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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.06.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-06-21
- Erscheinungsdatum
- 21.06.1913
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1913
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6592 Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. pik 141, 21. Juni 1913. Nürnberg, d. IS. Febr. 1883. Lieber Freund! Die gesandten 1ÜV sl. erhielt ich richtig, wofür ich ergebenst danke, den Nest bin ich noch gewärtig. Mit der Lotterie ärgere ich mich mehr, als dabey hcrauskommt. Das Tageblatt habe ich nicht gelesen, weil cs trotz aller Nachfrage hier nicht zu bekommen ist. Schicken Sie mir nur alle Loose mitein ander zurück, die Münchner sollen nun gerade keine mehr bekommen. Das Tageblatt schicken Sie mir, damit ich jemand etwas htnausgebe. Ohne Zweifel kommt es von Seidels Handlung her, die sich todt ärger» möchte, daß ich mich mit ihr nicht einlasse. Dem Herrn Geistlichen Rath der für 24 xr. Oauckeiitii Ideologin VII Bände erhielt, sagen Sie, das Buch seye ganz compl. gewesen, und könne kein Blatt daran fehlen, weil es collationirt worden seye. Wenn er übrigens das Werk für 24 xr., das in anderen Katalogen sür ZS und 33 sl. stünde, nicht haben wolle, so könne er seine 24 xr. gegen Rückgabe des Buchs wieder erhalten, außerdem aber solle er mich verklagen, wo er wolle, oder auch öffentlich angreisen, ich wolle ihm dann schon antworten. Ich will sehen daß ich das ganze verlause, oder ich lasse einen Katalog davon drucken und verkaufe um die halben Preise. Wegen dem Herrn Geheim. Rath bitte ich um baldige Besorgung, und um Nachricht ob ich den Attlas schicken soll, iveil er doch pressirt. Die Zahlung so er mir schon zugesichert hat, wegen der Zeichnungen, übergehen Sie ja nicht, ich bitte Sie um alles was heilig ist, denn ich brauche biß Ostern viel Geld. Glauben Sie wohl, wenn ich dem Herrn Geh. Nt. ein schönes Werk verspräche, daß er mit zu der Bezahlung des Ganzen, der IMS fl. behlllflich seyn solle, daß ichs bis nächste Ostern sicher er hielte, und dabey keine Beleidigung machte? Ich brauchte das Geld Gott weis es sehr nöthig. Freund thnn Sie ein übriges. Sie ver binden mich sehr. Beygelegte Zettel*! wegen des pomologischen Kabinetts bitte Herrn v. Rheinwald zu übergeben, und dabey zu fragen ob ich es llberschicken soll. Sie verdienen dann auch einen Gang bezahlt, frey- lich nicht wie die Bücher weil ich dabey 5 Procente verdiene, sondern nur un> der Ehre wegen es offeriere. Nebenstehend avsrtiss. bitte ich in der Münchner Zeitung und dem Tagblatt einrttcken zu lassen, die Kosten zu bezahlen und mir in Rechnung zu bringen, aber nicht vergessen. Beygelegten Brief bitte ergebenst abgeben zu lassen. Zur Abkühlung schicke ich ein Inserat in das Tagblatt sobald ich es erhalte. Indessen trösten Sie sich mit Hiob — und denken wie ich — laß die Narren reden. Ich bleibe Ihr Freund Palm. Die Beylagen empfehle ich einer baldigen Besorgung, besonders ist an dem meiner Markthelferin gelegen. lSchluß folgt.! Kleine Mitteilungen. Gegen die Ausschaltung der Privatindnstrie bei Drucklegung amt licher Schriften ufto. — Der Deutsche Buchdruckerverein hat sich in den letzten Jahren schon mehrfach swie auch der Börsenverein der Deutschen Buchhändler, vgl. Bbl. 1812 Nr. 238 und 272) gegen die Konkur renz der behördliche» Druckereien gewendet, ohne jedoch, wie kürzlich auf der Hauptversammlung des Vereins berichtet wurde, den gewünschten Erfolg zu erzielen. Wie aus dem Berichte hervorging, hat sich der Vereinsvorstand abermals an den Reichstag und an die Landtage der Bundesstaaten niit einer Eingabe gewandt und gebeten, die gesetzgebenden und regierenden Körperschaften möchten die Schä digungen abwcnden, die dem deutschen Buchdruckgewerbe durch den Betrieb behördlicher Druckereien entständen. Als wirksames Mittel zur Abhilfe wird in Vorschlag gebracht: »1. die Aufhebung behörd licher Druckereien, 2. die Einschränkung der Betriebseinrtchtungen solcher Druckereien, die nach Lage der Sache zunächst nicht aufzuheben wären, 3. ein Verbot der Erweiterung bestehender behördlicher Drucke reien mit allmählicher Einschränkung nach Abnutzung des vorhandenen Materials, 4. eine Anordnung, daß die bestehenden Druckereien unter keinen Umständen Drucksachen für Privatbesteller aussühren dürfen, 8. eine Anordnung, baß die bestehenden Druckereien für ihre Liefe rungen gewerbslibliche Preise zu fordern haben«. In der ausführ lichen Begründung der Eingabe wirb ». a. darauf hingewiesen, baß *) behielte noch zurück, biß ich erst Antwort aus das letzte Schreiben erhalten habe. der den privaten Buchbruckercten durch die Konkurrenz der behörd lichen Buchdruckereien erwachsende materielle