverstanden sei usw. Meine Herren! Die Firma Stecher! ist in England genau so unbeliebt wie in Deutschland; infolge ihrer Schleuderei hat sie viele Geschäfte geschädigt. Sie war es auch, die guten Firmen, wie Steiger, Westermann usw., den Boden in New Dort abgegraben hat, und die hatten mehr zu bedeuten als Stechern Ich möchte hier weiter Firmen nennen wie Hermann, Paris, und vor allem William Heinemann, der unseren Kaiser einen Uogalvmaniao genannt hat. Das wollen wir nicht vergessen, wir wollen später darauf zurückkommen. Daß die Deutschen im Auslande gewöhnlich Ausländer werden, liegt daran, daß sich im Inland- keiner um sie kümmert. In England habe ich in meiner 23jährigen Tätigkeit nicht einmal de» Besuch eines deut- scheu Verlegers erhalten. Ich habe im Anfang begonnen, wissen schaftliche Bücher an wissenschaftliche Institute zu versenden. Sie sind sämtlich zurückgekommen mit dem Bemerken: Wir können diese Sachen aus Deutschland mit Rabatt bekommen. Dann hat schließlich eine deutsche Firma mir erklärt: Wir schicken nur Sortiment in feste Rechnung, bei Annahme von Neuerscheinun gen in Kommission. Darauf hin habe ich den deutschen Rech- nungs-Sortimcntsbezug ganz aufgegcben und nur noch bar be zogen. Ich hatte auf diese Weise allerdings nur Verluste, ich verlor Agio usw. Man sollte wenigstens eine kleine Belohnung haben, wenn man im Auslands deutsche Bücher führt. ISchluß solgt.j Von der französischen Buchhandelspropaganda. Im Verlaufe der letzten vier Jahre ist au dieser Stelle des öftc reu aus die brweiterungsbestrcbungen des französischen Buchhandels aufmerksam gemacht worden, wie dieser sie namentlich im Hinblicke auf das Frankreich Nächstliegende Land, nämlich auf Belgien, hegl Es war berichtet worden, wie sich das flämische Buchwesen auf den er warteten großen Vorstoß dadurch zu rüsten suche, daß Sortimenter und Verleger in Flämisch-Belgicn einen besonderen Jntercsscnverband geschlossen und zur Erleichterung des Bücherbezugs aus Holland und aus Deutschland sowie des innerbclgischen Bücherumsatzes ein genos senschaftliches Barsortimcnt zu Antwerpen (Verzendhuis voor den Bmkhandcl) errichtet haben. Nach den erst vor kurzein erhal tenen Berichten ist diese Vereinigung bisher nicht gesprengt worden, und die neue Barsortimentseinrichtuug arbeitet erfolgreich weiter. Der Bezug niederländischer Bücher ans -Holland ist rege: eine Nachfrage nach deutschen Büchern besteht, aber bisher hat der deutsche Buchhan del noch nichts unternommen, die ungebahnten Beziehungen mit Vor aussicht zu pflegen. Der französische Buchhandel ist, wie gesagt, unendlich rege am Werke. Ich bin in der Lage, hier ein Rundschreiben mitzuteilen, das sämtliche, auch die flämischen Buchhändler Belgiens im Dezember 1918 empsiugeu. Dieses Rundschreiben legt Zeugnis ab von der mindestens angcstrcbten Tateulust des französischen Buchwesens, bietet aber auch nach Inhalt und Anlagen mancherlei uns lehrreiche Anregungen Es laittet in deutscher Übersetzung:
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