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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.11.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1908-11-14
- Erscheinungsdatum
- 14.11.1908
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19081114
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Fertige Bücher. 268, 14 November 1908. LiMiI(W8Llie lieuMeilön. ttrertztov, 2^., Itrs 8ike of Hear^ Irvinx. 2 vols. ^Vittr ill. K 6.50 rrst.. ^Vrr^l8, ^ ^lanuul ot ^liärvikerzi. ^Vitlr platss. S 3.50 net. lls. Willtlo» ÜieSlikttill °.. Ntlltn Witlltl Wlatt über schreibt in der Nummer vom 2. November 1S08 Josef Ruederer, Ein Verrückter >v. ü. ürrrtpolv. Üi8tor1ea1 »uä politieal 8ss»^8. S 3.50 net. IN1Ü6, k., Xasbulir, tke 8anä o5 8treLw8 unä 8oIi1uä«8. IU. .§ 5.— net. Roman Kampf und Ende eines Lehrers Dritte Auslage rrotvbriÜM, 11 I! II., Soven sxlenäiä Sinnors. K 4.50 not. IVsIson, I'. 8., »nä ll. Ouuniii^liom, Oisonsos nnä Sorgorz^ ok tbs goniro- nrinnr^S^stom. 2 vols. 111. S 17.—not. Geheftet ^ 3.50 ord., 2.45 no. bar Gebunden 4.50 ord., ^ 3.15 no. bar ^ Freiexemplare 11/10 Bei Bezug von 50 Exemplaren 50"/> Rabatt Einbände netto g. —.65 »lOiin^on, IV Lama«, Irontment ok Oonsnmpti-K 7.— not. Vlsiobv itlx smplstrl« lob inoin grosooo Untzsr ni rlönLirolror Hitornrnr. ?. -1. llroo irsi «' 8ort. u. 4-ntiq k88ay8 kioWiiliicgl unl! LtismicsI 8ir rVMisni k-nw8S^ L.6.8. 1.11.8. 8rei8 7 8bi. 6 ä. net. orä. 8 o n ä o n. >Vm Dav^on L 8ons, I^lä. V8K8^0 VON 8. VV08TLK8 IN 0K0NIN6LN. VUIs8L« M«MK. ksnck I: OOlTäLtt - N808k8äNV8cN knnck II: N8v8lr8-xno8ctt 0VH8LN. r/t LLt/r<i«, i/t Lei/re/t ^ ^ S.—. ,» Loz/rr-ie/t i»t ^ L«/tei, 5/eb. i/t Serien ^ ^0. —. V8K8VO VON 8. VV081M8 IN 080NIN08N. Eine Dichtung von elementarer Kraft und Wucht, eine Satire von wahrhaft tragischer Größe, ebenso fesselnd in der Charakterzeichnung wie in der Schilderung der Natur, in der Sprache von einer Gedrungenheit und Fülle, die an Lttto Ludwig, ja sogar an Heinrich .Meist hinanreicht, lernten wir in der Erzählung „Ein Verrückter, Kamps und Ende eines Lehrers" von Josef Ruederer kennen (München, Süddeutsche Monatshefte, G. m. b. H.). Diese Erzählung hat Ruederer schon 1894 geschrieben und veröffentlicht; sie blieb aber unbeachtet. In zwischen hat er sich als freimütiger und ideenreicher Satiriker in seiner bayerischen Heimat viel Anhang erworben, wenn es ihm auch nicht gelungen ist, die Bühne dauernd zu erobern, um die er sich mit mehreren Dichtungen beworben hat. Aber er wird doch schon als eine der markigsten Persön lichkeiten anerkannt, die jetzt schreiben. Und das merkt man schon aus dieser Erzählung, wiewohl sie von den Fehlern der Jugend, der Neigung zur Übertreibung, nicht ganz frei ist. Der Berückte ist ein armer Teufel von Hilfslehrer in der Dorfschule des bayerischen Ortes Marienkirchen. Er ist schon dreißig Jahre alt, ein tüchtiger Fachmann, ein wirklich berufener Lehrer, aber er kommt nicht vorwärts in seiner Stellung, weil er bei seiner Reizbarkeit und Nervosität nicht Herr seiner Zunge bleiben kann. Er kann nicht ducken, nicht heucheln, und ist er gar- erregt, so geht ihm die Zunge mit dem Verstand durch. So hat er sich mit allen Leuten gezankt und wurde von einem Orte zum andern versetzt. Nun hat er einem eitlen Förster im Wirtshaus ein paar Wahrheiten gesagt, zu denen ihn der hochmütige und freche Geselle selbst durch Hohn und Spott herausforderte: der Förster hat auch früher um des Lehrers Braut einmal vergeblich geworben, und darum stehen die zwei nicht gut miteinander. Nun aber muß der Förster seine Rache haben und er macht beim Vor gesetzten des Hilfslehrers, dem Pfarrer, die Anzeige wegen Amtsehren beleidigung. Die Anzeige ist falsch, aber die Zeugen, die der Hilfslehrer zu seiner Entlastung anführt, sind einfältige, teils mit dem Worte ungewandte, teils feige Bauern, die ihn vor Gericht im Stich lassen Der Pfarrer ist aber auch nicht gut auf ihn zu sprechen, er will ihn auch aus dem Amte fortbringen, woran der Hilfslehrer mit Rücksicht auf seine Braut so hängt. Und nun frißt dieser Haß immer weiter um sich. Gegen den Hilfslehrer wenden sich alle, die sich mit dem Pfarrer gut verhalten wollen, und das sind ebensowohl die Beamten bei Gericht und in der Schulbehörde wie die Bauern. In solcher Umgebung wird der vereinsamte Lehrer natürlich „verrückt". All sein demütiges Streben, sich mit dem Pfarrer, dessen Mesner und Organist er zugleich ist, gut zu stellen, scheitert an dessen Härte und Voreingenommenheit. In dieser Situation macht der Hilfslehrer immer neue Fehler, die, so verzeihlich sie auch menschlich sind, amtlich ihm schwer angekreidet werden. Von der Angst um seine Zukunft, um die Ehre seiner Braut und von der Ent rüstung über die Heuchelei der andern bis zur Verrücktheit erregt, will der Hilfslehrer seinen Peiniger erwürgen. Er läßt ihn halbtot liegen und stürzt sich dann selbst ins Wasser. . . . Dies nur der Umriß der Haupthandlung. Die Erzählung selbst ent hält noch viel mehr, alle für ein Dorf charakteristische Gestalten, und keine ist darunter, die Ruederer nicht mit starken Strichen zu vollem dichterischen Leben gezeichnet hätte. Die Energie der Leidenschaft in dieser Erzählung hat in der zeitgenössischen Poesie wohl kaum ihresgleichen. München. Süddeutsche Monatshefte G. m. t>. H.
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