Schaden es den Buch- druckcreibesitzern als Mitgliedern der Tarisgemetnschaft der Deutschen Buchdrucker ganz enorm erschwere, die im deutschen Buchdruckcrtarif begründeten gewerblichen und sozialen Pflichten zu ersiillen. Die An erkennung und Einhaltung dieses Tarises liege aber säst ebenso im Staatsinteresse, wie die Tragung der gesetzlichen sozialen Lasten. Die deutschen Buchdruckereibesitzer hätten mit Übernahme dieser Tarif- pslichten gleichzeitig solche des Ausgleichs sozialer Gegensätze über nommen, deren Durchführung dem Staats- und Volkswohl zugute komme. Sie müßten daher auch fordern, baß sie in der Erfüllung dieser Ausgabe nicht behindert würden, und zwar um so mehr, als die im deutschen Buchdruckertarise niedergelegte Regelung gewerblicher Angelegenheiten den Beifall aller regierenden Kreise gefunden habe. Uber den Kamps gegen den Schmutz in Wort und Bild machte Professor vr. Karl Brunner, der Dezernent für Kinowesen in der Theaterabtetlung des Polizeipräsidiums, interessante Mitteilungen in der Generalversammlung des Volksbundes zur Bekämpfung des Schmutzes. Er gab eine Schilderung der Art und Weife, wie versucht wird, schmutzige Artikel in das Publikum zu bringen, und welcher Schleich- und Umwege sich die Händler bedienen, um ihre Ware an den Mann zu bringen. Prof. Brunner erwähnte, daß jetzt Kl internationale Polizcizentralstellen zur Bekämpfung des Schmutzes und zur Unterdrückung des Handels damit existieren, wodurch besten Verbreitung unterbunden wirb. Ein schwerer Kamps sei jedoch noch der gegen gewisse Kinos. Bayrischer Landesverband des Deutschen Sortimentervereins. — In Nürnberg tagte am 15. d. M. die diesjährige Mitgliederversamm lung des Bayrischen Landesverbandes des Deutschen Sortimenter vereins. Es wurde u. a. der Vorstand beauftragt, die ihm aus den Kreisen bayrischer Sortimentsbuchhändler zugehenden Be schwerden über Mitzstände tm Schulbücherwescn nach reiflicher Prüfung dem Königlichen Kultusministerium schriftlich oder mündlich mit der Bitte um Abhilse zu unterbreiten. Ferner wurde in bezug aus Beanspruchung längerer Kredite seitens des Publikums angeregt, den Bayrischen Buchhändlerveretn zu bitten, analog dem Zirkular über Abschaffung des Kundenrabatts, bas seiner zeit verschickt wurde, ein Rundschreiben Herstellen zu lasten, in dem bas Publikum darauf hingewtesen wird, daß bei Rechnungsbeträgen, die länger als ein Jahr unbezahlt bleiben, eine vierprozenttge Zinsberechnung in Anwendung kommen müsse. — Die Vorstandswahl ergab: Schott-Augsburg als Vorsitzenden, Kohler-Wunsiedel als stellvertretenden Vorsitzenden, Krische-Erlangen als Schriftführer, Mayr-Ainberg als Kassierer. Personalnaihrichteti. Professor August Mommsen f. — In Hamburg ist am 18. Juni Professor vr. August Mommsen, der jüngste Bruder Theodor Mommsens, im Alter von 82 Jahren gestorben. Wie Theodor und Tycho Mommsen hat er ganz der Wissenschaft gelebt und sich durch eine Reihe von Schriften, hauptsächlich aus dem Gebiete der griechischen und römischen Chronologie, einen geachteten Namen er worben. 1821 zu Oldesloe geboren, nahm er gleich seinen Brüdern 1848 an dem Unabhängigkeitskampfe der Elbherzogtümer gegen Dänemark teil und wurde von der provisorischen Negierung als Gym nasiallehrer in Flensburg augestellt. Nach Wiedereinsetzung der däni schen Herrschaft mußte er das Land verlassen und war dann mehrere Jahre als Lehrer am Johanneum in Hamburg, später am Gym nasium zu Parchim tätig. 18S4 kehrte er als Professor und Kon rektor der Domschule in Schleswig in die Heimat zurück, wo er bts zu seiner Pensionierung 1883 wirkte. Seitdem lebte er in stiller Zurückgezogenheit in einem Vorort Hamburgs. Er schrieb: »Römische Daten« sParchim 1855): »Beiträge zur griechischen Zeitrechnung» iLeipz. 185Sj,' »Zweiter Beitrag zur Zeitrechnung der Griechen und Römer« (das. 1858),- «Heortologie. Antiquarische Unter suchungen über die städtischen Feste der Athener« sdas. 18S4>, neu bearbeitet als «Feste der Stadt Athen im Altertum« sdas. 1888): »Ltiisuas cliristianao« sdas. 1888),- »Griechische Jahreszeiten« sSchlesw. 1873),- »Delphika« sLeipz. 1878); »Chronologie. Unter suchungen Uber das Kalenderwesen der Griechen« sdas. 1883); »Uber die Zeit der Olympien« sdas. 1881). Mit seinem Bruder Tycho teilte er die Vorliebe der Niederdeutschen für die englische Literatur und gab Lord Byrons »Obllcks Usrvlck's Uilgriinsgo« mit erklärenden Anmerkungen heraus. Verantworte Red. i. V.: N i ch a r d A l b e r t i. — Verlag: DerBörsenveretn der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchhändlerhaus, Hospitalstr. Druck: RammLSecmann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion: Lcipzig-R-, Gerichtsweg 26 IBuchhändlerhanSi.
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