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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.05.1924
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- 1924-05-30
- Erscheinungsdatum
- 30.05.1924
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<Trcsdcn-Ncustadt, Markgrasenstraße 35; jeden Freitag, mit Aus nahme der Ferien von 11—1 und 5—7 Uhr). Gründliche Arbeit leistete die Bereinigung in der Lesestoff-Frage. Bereits 1920 bekannte sie sich einmütig zu dem Satze: »Das Lesebuch ist durch Einzelausgaben geeigneter Literaturwerke zu ersetzen«. Um öie Litcraturanswahl zu erleichtern, erschien 1921 zum ersten Male die Liste »Klasscnlosestvsfe für Volks- und Fortbildungsschulen« (3. Ausgabe: April 1934). Von da ab läßt sich in Sachsen eine stetig steigende Verwendung von Klassenlesestoffen feststellen. Für diesen Fortschritt in der literarischen Erziehung ist neben zeitlichen Gründen vor allem die hohe Bedeutung ausschlaggebend gewesen, die das Jugendbuch in der Schule von heute gefunden hat. Es wird darum stets die vornehmste Aufgabe der Vereinigung bleiben, wertvollen und jugcndtümlichen literarischen Erscheinungen im Unterricht und in der Erziehung eine Heimstätte zu bereiten und damit dem guten Schrifttum Eingang in das deutsche Haus zu verschaffen. Das Verhältnis der Vereinigung zum Buchhandel ist immer gut gewesen. Etwa 100 Verleger sind seit 1919 mit der Hauptstelle in Beziehung getreten, mehr als 60 stehen mit ihr dauernd in Verbin dung. 1600 Bücher wurden dem Landesvorort zugesandt, die meisten im letzten Jahre. Es soll darum versucht werden, aus den Beständen der Hauptstelle eine zweite Musterbücherei zu gründen. Sie ist für Westsachsen bestimmt und wird ihren Standort in Chemnitz finden. Gute Beziehungen haben jederzeit zwischen dem Sächsischen Mini sterium für Volksbildung und der Vereinigung bestanden. Das Ministerium hat in einschlägigen Fragen von der Hauptstelle Gut achten oder Vorschläge eingefordert, auf sämtliche Listen im Verord nungsblatte hingewiesen und alle Bestrebungen stets tatkräftig gefördert und unterstützt. Trotz mißlicher Verhältnisse und wirtschaftlicher Not hat die Vereinigung in der Nachkriegszeit die literarische Erziehung ein gutes Stück vorwärts gebracht. Wenn die Besserung der Zustände anhält, hofft sie ihre Ziele mit noch größerem Erfolg verwirklichen zu können. Dem Bericht des Vorsitzenden schloß sich eine eingehende Aus sprache an, deren Ergebnis folgende Beschlüsse waren: 1. Neuherausgabe des sächsischen Jahresver zeichnisses »Gute Bücher für die Jugend« im Spätherbst 1924. — Die Vorarbeiten werden neun Aus schüssen, die Herausgabe wird der Hauptstelle übertragen. 2. Jahresaufgaben der Vereinigung: a) K i n d e r - u n d I u g e n d b ü h n e : Sammlung von brauch baren Stücken, die den Anforderungen an das gute Jugend- , buch genügen, und von Erzählungen, Märchen usw., die sich zur freien Darstellung (Improvisation) eignen. b) Gute Bücher für die schulentlassene Jugend mit besonderer Berücksichtigung der Jungmädchen- Literatur, zunächst Herausgabe eines Sonderverzeich nisses für letztgenanntes Gebiet. e) Beteiligung a n a l l e n A r b e i t e n d e r V e r e i n i g - ten Deutschen Prüfungsausschüsse. Stach der Besprechung innerer Angelegenheiten legte der Vor sitzende als bedeutsame Neuerscheinung die K l a s s e u l e s e st o f f e Her Wiener Schulen vor, erschienen im Deutschen Verlag für Jugend und Volk (Gcrlach L Wiedling). Gerühmt werden muß der deutliche, den hygienischen Anforderungen entsprechende Druck, ferner die geschmackvolle Ausstattung und der fast in allen Bändchen vor handene Bild er sch muck. Ein weiterer Vorzug sind die Bücher heimat lichen Inhalts, die in den reichsdeutschen Ländern meist fehlen. Schul behörde, Lehrerschaft und Verlag haben in gemeinsamer Arbeit eine Sammlung geschaffen, die von Lehrern und Buchhändlern beachtet wer den wird. Tie vom Wiener Stadtschulrat aufgestellten »Nichtlinien für das Klassenlesen« enthalten vieles, was von Pädagogen und Schul verwaltungen beherzigt werden mochte. Für den Buchhandel ist von Wichtigkeit, daß in Wien von 1924 an jedes Kind ein Buch in die Hand bekommen soll, während es in Deutschland allgemein üblich ist, daß beim Klassenlesen für je zwei Kinder ein Buch beschafft wird. 2. V o r t r a g s v e r s a m m l u n g. Für die Verbandsanfgabe »Kinder- und Jugendbühne (Darstellung