14L, 26 Juni 1903. Nichtamtlicher Teil. 5061 Empire. 8". 12 85. 6ä ri^ ^Vaäclin^ton, N. L., 56tt6r8 ok a äip1olaat,i8t'8 ^vike, 1883—1900. 8«. 10 85. 6 ä. (Iroeksik, 8. k., 156 8kie5ik n>ini8l6r^ 80. 1 50 L. V. L 6o. in I-vnäoii. (1rikL15, (1., 5a56 ok §o1ä. 80. 6 85. kae, 5. N., Usark ot' a Aioal Nan. 8". 6 85. Französische Literatur. 6. Laune in Lruxellee. 45 kr. II. livr. 1—7 a 5 kr. torns I, ka36. 8/9. 8". a 3 kr. L L. Ln^eL in Oancl. Nastsrline^, «ko^^ello. 18". 3 kr. 50 e. N6näs8, 6., Nväss. 180. 3 kr. 50 o. I'agust, k., krop08 äs 156atre' 18". 3 kr. 50 e.' 8". a 40 kr. Dir Stuttgarter Vuchhändlrrmeffe vom 14.—16. Juni 1903. Ein Festbericht. M. Es wird häufig behauptet, »Politik verdirbt den Charakter!« Wie weit diese Behauptung auf Wahrheit beruht, vermag der Berichterstatter nicht zu sagen, da er auf diesem Gebiet wenig zu Hause ist, aber kon statieren kann er, daß die Politik alte Gepflogenheiten vollständig auf den Kopf zu stellen vermag. Und das war bei der diesjährigen Messe der Fall! Dem Grund satz huldigend: »Erst die Arbeit, dann das Vergnügen«, hatte man bisher die Junimesse mit einem Ausflug in die herrliche Umgebung der Schwabenresidenz beschlossen; aber die auf den 16. Juni anberaumten Reichstagswahlen machten in diesem Jahr eine wesentliche Verschiebung notwendig, und um jedermann, Chefs und Gehilfen, oder, wie es in der Sozialpolitik heißt, »Arbeitgebern« und »Arbeitnehmern-, Gelegenheit zu geben, das Wahlrecht auszuüben, schloß die Messe am Dienstag vormittag mit der Abrechnung, und der Ausflug eröffnete sie bereits am Sonntag den 14. d. M. Gegen 3 Uhr nachmittags verließ ein fast endloser Sonderzug, für den 1100 Karten ausgegeben waren, die Stuttgarter Bahnhofshalle und führte die Festteilnehmer in etwa ^ständiger Fahrt nach der freundlichen Schillerstadt Marburg. Unter Vorantritt der Kapelle des 3. Württem- bergischen Infanterieregiments zog die Gesellschaft in das Städtchen ein. Börsenblatt für dm brauchen Buchhandel. 70. Jahrgana- Obwohl jahraus, jahrein von Ausflüglern und von Schillerverehrern aus allen deutschen Gauen viel besucht, hat sich Marbach den stillen, ruhigen Charakter einer altwürttem- bergischen behäbigen Amtsstadt bewahrt. Wer sich im Innern der Stadt durch das Gewirr der engen und vielfach ge- wundnen Gassen bewegt und dann vor dem bescheidnen, altertümlichen Haus in der Niklastorstraße, dem Geburts hause unsers Dichterfürsten Friedrich Schiller, still steht, der fühlt sich von einem eigenartigen Zauber ergriffen, und un willkürlich schweifen seine Gedanken zurück in jene Zeit, wo sich dem jungen, kaum vierjährigen Schiller die ersten Ein drücke von Welt und Menschen ins Herz prägten. Der Zug bewegte sich nach dem prächtig über dem Neckar gelegnen Schillerdenkmal. Dem durch seine Wirksam keit für den Schwäbischen Schillerverein auch in weitern Kreisen bekannten, gegenwärtig leider schwer erkrankten Stadtschultheißen Hasfner brachte die Kapelle, ehe man zu der geweihten Stätte, der Schillerhöhe, hinaufwanderte, einen musikalischen Willkommgruß dar. Die herrliche Höhe mit ihren prächtigen Anlagen bietet eine entzückende Aussicht auf die Stadt und in das vor dem Auge ausgebreitete liebliche Neckartal, links nach dem nicht fernen Ludwigsburg, wo Schiller den ersten Schulunterricht empfing, und dem Hohenasperg, zur Rechten in das Murrtal und nach dem Wunnenstein. Am Fuße des in edlen Formen von Rau errichteten Schillerdenkmals (dessen Enthüllung am 9. Mai 1876 statt gefunden hat) trug zunächst die Sängergesellschaft »Schimmel st i