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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.06.1880
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1880-06-09
- Erscheinungsdatum
- 09.06.1880
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- Deutsch
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- Saxonica
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Erscheint außer Sonntags täglich. — Biä früh s Uhr eingehende Anzeigen kommen in der nächsten Nummer zur Ausnahme. Börsenblatt für den Beiträge sür das Börsenblatt sind an die Redaction — Anzeige» aber an die Expedition desselben zu sende». Deutschen Buchhandel und die mit ihm verwandten Geschäftszweige ^ 131 Eigenthum dcS BörsenvcrcinS der Deutschen Buchhändler. Leipzig, Mittwoch den 9. Juni. 1880. Nichtamtlicher Theil. Buchhandel und Literaturgeschichte. Ein Wort an die buchhändlerische Jugend der Jetztzeit. (Schluß ans Nr. 129.) Im Jahre 1851 trat eine der hervorragendsten Erscheinungen aus dem Gebiete der Literaturgeschichte ans Licht: „H. Kurz, Geschichte der deutschen Literatur mit ausgewählten Stücken aus den Werken der vorzüglichsten Schriftsteller. Mit Illustrationen. Leipzig, Tenbner." Es erschien dieselbe zuerst in Lieferungen; merkwürdigerweise fand sie nicht viel Beifall, und der Verleger sah sich genöthigt, eine 2. (Titel-)Auflage 1855 auszugeben. Nun faßte sie Boden, so daß 1860 bereits die 3. erscheinen konnte, und nun folgten sich die Auflagen, so daß 1873 von Bd. 1—3. die 6. erschien. Die glückliche Verbindung von Geschichte und Beispielen gibt ihr einen besonderen Werth. Als 1872 auch der 4. Band, von Goethe's Tode bis auf die neueste Zeit, erschien, erhielt das Werk einen treff lichen Abschluß. Der biographische Theil des Werkes ist vollständig genügend, der bibliographische zutreffend, die Charakteristiken vor trefflich, höchst belehrend und unterrichtend, die Proben ausreichend und mit vielem Tact ausgewählt; die Portraits aber sind nicht immer getreu. Die Kritik hat dem Kurz'schen Werke eine ehrenvolle Stelle in dem Gebiete der Literaturgeschichte angewiesen, wenn sie auch mancherlei Ausstellungen gemacht. Was wäre auf der Erde auch ganz vollkommen! Es darf dem Buchhändler mit vollem Recht dringend zum Studium empfohlen werden. Ein geistreiches Werk ist Julian Schmidt's „Geschichte der deutschen Literatur. 3 Bände. 1. Band. Das elastische Zeitalter (1781—97). 2. Band. Die Romantik (1797—1813). 3. Band. Die Gegenwart (1814 bis ans die Neuzeit)", das 1853 erschien. Die erste Auflage trug zu sehr den Stempel der Aneinanderreihung von Aufsätzen aus den „Grenzboten" an sich, die zweite zeigte schon einetotale Umschmelzung und sicherte ihr einen ehrenvollenPlatz unter den Literaturgeschichten. Jndeß fanden Schmidt's Ansichten doch auch mancherlei Opposition, so seitens Sybel's, und Lassalle schrieb sogar eine beißende Broschüre: „Herr Julian Schmidt der Literar historiker, mit Setzer-Scholien, Berlin 1862", die bald vergriffen und nicht wieder gedruckt, zu den Seltenheiten gehört. Weiter schrieb Schmidt noch eine „Geschichte der französischen Literatur seit Ludwig XVI." in zwei Bänden. R. Gottschall's „Die deutsche Nationalliteratur in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Literarhistorisch und kritisch dargestellt", 1. Auflage 1855, jetzt in 4. Auflage vorliegend, hat viel Beifall gefunden. Der Verfasser be spricht auch minder hervorragende, jetzt schon der Vergessenheit an heimgefallene Autoren oft sehr eingehend. Das Werk gelesen zu haben, dürfte wohl Niemand gereuen. Wenn Gottschall das 19. Jahrhundert uns vorführt, so Herm. Siebenundvierziftster Jahrgang Hettner das 18. in der „Literaturgeschichte des 18. Jahrhunderts, 3 Thle.". Der 1. Band enthält die Geschichte der englischen Literatur von der Wiederherstellung des Königthums bis in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts, 3. Auflage; der 2. Band die Geschichte der französischen Literatur im 18. Jahrhundert, 3. Auflage; und der 3. Band die Geschichte der deutschen Literatur im 18. Jahrhundert; 1. Buch: Vom westphälischen Frieden bis zur Thronbesteigung Friedrich's des Großen, 2. Auflage; 2. Buch: Zeitalter Friedrich's des Großen, 2. Auflage; 3. Buch in 2 Abthei lungen: Das klassische Zeitalter der deutschen Literatur, 2. Auflage. Wie man von dem Verfasser nicht anders erwarten darf, ist dies Werk eine ganz ansprechende Schilderung der bezeichnten Perioden zu nennen. Für den Kenner der deutschen Literatur geschichte bringt es aber nichts Neues; für den Buchhändler dürften Band 1. und 2., die englische und französische Literatur geschichte, von besonderem Interesse sein. I. v. Eichendorff's „Geschichte der Poetischen Literatur Deutschlands (2 Theile. 1857)" bringt eigentlich nur die geist reichen Ansichten dieses Romantikers über dieselbe und hat nur in dieser Beziehung Werth. Wolfg. Menzel brachte im Jahre 1858 sein letztes literar historisches Werk: „Deutsche Dichtung von der ältesten bis auf die neuesteZeit.3Bände". Er erklärt esinseinen„Denkwürdigkeiten"für eine viel fleißigere Arbeit als alle dermaligen Handbücher der Nati onalliteratur, da sie nicht nur die Dichter charakterisire, sondern auch von jedem irgend erheblichen Werke den Hauptinhalt in kurzer Ucbcrsicht angebe; sie habe sich nicht viel Freunde erworben, da er zu viel bei den Goetheverehrern und bei dem jungen Israel ange stoßen habe. Sein Bestreben sei gewesen, überall den Zusammen hang der Dichtkunst mit dem Leben und mit den Schicksalen der Nationen aufzuweisen und mehr Werth auf den Geist und Inhalt als auf die Form der Werke zu legen. Wir können diese Ansicht Menzel's über sein Buch nur unterschreiben. Die Inhaltsangaben der angeführten Werke sind oft recht kurz und dürftig, immerhin aber doch einführend in die Kenntniß derselben. Wie oft z. B. liest und hört man über den „Rinaldo Rinaldini von Vulpius". Menzel gibt einen Jnhaltsauszug dieses tollen Romans, der höchst belehrend und unterrichtend ist, und so bei sehr vielen andern! Freunde hat dies interessante Buch leider nicht nach Verdienst gefunden; dies zeigt am besten, daß der ursprüngliche Verleger (Krabbe in Stutt gart) den wahrscheinlich ziemlich großen Vorrath vor einigen Jahren in zweite Hand (C. Zieger in Leipzig) abgab, von wo aus das Werk für 3 M. 50 Pf. (statt 15 M.) noch heute, trotz des sosehr ermäßigten Preises, bezogen werden kann. Für dies Geld kann man enorm viel daraus lernen. O. Roquette schrieb auch eine „Geschichte der deutschen Lite- 328
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