des gesprochenen Wortes)« hätten Leipzig und Dresden Richtlinien aufgestellt, die von, Paul Wagner, Leipzig, ausführlich und überzeugend begründet und von Wolfgang Tischen- dors, Dresden, durch treffliche Beispiele belebt wurden. Beide Bericht erstatter stimmten in allen wesentlichen Punkten überein. Nach frucht bringender zweistündiger Wechselrede einigte man sich auf folgende Sätze: 1. Alles szenische Spiel der Kinder ist uns Bewegungsspiel an sich und als solches eine ebenso beachtenswerte und zu pflegende Ausdrucksform als Erzählen, Mulen usw. 2. Dieses Spiel ist zunächst Selbstzweck ohne Hinsicht auf Zu schauer und Öffentlichkeit der Darbietung. Das Wesentliche ist die Geste und das lebendige Wort. Kostüme und Szenerie sind nebensächlich. 3. Es wächst heraus aus gemeinschaftlichem Erleben der Klasse und wird, unter Mithilfe der Erzieher in gemeinsamer Arbeit geschaffen. Selbsttätigkeit und Zusammengehörigkeitsgefühl wer den so wesentlich gefördert. 4. Anregungen zu freiem Gestalten bieten neben anderen Unter richtserlebnissen besonders die Stoffe der Literatur (Märchen, Geschichten, Gedichte, Lieder). 5. Neben dem persönlichen Spiel sind auch die Formen des Schat ten-, Puppen- und Kasperletheaters zu beachten. 6. Fertige Texte sind zunächst nicht nötig, ja sie können die na türliche Entwicklung hemmen. 7. Erst dann, wenn die Kinder von sich aus solchen Texten mit eigener Auffassung gegenübertreten können, möchten sie ge geben werden, ohne jedoch streng bindend zu sein. 8. An dramatische Dichtungen, die zu Aufführungen ausgewählt werden, sind die gleichen literarischen Forderungen zu stellen wie an das gute Jugendbuch. Sie müssen vor allem kinder- tümlich im Aufbau, in der Handlung, in Sprache und Szenerie sein. Es ist bei Bewertung dieser Stücke noch zu bedenken, a) daß sie durch das Auswendiglernen geistiger Besitz der Ju gend werden, b) daß sie durch die Aufführung einer großen Zahl von Kin dern und Erwachsenen vorgetrag«n werden bei gespanntester Aufmerksamkeit, c) daß sie von einer Stelle öargeboten werden, die eine Bil dungsstätte literarischen Geschmacks sein soll. 9. Nöllen, für die das innere Erleben des Kindes nicht ausreicht, sind Erwachsenen zuzuteilen. 10. Auch für öffentliche Aufführungen sind statt minderwertiger Dichtungen freie Darstellungen (Improvisationen) unter Mithilfe der Erzieher zu benutzen. — Freie Darstellungen sind ein wirksames Mittel, bei unseren Festen, auch bei denen der Ju gendlichen und Erwachsenen, die Selbsttätigkeit als Grundlage der Geselligkeit zu fördern. — Es empfiehlt sich, um die Wir kung zu erhöhen, aus der freien Darstellung eine mehr oder minder feste, vollendete Form zu erarbeiten, die bei der öffent lichen Aufführung.dargebvtcn wird. 11. Maßgebend sind in allen Fällen zuerst die pädagogischen und künstlerischen Notwendigkeiten. Die Sclbsttütigkeit der Kinder bei dem Spiel, der Kritik, den Regie-, Kosttim- und Bühnen- sragen ist in vollstem Maße zu fördern. 12. Demgemäß ist alles zu vermeiden, was dem rein Äußerlichen dient und die Neigung zur Eitelkeit fördert. Je einfacher und ruhiger Kostüme und Bühne gehalten sind, desto wirksamer werden Wort und Geste. Für die Verwendung von Musik und ein fache rhythmische Bewegungen (Tanz) muß eine innere Not wendigkeit vorhanden sein. An zweiter Stelle besprach Otto Mende, Chemnitz, »Neuer scheinungen, die die Erziehung zum Buch gefähr den«. Es entwickelte sich wiederum eine lebhafte Aussprache. Nament lich in bezug auf die jetzt erscheinenden aufgeteilten Lesebücher wurde es den JugendschrilftemAusschüfsen zur Pflicht gemacht, das Klub zum wertvollen Buche zu führen. Am Schlüsse der Tagung wurde Dresden wiederum als Landes vorort für den Freistaat Sachsen gewählt. H a u p t st e l l c: Dres- d e n - N >e u st a d t, Hasenstraßc 1. l.ekrbuck küc kuck Mucker : Druck. Texte, 2 veilaZen und 166 Takeln. Dritte ^uklaZe. Wien: Hölcler-Diekler-Tempsk^ ^.-O. 300 und VI Leiten. Or. 8°. »lvvd. Om. 6.70. Für den Verlagsbuchhandel wird es von besonderem Interesse sein, zu erfahren, daß diese Auflage des in der graphischen Fachwelt sich besten Ansehens erfreuenden Ungerschen Lehrbuchs aus photo- mechanischem Wege mittels Offsetdrucks hcrgcstellt wurde. Auch wurde holzhaltiges Papier verwandt, »weil der Neusatz und holzfreies Papier zu teuer gewesen wären«. Der Buchdrucker wird
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