Eigentum des Börscnvercins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Eine viertel Seite 30 eine halbe Seite 58 eine ganze Seite 112 die erste Seite (nur ungeteilt) 150 Umschlag zu Nr. 106. Leipzig, Dienstag den 9. Mai 1905. 72. Jahrgang. Heute am 9. Mai feiert man Schiller! Gedenkt man dabei auch der Schaffendem in denen Schillerscher Geist heute lebendig ist? Oder treibt man nur unfruchtbaren Totenkultus und schmeichelt eigener Eitelkeit? Ich konstatiere: Am 24. April feierte jener Dichter, der, wenn die Literaturgrösten unserer Zeit seit Gottfried Keller vergessen sein werden, wie ein leuchtendes Gestirn strahlen wird, seinen 60. Geburtstag. Fast un beachtet! Sonst hallt die deutsche Presse von Geschrei und Lärm reichlich wieder, wenn ein Großer unseres Volkes eine Wende seiner Jahre begeht, und heute am Schillertage werden gar viele von der Dankbarkeit des deutschen Volkes reden. Auch Carl Spitteler wird man wohl feiern, wenn er tot ist. Eine spätere Generation wird seinen „Olympischen Frühling" ein Seitenstück im Schillerschen Geiste zu Goethes Faust nennen. Die Sehnsucht, die Faust nach Helenas Schönheit hatte, ist hier in einer hohen Ideenwelt verkörpert, die als neuer Mythos zu uns kommt. Neue Symbole des Ewigen suchen heute alle religiös ringenden Geister, die Kunst, in der Schillers Geist lebt, wird sie uns schenken Eugen Diederichs in Zena Anzeigenpreise des Umschlages für Mitglieder: Eine viertel Seite 20 eine halbe Seite 38 eine ganze Seite 72 die erste Seite (nur ungeteilt) 100