^ 288. 12. Dezember 1913. Fertige Bücher. J.G.Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger Stuttgart und Berlin Zum fünfzigsten Todestag Friedrich Hebbels! Alles Leben ist Raub Der Weg Friedrich Hebbels. Von Klara Hofer 1. und 2. Auflage / Geheftet M. 5.—, in Leinenbnnd M. 6.— Stimmen der Kritik: Der Reichsbote, Berlin: . . . Ein grandioser Roman ... in der Darstellung des inneren Werde- ganges Hebbels liegt die einzigartige Große des Buches. Hebbel hat in Frau Hofer die kongeniale Interpretin seines Lebens gefunden. . . . Wie seine 8tanäarcl worI<8 aus dein Erleben und Erleiden des Menschen Hebbel hervorwachsen, mit Blut geschrie- bene Lebensbeichten des Genies, in dein das Chaos sich immer wieder aufbäumt wider den schöpferischen Willen, bis es unter grausigen Wehen zum Kunst werk wird, dessen geistige Höhe die Mitlebenden erst nach Generationen erreichen, das ist mit einer Meisterschaft, mit einer ursprünglichen Sehergabe geschrieben, denen ich nichts an die Seite zu stellen weiß. Ist schon die Schilderung des großen Brandes in Hamburg von 1842 eine schriftstellerische Glanz leistung allerersten Ranges. — selbst sie tritt weit zurück hinter diejenigen Partien des Buches, in denen die Dichterin uns psychologische Analysen von hin reißender Gewalt bietet. . . . Kreuzzeitung, Berlin: Der ganz bedeutende Roman einer geistig ungewöhnlich hochstehenden Frau. Er behandelt den Werdegang Hebbels und zeigt, wie sein dichterisches Lebenswerk aus seinen geistigen, seelischen Erlebnissen herauswächst, ohne jene nicht verstanden werden kann. . . . Für die künstlerische Kraft und Abgeklärtheit der Darstellung spricht, daß es Frau Hofer gelungen ist. auch das. was in Hebbels Leben das sittliche Urteil unwillkürlich herausfordert, als den Ausfluß innerer Gesetze in Verbindung mit äußeren Umständen begreiflich zu machen. So wirkt das ausgeprägt keusche Buch doch reinigend im Sinne der antiken Tragödie. Wer Hebbel kennt und liebt, der greife zu diesem Roman, dem an künst lerischer Reife, an geistiger Bedeutung, an dichterischer Schönheit kaum ein anderer Roman an die Seite ge stellt werden kann. Die Partien des Buches, die Hebbels Aufstieg darstellen, sind von einer Gewalt der Schilderung, daß sie nicht wieder loslassen. ... Kölnische Zeitung: ... Ein reiches Buch liegt hier vor. das ein dornenvolles Menschenleben, das Martyrium eines Genies, künstlerisch lebendig zu packender Anschauung bringt. . . Staatsanzeiger, Stuttgart: ...tiefgreifendes Verständnis für die Eigenart des Dichters. ... un gewöhnliche Beherrschung des Stoffs ... packende Kraft der Schilderung . . . Straßburger Post: ... psychologisch stark kon zentrierte. künstlerisch geformte Darstellung . . . Wiener Zeitung: . . . Man mag es vielleicht als Rückschrittbetrachten, daß dieerzählende Dichtung unserer Tage wieder zu den Mustern, wie sie vor 80Jahren maßgebend waren, zurückkehrte. ... Wenn es mit so viel Formbehercschung. Nachempsinden und darstellerischer Kunst geschieht, wie in dem Hebbel romane Klara Hofers. dann wird man diesen schein baren Rückschritt als einen Fortschritt begrüßen dürfen. Verlangzettel anbei. Stuttgart, den 12. Dezember 1913 I. G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger 1777*